DE1232937B - Verfahren zur Herstellung von Alkoholen aus verunreinigten Aluminiumalkylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkoholen aus verunreinigten AluminiumalkylenInfo
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- C07C29/54—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by oxidation reactions with formation of hydroxy groups with molecular oxygen only starting from compounds containing carbon-to-metal bonds and followed by conversion of the -O- metal to -OH groups
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Description
IEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.: C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο-5/02
Nummer: 1 232 937
Aktenzeichen: E 231071V b/12 ο
Anmeldetag: 28. Juni 1962
Auslegetag: 26. Januar 1967
Die Erfindung bezieht sich auf die Oxydation von Aluminiumalkylverbindungen, insbesondere Aluminiumtrialkylverbindungen,
und betrifft insbesondere ein Verfahren, in dem Alumini umtrialkylverbindungen in zwei Stufen mit einem zwischen die Oxydationsstufen
eingeschalteten Abstreifvorgang oxydiert werden.
Aluminiumalkylverbindungen mit höherem Molekulargewicht sind zur Herstellung von Alkoholen
geeignet; so beschreibt z.B. USA.-Patent 2 892 858 eine Methode zur Oxydation dieser Aluminiumverbindungen
unter Bildung von Aluminiumalkoholen, die dann hydrolysiert werden, um die Alkohole in
Freiheit zu setzen; hierbei wird jedoch erwähnt, daß zuweilen in den zur Herstellung von Aluminiumalkyl- i<0
verbindungen benutztenOlefin-Einsatzprodukten inerte Kohlenwasserstoffe vorhanden sind, die in der
Oxydationsreaktion nicht umgesetzt werden.
Die deutsche Auslegeschrift 1 014 088 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von primären Alkoholen, so
bei welchem man Aluminiumalkyle mit sauerstoffhaltigen Gasen zu Aluminiumalkoholaten oxydiert
und diese nachfolgend hydrolysiert. Gemäß Anspruch 3 und Spalte 4, Zeile 3 bis 8, kann man die Oxydation
mit einem sauerstoffarmen Gas beginnen, den Sauerstoffgehalt im Oxydationsglas im Verlauf der Reaktion
allmählich steigern und schließlich »in der letzten Stufe« mit reinem Sauerstoff arbeiten. Gemäß Anspruch
7 und Spalte 4, Zeile 69, bis Spalte 5, Zeile 2, kann man die Aluminiumalkyle in Gegenwart von
Kohlenwasserstoffen oxydieren und diese nach Durchführung der Oxydation von den Aluminiumalkoholaten
abdestillieren.
Die französische Patentschrift 1 177 204 des Erfinders offenbart ein Verfahren zur Oxydation von
Aluminiumtrialkylen, bei welchem man die AIuminiumtrialkyle in einem inerten Lösungsmittel mit
einem sauerstoffhaltigen Gas in Aluminiumalkoholate überführt und diese gegebenenfalls nachfolgend zu
Alkoholen hydrolysiert. Die Verwendung eines inerten Lösungsmittels verkürzt die zur vollständigen Oxydation
benötigte Reaktionszeit. Gemäß Seite 2, rechte Spalte, Zeile 8 bis 11 von unten, kann das inerte
Lösungsmittel aus dem Aluminiumalkoholat durch einfache Destillation abgetrennt werden.
Aus den Entgegenhaltungen ist somit bekannt, Aluminiumalkyle für sich aHein oder in inerten
Lösungsmitteln mit sauerstoffhaltigen Gasen zu oxyiieren, dabei gegebenenfalls während der Oxydation
ien Sauerstoffgehalt des Oxydationsgases zu erhöhen ind nach Beendigung der Oxydation aus dem AIu-[üniumalkoholat
das Lösungsmittel und/oder et-Verfahren zur Herstellung von Alkoholen aus
verunreinigten Aluminiumalkylen
verunreinigten Aluminiumalkylen
Anmelder:
Esso Research & Engineering Company,
Elizabeth, N.J. (V.St.A.)
Vertreter:
Dr. rer. nat. J. D. Frhr. v. Uexküll,
Patentanwalt,
Hamburg-Hochkamp, Königgrätzstr. 8
Als Erfinder benannt:
Adolph A. Austin, Colonia, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. Juli 1961 (122 102)
waige Kohlenwasserstoffverunreinigungen abzudestil-Heren.
Die herkömmlichen Verfahren sind zur Herstellung geradkettiger primärer Alkohole aus Aluminiumalkylverbindungen
durchaus brauchbar, solange die Reinheit der Alkohole und deren Ausbeute nicht entscheidend
sind; wenn dagegen Wert auf Reinheit und gute Ausbeute gelegt wird, sind diese Verfahren
ungeeignet.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, den Umsatz der Alkylreste des aluminiumorganischen Einsatzprodukts
zu oxydierten Verbindungen zu erhöhen und den Verlust an oxydiertem Produkt beim Abstreifen
der in der Oxydationsreaktionsmischung vorhandenen Kohlenwasserstoffverunreinigungen zu verhindern.
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Verbesserung der Ausbeute an Alkoholprodukt sowie
die Herstellung geradkettiger primärer einwertiger Alkohole, die im wesentlichen frei von verunreinigenden
Kohlenwasserstoffen sind und besonders gut bei der Herstellung von Waschmitteln und als Weichmacher
für Polymere verwendet werden können.
Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung von primären Alkoholen aus mit Kohlenwasserstoffen
verunreinigten Aluminiumalkylen, bei welchen man die Aluminiumalkyle mit sauerstoffhaltigen
Gasen oxydiert, die erhaltenen Aluminiumalkoholate hydrolysiert und die Alkohole aus dem
Hydrolyseprodukt abtrennt, wobei man die AIu-
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miniumalkyle zunächst partiell oxydiert und nachfolgend
die Oxydation in einer zweiten Stufe zu Ende fuhrt, das Oxydationsprodukt hydrolysiert und die
Alkoholeausdem Hydrolyseprodukt abtrennt, erreicht,
welches dadurch gekennzeichnet ist. oaß man nach der
ersten Oxydationsstufe das partiell oxydierte Produkt von Kohlenwasserstoffverunreinigungen befreit.
Vorzugsweise werden die Kohlenwasserstoffverunreinigungen
aus dem partiell oxydierten Produkt durch Destillation entfernt.
Einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den bisherigen Methoden bestellt darin,
daß das beim Abstreifen der partiell oxulierten
Aluminiumalkvle erhaltene Kohlenwasserstoff produkt
hauptsächlich aus reinen \-01efmen besteht, die für
andere Reaktionen, wie /.. B. die obenerwähnte
Verdrängungsreaktion verwendet werden köanen. Ein weiterer Vorteil besieht dann, daß keine Veiluste
an oxydierten Produkten eintreten, da die Reaktionsmischung
abgestreift wird, solange keine bedeutsame
Menge freier oxydierter Nichtmetallverbindungen in der Mischung vorhanden sind.
Im Vergleich mn der deutschen Auslegeschnft
1 014 088 uiid der französischen Patentschrift H 77 204
liefert das erfindungsgemaße Verfahren bei kürzerer 2s
Gesaintoxydationszcit auch ohne Lösungsmittel eine
höhere Ausbeute an Alkohol und daneben ein reineres KohlenwasseistoffnebcnpiOdukt. Es war nicht vorherzusehen,
daß die Abtrennung dei Kohlenwasserstoffe aus dem partiell oxvdicrten Produkt diese wertvollen
Vorteile ergeben werde.
Das in dem Prozeß verwendete Mumimunialkvl ist
■vorzugsweise ein Alimiiniumtrialkvl. in dein |cde
Alkylgruppc 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatonie enthalt.
Gewöhnlich enthalten die Aluminiumverbindungen verschiedene Alkylgruppen. nämlich eine Mischung
von Alkylgruppen mit gerader Anzahl von Kohlenstoffatomen.
Da die Alkohole höheren Molekulargewichts zur Herstellung ν on VVaschmitteln und Weichmachern
geeigneter sind, wird vorzugsweise ein Alumimumtnalkyleinsatzprodukt verwendet, in dem
der überwiegende Teil der Alkylgruppen Kohlcnstoffzahlen
zwischen 8 und 16 besitzt. Die zur Herstellung von Weichmachern verwendeten Alkohole enthalten
gewöhnlich 8 bis IO Kohlenstoffatomc, wahrend die zur Herstellung von Waschmittel am besten geeigneten
Alkohole 10 bis 14 KohlenstofFatome enthalten.
Charakteristisch fur die Art der im Einsatzprodukt
enthaltenen Aluminiumtrialkylc sind z. B. Hexyloctyl-dodecy!aluminium.
Buty 1-didecy!aluminium. He-
\adee\l-tetradecyl-dodeeylaluminium usw. Selbstverständlich
sind die vorgenannten Verbindungen nur Beispiele von in den gemischten Einsatzprodukten
vorkommenden Alummiumalkylen.
Wie bereits oben erwähnt, können Aluminiumtrialkyle
durch Umsetzung von Olefinen mittleren oder hohen Molekulargewichts, wie z. B. einer C10-C11
\-Olelinfraktion. mit einem Alunimiiuruilkyl relativ
niedrigen Molekulargewichts, wie z. B. Aluminiumtrialkvl.
bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur hergestellt werden. Zu den Aluininiumalkylverbindungen
niedrigen Molekulargewichts, die in der Verdrängungsreaktion verwendet werden können,
gehören Triisopropylaluminium, Dialhy!aluminiumhydrid,
Äthvlaluminiumdihydrid. Diäthylbutylalumi-11
ium und Tri-n-butylaluminium. Die Verdrängungsreaktion
wird ζ. Β durch die folgende Gleichung beschrieben:
C,„H,„ C1,H., C11H211
C11I-I.,
Eine andere Methode zur Herstellung von Aluminiumalkylen.
die in gcradkettige Alkohole übergeführt
werden können, ist die sogenannte Wachstumsreaktion.
In dieser Reaktion wird ein Aliimimumalkyl
niedrigen oder mittleren Molekulargewichts mit einem %-Olelin niedrigen Molekulargewichts umgesetzt,
um duich Anlagerung des Olefin«! ein Wachstum
der Alkylreste am Aluminium zu bewirken. In einigen Fallen tritt eine Verdrängungsreaktion ein. bevor die
Wachstumsreaktion ablauft.
Für die Wachstumsreaktion verwendbare Aluminiumalkvle
enthalten vorzugsweise Alkylgruppen mit 2 oder 4 Kohlenstoffatomen, obgleich auch
Aluminiumverbindungen verwendet werden können, die Alks !rest mit bis zu 8 Kohlenstulfatomen enthalten.
Das Aluminiumalkyl I-C1IgICiH mit einem Olefin
niedrigen Molekulargewichts, vorzugsweise Äthylen, bei Temperaturen von 85 bis 120 C und Drücken \o\i
14 bis 350 atii. Zur Erleichterung der Reaktion ist es
gelegentlich zweckmäßig, inerte Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Hexan oder Benzol, zur Verdünnung zu
benutzen. Das WachsUimsprodiikt enthalt vorwiegend
Aluminiumalkyl mit voneinander verschiedenen Alkylresten.
Tvpische Vertreter dieser Verbindungen sind bereits vorstehend beschrieben worden.
Der erste Schritt der Oxydation der Aluminiumalkvle wird sjcwöhnlicli unter relativ milden Bedingungen
mittels eines geeigneten, molekularen Sauerstoff enthaltenden Oxydationsmittels, wie z. B. mit
Luft oder verdünntem Sauerstoff bewirkt. Die Ver-Wendung
von Sauerstorf selbst ist möglich, jedoch
nicht erforderlich, da die Reaktion exotherm ist und
ohne Schwierigkeiten durch einfaches Durchblasen von Luft durch die flüssige Reaktionsmischuiig
ablauft. Wegen der stark exothermen Reaktion ist es notwendig, the Mischung während der Oxydation
zu kühlen, um die Reaktionstemperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur der AlummiuiTuilkyle (oberhalb
etwa 150 C) zu hallen. Obwohl die Reaktion bei Raumtemperatur ausgeführt werden kann, werden
öd vorzugsweise maßig erhöhte Temperaturen, d. h.
zwischen etwa 50 und 100 C verwendet, da die Aluminiumalkyle bei diesen Temperaturen gewöhnlich
flüssig sind und kein Verdünnungsmittel erforderlich ist. Erforderlichenfalls kann jede inerte Kohlenwassersiolfflüssigkeit,
wie z. B. ein aliphatischer oder cyclischer €(ί-€λ „-Kohlenwasserstoff als Verdünnungsmittel
verwendet werden. Typische Beispiele fur geeignete Kohlen wasserstoifverdünnungsmittel sind
η-Hexan. Cvclohexan und Benzol. Das Verdüiinungsmittel
sollte m ausreichender Menge angewandt werden, um die Aluminiumverbindungen bei der
Reakiioiistemperatur flüssig /u machen. Die hierzu
benötigte Verdunnuiigsniittelmengc schwankt zwischen
5 6
5 und 50 Gewichtsprozent der Aluminiumverbin- der Aluminiumalkyle wird anschließend in einer
dung. zweiten Stufe bei raschem Ablauf vervollständigt. Molekularer Sauerstoff, vorzugsweise in Form von Es ist vorteilhaft die zweite Oxydationsstufe in mög-Luft,
wird durch die flüssige Reaktionsmischung liehst kurzer Zeit durchzuführen, da festgestellt wurde,
geblasen, bis das Einsatzprodukt etwa 0,8 Mol 5 daß Art und Menge der Verunreinigungen im end-Sauerstoff
pro Mol Aluminiumtrialkyl aufgenommen gültigen Oxydationsprodukt hauptsächlich von der
hat. Die besten Ergebnisse erhält man, wenn etwa Oxydationsgeschwindigkeit während des letzten Dritdie
Hälfte bis zwei Drittel der oxydierbaren Alkyl- tels oder letzten Fünftels der Oxydationsreaktion
gruppen in den Aluminiumalkylen in der ersten Stufe abhängen. Es ist daher wichtig, wirksam zu rühren
oxydiert werden. Dieser Punkt ist erreicht, wenn io und große Mengen molekularen Sauerstoff zu veretwa
0,7 bis 1 Mol Sauerstoff je Mol Aluminium- wenden, um die letzte Alkylgruppe im Aluminiumverbindung
reagiert haben. Die Oxydationsreaktion altrialkylmolekül so rasch wie möglich zu Alkoholat
wird an diesem Punkt abgebrochen, um die Bildung Al(OR)3 zu oxydieren. Die in der zweiten Oxydationsbedeutsamer
Mengen freier oxydierter Produkte zu stufe angewandten Reaktionstemperaturen stimmen
vermeiden, die beim Abstreifen verlorengehen wurden. 15 meist mit denen in der ersten Stufe überein. Vorzugs-In
Abhängigkeit von Temperatur, SauerstofTdurchfluß weise wird die abschließende Oxydation bei 50 bis
und anderen Bedingungen wird das gewünschte 1000C unter Normaldruck oder mäßigem Überdruck
Oxydationsausmaß nach einer Reaktionszeit erreicht, z. B. bis zu 5 oder 10 atm ausgeführt. Reiner Sauerstoff
die zwischen einigen Minuten und 3 oder 4 Stunden oder große Mengen Luft werden schnell durchliegt.
Bei Temperaturen von 50 bis 100°C und Sauer- 20 geblasen und mit den Reaktionspartnern in der
stoffmengen von etwa 2 bis 5 l/Min, je Mol Alu- flüssigen Phase vermischt, und zwar vorzugsweise
miniumtrialykl erreicht die Reaktion im allgemeinen innerhalb einer Stunde.
nach ungefähr 20 bis 60 Minuten den gewünschten Wenn z. B. ungefähr 10 bis 20 1 Sauerstoff je
Punkt. Minute je Mol Aluminiumtrialkyl durch die auf etwa
Aus dem obenstehenden ist ersichtlich, daß die 25 50 bis 1000C gehaltene Reaktionsmischung geleitet
Zeit kein wesentlicher Faktor ist. Auch der Reaktions- werden, ist die Oxydation in etwa 10 bis 20 Minuten
druck ist keine kritische Bedingung, da die auch nahezu beendet. Die Beendigung der Oxydation wird dadurch
unter Normaldruck zufriedenstellend ausgeführt angezeigt, daß Abgas und eingeleitetes Gas dieselbe
werden kann. Ein Überdruck von z. B. bis zu 5 Atmo- Zusammensetzung besitzen.
Sphären kann verwendet werden, um bei hohen 30 Bei Verwendung von überschüssigem Sauerstoff,
Oxydationstemperaturen das Verflüchtigen von niedrig- z.B. 10 bis 100°/0 Überschuß wird in der zweiten
siedenden Verdünnungsmitteln zu vermeiden. Im Oxydationsstufe nur wenig oder gar kein freier
Anschluß an die partielle Oxydation des Aluminium- Kohlenwasserstoff gebildet und mehr Alkohol voralkyl-Einsatzproduktes
werden die in der flüssigen hydrolysiert als unter milden Bedingungen, z. B. bei
Reaktionsmischung vorhandenen verunreinigenden 35 niedriger Sauerstoffgeschwindigkeit. Die Art des
Kohlenwasserstoffe meist durch Abstreifen bei ver- Sauerstoffträgers ist nicht wesentlich, und an Stelle
minderten! Druck entfernt, um einen Abbau der reinen Sauerstoffs kann Luft oder mit Stickstoff
partiell oxydierten Aluminiumverbindungen zu ver- verdünnter Sauerstoff verwendet werden. Der Estermeiden.
Obwohl die oxydierten Aluminiumalkyle gehalt des endgültig erhaltenen Aluminiumalkoholatstabiler
sind als die entsprechenden nicht oxydierten 40 produktes steigt mit steigender Sauerstoffzufuhr-Verbindungen,
neigen sie bei Temperaturen über etwa geschwindigkeit. So steigt z. B. bei Steigerung der
4000C zur Zersetzung. Wenn in der Oxydations- Sauerstoffgeschwindigkeit von 0,2 auf 20 I je Minute
reaktion kein Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel be- je Mol Aluminiumtrialkyl die Verseifungszahl des
nutzt wird, bestehen die verflüchtigten Kohlen- Produktes von 2 auf 7.
Wasserstoffe prinzipiell aus \-Olefinen, die zur Erzeu- 45 Das erhaltene Alkoholatprodukt wird hydrolysiert,
gung anderer Chemikalien verwendet werden können. um die Alkohole in Freiheit zu setzen. Die Hydrolyse
Auch aus diesem Grund wird die Oxydationsreaktion kann nach den herkömmlichen Verfahren mit Wasser,
vorzugsweise in Abwesenheit von Verdünnungsmitteln verdünnter Säure oder Base durchgeführt werden,
ausgeführt. Obwohl die Reaktionsmischung in einigen Vorzugsweise werden die Alkoholate mit etwa der
Fällen bei Normaldruck abgestreift werden kann, 50 1 bis lOfachen Menge verdünnter Mineralsäure bei
ist es in den meisten Fällen zweckmäßig, bei Drücken leicht erhöhter Temperatur, z. B. etwa 30 bis 700C
unter 200 mm, vorzugsweise unterhalb 50 mm Queck- vermischt. Allgemein ist am zweckmäßigsten, die
silber, absolutzuarbeiten. Ein geeigneter Abstreifdruck Hydrolyse mit einem 2 bis 3fachen Überschuß verliegt
zwischen etwa 10 und 50 mm. Die verwendeten dünnter anorganischer Säure bei erhöhter Temperatur
Temperaturen und Drücke in diesem Teil des Ver- 55 bei gutem Rühren durchzuführen. Diese Bedingungen
fahrens hängen von den Bedingungen ab, unter denen beschleunigen die Hydrolyse, so daß sie im wesent-
nerkliche Zersetzung des partiell oxydierten Materials liehen innerhalb einer halben bis einer Stunde voll-
•lntritt. Obwohl zwischen Zimmertemperatur bis ständig abgelaufen ist. Auch niedrigere Temperaturen,
i00°C gearbeitet werden kann, wird das Abstreifen z. B. Zimmertemperatur, und stöchiometrische Ver-
orzugsweise bei einer Blasentemperatur von 100 bis 60 hältnisse der wäßrigen Säurelösung können verwendet
25°C und insbesondere bei 200 bis 300cC durch- werden, sofern die Zeit keine wichtige Rolle spielt.
eführt. Nach der Vervollständigung der Hydrolysereaktion
Das Abstreifen wird solange fortgesetzt, bis aus der scheiden sich die freigesetzten Alkohole als eigene
artiell oxydierten flüssigen Reaktionsmischung kein flüssige Phase ab, die von der darunterliegenden
ohlenwasserstoff mehr übergeht. Gewöhnlich machen 65 wäßrigen Phase durch einfaches Abziehen derselben
e über Kopf abgezogenen Dämpfe etwa 5 bis oder durch Dekantieren der oberen Schicht getrennt
) Gewichtsprozent des Gesamtgewichtes des Alu- werden kann. Das abgetrennte rohe Alkoholgemisch
niumtrialkyl-Einsatzproduktes aus. Die Oxydation enthält etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent nichtalkoho-
lische oxydierte Produkte, z. B. lister, die durch
Hydrierung oder Verseifung in Alkohole übergeführt werden können. Vorzugsweise werden die rohen
Alkohole hydriert, da auf diese Weise mehr Alkohol erhalten wird. Die Hydrierung wird zweckmäßig in
Gegenwart eines Katalysators in flüssiger Phase, z. B. im Rieselverfahren bei W'asserstoffdrücken von 35 bis
350 atü und Temperaturen oberhalb 200' C ausgeführt.
Bei Verwendung eines festen Katalysatorbettes wird gefunden, daß bei Temperaturen von 250 bis
55O°C, vorzugsweise 240 bis 3003C. und WasserstorT-drücken
von 170 bis 280 atü Raumgeschwindigkeiten im Bereich von 0,2 bis 0.5 oder bis 2 Volumteilen
flüssiges Einsatzprodukt pro Volumteil Katalvsatorraum
und Stunde (V1Vh) zufriedenstellend sind. Zu
den für den Hydrierungsschntt geeigneten Katalysatoren
gehören sulfatiertes Molybdanoxyd sowie
Kobalt- und Kupfcrchromitkatalysatorcn. Die Katalysatoren enthalten gewöhnlich 10 bis 50 Gewichts- *·
piozent eines inerten Trägers, wie Holzkohle, Kieselgur
usw. Der vorzugsweise verwendete Katalysator besteht aus sulfatiertem Molybdanoxyd auf Holzkohle. Die
Hydrierung in flüssiger Phase vermindert auch die Konzentration an Carbonylvcrbindungen in den
Alkoholen und macht sie auf diese Weise geeigneter für die Herstellung von Weichmachern hoher Qualität.
Wasser, z. B. 5 bis 10 Gewichtsprozent, berechnet auf das Einsatzprodukt, kann zu der Reaktionsmischung zugegeben werden, um die Selektivität zu
erhöhen.
Die im Alkoholrohprodukt vorhandenen Ester können auch mit einer starken wäßrigen Alkalilösung,
wie z. B. 20gewichtsprozentiger Natriumhydroxydlösung verseift werden. Die Verseifungsreaktion kann
bei 20 bis l00°C und Normaldruck innerhalb 0,5 bis 4 Stunden ausgeführt werden. Nach der Hydrierung
oder Verseifung der rohen Alkohole werden sie durch herkömmliche Verfahren, wie Dekantieren, gewonnen
und durch fraktionierte Destillation in enge Schnitte aufgeteilt. Die Qualität der duich dieses
Verfahren erhaltenen Alkohole entspricht den besten kommerziell erhältlichen Oxoalkoholen. Zusätzlich
zur Erzeugung von Alkoholen hoher Qualität ergibt das Verfahren eine merkliche Steigerung der Alkoholausbeute.
Im vorliegenden Verfahren wurden Ausbeuten bis zu 96%, erhalten gegenüber Ausbeuten von
80 bis 85% bei bisher bekannten Verfahren. Ein anderer Vorteil des Verfahrens besteht dann, daß die
gesamte O\ydationszeit, verglichen mit den Oxydationszeiten
bisher bekannter Verfahren, auf etwa 70% herabgesetzt wird.
55
In einem gut durchmischten Reaktor wurden 250 g eines Al uminiumtrialky I-Wachstumsproduktes, hergestellt
durch Umsetzung von Äthylen mil Aluminiumtnäthyl. bei Normaldruck und 50 C während 45 Minuten
durch einen Luftstrom von 1.31. Min. oxydiert, bis 7 1 Sauerstoff mit den gemischtenAlkylen reagiert
hatten. Die Waehstumsalkvle enthielten 7.7 Gewichtsprozent freie Kohlenvvasseistotfverunremigungen (Öleline
und Paraffine) und hatten eine mittlere Alkylketten-Jänge von 11.1 Kohlenstoffatomen. Das Aliimimumjrialkyl
hatte folgende Alkyherteilung:
C-Zahl der Alkylreste | Gewichtsprozent Trialkyl |
2 | 0,90 |
4 | 1,32 |
6 | 5,18 |
8 | 9.34 |
10 | 12,73 |
12 | 15,30 |
14 | 15,01 |
16 | 12.15 |
18 | 8,95 |
20 | 5,45 |
22 | 3.17 |
24 | 2,29 |
26 | 0.57 |
Nachdem die partielle Oxydation abgeschlossen war, wurde die Reaktionsmischune bei 250 C (Blasentemperatur)
und vermindertem Druck (bis herunter zu 0.5 mm) scharf abgestreift und dabei 19.5 g Kohlenwasserstoff
über Kopf abgezogen. Das Bodenprodukt oder der Rückstand des Abstrcifens wurde bei 500C
und Normaldruck innerhalb von 60 Minuten mit einem
Strom reinen Sauerstoffs von 1.3 1. Min. zur raschen Beendigung der Oxydation weiteroxydiert. Nach
30 Minuten wurde keine weitere SaucrstoiTaufnähme
festgestellt. Das Rohprodukt (239,2 g) enthielt hauptsächlich gemischt Aluminiumalkoholate und andere
oxydierte Verbindungen. Die rohe Alkoholatmischung wurde durch Vermischung mit 5 Gewichtsprozent
Chlorwasserstoff lösung bei 40J C innerhalb
von 30 Minuten hydrolysiert und anschließend die rohen Alkohole von der wäßrigen Schicht dekantiert.
Analysen der rohen Alkohole zeigten, daß das Produkt hauptsächlich aus geradkettigen Alkoholen mit nicht
mehr als 1 bis 2 Gewichtsprozent Kohlenwasserstoffen und etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent Estern und
Carbonylverbindungen bestand. Die Ester- und Carbonylzahlen betrugen 6.4 und 5,5.
Die Ester- und Carbonylzahlen der rohen Alkohole können durch kalalytische Hydrierung mit sulfatiertem
Molybdänoxyd auf Holzkohle (100: 50 Gewichtsteile) oder mit Kobalt auf Kieselgur (100: 50 Gewichisteile)
als Katalysator auf 2,5 bzw. 0.5 herabgesetzt werden, wobei aus den Estern und Carbonylverbindungen
hauptsachlich primäre Alkohole entstehen.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde diesmal die rohe Alkoholmischung bei Zimmertemperatur
mit etwa 10g einer 20gewichtsprozentigen Natriumhydroxydlösung
gemischt, die Alkohole aus der Verseifimgsmischung durch Dekantieren erhalten und I
zur weiteren Reinigung destilliert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von primärem Alkoholen aus mit Kohlenwasserstoffen verunreinigten
Aluminiiimalkylen, bei welchen man die:
Aluminiumalkyle mit sauerstoffhaltigen Gasen1 oxydiert, die erhaltenen Aluminiumalkoholati
hydrolysiert und die Alkohole aus dem Hydrolyse produkt abirennt, wobei man die Aluminium
alkyle zunächst partiell oxydiert und nachfolgenc die Oxydation in einer zweiten Stufe zu End
fuhrt, das Oxydationsprodukt hydrolysiert un
9 10
die Alkohole aus dem Hydrolyseprodukt ab- Wasserstoffe aus dem partiell oxydierten Produkt
trennt, dadurch gekennzeichnet, daß durch Destillation entfernt.
man nach der ersten Oxydationsstufe das partiell
oxydierte Produkt von Kohlenwasserstoffverunreinigungen befreit. 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 014 088;
zeichnet, daß man die verunreinigenden Kohlen- französische Patentschrift Nr. 1 177 204.
609 759/414 1.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US12210261A | 1961-07-06 | 1961-07-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1232937B true DE1232937B (de) | 1967-01-26 |
Family
ID=8782498
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE23107A Pending DE1232937B (de) | 1961-07-06 | 1962-06-28 | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen aus verunreinigten Aluminiumalkylen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1232937B (de) |
FR (1) | FR1327654A (de) |
Cited By (1)
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---|---|
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