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Korrosionsschützende, Luft- oder ofentrocknende überzugsmittel für
Metalle Die Verwendung organischer Anüne, insbesondere hochmolekularer, organischer
Amine als Korrosionsinhibitoren, ist bekannt. In den meisten Fällen werden diese
Substanzen in einem Lösungsmittel gelöst und auf die Metalloberflächen aufgestrichen
oder aufgesprüht. Als organische Amine wurden für diese Zwecke Hexadecylamin, Octadecylamin,
N-Octadecylpropylendiamin-1,3 und ihre Fettsäurederivate verwendet. Auch bestimmte
Farben wurden für diesen Zweck vorgeschlagen. Jedoch ließ die Verwendung organischer
Amine und Farben als Korrosionsinhibitoren für Metalle viel zu wünschen übrig. Obwohl
sie einige Metalle gegen Korrosion unter normalen Bedingungen schützen, sind sie
bei erhöhten Temperaturen für alle Metalle unwirksam. So widersteht z. B. Eisen,
das mit diesen Verbindungen, z. B. mit N-Octadecylpropylendiamin-1,3 überzogen ist,
Korrosionseinflüssen unter normalen Bedingungen. Erwärmt man jedoch das überzogene
Metall auch nur kurzzeitig, so gehen die korrosionsverhindernden Eigenschaften des
organischen Amins verloren, da diese Substanzen bei erhöhten Temperaturen instabil
sind und sich zersetzen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, daß diese Amine
bei anderen Metallen, z. B. Kupfer und seinen Legierungen, sogar die Korrosion fördern.
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Erfindungsgemäß werden Aminoalkylsiliciumverbindungen, welche die
Gruppe
enthalten, in der R ein zweiwertiger, gesättigter aliphatisclzer bzw. ein gesättigter
oder ungesättigter cyclischer Kohlenwasserstoffrest ist, durch welchen jeweils das
Si-Atom über mindestens 3 Kohlenstoff atome mit dem N-Atom verbunden ist, und jeder
Substituent R' ein Wasserstoffatom, ein Kohlenwasserstoffrest oder eine [- (CHz)aSi
- ]-Gruppe, wobei a eine ganze Zahl von mindestens 3 ist, und mindestens eine freie
Valenz des Siliciumatoms mit einem Alkoxyrest oder mit einem Siliciumatom über Si
= O-Bindungen verknüpft ist, während restliche freie Valenzen des Siliciumatoms
mit Kohlenwasserstoffresten verbunden sind, als korrosionsschützende, Luft- oder
ofentrocknende Überzugsmittel für Metalle verwendet.
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Erfindungsgemäß sind die Aminoalkylalkoxysilane und die Aminoalkylpolysiloxane
einschließlich Mischpolymere, die sowohl Aminoalkylsiloxaneinheiten wie Alkylsiloxaneinheiten
enthalten, zur Verwendung geeignet. Typische Vertreter der Aminoalkylalkoxysilane
können durch folgende allgemeine Formel wiedergegeben werden:
in der R" eine Alkylgruppe, z. B. eine Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylgruppe,
bzw. eine Arylgruppe, wie eine Phenyl-, Naphthyl- oder Tolylgruppe bedeutet, X eine
Alkoxygruppe, wie eine Methoxy-, Äthoxy- oder Propoxygruppe ist und R die obige
Bedeutung hat, vorzugsweise jedoch eine Kohlenstoffkette von 3 bis 4 C-Atomen besitzt.
b ist eine ganze Zahl von 0 bis 2, vorzugsweise von 0 bis 1.
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Beispiele für derartige Aminoalkylalkoxysilane sind y - Aminopropyltriäthoxysilan,
y - Aminopropyltripropoxysilan, y - Aminopropylmethyldiäthoxysilan,
y - Aminopropyläthyldiäthoxysilan, y - Aminopropylphenyldiäthoxysilan,
ö - Aminobutyltriäthoxysilan, ö - Aminobutylmethyldiäthoxysilan, 6 - Aminobutyläthyldiäthoxysilan,
ö - Aminobutylphenyldiäthoxysilan, y-Aminobutyltriäthoxysilan und y-Aminobutylmethyldiäthoxysilan.
Typische
Aminoalkylpolysiloxane werden durch die allgemeine Formel
wiedergegeben, in der R, R" und b die obige Bedeutung haben. Diese Polysiloxane
lassen sich durch Hydrolyse und Kondensation der oben geschriebenen Aminoalkylalkoxysilane
oder durch Hydrolyse und Kondensation in Mischung mit anderen hydrolysierbaren Silanen
herstellen. Zu diesen Polysiloxanen gehören die trifunktionellen Aminoalkylpolysiloxane
(d. h., wenn b = 0 ist), die trifunktionellen Aminoalkylalkyl- und Aminoalkylarylpolysiloxane
(d. h., wenn b = 1 ist) einschließlich cyclischer oder linearer Polysiloxane und
linearer Aminoalkyldialkyldisiloxane, Aminoalkyldiaiyldisiloxane und Aminoalkylalkylaryldisiloxane
der monofunktionellen Reihe (d. h., wenn b = 2 ist). Hierzu gehören auch Mischungen,
die durch gemeinsame Hydrolyse difunktioneller, trifunktioneller und monofunktioneller
Aminoalkylsilane erhalten werden.
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Trifunktionelle Aminoalkylpolysiloxane lassen sich durch folgende
allgemeine Formel wiedergeben:
in der R die obige Bedeutung besitzt, Z eine Hydroxyl-und/oder Alkoxygruppe darstellt
und c einen durchschnittlichen Wert von 0 bis 2, vorzugsweise von 0,1 bis 1 aufweist.
Solche Aminoalkylpolysiloxane, die im wesentlichen keine am Siliciumatom haftende
Alkoxy- oder Hydroxylgruppen tragen (z. B. wenn c = 0), lassen sich durch vollständige
Hydrolyse und vollständige Kondensation von Aminoalkyltrialkoxysilanen herstellen.
Dagegen sind Aminoalkylpolysiloxane, bei denen Z vorwiegend am Siliciumatom haftende
Alkoxygruppen bedeutet, durch teilweise Hydrolyse und vollständige Kondensation
des gleichen Silans zugänglich. Andererseits lassen sich Aminoalkylpolysiloxane,
bei denen Z vorwiegend am Siliciumatom haftende Hydroxylgruppen darstellt, durch
im wesentlichen vollständige Hydrolyse und teilweise Kondensation des gleichen Aminoalkyltrialkoxysilans
herstellen.
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Geeignete difunktionelle Aminoalkylpolysiloxane, zu denen auch cyclische
und lineare Polysiloxane gehören, lassen sich durch die allgemeine Formel
wiedergeben. R und R" besitzen die obige Bedeutung, f ist eine ganze Zahl von mindestens
3 und kann bei den cyclischen Aminoalkylpolysiloxanen bis zu 7 betragen und einen
noch höheren Wert bei den linearen Aminoalkylpolysiloxanen annehmen. Derartige cyclische
und lineare Aminoalkylpolysiloxane lassen sich durch Hydrolyse und Kondensation
von Aminoalkylalkyldialkoxysilanen oder Aminoalkylaryldialkoxysilanen herstellen.
Dabei entsteht eine Mischung von cyclischen und linearen Polysiloxanen, aus der
sich das gewünschte Polysiloxan gewinnen läßt. Beispiele hierfür sind das cyclische
Tetramere des y-Aminopropylmethylsiloxans und das cyclische Tetramere des b-Aminobutylphenylsiloxans.
Beispiele für lineare Aminoalkylpolysiloxane sind y-Aminopropylmethylpolysiloxan,
y - Aminopropyläthylpolysiloxan, b-Aminobutylmethylpolysiloxan und y-Aminobutylmethylpolysiloxan.
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Zu den linearen Aminoalkylpolysiloxanen gehören auch die mit einer
bis drei endständigen Alkyl-, Alkoxy- oder Hydroxylgruppen versehenen Polysiloxane.
Als Ausgangsmaterial eignen sich somit auch ein mit einer endständigen Monoäthoxygruppe
versehenes y-Aminopropyläthylpolysiloxan, ein mit einer endständigen Methyldiäthoxysilylgruppe
versehenes b-Aminobutylmethylpolysiloxan oder mit einer endständigen Monoäthoxydimethylsilylgruppe
versehenes y-Aminopropylphenylpolysiloxan. Solche lineare Aminoalkylalkyl- und Aminoalkylarylpolysiloxane
lassen sich dadurch herstellen, daß man in einer Gleichgewichtsreaktion cyclische
Aminoalkylsiloxane mit Siliciumverbindungen umsetzt, die vorwiegend am Siliciumatom
haftende Alkoxygruppen enthalten, oder durch gemeinsame Hydrolyse und Kondensation
von Trialkylalkoxysilanen mit Aminoalkylalkyldiäthoxysilanen bzw. Aminoalkylaryldiäthoxysilanen.
Lineare Polysiloxane mit endständigen Hydroxylgruppen lassen sich auch durch Erhitzen
linearer oder cyclischer Aminoalkylpolysiloxane mit Wasser herstellen.
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Typische Aminoalkylpolysiloxan - Mischpolymerisate, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, enthalten erstens folgende Einheit:
in der R, R" und b die obige Bedeutung besitzen, wobei die Gruppe R" in der Siloxaneinheit
und/oder in dem Siloxanmolekül nicht gleich zu sein braucht, sowie zweitens noch
mindestens eine andere Siloxaneinheit, und zwar der vorstehend angegebenen oder
der folgenden allgemeinen Formel
in der R"' eine Alkylgruppe, wie eine Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylgruppe,
oder eine Arylgruppe, wie eine Phenyl-, Naphthyl- und Tolylgruppe, darstellt, oder
eine olefinische Gruppe, wie eine Vinyl-oder Cyclohexenylgruppe ist, und e eine
ganze Zahl von 0 bis 2 bedeutet. Die Substituenten R"' müssen nicht die gleichen
Gruppen sein. Die Mischpolymerisate enthalten Mischpolymere mit zwei oder mehreren
verschiedenen Einheiten. Die Mischpolymere können verschiedene kombinierte Siloxaneinheiten,
z. B. trifunktionelle Aminoalkylsiloxaneinheiten enthalten, bei denen b = 0, mit
trifunktionellen Alkyl-, Aryl-, olefinischen oder gemischten Alkyl-, Olefin- und
Arylsiloxaneinheiten, bei denen e = 0 ist, oder sie können bifunktionelle Alkyl-,
Aryl-, Olefin-,
bzw. gemischte Alkyl-, Olefin- und Arylsiloxaneinheiten
enthalten, bei denen e = 1 ist; difunktionelle Aminoalkylsiloxaneinheiten mit b
= 1, mit trifunktionellen Alkyl-, Aryl-, Olefin- bzw. gemischten Alkyl-, Olefin-
und Arylsiloxaneinheiten mit e = 0, oder mit difunktionellen Alkyl-, Aryl-, O:lefin-
und Arylsiloxaneinheiten, bei denen e = 1 ist.
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Mischpolymere, die trifunktionelle Aminoalkylsiloxaneinheiten und
andere Siloxaneinheiten enthalten, werden vorzugsweise durch Cohydrolyse und Cokondensation
der entsprechenden Alkoxysilane hergestellt. Die Mischpolymere können am Siliciumatom
gebundene Alkoxy- und/oder Hydroxygruppen oder im wesentlichen völlig kondensierte
Verbindungen enthalten. Die linearen und cyclischen mischpolymeren Siloxane lassen
sich nach den oben beschriebenen Verfahren oder durch getrennte Hydrolyse und Kondensation
eines Aminoalkylalkyldialkoxysilans oder eines Aminoalkylaryldialkoxysilans und
des Dialkyldialkoxysilans, eines Diolefinodialkoxysilans, eines Alkylaryldialkoxysilans,
eines Monoalkylmonoolefinodialkoxysilans, eines Monoarylmonoolefinodialkoxysilans
oder Diaryldialkoxysilans, gegebenenfalls mit anschließender Gleichgewichtsreaktion,
herstellen. Die linearen Mischpolymere können endständige Alkyl-, Alkoxy- oder Hydroxylgruppen
enthalten.
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Die Metalle, die mit Hilfe der erfindungsgemäß zu verwendenden Aminoalkylsiliciumverbindungen
vor Korrosion geschützt werden können, besitzen ein negatives bzw. geringes positives
Normalpotential. Die angestrebten günstigen Wirkungen konnten unter anderem bei
folgenden Metallen und Legierungen festgestellt werden: Aluminium, Messing, Bronze,
Kupfer, Chrom, Eisen, Magnesium, Nickel, Blei, Silber, Sterlingsilber, Weißblech,
Zinn, Berylliumbronze und Zink. Bei Nickel konnte keine wesentliche Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit beobachtet werden, da es an sich schon außerordentlich
korrosionsbeständig ist.
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Zum Auftragen der Aminoalkylsiliciumverbindungen kann man sich jeder
Methode bedienen, mit der man einen völlig bedeckenden, d. h. kontinuierlichen Film
erzielt. Zum Auftragen können Lösungen, Dispersionen in flüssigen Medien oder unverdünnte
Aminoalkylsiliciumverbindungen verwendet werden. Auch das Aufsprühen in Form von
Aerosolen ist geeignet. Vorzugsweise wird die Aminoalkylsiliciumverbindung in einer
wäßrigen Lösung oder gelöst in einem organischen Lösungsmittel, wie Alkohol oder
Äther, angewendet. Als Lösungsmittel können z. B. Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol, 2-Äthylhexanol, der Monomethyläther des Äthylenglykols, Methylenchlorid,
Trichloräthylen, Lösungsmittelgemische aus z. B. Toluol und Äthylenglykolmonomethyläther,
Alkoholen und Äthern, z. B. Diisopropyläther und Alkoholen, sowie Lösungsmittel
des Freontyps, wie Perchlor-Perfluormethane und -äthane, verwendet werden.
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Die Menge der Aminoalkalylsiliciumverbindung kann in den Überzugsmitteln
in einem weiten Bereich schwanken. Zweckmäßig sind Konzentrationen von 0,05 bis
zu 10 Gewichtsprozent.
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Der Film der Aminoalkylsiliciumverbindung wird auf dem Metall bei
Raumtemperatur oder etwa 51 bis 316°C und höher gehärtet. In manchen Fällen, z.
B. bei Kupfer, wird der Überzug vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen gehärtet.
Es scheint, daß bei der Härtung eine chemische Bindung zwischen der Aminoalkylsiliciumverbindung
und der Metalloberfläche erfolgt, die auf eine Komplex- oder Chelatbindung zurückgeführt
werden kann.
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Die Filmdicke ist nicht wesentlich, sie kann sogar mehr als 2,5 cm
betragen. Filmdicken von etwa 0,00254 bis 0,254 mm werden bevorzugt, doch sind auch
dünnere Schutzfilme, z. B. von 0,00125 mm Dicke, gut brauchbar.
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Die hervorragenden Eigenschaften der überzogenen Materialien wurden
durch die folgenden Versuche an Metallstreifen ermittelt. Bei allen wurden sie mit
einem alkalischen Reinigungsmittel gereinigt, mit Wasser abgespült und getrocknet.
Die Aminoalkylsiliciumverbindungen wurden als alkoholische Lösung zu einer Schicht
von etwa 0,0075 bis 0,0125 mm Stärke aufgetragen und dann gehärtet. 1. Oxydationsbeständigkeit
bei Raumtemperatur Überzogene und nichtüberzogene Metallstreifen wurden der Laborluft
und der Industrieatmosphäre im Freien ausgesetzt. Von Zeit zu Zeit wurden die behandelten
und unbehandelten Streifen miteinander verglichen und das Ausmaß an Rost, Korrosion
und/oder Verfärbungen festgestellt. Den gleichen Beobachtungen wurden folgende Gegenstände
unterworfen: kupferplattierte Kohlenstoffelektroden, Silbergerät, verchromte Autostoßstangen,
Schußwaffen und Bronzegeländer. Die Aminoalkylsiliciumverbindung wurde auf der Metalloberfläche
nicht in der Hitze gehärtet.
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2. Oxydationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen Kupfer- und Messingmetallstreifen
wurden einem Luftstrom von 250 bis 275'C ausgesetzt. Die Wirksamkeit zur Verhütung
von Korrosion und Dunkelfärbung wurde visuell geprüft. Ferner wurden mit einer Aminoalkylsiliciumverbindung
behandelte verkupferte Kochgeräte und Aschenbecher aus Kupfer bei 260°C ohne Verfärbung
gehärtet. Die Gegenstände zeigten bei normalem Gebrauch keine Anzeichen von Dunkelwerden
infolge der Kochwärme oder beim Ausdrücken von Zigaretten.
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3. Widerstandsfähigkeit gegenüber Dampf und Flüssigkeit unter alkalischen,
neutralen und sauren Bedingungen Metallstücke wurden in Bechergläser gegeben, die
die folgende Lösung enthielt. Die Korrosionsbeständigkeit wurde visuell geprüft;
im Falle von wäßrigem Ammoniak konnte der durch Auflösen des Kupfers entstandene
Gewichtsverlust gemessen werden.
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Korrodierende Lösungen a) Korrodierendes Wasser (s. Tabelle III),
b) alkalisches Sulfidwasser, c) saures Sulfidwasser, d) wäßriger Ammoniak, e) Salzwasser,
f) Salzsprühkammer, g) lufthaltiges Wasser.
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In den folgenden Beispielen sind Teile, wenn nicht anders erwähnt,
als Gewichtsteile angegeben. Beispiel 1 200 g y-Aminopropyltriäthoxysilan und 130
g wasserfreies Äthanol werden in einen mit einem Rührer, Rückflußkühler, Thermometer
und einem
Tropftrichter versehenen 1-1-Kolben gegeben. Innerhalb
15 bis 20 Minuten werden 50 g Wasser zu der Lösung getropft. Der Inhalt wird 1/2
Stunde lang am Rückfluß zum Sieden erhitzt, und man erhält 0,473 1 einer wasserhellen
Lösung. Diese Harzlösung wird mit wasserfreiem Alkohol zu einer Silikonlösung verdünnt,
die 1 Gewichtsteil Harzlösung pro 5 Teile wasserfreien Alkohol enthält.
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Ein Kupferstreifen (38 - 152,4 mm) wurde mit einem alkalischen Reinigungsmittel
gesäubert, dann mit Wasser gespült und getrocknet. Ein Teil dieses Metallstreifens
wurde dann in die Silikonlösung eingetaucht, aus der Lösung entfernt, überschüssiges
Silikon abgetropft und an der Luft getrocknet. Dieser Streifen wurde dann 4 Stunden
lang in einen 250°C heißen Luftofen gehängt. Nach dieser Zeit besaß der Teil des
Streifens, der mit dem Aminoalkylsilikon behandelt war, eine hellscheinende Oberfläche
und seinen ursprünglichen Glanz, während der unbehandelte Teil dunkel und oxydiert
aussah. Beispiel 2 A. Vier Stahlplatten (38 - 152,4 mm) wurden sorgfältig mit einem
alkalischen Reinigungsmittel gereinigt, gewaschen und getrocknet. Zwei Stahlplatten
wurden dann teilweise in eine 5°/oige äthanolische y-Aminopropylsilikonlösung getaucht.
Die anderen zwei Platten wurden teilweise in eine 5°/oige Lösung eines Mischpolymers
des 8-Aminobutylmethyl- und Phenylsilikons in Äthanol getaucht. Eine Platte, die
mit dem Silikonpolymer und die andere Platte, die mit dem Silikonmischpolymer überzogen
war, wurde 5 Minuten lang bei 150°C in einem Luftofen erhitzt. Das Aussehen der
Platten änderte sich nicht. Die zwei anderen Platten wurden 1/2 Stunde lang in dem
250°C heißen Luftofen behandelt, wobei sich die behandelten Flächen etwas gelb verfärbten.
Alle vier Platten wurden dann über Nacht der Industrieatmosphäre im Freien ausgesetzt,
wobei sich auf den behandelten Stellen eine starke Taubildung bemerkbar machte und
die unbehandelten Flächen der Platten am anderen Morgen mit einer dicken Kruste
rotem Eisenoxydrost bedeckt waren. Die aminoalkylsilikonbehandelten Flächen wiesen
keine Veränderung in ihrem Aussehen auf. Sie waren praktisch 100°/oig gegen atmosphärische
Korrosion geschützt.
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B. Zum Vergleich wurden vier Stahlplatten, wie im Beispiel A präpariert.
Zwei Platten wurden teilweise in eine 5°/oige ätherische Lösung des monoölsauren
Salzes einer Substanz der allgemeinen Formel R-NHCHZCHZCHZNH2 (T) getaucht, wobei
R eine Alkylgruppe ist, die sich von den Fettsäuren im Talg ableitet. So besitzt
R vorwiegend 16 bis 18 Kohlenstoffatome. Es handelt sich um ein handelsübliches
Korrosionsschutzmittel. Die ölsauren und diölsauren Seifen sind die äquivalentneutralisierten
Seifen der Base der Substanz T.
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Zwei Platten wurden teilweise in das 5°/oige diölsaure Salz der Substanz
T in Äthanol eingetaucht. Diese Behandlung verlieh den Platten einen schmierigen
Überzug. Je eine Platte des mono- bzw. diölsauren Salzes wurde dann für 5 Minuten
bei 150°C erhitzt. Diese Wärmebehandlung verdunkelte etwas die überzogenen Platten.
Die restlichen Platten wurden 1/Z Stunde in einem Luftstrom bei 250°C erhitzt, wobei
sich die Platten erheblich verdunkelten. Alle vier Platten wurden danach über Nacht
einer Industrieatmosphäre im Freien ausgesetzt. Es schlug sich sehr viel Tau nieder.
Bei der Prüfung ergab sich, daß nur der bei 150°C überzogene Plattenteil mit dem
monoölsauren Salz der Substanz T eine geringe Schutzwirkung gegen Korrosion zeigte.
Alle anderen Platten waren erheblich korrodiert.
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In der Tabelle I sind verschiedene weitere Versuchsergebnisse zusammengestellt,
die den Schutz gegen atmosphärische Korrosionseinwirkungen zeigen, der durch Aminoalkylsiliciumüberzüge
dieser Erfindung hervorgebracht wird. In allen Fällen wurden nicht überzogene Metalloberflächen
gleichzeitig zur Kontrolle der beobachteten Effekte verwendet, wobei sich die überlegene
Korrosionsschutzwirkung der Aminoalkylsiliciumüberzüge offenbarte.
Tabelle 1 |
Aminoalkylsiliciumverbindung*) 1- Metalloberfläche ( Korrodierende
Atmosphäre |
1. y-Aminopropylsilikon ....... . . . . . . . . . .
. . . . . . . Reine Aluminiumplatte Industrieatmosphäre |
2. y-Aminopropyltriäthoxysilan . . . . .. . . . . . . . . .
. . reine Kupferstreifen Industrieatmosphäre |
3. y-Aminopropylsilikon . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . ... reine Kupferstreifen Industrieatmosphäre |
4. y-Aminopropylsilokon . .... ... . .... .. .... .... kupferplattierte
Kohlen- Laboratmosphäre |
Stoffelektrode |
5. Ölsaures Salz eines 10°/oigen y-aminopropylmodi- |
fizierten Dimethylmischpolymeröls (Molekular- |
gewicht 10 000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . verchromte Stoßstangen Winter, Eis, Schnee, Regen, |
Salz |
6. y-Aminobutylmethylsilikon ...... ... .... .... .. gereinigte
Stahlplatten Industrieatmosphäre |
7. 1:1 Mischpolymer des y-Aminobutylmethylsilikons |
und des Phenylsilikons . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
. . . gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
B. y-Aminopropylsilikon . . . . . . . . .. . . . . . . . .
. . . . . . Bronzegeländer Vorhalle im Labor |
9. 1:1 Mischpolymer des y-Aminopropylsilikons und |
des Phenylsilikons .. . .... . .. . . .. .. . . . . . . . .
. . . Silberlöffel Küchenbenutzung |
*) Die Verbindungen wurden in allen Beispielen mit Ausnahme Nr. 5 in 5- bis 10°/oiger
alkoholischer Lösung entweder durch Eintauchen oder Aufstreichen auf die Gegenstände
aufgebracht. Nr. 5 wurde durch Aufwischen eines 100°/oigen Silikons auf die verchromten
Stoßstangen aufgestrichen. Die Überzüge der Beispiele 1, 6, 7, 8 und 11 wurden 10
bis 15 Minuten bei 15rz° C gehärtet.
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In allen Fällen korrodierten die nicht überzogenen Probestücke bzw.
die nicht überzogenen Flächen derbehandelten Gegenstände erheblich, während bei
den behandelten Metallen praktisch keine Korrosion zu beobachten war.
Tabelle I (Fortsetzung) |
Aminoalkylsiliciumverbindung Metalloberfläche Korrodierende
Atmosphäre |
10. [H,N(CH2)3Si03121o.5(C,H,Si0312)"4[(CH3)2SiO]o,l
gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
11. [H,N(CH2)gSi0,12]0,5(C,H,Si0312)0,3[(CH3)2Si010,2
gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
12. [H2N(CH2)3Si0312]0,5(C6H5S103i2)0,3(C5Hllsi0312)0,2
gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
13. [H,N(CH2)3Si031210,5(C,H5Si0312)0,3(C2H5SiO312)0,2
gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
14. [H2N(CH2)3S1031210,5(C6H5Si0312)0,2[(CH3)2Si010,3
gereinigte Stahlplatten Industrieatmosphäre |
15. [H2N(CH2)3S1031210,3(C6H5Si0312)0,5 [(CH3)2Si010,2 gereinigte
Stahlplatten Industrieatmosphäre |
16. Multipolymere |
(H2N(CH2)3S103,21 [CH2Sios,21 [(CH3)2Si01 |
[C6H5Si03,21 [(C6H5)2Si01 Industrieatmosphäre |
Molprozent Molprozent Molprozent Molprozent Molprozent |
0,46 0,08 0,25 0,18 0,03 Industrieatmosphäre |
0,32 0,10 0,31 0,24 0,03 Industrieatmosphäre |
0,18 0,12 0,37 0,29 0,04 Industrieatmosphäre |
Beispiel 3 A. Eine Kupferplatte wurde mit einem alkalischen Reinigungsmittel abgebürstet,
mit Wasser gewaschen und einem 250°C heißen, zirkulierenden Luftstrom 1 Stunde lang
ausgesetzt. Danach war die Platte infolge Oberflächenoxydation vollständig schwarz.
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B. Eine 5 gewichtsprozentige Lösung von y-Aminopropyltriäthoxysilan
wurde durch Zugabe von 5 g der Aminoalkylsiliciumverbindung zu 95 g Äthanol bereitet.
Ein gleich großes gereinigtes Kupferstück wurde in die alkoholische Lösung eingetaucht.
Die Platte wurde aus der Lösung entfernt und an der Luft getrocknet. Danach wurde
sie bei 150°C 5 Minuten lang gehärtet und anschließend für 1 Stunde in 250°C heiße
Luft gebracht. Nach dieser Zeit zeigte sich keine Verdunklung der Platte. Das Kupfer
sah blank und hell aus. Der Versuch wurde weitere 3 Stunden bei 250°C fortgesetzt,
ohne daß sich Anzeichen für eine Oxydation des Kupfers gefunden hätten. Das Kupferblech
wurde 1 Woche lang in 250°C heißer Luft erhitzt. Auch nach dieser Zeit war die metallische
hellglänzende Kupferoberfläche im wesentlichen unverändert.
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Zum Vergleich dienen die folgenden zwei Versuche: C. In eine 5°/oige
äthanolische Lösung von m-Phenylendiamin bzw. p-Oxydiphenylarmin wurden gleichwertige
Kupferstreifen eingetaucht und dann an der Luft getrocknet. Danach wurden die beiden
Platten 5 Minuten bei 150°C gehärtet und 1 Stunde lang einem 250°C heißen Luftstrom
ausgesetzt. Die Platten wurden völlig schwarz. Noch weitere 68 Stunden bei .250°C
waren die Platten vollständig mit schwarzem Kupferoxyd bedeckt, das von der Oberfläche
in Flocken abgestreift werden konnte.
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D. Eine 5°/oige Toluollösung eines Dimethylsilikons mit einer Viskosität
von 100 cSt wurde auf eine saubere Kupferplatte aufgebürstet und an der Luft getrocknet.
Der Überzug wurde 5 Minuten lang auf 150°C und 3 Stunden im Luftofen auf 250°C erhitzt.
Nach dieser Zeit war die Kupferplatte schwarz. Dies zeigt die Unwirksamkeit der
üblichen, zu Isolations- und Schutzüberzugszwecken verwendeten Silikonharze, die
ein R: Si-Verhältnis von 1,55 aufweisen und die Phenyl- und Methylgruppen am Siliciumatom
gebunden enthalten. Tabelle II zeigt die Aminoalkylsiliciummonomeren, -polymeren
und -mischpolymeren, die auf glänzend blankem Kupfermetall bei etwa 250 bis 275'C
auf. ähnliche Weise geprüft wurden, wie die im Beispiel 3, B beschriebenen Versuche.
Die Versuche zeigen deutlich, daß alle Aminoalkylsiliciumverbindungen, deren Aminogruppen
mindestens 3 Kohlenstoffatome vom Siliciumatom entfernt ist, bei 250°C gegen Luftoxydation
schützen. y-Aminopropylsilikon wurde auf einem Kupferblech als Schutzüberzug aufgebracht,
der 10 Minuten langem Erhitzen auf 649°C in einem Muffelofen standhielt- Der unbehandelte
Teil dieses Bleches wurde rasch und vollständig oxydiert. Tabelle II Aminoalkylsiliciumverbindung
als Überzug auf dem Kupfer 1. NH2(CH2)3Si(OC2H5)3 y-Aminopropyltriäthoxysilan
2. NH2(CH2)4Si(OC,H5)3-b-Ain.inobutyltriäthoxysilan 3. C"H5-N(CH3)(CH2)4Si(OC@H5)3-N-Phenyl-N-methyl-ö-aminobutyltriäthoxysilan
5. HN[(CH2)3Si(OC2H5)3]2-bis-(y-Triäthoxysilylpropyl)-amin 6. Polymer des ö-Aminobutylmethylsilikons
7. Polymer des Nr.1-#-Aminopropylsilikons B. Polymer des Nr.2-ö-Aminobutylsilikons
9. Polymer des Nr. 3-N-Phenyl-N-methyl-ö-aminobutylsilikons 10. Polymer des Nr.4-y-(2,5-Dimethylpyrryl-)propyl=
silikons 11. Mischpolymer des ö-A:minobutylsilikons und des Phenylsilikons 12. Mischpolymer
des ö-Aminobutylmethylsilikons und- des Phenylsilikons ' 13. Mischpolymer des y-Aminopropylsilikons
und des Vinylsilikons _.
Beispiel 4 Verschiedene Kupferplatten wurden
in alkoholische Lösungen von y-Aminopropylsilikon unterschiedlicher Konzentration
eingetaucht:
Silikon in Lösung Dicke des Überzuges |
Gewichtsprozent mm |
5 0,01016 |
2 0,003556 |
0,5 0,000889 |
0,1 0,000457 |
0,05 0,0003048 |
nichts - |
Alle Kupferplatten zeigten nach 30 Minuten im 275°C heißen Luftofen eine gute Oxydationsbeständigkeit
verglichen mit den unbehandelten Proben. Sobald die Dicke des Überzuges unter 0,00075
mm absank, nahm die Oxydationsbeständigkeit ab. In keinem Fall jedoch nahm irgendeines
der Probestücke die dunkle Farbe des stark oxydierenden, nicht überzogenen Metalls
an.
Tabelle III |
Silikonverbindung als Überzug Überzogene Metalle, die korrosionsbeständig |
für Metalle gegenüber korrodierendem Wasser nach 4 Tagen sind |
Kupfer Aluminium , Stahl) I Zink 1 Magnesium i Weißblech |
A. Monomere |
1. y-Aminopropyltriäthoxysilan ............... x |
2. d-Aminobutyltriäthoxysilan . . .. ...... ....... x |
3. ß-Aminophenyläthyltriäthoxysilan ........... x |
4. d-Aminobutylmethyldiäthoxysilan ........... x |
5. N-ß-Cyanoäthyl-b-aminobutyltriäthoxysilan ... x |
B. Polymere |
y-Aminopropylsilikon (Polymer von 1) ......... x x x x |
E-Aminobutylsilikon (Polymer von 2) . . . . . . . . . . x |
ß-Aminophenyläthylsilikon (Polymer von 3) .... x x |
8-Aminobutylmethylsilikon (Polymer von 4) .... x x |
1:1-Mischpolymer von Nr.1 und |
C6H5Si(OCHS)3**)....... .................. x
x x x |
1:1-Mischpolymer von Nr.2 und CsHSSi(OC2H5)3 x x |
Mischpolymer von 1 Mol von Nr. 2 und 3 Mol |
C6H5Si(OCHS)3 ..... . ..................... x |
1:1-MischpolymervonNr.1u.C@H,CH,Si(OCHS)2 x x x x |
1:1-Mischpolymer von Nr.4 und (C@HSSi(OCHS)3 x |
1:1-Mischpolymer vonNr.4 und (CH3)2Sz(OCHS)2 X |
*) Die Versuche mit korrodierendem Wasser und Stahl wurden
20 Stunden lang durchgeführt. |
**) Das Mischpolymer des Phenylsilikons und y-Aminopropylsilikons
wurde auf folgende Weise hergestellt: |
In einen 2-1-Kolben, der mit einem Rührer, Rückflußkühler,
Thermometer und Tropftrichter versehen war, wurden 240 g (1 Mol) |
Phenyldiäthoxysilan, 220 g (1 Mol) y-Aminopropyltriäthoxysilan
und 260 g wasserfreier Alkohol gegeben. Innerhalb 15 bis 20 Minuten |
läßt man 100 g Wasser zutropfen, und nach 30 Minuten langem
Rückflußkochen erhält man 0,9461 einer wasserklaren Lösung, die |
foleende Analysenwerte aufwies: |
Gefunden Berechnet |
Feste Silikone,"/,) ..........................................................
29,0 29,2 |
Gehalt an Aminogruppen (azidimetrisch bestimmt) . . . . . .
. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . 1,95 1,90 |
Silikongehalt ..............................................................
7,3 6,8 |
Verhältnis Aminogruppen zu Siliciumatom . . . . . . . . . .
. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 0,47 0,50 |
Beispiel 5 Eine Stahlplatte von 38 - 152 mm wurde mit einem alkalischen Reinigungsmittel
fettfrei geputzt. Danach wurde sie teilweise in ein 200-ml-Becherglas eingetaucht,
das korrodierende Wasser (100 p. p. m. Chlorid-, Sulfat- und Bicarbonationen als
Natriumsalze) enthielt. Nach 20 Stunden hatte sich diese nicht überzogene Stahlplatte
erheblich verfärbt, und im Wasser lag viel Rost vor.
-
In der Tabelle III sind alle untersuchten Metalle aufgeführt, die
dem korrodierenden Wasser ausgesetzt wurden. Die Metalle wurden sauber geputzt und
entweder in eine 5°/oige äthanolische Polymer- oder Mischpolymerlösung oder in eine
10°/pige Monomerlösung in Äthanol eingetaucht. Die Platten wurden an der Luft getrocknet,
1 Stunde bei 150°C hitzegehärtetunddanach 50 bis 80 mm tief in korrodierendes Wasser
eingetaucht und die Korrosionsgeschwindigkeit im Verlauf von 4 Tagen beobachtet.
Unter den Versuchsbedingungen korrodierten die nicht überzogenen Metalle recht schnell,
während die überzogenen Metallplatten korrosionsfrei waren. Die » x u-Zeichen in
der Tabelle III zeigen spezielle Versuche zeit Metallen an, die mit Aminoalkylsiliciumverbindung
überzogen waren. Die Leerstellen in der Tabelle bedeuten, daß diese Kombinationen
nicht geprüft werden.
Metalle Beobachtungen |
im korrodierenden Wasser |
I. Blankes Aluminium Reagiert praktisch sofort |
unter Gasentwicklung und |
Steigerung des pH-Wertes |
von 7,0 auf mehr als 10 |
Überzogenes Alu- keine Gasentwicklung, |
minium keine Veränderung des |
pH-Wertes |
Il. Zink, Magnesium leicht korrodierbare |
und blankes Metalle; Korrosion erfolgt |
Kupfer innerhalb 16 Stunden |
Überzogenes Zink, nach 48 Stunden keine An- |
Magnesium und zeichen von Korrosion |
Kupfer |
Das bei den Versuchen verwendete alkalische Sulfidwasser enthielt 0,05 bis 0,1°/o
Natriumsulfid in der Lösung. Diese Lösung ist stark alkalisch und zeigt einen pH-Wert
von mehr als 10 an. Obwohl die Lösung alkalisch reagiert, liegt wegen Dissoziation
freier Schwefelwasserstoff vor. Der unangenehme Geruch der Lösung ist ein direkter
Beweis für das Vorliegen dieses Gases. Diese Versuchslösung wurde deshalb ausgewählt,
da man mit ihr sowohl eine alkalisch wäßrige Korrosion wie auch gleichzeitig eine
saure Korrosion in der Dampfphase messen kann. Man braucht eine Metallplatte nur
teilweise in ein Becherglas einzutauchen, das die korrodierende Lösung enthält,
und beobachtet das Fortschreiten der Korrosion in beiden Zonen innerhalb eines Zeitraumes
von 2 Tagen.
-
Es ist bekannt, daß alkalische Lösungen sehr leicht silikonische Stoffe
auflösen, und es war aus diesem
Tabelle IV |
Überzogene Metalle, die korrosionsbeständig gegenüber |
Silikonverbindungen als Überzug für Metalle korrodierendem
Natriumsulfidwasser (0,05 bis 0,1°/Qig) sind |
Kupfer je- m Blei Zinn M ' Messing Silber |
A. Monomere |
1. y-Aminopropyltriäthoxysilan ............. .. x |
2. ö-Aminobutyltriäthoxysilan ....... .......... x |
3. ß-Aminophenyläthyltriäthoxysilan .. . . . . . . . .. x |
4. b-Aminobutylmethyldiäthoxysilan ........... x |
5. bis-(y-Triäthoxysilylpropyl)-amin ............ x |
6. IV ß-Cyanoäthyl-y-aminopropyltriäthoxysilan . . x |
B. Homopolymere _ |
y-Aminopropylsilikon (Polymer von Nr.1) ... . . . x
x x x |
b-Aminobutylsilikon (Polymer von Nr. 2) ....... x x |
ß-Aminophenyläthylsilikon (Polymer von Nr. 3).. x |
ö-Aminobutylmethylsilikon (Polymer von Nr.4).. x x x |
bis-(y-Propylsilikon)-amin (Polymer von Nr. 5) .. x |
C. Mischpolymere |
1:1 Mischpolymer von Nr.1 und QHSSi(OC,Hs)3 x x x x x |
1:1 Mischpolymer von Nr.2 und CGH5Si(OCZH5)3 x x x |
1:3 Mischpolymer von Nr.2 und C,HSSi(OC,H5)3 x |
1:1 Mischpolymer von Nr.4u.C,H@CH"Si(OCZHS)2 x |
1:1 Mischpolymer von Nr.4 u. (CHg)gSl(OCZHS), x x |
Grunde völlig unerwartet, daß Schutzüberzüge mit einer Dicke von 0,00025 bis 0,0125
mm unter diesen Bedingungen einen derartig ausgezeichneten Korrosionsschutz verleihen.
-
Beispiel 6 A. Ein Kupferstreifen von 25,4 - 127 mm wurde durch kurzes
Eintauchen in eine 18°/oige Salzsäure gereinigt. Danach wurde der Streifen zur Entfernung
aller Spuren von Korrosionsprodukten geputzt, dann mit Aceton getrocknet und mit
saugfähigem Papier sauber gerieben. Anschließend wurde der Streifen in ein 200-mI-Becherglas
gestellt, das eine 0,05%ige Natriumsulfidlösung enthielt. Innerhalb einer Minute
schwärzte sich der eingetauchte Teil des Kupferstreifens, und innerhalb etwa 90
Minuten erfolgte auch ein deutlicher Angriff' aus der Dampfphase.
-
B. Eine genau wie bei A gereinigte Kupferplatte von 25,4 - 127 mm
wurde vollständig in eine 5°/qige äthanolische y-Aminopropylsilikonlösung eingetaucht.
Die Metallplatte wurde aus der Lösung entfernt, an der Luft getrocknet und 5 Minuten
in einen 150'C
heißen Ofen gelegt. Danach wurde die Platte in eine 0,05°/oige
Natriumsulfidlösung gebracht. Nach 90 Minuten Berührungszeit war weder eine Verfärbung
in der flüssigen noch in der Dampfphase zu bemerken. Das Kupfer hatte genau das
gleiche Aussehen wie vor dem Versuch.
-
In der Tabelle IV sind die Verbindungen zusammengestellt, mit denen
die verschiedenen Metalle überzogen wurden. Die meisten nicht behandelten Metalle
wurden praktisch augenblicklich durch das alkalische Sulfidwasser korrodiert. Die
Leerstellen in der Tabelle weisen darauf hin, daß diese Kombinationen nicht geprüft
wurden.
Tabelle IV (Fortsetzung) |
Überzogene Metalle, die korrosionsbeständig |
gegenüber korrodierendem Natriumsulfidwasser |
Silikonverbindungen als Überzug für Metalle (0,05 bis 0,16/oig)
sind |
Kup-I Alu- Blei 1 Zinn Mag- I Mes- 1 Silber |
fer minium nesium, sing |
D. Terpolymere |
[H2N(CH2)3Si031210.5(C6H5Si03/2)0,4[(CH3)2Si010,1
x |
LH2N(CH2)3S1031210.5(CGHSS1031@0,3[(CH3)2S1010,2 I
x |
LH2N(CH2)3S1031210,5(C6H5Si03(2)0,3(C5H11Si0312)0,2 x |
LH2N(CH2)3S103/210,5(C6H5S10312)0.3(C2H5Si0317)0,2
x |
[H2N(CH2)3Si03121o s(C6H5Si03I@o 2[(CH3)2Si0]0 3
x |
[H2N(CH2)3Si031210.3(C6I-15Si03/2)0,5[(CH3)2Si010,2
x |
E. Multipolymere |
##T# ## l |
LH2N(Cn:J3Si03:1 lCH3Si03,21 1(CH3)2Si01 |
1C6H5Si03,21 f(C6H5)2si01 |
MOlprozent Molprozent Molprozent Molprozent Molprozent |
0,46 0,08 0,25 0,18 0,03 x x |
0,32 0,10 0,31 0,24 0,03 x x ( x |
0,18 0,12 0,37 0,29 0,04 x i x i |
Bei den in der Tabelle IV erwähnten Kupfer- und Magnesiumproben wurde die Oberfläche
vor dem Putzen mit Säure behandelt. Alle anderen Metalle mitAusnahme von Silber
wurden mit einem alkalischen Reinigungsmittel geputzt. Die Oberfläche des Silbers
wurde mit Tetrachloräthylen entfettet.
-
Unbehandeltes Kupfer, Blei, Silber und Messing korrodierten und verdunkelten
sich in der Sulfidlösung innerhalb von 1 bis 2 Minuten. Innerhalb 90 Minuten zeigte
sich beim Kupfer eine deutliche Dampfphasenkorrosion. Nicht geschütztes Aluminium
reagierte praktisch augenblicklich unter Gasentwicklung. Durch die Verwendung der
Aminoalkylsiliciumüberzüge wurden jedoch Korrosion in allen Fällen verhindert. Selbst
Silber war nach 24 Stunden noch nicht angelaufen, und Aluminium wies bei einigen
Überzügen selbst nach 3 Tagen keine Korrosionserscheinungen auf. Die überzogenen
Metalle zeigten eine vollständige Korrosionsbeständigkeit in flüssiger Phase für
folgende Zeitspannen: Kupfer 4 Stunden; Blei 2 Stunden; Messing 2 Stunden; Zinn
2 Tage; Magnesium 2 Tage.
-
Das bei den Versuchen verwendete saure Sulfidwasser enthielt eine
0,10°/oige Lösung von Schwefelwasserstoff in destilliertem Wasser. Mit konzentrierter
Salzsäure wurden die Lösungen auf einen pH-Wert von 4,0 bis 1,5 gebracht. Die mit
einer Aminoalkylsiliciumverbindung überzogenen Kupferplatten wurden nur teilweise
in die Lösung eingetaucht. Es ist bekannt, daß saure Systeme dieAuflösung alkalischer
Substanzen erleichtern. Es war daher völlig unerwartet, daß Aminoalkylsiliciumüberzüge
gegenüber der Korrosion in sauren Sulfidlösungen widerstandsfähig sind.
-
Beispiel? Vier Kupferplatten mit einer Oberfläche von 12 cm? wurden
gereinigt mit 5- bis 10°/o igen Aminoalkylsilikonlösungen überzogen, nach Entfernung
überschüssiger Lösung 1 Stunde bei 150°C gehärtet. Durch Zurückwiegen wurde die
Menge an Silikonüberzug auf der Platte bestimmt. Alle vier Platten wurden inBechergläser
gelegt und in 0,3-bis0,4°/oigem wäßrigem Ammoniak völlig eingetaucht. Luft, die
durch eine Gaswaschflasche mit 0,3- bis 0,4°/6igem Ammoniak geleitet wurde, wurde
in die Bechergläser eingeleitet. Nach 3 Stunden wurden die Platten aus der Lösung
entfernt und ihr Trockengewicht bestimmt. Danach wurden die Platten erneut 4 Stunden
in die entsprechenden Bechergläser gegeben.
-
Während dieser 4stündigen Korrosionsbehandlung überzog sich die nicht
behandelte Kupferplatte mit einer dicken Schicht eines blaugrauen Oxydfllms. Gegen
Ende der Versuchszeit zeigten die mit dem Silikon überzogenen Platten nur eine leichte
Korrosion.
Überzug Gewichtsverlust |
Überzug auf der Kupferplatte Gewicht Dicke mg/12 cm2 Kupfer |
g I mm erste 3 Stunden I 7 Stunden |
Kein Überzug. .......... .. .. ..... .. .... ... - - 29,6 *) |
8-Aminobutyltriäthoxysilan ...................... 0,0019 0,00508
18,8 ( 25,5 |
ö-Aminobutylsilikon ............................ 0,0029 0,00864
1,5 2,3 |
8-Aminobutylmethylsilikon . . . . . . . . . . . . . . . . .
. .. . . . 0,0039 9,044 1,1 2,6 |
*) Unlösliche. Oxyde auf dem Metall. |
Der prozentuale Schutz, der durch die Überzüge bewirkt wird,
läßt sich nach folgender Formel berechnen: |
Schutz - Gewichtsverlust ohne Überzug- Gewichtsverlust mit
Überzug .100. |
Gewichtsverlust ohne Überzug |
Da der Gewichtsverlust in einer bestimmten Zeit gemessen wurde
und jeder Gewichtsverlust in -der gleichen Zeit, d. h. in 3 Stunden erfolgte, lautet
die Formel:
°/° Schutz - 29,6 - Gewichtsverlust .100 . |
29,6 |
Es ist nicht möglich, auf Grund der oben angegebenen Werte direkt den Schutz während
einer 7stündigen Korrosionsbehandlung zu berechnen, da das nicht behandelte Probestück
mit einer Oxydhaut überzogen war, was seinen Gewichtsverlust vernachlässigbar klein
macht. Unter der Annahme, daß die Korrosion mit gleicher Geschwindigkeit während
der weiteren 4 Stunden vorangeht, beläuft sich der Gesamtgewichtsverlust für das
nicht überzogene Kupferstück auf 69,2 mg. Aus diesem Grunde lautet die Formef'wie
folgt:
69,2 - Gewichtsverlust |
°/° Schutz = . 100. |
69,2 |
Die berechneten Ergebnisse sind für eine 3- und 7stündige Korrosionsdauer aufgeführt.
Überzug auf dem Kupfer °/o Schutz innerhalb |
3 Stunden 17 Stunden |
8-Aminobutyltriäthoxysilan .... 36,5 63"0 |
8-Aminobutylsilikon .......... 95,0 96,6 |
8-Aminobutylmethylsilikon .... 96,5 96,3 |
Dieses Beispiel zeigt deutlich, daß Aminoalkylsilikonüberzüge von Monomeren, . Polymeren
und Mischpolymeren auf Kupfer wirksam die Korrosion von lufthaltigem Ammoniakwasser
verhindern.--Obgleich ein bestimmter Schutz durch Aminöalkylmonomerüberzüge gewährleistet
wurde, erhielt man bei der Verwendung von Polymeren und Mischpolymeren bessere Ergebnisse.
Sowohl die Schichtdicke des Überzuges wie das Ausmaß der Polymerisätion regeln die
Widerstandsfähigkeit gegen die Auflösung dieser Überzüge durch die alkalische Sulfidlösühg.
Ein besserer Schutz wird naturgemäß durch die dickeren und unlöslicheren Überzüge
bewirkt.
[HzN(CHz)3Si03,z1 [CH3Si03,z1 l(CH3)zSi01 [C6H5Si03 z1 [(C6Hs)zSi01 |
Molprozent Molprozent Molprozent Molprozent Molprozent |
0,46 0,08 0,25 0,18 0,03 |
0,32 0,10 0,31 0,24 0,03 |
0,18 0,12 0,37 0,29 0,04 |
Die Platten werden an der Luft getrocknet, 1 Stunde lang bei
150'C gehärtet
und danach alle vier Platten in eine belüftete 3°/°ige Salzlösung gestellt. Bereits
nach 2 Stunden zeigten sich Korrosionserscheinungen auf der unbehandelten Aluminiumplatte.
Die überzogenen Aluminiumplatten korrodierten unter diesen Bedingungen nicht. Einige
der überzogenen Platten widerstanden einer 5tägigen Behandlung mit der Salzlösung
ohne Korrosion.
-
Für die Herstellung der Aminoalkylsiliciumverbindungen wird im Rahmen
der vorliegenden Erfindung kein Schutz begehrt. Diese Verbindungen und ihre Herstellung
sind bekannt, z. B. aus den USA.-Patentschriften 2 738 357, 2 754 312, der franzö-Beispiel
8 A. Eine Magnesiumplatte von Handelsqualität (Mg 96 °/°; A1 3 %; Zn 10/,) der Größe
38 - 76,2 mm wurde mit verdünnter Schwefelsäure gereinigt und dann die Oberfläche
saubergeputzt. Die Platte wurde zunächst mit Aceton gespült, dann getrocknet und
danach in ein 200-ml-Becherglas gegeben, das eine 5%ige Salzlösung enthielt. Innerhalb
einer Stunde ließen sich Anzeichen von Korrosion feststellen; nach 16 Stunden war
die Platte erheblich korrodiert.
-
B. Eine wie oben beschrieben gereinigte Magnesiumplatte wurde in Aceton
eingetaucht und danach getrocknet. Diese Platte wurde dann in eine 5°/°ige Lösung
eines- Mischpolymers aus ö-Aminobutylmethyl- und Phenylsilikoneinheiten getaucht.
Die Platte wurde 1 Stunde lang bei 150°C gehärtet und nach dem Abkühlen in ein 200-ml-Becher,las,
das 501, Salzwasser enthielt, eingestellt. Nach 1 Stunde konnten keine Anzeichen
von Korrosion festgestellt werden. Nach 16 Stunden zeigte diese Platte, mit Ausnahme
einer kleinen Fläche bei der Berührungsstelle der Luft mit dem Salzwasser, keine
Korrosionsstellen (Überzugsdicke 0,0125 mm).
-
Beispiel 9 Zwei wie AutöstoBstangen verchromte Stahlplatten wurden
mit Trichloräthylen entfettet. Eine Platte wurde in eine 5°/°ige alkoholische Lösung
eines Mischpolymers des 8-Aminobutylmethylphenylsilikons eingetaucht. Die Platte
wurde an der Luft getrocknet und 5 Minuten bei 66'C gehärtet. Beide Platten wurden
in eine 38°C warme Salzsprühkammer gegeben. In eine 20°/°ige Salzlösung wurde wasserdampfgesättigte
Luft mit einem Druck von 0,98 kg/cm2 hindurchgesaugt und damit der Salznebel erzeugt.
Nach 35tägiger Behandlung war die mit dem A.minoalkylsilikon überzogene Platte im
wesentlichen vollständig rostfrei, während die nicht überzogene Chromplatte stark
verrostet war. Beispiel 10-Vier Aluminiumplatten wurden mit einem alkalischen Reinigungsmittel
-geputzt, mit Wasser gespült und getrocknet. Drei Platten wurden in 10°/°ige Toluollösungen
folgender Multipolymere eingetaucht: sischen Patentschrift 1117 543 oder
der belgischen Patentschrift 544 556.