DE1233266B - Elektrophotographischer Pulverentwickler - Google Patents
Elektrophotographischer PulverentwicklerInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
G03g
Deutsche Kl.: 57 e -4/18=. <?/c;
Nummer: 1233 266
Aktenzeichen: K 52051IX a/57 e
Anmeldetag: 7. Februar 1964
Auslegetag: 26. Januar 1967
Die Erfindung betrifft einen elektrophotographischen Pulverentwickler aus einem anorganischen
und/oder organischen, sich positiv aufladenden und einem organischen, sich negativ aufladenden Toner.
Es ist bekannt, elektrophotographische Pulverentwickler aus einem sich negativ aufladenden organischen
Toner und einem Träger herzustellen. Die Trägerteilchen rieseln während des Entwickeins wieder
ab. Beschädigungen des Tonerbildes sind daher unvermeidlich. Die Herstellung des Trägers ist relativ
schwierig. Eine teilweise Umkehrung des Ladungssinnes der Tonerteilchen ist durch Abnutzung oder
Herstellungsfehler der Trägerteilchen möglich.
Es ist vorgeschlagen worden, elektrophotographische Pulverentwickler aus einem organischen und einem
anorganischen Toner herzustellen. Danach besteht der organische Toner aus einem Polyvinylchlorid-Mischpolymerisat.
Diese besitzen den Nachteil, daß sie einen relativ hohen Schmelzpunkt haben und sich daher nur sehr schlecht thermisch fixieren lassen.
Darüber hinaus ist die Haftfestigkeit auf Unterlagen, namentlich auf metallischen Druckplatten, sehr
schlecht.
Aufgabe der Erfindung ist, einen sich sehr stark negativ aufladenden organischen Toner mit guter
thermischer Fixierbarkeit und guter Haftung anzugeben.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einem elektrophotographischen Pulverentwickler aus einem
anorganischen und/oder organischen, sich positiv aufladenden und einem organischen, sich negativ
aufladenden Toner aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß der organische, sich negativ aufladende
Toner ganz oder teilweise aus einem Mischpolymerisat aus Vinylestern und carboxylgruppenhaltigen mischpolymerisierbaren
Verbindungen besteht. Durch den erfmdungsgemäßen elektrophotographischen Pulverentwickler
wird erreicht, daß das Tonerbild thermisch leicht, d.h. zwischen 80 und IOOcC fixiert werden
kann, ohne daß dabei selbst empfindliche Papiere thermisch angegriffen werden. Die hohe Aufladung
des negativen Toners läßt praktisch schleierfreie Bilder entstehen. Eine Tendenz zur Umkehrung des
Ladungssinnes bei Pulverentwicklern, die die verschiedenen anorganischen Toner enthalten, besteht
nicht. Besondere Vorzüge besitzt der Pulverentwickler gemäß der Erfindung bei seiner Anwendung auf dem
Druckgebiet. Hierbei haften die geschmolzenen Tonerteilchen sehr fest auf der Unterlage, so daß sich die
nicht mit Toner bedeckten Bildteile in einwandfreier Weise hydrophil machen lassen. Es ergeben sich
praktisch schleierfreie Druckbilder, die auf Grund Elektrophotographischer Pulverentwickler
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Als Erfinder benannt:
ίο Dr. Heinz Herrmann, Wiesbaden-Biebrich;
ίο Dr. Heinz Herrmann, Wiesbaden-Biebrich;
Otmar Enderich, Kaltenholzhausen über Diez - -
der guten Haftung der mit Toner bedeckten Bildteile der Druckform in sehr hohen Auflagen hergestellt
werden können. Der erfindungsgemäße Pulverentwickler hat ferner den Vorteil, daß sein sich negativ
aufladender Toner infolge seiner mechanischen und
zo chemischen Stabilität auch bei längerem Gebrauch bei niedrigen oder hohen Luftfeuchtigkeiten eindeutig
negativ aufgeladen bleibt.
Vorzugsweise besteht der organische, sich negativ aufladende Toner aus einem Mischpolymerisat aus
95 Molprozent Vinylacetat und 5 Molprozent Crotonsäure.
Als anorganische, sich positiv aufladende Toner werden anorganische Salze, z. B. Kaliumsulfat, Calciumsulfat,
Ammoniumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumbromid, Kupfersulfat, Aluminium-Kaliumsulfat,
Natriumsulfat; Oxyde, z. B. Aluminiumoxyd, Eisenoxyd, Bleioxyd, Titandioxyd, Zinkoxyd, Kupferoxyd;
Silikate, z. B. Kieselgur, Silikagel, Talkum, Glaspulver; Borate, z. B. Natriummetaborat, Kaliumborat
oder Carbonate, z. B. Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat,
jeweils fein pulverisiert, verstanden. '
Als organische, sich positiv aufladende Toner werden Pulver aus Stärke, Zellstoff, Lignin oder
Kleie genannt. Auch Mischungen der erwähnten Substanzen sind mit gutem Erfolg anzuwenden. Die
Substanzen werden fein gemahlen und gesiebt.
Als organische, sich stark negativ aufladende Toner werden Mischpolymerisate aus Vinylestern
und carboxylgruppenhaltigen mischpolymerisierbaren Verbindungen verwendet. Geeignete Vinylester sind
Vinylester von Fettsäuren, z. B. Propionsäure, Buttersäure, vorzugsweise Essigsäure. Geeignete carboxylgruppenhaltige
mischpolymerisierbare Verbindungen sind ungesättigte Monocarbonsäuren, z. B. Crotonsäure,
Zimtsäure oder ungesättigte Dicarbonsäuren, z. B. Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure.
609 759/232
Die an sich bekannten Mischpolymerisate sind mit Hilfe der üblichen Methoden herzustellen. Der
Anteil des Vinylesters soli mindestens 80 Molprozent, vorzugsweise 93 bis 97 Molprozent, betragen. Diesen
Verhältnissen entspricht ein Mischpolymerisat aus 95 Molprozent Vinylacetat und 5 Molprozent Crotonsäure.
Die Mischpolymerisate können zusätzlich gefärbt werden. Hierzu können Dispersionsfarbstoffe (Colour
Index Vol.l, S.1655 bis 1742) verwendet werden, die auch allgemein zum Färben von Polyvinylverbindungen
dienen, z. B. Cellitonfarbstoffe, Cibacet-, SetacylfarbstofFe. Außerdem können auch solche
organischen Pigmente zum Färben des Mischpolymerisates verwendet werden, die den Dispersionsfarbstoffen
physikalisch ähnlich sind, z. B. Fettfarbstoffe, wie Sudanfarbstoffe; auch Entwicklungsfarbstoffe der Naphthol-AS-Reihe eignen sich für
diese Zwecke.
Besonders brauchbar erwiesen sich z. B. die Farbstoffe Azo Oil Black (C. I. Solvent Black 12) und
ein Gemisch aus wasserunlöslichen Azo- und Anthrachinonfarbstoffen und das Pigment Kupferphthalocyanin
(C. I. Nr. 74160). Die Farbstoffe und Pigmente können einzeln oder im Gemisch miteinander
verwendet werden.
Die Herstellung der Toner kann nach bekannten Methoden, z. B. durch Trockenzerstäubung einer
Tonerlösung oder -dispersion erfolgen. Auch das Zusammenschmelzen der einzelnen Komponenten
und anschließendes Mahlen z. B. in Kugelmühlen ergibt gute Erfolge. Für beide organische Toner
verwendet man Fraktionen mit einer durchschnittlichen Korngröße von 0,2 bis 20μηι, vorzugsweise
1 bis ΙΟμπι.
Zur Erzielung bestimmter Effekte, z. B. Steigerung der Zähigkeit und Abriebfestigkeit oder zur Erhöhung
des Schmelzbereiches, können die Toner neben dem Mischpolymerisat auch andere Kunststoffe in Mengen
bis zu 15 Gewichtsprozent enthalten. Geeignete Kunststoffe sind Polystyrol, Styrol-Mischpolymerisate,
Vinylchlorid-Mischpolymerisate, Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Maleinat- und Phthalatharze.
Auch Zusätze bis zu 5 Gewichtsprozent von Netzmitteln, Weichmachern usw. sind möglich.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pulverentwickler mischt man einen oder mehrere der anorganischen
und/oder organischen, sich positiv aufladenden und einen oder mehrere organische, sich
negativ aufladende Toner im Gewichtsverhältnis 1:1 bis 20:1, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis
2:1 bis 4:1.
Der erfindungsgemäße Pulverentwickler kann auch im Gemisch mit Eisenpulver unter Benutzung eines
Magnetstabes oder einer Magnetwalze für die Entwicklung von Ladungsbildern benutzt werden. Er
kann besonders bei der Herstellung von Mikrofilmrückvergrößerungen nach dem elektrophotographischen
Verfahren, ausgehend von negativen Mikrofilmen, gewerblich verwertet werden.
Man löst 100 Gewichtsteile eines Mischpolymerisates aus 95 Molprozent Vinylacetat und 5 Molprozent
Crotonsäure in 1200 Gewichtsteilen Trichloräthylen und vermischt das Ganze mit einer Lösung
aus 3 Gewichtsteilen in 150 Gewichtsteilen Methylenchlorid. Die Mischung wird mit einem Druck von
30 kp/cm2 durch eine »Kreisl«-Nebeldüse von 0,35mm Durchmesser gepreßt und in ein Infrarotstrahlungsfeld gesprüht, welches von neun Strahlern mit etwa
5 kW Gesamtleistung erzeugt wird. Die verdunstenden Lösungsmittel werden oben am Sprühtrocknungsapparat
abgesaugt, die gebildeten Tonerkügelchen in einem Luftstrom unten aus dem Apparat
ausgeführt und in einem Zyklon abgeschieden.
Der schwarze Toner schmilzt bei 83 bis 93 0C (Koflerheizbank) und besitzt eine Korngröße von
3 bis 30μηι. Er wird dann mit Kieselgur einer Korngröße von 3 bis 35μηι im Verhältnis 1:4 gemischt.
Der so erhaltene Pulverentwickler eignet sich zur Herstellung von Umkehrbildern. Zu diesem Zweck
wird ein elektrophotographisches Zinkoxydpapier durch eine Coronaentladung von 6000 Volt negativ
aufgeladen und unter einer positiven Kopiervorlage belichtet. Man überschüttet nun das Ladungsbild
mit dem Entwickler. Dabei bleibt der schwarze Toner an den belichteten Bildteilen haften. Das
Tonerbild wird durch Erwärmen fixiert.
Aus 100 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 genannten Mischpolymerisates, 3 Gewichtsteilen Azo Oil Black
(C. I. Solvent Black 12) und 3 Gewichtsteilen eines Gemisches aus wasserunlöslichen Azo- und Anthrachinonfarbstoffen
erhält man nach den Angaben in Beispiel 1 einen Toner, der bei 85 bis 95°C schmilzt
(Kofierheizbank).
Gemäß Beispiell wird er mit Kieselgur gemischt. Es entsteht ein Entwickler, bei dem das Mischpolymerisat
sehr hoch aufgeladen ist.
Man löst 80 Gewichtsteile des im Beispiel 1 genannten Mischpolymerisates und 20 Gewichtsteile
Polystyrol in 1200 Gewichtsteilen Trichloräthylen und vermischt mit einer feinvermahlenen Suspension
von 6 Gewichtsteilen Heliogenblau LBGN (C. I. Nr. 74 160) in 100 Gewichtsteilen Trichloräthylen.
Die Mischung wird nach Angaben im Beispiel 1 verdüst. Der gebildete blaue Toner schmilzt bei 95
bis 115° C (Koflerheizbank). Dieser Toner wird im Verhältnis 1:2 mit Borax gemischt. Die beiden Toner
besitzen eine Teilchengröße von 6 bis 20μπι.
Der gefärbte Toner bleibt dabei an den belichteten Bildteilen haften. Man erhält von einer negativen
Kopiervorlage ein positives Bild.
In einem heizbaren Laborkneter verschmilzt man 480 Gewichtsteile des im Beispiel 1 genannten Mischpolymerisates
mit 40 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisates aus Styrol und Acrylsäureester. Wenn
die Schmelze homogen geworden ist, knetet man 18 Gewichtsteile Azo Oil Black (C. I. Solvent Black 12)
und 12 Gewichtsteile eines Gemisches aus wasserunlöslichen Azo- und Anthrachinonfarbstoffen ein
und gießt nach wenigen Minuten auf ein Metallblech aus. Nach Erkalten der Schmelze wird sie auf Erbsengröße
gebrochen und dann in einer Kugelmühle gemahlen, bis die Hauptmenge des Toners eine
Korngröße von 1 bis 20 μπι besitzt.
Der Toner schmilzt sehr tief.
Nach der im Beispiel 1 genannten Arbeitsweise wird ein Entwickler hergestellt.
Claims (2)
1. Elektrophotographischer Pulverentwickler aus einem anorganischen und/oder organischen, sich
positiv aufladenden und einem organischen, sich negativ aufladenden Toner, dadurch gekennzeichnet,
daß der organische, sich negativ aufladende Toner ganz oder teilweise aus einem Mischpolymerisat aus Vinylestern und
carboxylgruppenhaltigen mischpolymerisierbaren Verbindungen besteht.
2. Pulverentwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der organische, sich negativ
aufladende Toner aus einem Mischpolymerisat aus 95 Molprozent Vinylacetat und 5 Molprozent
Crotonsäure besteht.
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Legal Events
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---|---|---|---|
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