DE1232346B - Gleitmittel fuer Formmassen aus vinylaromatischen Polymerisaten - Google Patents
Gleitmittel fuer Formmassen aus vinylaromatischen PolymerisatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2/00—Processes of polymerisation
- C08F2/36—Polymerisation in solid state
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1 232 346
Aktenzeichen: P 30434IV c/39 b
Anmeldetag: 24. Oktober 1962
Auslegetag: 12. Januar 1967
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent Ketonen der Formel
CH3 — (CHa)1, — CO — (CH2)„ — CH3
worin η eine ganze Zahl zwischen 10 und einschließlich
18 ist, als Gleitmittel in vinylaromatischen Polymerisaten.
Zu diesen Ketonen gehören Myriston, Palmiton und vorzugsweise Lauron und/oder Stearon.
Die vinylaromatischen Polymerisate sind Polymere oder Copolymere von aromatischen Vinylverbindungen
sowie Gemische aus diesen Polymeren oder Cöpolymeren untereinander. Hierzu gehören beispielsweise
die festen Polymerisate von Styrol, von o-, m- oder p-Chlorstyrol, von o-, m- oder p-Methylstyrol,
die Copolymerisate aus mindestens einem dieser Monomeren und Methylmethacrylat oder Acrylnitril,
die Gemische aus diesen Polymeren oder Cöpolymeren untereinander und ihre Gemische mit
Styrol-Butadien-Copolymeren.
Durch den erfindungsgemäßen Zusatz ergibt sich eine niedrigere Verarbeitungstemperatur, eine höhere
Strangpreßgeschwindigkeit und Formbarkeitsgeschwindigkeit sowie ein geringeres Haftvermögen des Polymerisates
an der Gießform oder der Extruderdüse.
In der USA.-Patentschrift 2 658 048 wird die Ein- ■ arbeitung von Stearon in Zubereitungen aus halogen- i
haltigen Vinylharzen und Acryl nitrilkautschuk angegeben.
Dabei wird eine Menge Stearon von mindestens 1,5 bis 4 Gewichtsprozent, bezogen auf das
aliphatische Harz, verwendet. Diese Zugabe verfolgt nicht den Zweck, ein Festhaften des Polymerisats in
der Form oder Strangpresse herabzusetzen bzw. zu vermeiden. Eine Stearonkonzentration von weniger
als 1,5 Gewichtsprozent bewirkt bei den in der USA.-Patentschrift erwähnten Harzen nämlich nur
eine sehr geringe Verbesserung in dieser Hinsicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber die Herabsetzung der Haftfähigkeit von
vinylaromatischen Polymerisaten in der bei ihrer Formgebung benutzten Form oder Strangpresse
durch Zusetzen von 0,01 bis 1 % eines Fettketons der anspruchsgemäßen Formel.
Im Gegensatz zur USA.-Patentschrift 2 658 048 kann die Zugabe von z. B. Stearon zum Polymerisat
erfindungsgemäß sowohl während der Polymerisation, als auch im Anschluß an dieselbe erfolgen.
Durch Zugabe von mehr als 1 Gewichtsprozent Fettketon zu den erfindungsgemäß verwendeten vinylaromatischen
Harzen würde die Beschaffenheit bzw. das Aussehen der Oberfläche der Kunststoffmasse
Gleitmittel für Formmassen aus
vinylaromatischen Polymerisaten
vinylaromatischen Polymerisaten
Anmelder:
Pechiney Compagnie de Produits Chimiques
et Electrometallurgiques, Paris
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 9, Schweigerstr. 2
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Bernard Louise,
Saint-Germain-En-Laye (Frankreich)
Bernard Louise,
Saint-Germain-En-Laye (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 25. Oktober 1961 (877 010)
verändert werden. Insbesondere würde die Masse ihre Transparenz verlieren und eine trübe oder undurchsichtige
Oberfläche annehmen.
Durch den erfindungsgemäßen Zusatz wird den vinylaromatischen Polymerisaten eine innere Gleitfähigkeit
verliehen, die unterschiedlich von der gewöhnlichen Weichmacherwirkung ist. Die Formmassen
sind dadurch viel leichter in einer Form oder Strangpresse zu verarbeiten.
Gegenüber anderen bekannten Zusätzen zu dem Harz, wie Fettsäuren, deren Salzen oder natürlichen
bzw. synthetischen Wachsen, weisen die erfindungsgemäß benutzten Ketone große Vorteile auf.
Da sie rein organische Substanzen sind, beeinträchtigen sie in den erfindungsgemäß zu verwendenden
Mengen nicht die Durchsichtigkeit des Polymerisates,
609 757/445
wohingegen die Salze von Fettsäuren matte Produkte liefern. Der Schmelzpunkt der Ketone, der zwischen
69 und 89 0C liegt, ist höher als derjenige der entsprechenden
Wachse und Fettsäuren, deren Schmelzpunkt von 43 bis 76° C variiert.
Das Vorhandensein der erfindungsgemäß verwendeten Ketone in Polystyrol und dessen Copolymeren,
die zwischen 70 und 950C erweichen, ist praktisch ohne Wirkung auf die mechanischen Eigenschaften
in unmittelbarer Nähe des Erweichungspunktes.
Durch gegenseitige Abstimmung von Keton und Thermoplast können solche Bedingungen geschaffen
werden, daß das Keton noch bei einer Temperatur, die kurz unter dem Erweichungspunkt des Polymeren
liegt, flüssig ist; hierdurch wird ein leichteres Ausschwitzen des Ketons an der Oberfläche der hergestellten
Gegenstände ermöglicht und gleichzeitig eine leichtere Entformung und ein besserer Oberflächenglanz
erreicht.
Der Dampfdruck der erfindungsgemäß verwendeten Ketone liegt deutlich unter demjenigen der entsprechenden
Fettsäuren. So beträgt der Siedepunkt von Stearon bei 0,1 mm Hg-Druck 2700C, während
der Siedepunkt von Stearinsäure bei 1 mm Druck 183 0C beträgt. Auch wenn die Formmasse während
der Verarbeitung oder Verwendung höheren Temperaturen unterworfen wird, besteht praktisch selbst
unter starkem Vakuum nicht die geringste Gefahr eines Entweichens der Ketone aus dem Polymer, da
die Siedetemperatur dieser Ketone im allgemeinen über der Zersetzungstemperatur des thermoplastischen
Harzes liegt. Werden unter den gleichen Bedingungen für den gleichen Zweck Fettsäuren verwendet, so muß
ein bedeutender Verlust an Fettsäuren in Kauf genommen werden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Ketone gegenüber den bisher verwendeten
aliphatischen Säuren besteht darin, daß die Ketone infolge ihrer ausgeprägten Unverträglichkeit mit dem
Harz bessere innere Schmiermittel darstellen.
Die Einarbeitung der Ketone in der angegebenen Menge kann durch übliches mechanisches Vermischen
in der Kälte oder auch in der Wärme mit dem vorher gebildeten Polymer geschehen, jedoch wird das Keton
gemäß einer bevorzugten üblichen Durchführungsweise des Verfahrens dem aromatischen Vinylharz im
Verlaufe seiner Polymerisation zugesetzt. Diese letztere Arbeitsweise eignet sich, unabhängig von dem benutzten
Polymerisationsverfahren, demnach gleich gut für das Block-, Suspensions-, Emulsions- oder Pfropfpolymerisationsverfahren.
Das Zusetzen vor, während oder nach der Polymerisation soll hier jedoch nicht
unter Schutz gestellt werden.
Neben dem erfindungsgemäß verwendeten Keton kann das Polymerisat noch übliche Zusätze an Stabilisatoren,
Füllstoffen und Farbstoffen enthalten.
In ein mit Rührwerk versehenes Reaktionsgefäß wurden Wasser, ein Suspensionsmittel und ein Schutzkolloid eingebracht. Nachdem durch ausreichende
Rührdauer eine völlige Dispersion des Suspensionsmittels und eine homogene Lösung des Schutzkolloids
erreicht war, wurde das Monomere bzw. das Monomerengemisch, das die erforderlichen Hilfsstoffe, wie
Katalysator, Substanzen für das Abbrechen der Polymerisationskette und bei den Versuchen IB und ID
das Fettketon in gelöster Form enthielt, zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde dann einem Temperaturzyklus
unterworfen, der zur vollständigen Polymerisation des Monomers führte.
In Tabelle I ist eine Übersicht über vier Versuche wiedergegeben. Bei den Versuchen IB und ID wurde
ein Polymer mit einem Gehalt an einem Fettketon hergestellt, bei den Versuchen IA und IC ein Polymer
ohne einen solchen Gehalt.
Wasser | P.V.A. | Zusammensetzung in Gewichtsteilen | Acrylnitril | Benzoylperoxyd | Art | Keton | Menge | |
Versuch | 50 | *) | 0 | 0,25 | Stearon | j | 0 | |
50 | 0,5 | Styrol | 0 | 0,25 | Stearon | I I |
0,5 | |
IA | 70 | 0,5 | 50 | 9 | 0,30 | Lauron | 0 | |
IB | 70 | 0,5 | 50 | 9 | 0,30 | Lauron | i | 0,3 |
IC | 0,5 | 21 | I | |||||
ID | 21 | |||||||
*) P.V.A. = Polyvinylalkohol.
Nach Abtrennen des Schutzkolloids durch Auswaschen mit warmem Wasser und anschließendes
Trocknen der erhaltenen Polymerisate bzw. Copolymerisate wurden die folgenden Eigenschaften bestimmt:
Erweichungstemperatur, Haften an der Gießform, Oberflächenbeschaffenheit (Aussehen).
Für das Haften an der Gießform dient als Maß der in Prozent ausgedrückte Anteil an der Gesamtzahl
der durch Spritzguß geformten Stücke, der an der benutzten zylinderförmigen Gießform mit geringem
Querschnitt haftenblieb, wobei in die Form kein Abtrennmittel (»Entf ormungsmittel«) eingebracht worden
war.
Die Oberflächenbeschaffenheit der erhaltenen Formstücke wurde mit dem bloßen Auge beurteilt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II wiedergegeben:
Ver such |
Erweichungs temperatur |
Haften an der Gießform % |
Oberflächenbeschaffenheit |
IA IB IC ID |
98 98 102 102,5 |
80 0 75 <1 |
schwach glänzend stark glänzend glänzend stark glänzend |
Styrol wurde zunächst 72 Stunden bei 120° C, dann 48 Stunden bei 140°C polymerisiert. Bei dem unter
IIA in Tabelle III aufgeführten Versuch erfolgte kein
Ketonzusatz, bei den Versuchen IIB und EEC waren
dem Styrol vor der Polymerisation 0,05 bzw. 0,3% Stearon in Lösung zugesetzt worden. Es wurden die
folgenden Ergebnisse erhalten:
Versuch
IIA IIB HC
— Stearon 0,05 Stearon 0,3
Eigenschaften der Polymerisate Haften
an der Oberflächen-
Gießform beschaffenheit
7o
85
30
ίο
matt glänzend stark glänzend
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent Ketonen der Formel* — CH3CH3 — (CH2),, — CO —worin η eine ganze Zahl zwischen 10 und einschließlich 18 ist, als Gleitmittel in vinylaromatischen Polymerisaten.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrif t Nr. 2 658 048 ; T h i η i u s, »Chemie, Physik und Technologie der Weichmacher«, Berlin, I960, S. 587.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR877010A FR1422813A (fr) | 1961-10-25 | 1961-10-25 | Procédé de lubrification des résines vinyl-aromatiques |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1232346B true DE1232346B (de) | 1967-01-12 |
Family
ID=8765358
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962P0030434 Pending DE1232346B (de) | 1961-10-25 | 1962-10-24 | Gleitmittel fuer Formmassen aus vinylaromatischen Polymerisaten |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE624054A (de) |
DE (1) | DE1232346B (de) |
FR (1) | FR1422813A (de) |
GB (1) | GB989249A (de) |
LU (1) | LU42574A1 (de) |
NL (2) | NL284602A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2658048A (en) * | 1951-10-10 | 1953-11-03 | Visking Corp | Plastic compositions and articles produced therefrom |
-
0
- BE BE624054D patent/BE624054A/xx unknown
- NL NL137197D patent/NL137197C/xx active
- NL NL284602D patent/NL284602A/xx unknown
-
1961
- 1961-10-25 FR FR877010A patent/FR1422813A/fr not_active Expired
-
1962
- 1962-10-22 LU LU42574D patent/LU42574A1/xx unknown
- 1962-10-23 GB GB4015762A patent/GB989249A/en not_active Expired
- 1962-10-24 DE DE1962P0030434 patent/DE1232346B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2658048A (en) * | 1951-10-10 | 1953-11-03 | Visking Corp | Plastic compositions and articles produced therefrom |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE624054A (de) | |
NL284602A (de) | |
FR1422813A (fr) | 1966-01-03 |
NL137197C (de) | |
GB989249A (en) | 1965-04-14 |
LU42574A1 (de) | 1963-04-22 |
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