DE1918074A1 - Thermoplastische Formmassen mit verbesserter Fliessfaehigkeit in der Waerme auf der Basis von Acrylnitril-Butadien-Styrolpolymerisaten - Google Patents
Thermoplastische Formmassen mit verbesserter Fliessfaehigkeit in der Waerme auf der Basis von Acrylnitril-Butadien-StyrolpolymerisatenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L55/00—Compositions of homopolymers or copolymers, obtained by polymerisation reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, not provided for in groups C08L23/00 - C08L53/00
- C08L55/02—ABS [Acrylonitrile-Butadiene-Styrene] polymers
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Description
Thermoplastische Formmassen mit verbesserter Fließfähigkeit
in der Wärme auf der Basis von Acrylnitril-Butadien-Styrol-
polymerisaten.
Die Erfindung bezieht sich auf thermoplastische Formmassen auf der Basis von Copolymerisaten aus äthylenisch
ungesättigten Monomeren, die gegenüber dem zugrundeliegenden Kunststoff verbesserte Eigenschaften aufweisen, sowie auf
die nach den üblichen Formgebungs- und Verarbeitungsverfahren
aus diesen Massen hergestellten Formkörper.
Unter den aus äthylenisch ungesättigten Monomeren hergestellten Kunststoffen zeichnen sich die aus Acrylnitril,
Butadien und Styrol erhaltenen Kunststoffe, allgemein ABS-Copolymere
genannt, durch, ein Zusammenwirken wichtiger Eigen*-
schaften aus. Zu diesen Eigenschaften gehören die Struktur
der Oberfläche, der Glanz, die Wärmefestigkeit, die Kerbsehlagzähigkeit
und die Steifheit.
Es besteht aber Bedarf daran diesen Kunststoffen noch bessere Eigenschaften zu verleihen und die Eigenschaften, die zu
wünschen übrig lassen, zu verbessern. So erhält man z.B. durch
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Pfropfen Kunststoffe, die einen besseren Glanz aufweisen,
als die Kunststoffe, die durch einfaches mechanisches Vermischen erhalten werden·
Zur Verbesserung der Zähigkeit wurden den ABS-Copolymeren
bereits Polyalkylenglykole eingearbeitet. Zur Verbesserung der Zugfestigkeit und der Kerbschlagzähigkeit bei
niederer Temperatur wurde bereits vorgeschlagen, Dialkylester einzuarbeiten, deren Alkylreste. 6 - 20 Kohlenstoffatome
enthalten.
Die Erfindung betrifft nun thermoplastische Formmassen auf der Basis von Acrylnitril, Butadien und Styrol, die
bessere Fließeigenschaften in der Wärme aufweisen als das zugrunde liegende Polymerisat, d.h. eine bessere Fließfähigkeit
im geschmolzenen Zustand unter gleichzeitiger Beibehaltung
der übrigen wichtigen Eigenschaften dieser Polymerisate,
Erfindungsgemäß enthalten die Formmassen auf der Basis von Acrylnitril, Butadien und Styrol (ABS) 1 - 20 $ Polykondensationsprodukte
mit Esterfunktionen, die ein Molekulargewicht über 1000 aufweisen· 'Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Formmassen 1 - 5 $>
der durch Polykondensation erhaltene Ester, bezogen auf das ABS-Polymer.
Insbesondere enthalten die Formmassen 1 - 5 $>
Polykondensationsprodukte mit Esterfunktionen mit einem Molekulargewicht von 1200 - 10 000, die sich von Alkylen- und/oder
Polyalkylendiolen und Dicarbonsäuren, die 2 - 20 Kohlenstoffatome,
vorzugsweise 4 - 20 Kohlenstoffatome enthalten oder
von Hydroxysaäuren mit 8-20 Kohlenstoffatomen, ableiten.
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Als Beispiele für durch Polykondensation erhaltene Ester
aus aliphatischen und/oder aromatischen Dicarbonsäuren und Alkylendiolen und/oder Polyalkylendiolen werden ohne einschränkende
Bedeutung genannt: Die Polysuccinate, Polyadipate, Polypimelate, Polyazelate und Polysebazate von Äthylenglykol,
Propylenglykol und Butylenglykol, von Polyäthylenglykol, Polypropylenglykol und Polybutylenglykol sowie die Polyorthophthalate,
Polyisophthalate und Polytfeerephthalate von Äthylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Polyäthylenglykol,
Polypropylenglykol und Polybutylenglykol sowie Gemische von zwei oder mehreren dieser Verbindungen·
Beispiele für besonders geeignete Polykondensationsprodukte,
Hydroxysäuren, sind die Polykondensationsprodukte · der 9-Hydroxynonansäure und der 11~Hydroxyundecansäure.
Als thermoplastische ABS-Harze werden erfindungsgemäß diejenigen bevorzugt, bei denen das Gewichtsverhältnis von
Styrol - zu Acrylnitrileinheiten 80 : 20 bis 60 : 40 beträgt. Das Gewichtsverhältnis von Butadieneinheiten zu Styrol- und
Acrylnitrileinheiten liegt bei 60 : 40 bis 5 : 95. Vorzugsweise werden ABS-Harze mit einem Verhältnis von Styrol - zu
Acrylnitrileinheiten von 70 : 30 und einem Verhältnis von Butadien- zu Styrol- und Acrylnitrileinheiten von 10 : 90
bis 30 : 70 verwendet. Selbstverständlich kann bei der Herstellung dieser Polymerisate das Styrol teilweise oder ganz
durch oC-Methylstyrol und das Acrylnitril durch Methylmethacrylat
oder Äthylacrylat ersetzt werden.
• Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Verbessern der Fließfähigkeit der ABS-Harze in der Wärme, indem
dem zugrunde liegenden Polymerisat ein wie oben definiertes Polyesterkondensationsprodukt eingearbeitet wird. Vorzugs-.
weise besteht das Verfahren darin, daß 1 - 5 # Polyesterkon—
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densationsprodukt mit Molekulargewicht von 2000 - 10000 einge·
arbeitet werden.
Zum Einarbeiten des Polykondensationsproduktes in ein
ABS-Harz kann von festen Kunstharzen oder von .Lösungen oder
Latices ausgegangen werden. So kann ein fester, für sich hergestellter und in fester Form erhaltener Polyester in
einem Misch- oder Kne'tapparat mi-t einem ABS-Copolymeren
vermischt werden, das ebenfalls fest ist, d.h. als Pulver, Granulat usw. vorliegt". Man kann aber auch das Polyester-.
kondensationsprodukt in einem Lösungsmittel auflösen oder ■ in Form einer Emulsion anwenden und diese in eine. Emulsion
oder eine Lösung eines ABS-Copolymeren oder einen beim Polymerisieren erhaltenen ABS-Latex einbringen.
Es ist bekannt, daß die ABS-Harze durch folgende zwei
wichtige Verfahren erhalten werden, nämlich:
1. Durch mechanisches Vermisches eines Polybutadienkautschuks
oder eines Copolymeren aus Butadien"und Styrol oder
Acrylnitril mit einem Copolymeren aus Styrol und/oder c<
-Methylstyrol und Acrylnitril und/oder Methacrylnitril und/oder Methylmethacrylat und/oder Äthylacrylat.
2. Durch Copolymerisieren von Styrol und/oderoC-Methy1-styrol
mit Acrylnitril und/oder Methacrylnitril und/oder Methylmethacrylat und/oder Äthylacrylat in Gegenwart von
Polybutadien und/oder einem Copolymeren aus Butadien und Styrol und/oder Acrylnitril, was zur Bildung eines Pfropfmischpolymerisates
führt. Man kann dabei die Polymerisation in der Masse, in Suspension oder in Emulsion durchführen.
Die Erfindung wird anhand folgender Beispiele näher erläutert. Die angegebenen Prozente und Teile beziehen
sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht»
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In einem Autoklaven wurden 250 Teile Latex vorgelegt, der bei einer üblichen Pfropfpolymerisation in Emulsion in
Gegenwärt eines radikal^bildenden Katalysators erhalten
worden war. Dieser Latex enthielt etwa 40 $> Feststoff und
war, ausgehend von Butadien, Styrol und Acrylnitril in Verhältnis 20 Teile : 24 Teilen : 56 Teilen hergestellt worden.
Dem Latex wurde zum Stabilisieren Di-tert.-butyl-p-kresol
in einer Menge von 1,25 Gew.-$ bezogen auf die Feststoffe
zugesetzt. Darauf wurde eine Polyesteremulsion zugegeben, die in folgender Weise erhalten worden war:
Ein Gemisch aus 0,8 g Oleinsäure und 2 g Polyester wurde auf 500C erwärmt und unter Eühren in auf 800C erwärmte wässrige
Natronlauge ausgegossen. Sobald die Addition des Polyesters beendet war, wurde der Latex durch Zugabe eines Gemisches
aus Seesalz (Natriumchlorid) und verdünnter Schwefelsäure koaguliert und die Temperatur des Gemisches auf 950C
gebracht, damit eine gewisse Granulierung eintrat, wodurch das anschließende Filtrieren und Abschleudern erleichtert
wurde. Hierauf wurde filtriert, abgeschleudert und das feuchte Pulver durch Erhitzen auf 65°C bis. zur Gewichtskonstanz
getrocknet.
Zum'Nachweis der erfindungsgemäß erzielten Verbesserung
wurden folgende Versuche durchgeführt:
a) Bestimmung der Schw-erbeanspruchung mit Hilfe eines Kapillarrheometers
(Apparat "HKV 1400" der Firma Göttfert), das unter einer Belastung von-1400 kg arbeitet, d.h. unter
ähnlichen Bedingungen, wie sie in einer Spritzpresse vorliegen.
b) Bestimmung der Kerbschlagzähigkeit, und der Wärmefestigkeit
nach dem Verkneten des Pulvers bei 1800C, Formpressen zu
Platten und Ausstanzen und Einkerben von genormten Prüfkörpern.
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Als Polyester wurden dem Latex Polypropylenglykol -poly·
sebacate und -polyadipate mit Molekulargewicht von 12Ö0 5000 in einer Menge von 2 Gew.-#, bezogen auf das ABS-Harz
zugesetzt.
Die Ergebnisse sind in der. folgenden Tabelle zusammengestellt!
Eigenschaften | KerbSchlag zähigkeit gekerbt nach nach +20 C -20 C |
Wärmefe stigkeit 0C |
Scherspannung bei Geschwindigkeits gradient 1 1500 see""1 bei 250 C-kg/cm2 |
nach Norm | Empfehlung ISO R 179 kg cm/cm |
NFT 51-005 |
|
ohne Zusatz | 24 16 | 88 | 2,60 |
2 # »Garbeflex HIi 10" (1) |
23,5 11,5 | 84 | 2,30 |
2 $ "Garbeflex HM 12» ■·■■■■ (2) |
24 13 | 84 | 2,30 |
2 # ηGarbeflex HM 20 (3) |
23,5 14 | 86 | 2,30 |
2 % "Garbeflex HM 23" UY |
23,5 14,5 | 86 | 2.35 |
"Garbeflex" ist ein Handelsname der Fa. StI Melle-Bezohs.
(1) Polypropyleriglykol-polysebacat MG 4-5QQ - 5000.
(2) Polypropylenglykolpolysebacat MG 1200 - 1400.
(3) Polypropylenglykolpolyadipat MG 3500 - 4000. :
(4) Polypropylenglykolpolyadipat MG 1300 - 1500,
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Die Ergebnisse zeigen die bemerkenswerte Verbesserung der
Fließfähigkeit bei 25O0C (übliche !Temperatur beim Spritzpressen von ABS-Harzen). Eine Verminderung der Scherspannung
bzw, Scherbeanspruchung von 0,3 kg/cm entspricht einer merklichen Verbesserung der Fließfähigkeit in der Wärme·
Darüberhinaus zeichnen sich die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyester gegenüber Estern mit geringem Molekulargewicht
(<1000) dadurch aus, daß sie nicht zum Wandern neigen. Dieser Vorteil ist vor allem daran zu erkennen, daß aus
spritzgußgeformten Körpern aus erfindungsgemäß modifiziertem ABS-Harz kein Polyester ausschwitzt.
Es wurde ein ABS-Harz, wie es von der Anmelderin unter der Handelsbezeichnung "AFCORYL/M" vertrieben wird, in Suspension
gebracht und die Suspension mit einer gemäß Beispiel 1 hergestellten Polyesteremulsion versetzt,"
Die Versuchsergebnisse hinsichtlich Verbesserung der Fließfähigkeit in der Wärme waren identisch mit Beispiel 1.
Es wurde ein Polymerisatlatex gemäß Beispiel 1 koaguliert und das erhaltene Pulver getrocknet. Dieses Pulver
wurde unter Rühren wieder in Wasser suspendiert und diese Suspension mit einer Polyesteremulsion gemäß Beispiel 1 versetzt·
Das Gemisch wurde gemäß Beispiel 1 weiterbehandelt·
Mit dem erhaltenen Polymerisat wurden die bereits beschriebenen
Versuche durchgeführt, Die Verbesserung der Fließfähigkeit in der Wärme entsprach derjenigen von Beispiel 1·
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ORIGINAL
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Die Durchführung der Erfindung wurde mit Bezug auf durch Emulsionspolymerisation erhaltene Latices oder ABS-Harze beschrieben;
selbstverständlich lassen sich ebenso gut Latices oder Harze verwenden, die durch Suspensionspolymerisation
oder auch durch Polymerisation in der Masse erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen eignen sich in besonderer
Weise für Spritzgußverfahren.
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Claims (1)
- Patentansprüche., Iy Thermoplastische Formmassen mit verbesserter Fließfähigkeit in der Wärme auf der Basis von Acrylnitril-Butadien-Styrolpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet , daß sie 1 - 20 % Polykondensationsprodukte mit Esterfunktionen enthalten, die ein Molekulargewicht y 1 000 aufweisen,2, Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 1 - 5 % Polykondensationsprodukt mit Molekulargewicht 1 .200 - 10 000 enthalten, die sich von Alkylen- und/oder Polyalkylendiolen und Dicarbonsäuren mit 2-20 Kohlenstoffatomen ableiten.3. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie 1 - 5 Polykondensationsprodukte mit Molekulargewicht 2 000 - 10 000. enthalten, die sich von Hydroxysäuren mit 8-20 Kohlenstoffatomen ableiten.'72239098A3/1595
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