-
Verfahren zur Herstellung neuer Hydroxylamino-N,N-bis-Carbimidsäureester
Es wurde gefunden, daß man Hydroxylamino-NN-bis-carbimidsäureester erhält, wenn
man Cyansäureester der allgemeinen Formel R(OCN)x in der R einen Halogenalkylrest
oder einen gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest, der auch mit heterocyclischen
Resten verbunden sein kann, und x eine ganze Zahl von 1 bis 2 bedeutet, mit Iminokohlensäureesterhydroxylamiden
der allgemeinen Formel
in der R1 einen Halogenalkylrest oder einen gegebenenfalls substituierten aromatischen
Rest, der auch mit heterocyclischen Resten verbunden sein kann, bedeutet, bei Temperaturen
zwischen 20 und 100 ' C, gegebenenfalls in Anwesenheit einer Base, umsetzt.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind neu und haben die allgemeine
Formel
in der R, R1 und x die oben angegebene Bedeutung haben und R und R1 gegebenenfalls
auch gleich sein können.
-
Halogenalkylreste R oder R1 sind z. B. Kohlenwasserstoffreste mit
bis zu 12 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise in A-Stellung Fluor, Chlor, Brom oder
Jodatome tragen.
-
Als aromatische Reste R oder R1 kommen aromatische Kohlenwasserstoffreste
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen im Ringsystem in Betracht. Die aromatischen Reste
R können als Substituenten beispielsweise tragen: Alkyl-, Aryl-, Alkylamino-, Acylamino-,
Nitro-, Halogen-, Alkoxy-, Aroxy-, Acyloxy-, Carbonyl-, Carboxyl-, Carbonester-,
-amid-, Sulfonyl-, Sulfonsäureester-, -amid-, Acyl-, Cyano-, Rhodanid-, Alkylmerkapto-,
Arylmerkapto- oder Acylmerkaptogruppen. Die aromatischen Reste können ferner mit
5- oder 6gliedrigen Ringsystemen verbunden sein, die auch Heteroatome, wie z. B.
Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff, enthalten können.
-
Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Cyansäureester sind bekannt.
-
Es können für das erfindungsgemäße Verfahren z. B. folgende Cyansäureester
eingesetzt werden: Phenylcyanat, Mono- und Polyalkylphenylcyanate wie 3-Methyl-,
4-Isododecyl-, 4-Cyclohexyl-, 2-tert.-Butyl-, 3-Trifluormethyl-, 2,4-Dimethyl-,
3,5-Dimethyl-, 2,6-Diäthyl-, 4-Allyl-2-methoxyphenylcyanat; Arylphenylcyanate wie
4-Cyanatodiphenyl, 4,4'-Biscyanatodiphenyl; Dialkylaminophenylcyanate wie 4 - Dimethylamino
-, 4- Dimethylamino -3 - methylphenylcyanat; Acylaminophenylcyanate wie Acetylaminophenylcyanat;
Nitrophenylcyanate wie 4-Nitro-, 3-Nitro-, 4-Nitro-3-methyl-, 3-Nitro-6-methyl-phenylcyanat;
Halogenphenylcyanate wie 2-Chlor-, 3-Chlor-, 4 - Chlor-, 2,4 - Dichlor -, 2,6 -
Dichlor -, 3- Brom -, 2 - Chlor -6- methyl - phenylcyanat; Cyanatophenylcarbonsäure,
-ester. -amide wie 4-Cyanatobenzoesäure, 2-Cyanatobenzoesäureäthylester, 2 -Cyanatobenzoesäuremorpholid
und -diäthylamid; Cyanatophenylsulfonsäure, -ester, -amide wie 4-Cyanatobenzolsulfonsäure:
Alkoxyphenylcyanate wie 2-Methoxy-, 3-Methoxy-, 4-Isopropoxyphenylcyanat; Phenoxyphenylcyanate
wie 4-Cyanatodiphenyläther; Acyloxyphenylcyanate wie 3-Acetoxyphenylcyanat; Acylphenylcyanate
wie 4-Acetylphenylcyanat; Cyanatophenylcyanate wie 2,3-Dicyano- 1 ,4-dicyanatobenzol;
a- und p-Naphthylcyanat, Anthrachinylcyanate wie 1,4 - Dicyanatoanthrachinon; Chinolincyanate
wie 5-Cyanatochinolin; 1,4-Phenylendicyanat, 1,5-Naphthylendicyanat, 1,3,5 - Tricyanatobenzol,
4,4' - Biscyanatodiphenyldimethylmethan, 4,4' - Biscyanatodiphenyl - cyclohexan
-1,1; 2,2' - Biscyanatodinaphthyl, 4- Methylmercaptophenylcyanat, 3- N,N - Dimethyl-
carbamylphenylcyanat
und die Cyansäureester beispielsweise folgender Alkohole: CC-CH2-OH CF-Cff2-OH Br5C
-CH2OH CHCl2 - CW - OH H(CF2 - CF)a - CH2OH Als Iminokohlensäureester-hydroxylamide
können beispielsweise die aus den oben aufgezählten Cyansäureestern durch Umsetzung
mit Hydroxylamin bzw. dessen Salzen hergestellten entsprechenden Iminokohlensäureester-hydroxylamide
eingesetzt werden.
-
Als Verdünnungsmittel kommen z. B. organische Lösungsmittel wie Alkohole,
Ketone, Äther, Nitrile, Ester, Amide, aromatische und aliphatische, gegebenenfalls
nitrierte oder halogenierte Kohlenwasserstoffe oder Wasser in Betracht. Es seien
hier beispielsweise genannt: Methanol, Äthanol, Aceton, Diäthyläther, Acetonitril,
Essigester, Dimethylforrnamid, Benzol, Petroläther, Nitrobenzol, Nitromethan, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol.
-
Als die Reaktion fördernde Basen können beispielsweise in katalytischen
bis molaren Mengen zugesetzt werden: Alkalihydroxide, -carbonate, -amide, -hydride,
-alkoholate, -metalle, z. B. NaOH, KOH, Na2CO3, NaNH2, NaH, NaOCH3, Na oder term.
-
Amine, wie z. B. Triäthylamin.
-
Die Reaktion wird durch Zusammengeben der Komponenten, vorzugsweise
in einem Verdünnungsmittel, bei Temperaturen von 20 bis 100"C, vorzugsweise 0 bis
50"C, durchgeführt. Die Isolierung wird in den Fällen, wo das Endprodukt ausfällt,
durch Absaugen, in den Fällen, wo es zunächst in Lösung bleibt, durch Einengen des
Lösungsmittels oder Eingießen der Lösung in Wasser und anschließendes Absaugen vorgenommen.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind neu und stellen wertvolle
Zwischenprodukte für Pharmazeutika dar.
-
Beispiel 1 9,1 g (0,05 Mol) Iminokohlensäure-(2-methoxyphenylester)-hydroxylamid
werden in 70 ml Alkohol suspendiert und bei 15"C 6g (0,05 Mol) Phenylcyanat zugegeben.
Es tritt ein Temperaturanstieg auf 35 bis 40"C ein. Nach vorübergehender fast völliger
Lösung.fällt das
aus und wird nach Abkühlen auf 0°C abgesaugt.
-
Ausbeute: 11,2 g (= 740/0 der Theorie); F. 1230C (Zersetzung).
-
Analyse: C15H15N304 (Molgewicht 301).
-
Berechnet C 59,8, H4,99, N 13,95, 021,3°/o; gefunden C 60,06, H 4,90,
N 13,84, 0 21,41010.
-
Beispiel 2 7,6 g (0,05 Mol) Iminokohlensäurephenylester-hydroxylamid
werden in 30 ml Ather vorgelegt und 6 g (0,05 Mol) Phenylcyanat bei 3 bis 5"C zugegeben.
-
Leicht exotherme Reaktion. Bei 12"C ist klare Lösung eingetreten,
danach fällt das
aus. Die Fällung wird durch Kühlen vervollständigt und die Substanz durch Absaugen
in der Kälte isoliert.
-
Ausbeute: 12,5 g (= 92% der Theorie); F. 104"C (Zersetzung).
-
Analyse: Cl4Hl3N303 (Molgewicht 271).
-
Berechnet C62,0, H4,8, N15,5, 017,70/0; gefunden C 61. 82, H 4,86,
N 15,59, 0 18,02°/o.
-
Beispiel 3 Analog Beispiel 1 erhält man aus 9,1 g (0,05 Mol) Iminokohlensäure-(2-methoxyphenylester)-hydroxylamid
und 7,65 g (0,05 Mol) 2,4-Dimethylphenylcyanat das
vom F. 117 bis 118°C (Zersetzung); Ausbeute: 10,9 g (= 650/0 der Theorie).
-
Analyse: C17H19N304 (Molgewicht 329).
-
Berechnet C 62,0, H 5,78, N 12,75, 0 19,5°/o; gefunden C 62,10, H
6,01, N 12,89, 0 19,890/0.
-
Beispiel 4 Analog Beispiel 1 erhält man aus 9,1 g (0,05 Mol) Iminokohlen
säure-(2 -meth oxyphenylester) -hydroxylamid und 8,45 g (0,05 Mol) a-Naphthylcyanat
9,4 g (= 540/0 der Theorie) des
vom F. 121°C (Zersetzung).
-
Analyse: C19H17N304 (Molgewicht 351).
-
Berechnet C65,0, H4,84, N 11,95, 0 18,2501o; gefunden C 64,97, H
5,07, N 11,94, 0 18,6l0/o.
-
Beispiel 5 Analog Beispiel 1 erhält man aus 9,1 g (0,05 Mol) Iminokohlensäure-(2-methoxy-phenylester)-hydroxylamid
und
4 g (0,025 Mol) 1,4-Dicyanatobenzol 7,2 g (= 550/0 der Theorie) des
vom F. 126 bis 128"C (Zersetzung).
-
Analyse: Co4H24N608 (Molgewicht 524).
-
Berechnet . . . N 16,0°/o; gefunden ... N 16,080/0.
-
Beispiel 6 4,3 g a-Naphthylcyanat werden in 30 ml Alkohol gelöst
und 5,1 g Iminokohlensäure-(2,4-dimethylphenylester)-hydroxylamid zugegeben. Nach
exothermer Reaktion fällt das Reaktionsprodukt aus und wird nach einer Stunde eiskalt
abgesaugt. Ausbeute: 4,8 g (= 510/0 der Theorie) an
vom F. 121,5"C (Zersetzung).
-
Analyse: CnOH19N303 (Molgewicht 349).
-
Berechnet C 68,8, H 5,45, N 12,05, 0 13,75°/o; gefunden C 68,06,
H 5,57, N 12,51, 0 14,040/0.
-
Beispiel 7 Analog Beispiel 2 erhält man aus Iminokohlensäurephenylester-hydroxylamid
und a-Naphthylcyanat das
vom F. 103 C (Zersetzung).
-
Analyse: C18H15N303 (Molgewicht 321).
-
Berechnet C67,3, H4,68, N 13,08, 0 l4,950/o; gefunden C 67,37, H
4,73, N 13,10, 0 15,000/0.
-
Beispiel 8 Führt man die Umsetzung des Beispiels 7 in Aceton statt
Äther durch und gießt anschließend die Reaktionslösung in Wasser, so fällt das gleiche
Produkt wie im Beispiel 7 aus. Identifizierung: Identisches IR-Spektrum, Mischschmelzpunkt
ohne Depression.
-
Beispiel 9 Analog Beispiel 2 erhält man aus Iminokohlensäurephenylester-hydroxylamid
und2,4-Dimethylphenylcyanat das
vom F. 123 0C (Zersetzung).
-
Analyse: C16H17N303 (Molgewicht 299).
-
Berechnet C 64,2, H 5,8, N 14,05, 0 t6,050/o; Molgewicht 299; gefunden
C 64,31, H 5,91, N 14,03, 0 16,090/0, Molgewicht 297.
-
Beispiel 10 Analog Beispiel 3 erhält man aus Iminokohlensäure - (2,4
- dimethylphenylester) - hydroxylamid und 2-Methoxyphenylcyanat das
vom F. 120 bis 121"C (Zersetzung).
-
IR-Spektrum dem der Substanz aus Beispiel 3 identisch.