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Verbindung zwischen Ausleger und Bohrlafette bei Gesteinsbohrgeräten
Diese Erfindung bezieht sich auf Gesteinsbohranlagen und insbesondere auf eine Verbindung
zwischen Ausleger und Bohrlafette.
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Gesteinsbohrlafetten hatte man bisher an den Enden von Auslegern mittels
einer Verbindung montiert, die es der Bohrlafette erlaubte, uni eine waagerechte
Achse zu schwenken. Diese Verbindungen ließen sich in verschiedene Typen einteilen:
ein schwenkbares Gelenk, das von Hand entriegelt und von Hand jedesmal dann gedreht
werden mußte, wenn die Bohrlafette bewegt wurde; ein schwenkbares Gelenk, das einen
hydraulischen Zylinder benutzte und auf eine Schwenkung der Bohrlafette über einen
Bogen von 90 Grad begrenzt war; ein Gelenk, das ein Zahnradgetriebe zum Schwenken
der Bohrlafette benutzte und somit wegen der notwendigen Zahnluft ein unvermeidbares
»Spiel« enthielt; ein Gelenk, das die Bohrlafette über einen Bogen von 180 Grad
schwenken konnte, jedoch zwei hydraulische Zylinder benötigte, um dies fertigzubringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig aufwendige Verbindung
zwischen Ausleger und Bohrlafette, die über einen Bogen von 180 Grad schwenken kann,
ohne ein Eingreifen von Hand zu verlangen, zu schaffen, eine Verbindung, die 180
Grad durchschwenkt, obwohl sie nur einen einzigen hy-
draulischen Zylinder
benutzt, und eine durch Hilfskraft gedrehte Verbindung, welche unerwünschtes Spiel
ausschaltet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Ausleger
und an der Bohrlafette ein Winkelhebel und ein um Achsen schwenkbares Gelenkglied
angeschlossen ist und daß die Achsen des Winkelhebels und die Achsen des Gelenkgliedes
sämtlich parallel, aber gegeneinander versetzt angeordnet sind.
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Die Erfindung wird im Zusammenhang mit den Begleitzeichnungen beschrieben.
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F i g. 1 ist ein etwas schematischer Aufriß eines Gleiskettenfahrzeugs,
das einen Ausleger trägt; am letzteren ist eine Bohrlafette mit Hilfe eines Erfindungsmusters
so angebaut, daß sie sich zwischen den beiden Lagen bewegen kann, die in ausgezogenen
und gebrochenen Linien dargestellt sind; F i g. 2 ist ein vergrößerter Aufriß der
Verbindung zwischen dem Ausleger und der Bohrlafette; auch hier ist eine zweite
Grenzlage in gebrochenen Linien dargestellt; F i g. 3 ist ein Aufriß der F i g.
2; F i g. 4 ist ein an der Linie 4-4 der F i g. 2 genommener Schnitt; F i g. 5 ist
ein an der Linie 5-5 der F i g. 1 genommener Schnitt; F i g. 6 ist eine herausgebrochene
Perspektivan-Sicht der Verbindung der F i g. -2.
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In F i g. 1 sind eine Gesteinsbohr-Gerüstanlage 1 und ein Gleiskettenfahrzeug
2 dargestellt. An diesem ist ein Ausleger 3 so angelenkt, däß er sich nach oben
und unten um eine waagerechte Achse 4 und vorwärts und rückwärts um eine senkrechte
Achse 5 bewegen kann. Am äußeren Ende des Auslegers 3 ist eine übliche Bohrlafette
6 angebaut, die einen Bohrmotor S, eine Bohrstange 9 und-einen Bohrmeißel 10 trägt.
Die vorgenannte Konstruktion ist an sich bekannt und bildet keinen Bestandteil der
vorliegenden Erfindung. Das Gleiskettenfahrzeug 2 ist, um nur eine Erfindungsform
zu veranschaulichen, ohne die Absicht dargestellt, die Erfindung auf den Gebrauch
mit dieser Art von Bohranlagen zu beschränken, da
sie ebensogut an anderen
Arten von Bohranlagen benutzt werden kann.
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F i g.1 veranschaulicht die Bohrlafette 6 mit aus= gezogenen Linien
in einer Lage, in der sie senkrechte Löcher nach unten bohren kann, und mit gebrochenen
Linien in einer Lage, in der der Bohrmeißel 10 im Winkel nach oben zeigt. Bei der
Bewegung zwischen diesen beiden Lagen muß die Bohrlafette 6 um das Ende des Auslegers
einen Drehwinkel von etwa 150 Grad durchlaufen. Diese Drehung wird mit Hilfe der
vorliegenden Erfindung erreicht, mittels derer
man den Bohrer in
jedem verlangten Winkel zwischen den beiden Grenzlagen anhalten und stützen kann.
Die Bohrlafette 6 wird ohne jedes Spiel starr in jeder Lage so gehalten, daß sie
in dem verlangten Winkel ohne Gefahr einer Beschädigung des Bohraufbaus betrieben
werden kann.
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Obwohl die gebrochenen Linien in F i g. 1 die Bohrlafette 6 in einem
spitzen Winkel zur Senkrechten darstellen, kann sie auch über einen größeren Winkel
in eine Lage bewegt werden, die unmittelbar nach oben zeigt, wenn die Bohrlafette
6 so versetzt wird, daß sie den Ausleger 3 bei der Bewegung in eine
senkrechte Lage umläuft.
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Die vorliegende Erfindung enthält eine einheitliche Bohrmontageverbindung
12, die die Bohrlafette 6 am Ende des Auslegers 3 anschließt und trägt.
Die Bohrmontageverbindung 12 enthält einen Winkelhebel 13, der am
Ende des Auslegers 3 um eine waagerechte Achse 14 schwenkbar angebaut ist,
die am Schnittpunkt der Arme des Winkelhebels 13 liegt. Das Ende des Auslegers
3 ist gegabelt, bildet also die Form eines U und hat ein Paar weit
geöffneter Schenkel 16, die sich um den Winkelhebel 13 spreizen; eine
Achse 14 geht durch die Schenkel 16 und den Winkelhebel
13 hindurch. Die Enden der Achse 14 werden durch Sprengringe an ihrem Platz
gehalten.
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Der Winkelhebel 1-3 enthält einen kurzen gegabelten Arm
18, der von der Achse 14 ausgeht und mit Hilfe eines Gelenkstifts
21 an der Kolbenstange 19 eines hydraulischen Zylinders 20 aasgelenkt ist.
Das andere Ende des Zylinders 20 ist an dem Ausleger 3
um einen Gelenkstift
22 schwenkbar angebaut, der in einem Bock 23 sitzt. Das äußere Ende der Kolbenstange
19 sitzt zwischen den Gabelzinken des kurzen Winkelhebelarms 18 so, daß der
Gelenkstift 21 sich durch die Gabelung und die Kolbenstange 19 hindurch erstreckt.
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Der Winkelhebel 13 hat einen langen Arm 24, der von
der Achse 14 in einem Winkel von etwa 120 Grad relativ zum kurzen Arm
18 weg läuft und U-förmig weit gegabelt ist, so daß er zwei geöffnete Schenkel
25 bildet. Ein L-förmiger Winkelhebel 28
ist zwischen den Schenkeln
25 um eine waagerechte Achse 29 schwenkbar angebaut; sie geht durch
die Schenkel 25 und durch den L-förmigen Winkelhebel 28 hindurch. Somit kann
der Winkelhebel 13 um die Achse 14 geschwenkt werden und den L-förmigen Winkelhebel
28 auf einem Kreisbogen entlangbewegen, während sich der L-förmige Winkelhebel
28
seinerseits um die Achse 29 relativ zum Winkelhebel 13 drehen kann.
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Der L-förmige Winkelhebel 28 wird zur Drehung um die Achse
29 im Gleichschritt mit der Drehung des Winkelhebels 13 vermittels eines
Gelenkgliedes 31 gezwungen, das zwischen einem Arm 32 des L-förmigen
Winkelhebels 28 und zwei Ösen 33 am Ausleger 3 angeschlossen ist. Der Arm 32 ist
gemäß F i g. 3 gespalten oder gegabelt, so daß sich seine Gabelung um das eine Ende
des Gelenkglieds 31
herum spreizt und ein Gelenkstift 34 durch die Gabelung
und das Gelenkglied 31 hindurchgeht. Am anderen Ende des Gelenkgliedes stehen die
Ösen 33 am Ausleger 3 so weit voneinander an den gegenüberliegenden Seiten des Gelenkgliedes
31 auseinander, daß ein Gelenkstift 35 durch die Ösen 33 und das Gelenkglied
31 hindurch geht, um eine Schwenkverbindung zu bilden. Die Achsen für die Stifte
34 und 35 sind in einem Abstand von den Achsen 14 und
29
versetzt, um den L-förmigen Winkelhebel 28 zur Drehung um die Achse
29 über einen Winkel von etwa 90 Grad zu veranlassen, wenn der Winkelhebel
13 sich um die Achse 14 über einen Winkel von 90 Grad dreht. Als Ergebnis veranlaßt
also die Drehung des Winkelhebels 13 über 90 Grad den L-förmigen Winkelhebel, sich
um das Ende des Auslegers 3 über 180 Grad zu drehen.
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Der andere Arm 37 des L-förmigen Winkelhebels 28 trägt die
Bohrlafette 6 und ist an ihr mit Hilfe einer aasgelenkten Verbindung 38 angeschlossen;
diese hat eine Achse 39, die rechtwinklig zur Achse 29 des L-förmigen Winkelhebels
28 verläuft. Diese Achse 39 wird die Bohrschwenkachse genannt. Nach F i g. 5 enthält
der Arm 37 eine Axialbohrung, in welcher die an der Bohrlafette 6 fest sitzende
Achse 39 drehbar eingebaut ist. Eine vergrößerte Scheibe 41 sitzt fest auf dem inneren
Ende der Achse 39, um diese am Herausgleiten aus dem Arm 37 zu hindern.
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Für eine Drehung der Bohrlafette 6 um die Schwenkachse 39 ist
eine Drehvorrichtung vorgesehen. Dazu gehört ein hydraulischer Zylinder
43,
der zwischen zwei getrennten Ösen 44 einerseits, die aus dem Hebelarm
37 herausstehen, und einem Bock 45 andererseits an der Bohrlafette
6 angeschlossen ist. Die Kolbenstange 46 des Zylinders 43 ist an den getrennten
COsen 44 durch einen Gelenkstift 47 und das geschlossene Ende des Zylinders
43 ist an dem Bock 45 mit Hilfe eines Gelenkstiftes 48 angeschlossen. Da
der Gelenkstift 47 gegenüber der Achse 39 der Bohrlafette 6 versetzt ist, zwingt
die entweder ausdehnende oder zusammenziehende Bewegung des hydraulischen Zylinders
43 die Bohrlafette 6, sich um ihre Achse 39 zu drehen. Vorzugsweise ist der Zylinder
43 so angeordnet, daß bei der Stellung der Bohrlafette 6 in senkrechter, in F i
g. 1 ausgezogen gezeichneter Lage die Bohrführung 7 um die Achse 39 in einem Winkelbereich
schwenken kann, der mindestens bis 45 Grad nach beiden Seiten einer senkrechten
Ebene reicht.
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Die Abmessungen der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
können geändert werden, um die Winkelbewegung des Winkelhebels 13 zu verändern,
die nötig ist, um eine vollständige Winkelbewegung der Bohrlafette 6 relativ
zum Ausleger 3
hervorzubringen. Dies läßt sich durch Änderung der Lage der
Achsen zueinander und durch verschieden große Hebelarmlängen durchführen.