DE1235858B - Ringbuch aus Kunststoff - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

B42f

Deutsche Ki.: lie-17

L 46288 VII b/1 le
9. November 1963
9. März 1967

Die Erfindung bezieht sich auf ein Ringbuch aus Kunststoff mit einem Rücken und zwei mit dem Rücken gelenkig verbundenen Deckelseiten sowie mit paarweise ineinandersteckbaren Aufreihbügelteilen, von denen mindestens je ein Bügelteil schwenkbar ist.

Bei diesem bekannten Ringbuch sind die aus Gummiband oder Schlauch bestehenden Aufreihbügelteile an einer besonderen, am Rücken des Ringbuches befestigten Pappschiene angeordnet. Die Aufreihbügelteile werden hierbei nur zum buchartigen Umblättern des aufgereihten Schriftgutes ineinandergesteckt. Zur Sicherung des aufgereihten Schriftgutstapels werden die aus letzterem herausragenden Enden auf einer besonderen Deckschiene in Längsrichtung des Buchrückens umgelegt und an der Deckschiene festgeklemmt. Die beiden anderen Aufreihbügelteile werden dagegen in der gleichen Richtung auf der Pappschiene umgelegt und durch Ineinanderstecken gesichert.

Ein solches Ringbuch ist im Aufbau nicht nur vielteilig, sondern in der Handhabung auch umständlich, weil die Stellung der Aufreihbügelteile in der Schließlage des Ringbuches eine andere als beim Umblättern des Schriftgutes sein muß.

Es sind ferner Ringbücher aus Kunststoff bekannt, bei denen die Deckelseiten und der Rücken einstückig ausgebildet sind. Die zur lösbaren Aufnahme des Blattstapels dienende Aufreihvorrichtung ist jedoch gesondert hergestellt und durch Nieten, Kleben oder eine sonstige Verbindungsart entlang dem Rücken des Ringbuches befestigt. Eine solche Ausführungsform ist aber verhältnismäßig umständlich und demgemäß teuer in der Herstellung.

Allerdings ist es bei Ringbüchern aus Kunststoff auch bekannt, als Aufreihvorrichtung dienende Aufreihstifte aus zwei mit den freien Stirnenden aneinanderliegenden Aufreihbügelteilen einstückig an den Ringbuchkörper anzuformen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ineinandersteckbare Bügelteile, sondern um mehr oder weniger steife, gegenüber dem Ringbuchkörper nur sehr schwer verschwenkbare Aufreihbügelteile. Demgemäß ist entweder das Aufreihen oder Entnehmen einzelner Blätter mühsam, oder es besteht bei einem größeren Einlege- und Entnahmespalt die Gefahr, daß die aufgereihten losen Blätter beim Hantieren mit dem Ringbuch herausfallen.

Es ist bei Ringbüchern aus Kunststoff jedoch nicht mehr neu, zur Erzielung einer leichten Schwenkbeweglichkeit das Material an der Schwenkstelle zu schwächen. Bei diesen bekannten Ringbüchern sind aber nur die Deckelseiten entlang dem Rücken mittels Ringbuch aus Kunststoff

Anmelder:

Ludwig Lohmeier, München 19, Fafnerstr. 2

Als Erfinder benannt:
Ludwig Lohmeier, München

im Querschnitt dreieckförmiger Längsrinnen an der Schwenkstelle geschwächt. Hinsichtlich der Aufreihbügelteile ist von dieser Möglichkeit zur Erzielung einer leichten Schwenkbeweglichkeit bisher noch kein Gebrauch gemacht worden. Offensichtlich ist befürchtet worden, daß sich durch eine Materialschwächung im Bereich der Schwenkstelle zugleich auch eine starke Verringerung der das Aufreihen erleichternden Seitensteifigkeit der Bügelteile und damit eine unerwünschte Verschiebung des Blattstapels beim Aufstellen des Ringbuches ergibt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Ringbuch mit den eingangs im ersten Absatz erläuterten Merkmalen des Gattungsbegriffs bei einteiliger Gestaltung aus Kunststoff so auszubilden, daß die Aufreihbügelteile einerseits leicht schwenkbar sind, andererseits jedoch eine hohe Seitensteifigkeit nach beiden Seiten besitzen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die schwenkbaren Aufreihbügelteile der einstückig mit dem Ringbuchkörper ausgebildeten steifen Aufreihbügel im Bereich ihrer Schwenkstelle eine Schwächung der Materialstärke in Schwenkrichtung und eine trapezförmige Verbreiterung quer zur Schwenkrichtung aufweisen.

Die nur in Schwenkrichtung vorgesehene Schwächung der Materialstärke ergibt eine leichte Schwenkbarkeit der Aufreihbügel um diese Schwenkstelle. Die quer zur Schwenkrichtung vorgesehene Verbreiterung im Bereich der Schwenkstelle vergrößert dagegen in erwünschter Weise die Seitensteifigkeit der Aufreihbügelteile und verhindert somit, daß beim Aufstellen des Ringbuches die Aufreihbügel unter der Last des Blattstapels nach unten gebogen werden. Zugleich erhöht die quer zur Schwenkrichtung vorhandene trapezförmige Verbreiterung die Festigkeit der Schwenkverbindung und damit die Lebensdauer des Ringbuches wesentlich.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Ringbuches besteht darin, daß der Ringbuchkörper an der Innen-

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seite im Bereich jeder Schwenkstelle wenigstens einen das Einklemmen von aufgereihten Blättern verhindernden Vorsprung aufweist.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein geöffnetes Ringbuch mit gemäß der Erfindung ausgebildeten Aufreihbügelteilen,

F i g. 2 einen Querschnitt durch den Rücken des Ringbuches mit einem Aufreihbügelteil längs der Linie H-II in F i g. 1,

F i g. 3 einen Längsschnitt durch den Rücken längs der Linie IH-III der F i g. 2.

Das in F i g. 1 dargestellte Ringbuch aus Kunststoff besteht aus zwei Deckelseiten 1 und 2, einem Rücken 3 und einer Aufreihvorrichtung, die durch zwei Bügelpaare 4 gebildet wird. Das Ringbuch mit allen Teilen ist einstückig in einem Spritzvorgang hergestellt. Die beiden Deckelseiten 1 und 2 sind dabei mit dem Rücken 3 über in der Materialstärke geschwächte Streifen 5 und 6 verbunden, die ein bequemes Schließen und Öffnen der Sammelmappe gestatten.

Die Ausbildung und Anordnung der paarweise angeordneten, mit ihren freien Enden ineinandersteckbaren Aufreihbügelteile 7 geht im einzelnen aus den Fig. 2 und 3 hervor. Die Aufreihbügelteile7 sind in sich weitgehend steif ausgebildet und weisen im Bereich ihres Ansatzes am Rücken 3 des Ringbuches eine Schwächung 8 der Materialstärke in Schwenkrichtung auf, durch die eine Schwenkstelle gebildet wird, um die sich die Aufreihbügelteile 7 zum Öffnen oder Schließen der Bügelpaare schwenken lassen.

Quer zur Schwenkrichtung (vgl. Fig. 3) sind die Aufreihbügelteile 7 dagegen im Bereich ihres An- 35 satzes am Rücken 3 des Ringbuches mit einer trapezförmigen, mit der Basis mit dem Rücken verbundenen Verbreiterung 9 versehen, durch die die Seitensteif igkeit der Bügelteile 7 sowie die Festigkeit der Schwenkstelle wesentlich erhöht wird.

Neben jeder Schwenkstelle der Aufreihbügelteile 7 sind am Rücken 3 der Sammelmappe zwei in Rückenlängsrichtung verlaufende stegartige Vorsprünge 10 vorgesehen, die verhindern, daß die in das Ringbuch eingelegten Blätter beim Öffnen und Schließen der Aufreihbügelteile 7 in die durch die Schwächung 8 gebildete Einkerbung geraten und hier eingeklemmt werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Ringbuch aus Kunststoff mit einem Rücken und zwei mit dem Rücken gelenkig verbundenen Deckelseiten sowie mit paarweise ineinandersteckbaren Aufreihbügelteilen, von denen mindestens je ein Bügelteil schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbaren Aufreihbügelteile (7) der einstückig mit dem Ringbuchkörper (1,2, 3) ausgebildeten steifen Aufreihbügel (4) im Bereich ihrer Schwenkstelle eine Schwächung (8) der Materialstärke in Schwenkrichtung und eine trapezförmige Verbreiterung (9) quer zur Schwenkrichtung aufweisen.

2. Ringbuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringbuchkörper (1, 2,3) an der Innenseite im Bereich jeder Schwenkstelle wenigstens einen das Einklemmen von aufgereihten Blättern verhindernden Vorsprung (10) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 817 440;
französische Patentschriften Nr. 1 325 595,
224;

britische Patentschrift Nr. 610 050;
USA.-Patentschriften Nr. 2 466 451, 940 345,
628.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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