DE1231862B - Freitragende Vorhangeinrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

A47h

Deutsche Kl.: 34 e-3/01

Nummer: 1231862

Aktenzeichen: B 77058 X/34 e

Anmeldetag: 3. Juni 1964

Auslegetag: 5. Januar 1967

Die Erfindung betrifft eine freitragende Vorhangeinrichtung mit wenigstens einer einen selbsttragenden Hohlprofilteil besitzenden Vorhangführungsschiene und Trägern für dieselbe.

Bei freitragenden Vorhanggarnituren werden bisher zum Tragen der Vorhangschiene oder -schienen meist rechtwinklige Metallwinkel verwendet, an welchen die einzelne Schiene angeschraubt oder festgeklemmt wird, was bedingt, daß sie an den passenden Stellen mit Bohrungen für Befestigungsschrauben versehen werden muß, oder daß am Winkel zur Schiene passende Kleinmittel beweglich angeordnet sein müssen. Für den Laien ist eine Montage von Vorhanggarnituren mit solchen Befestigungen, die oft auch noch ungenügend zugänglich sind, ziemlich umständlich. Überdies erhöht sich die Kompliziertheit der Montage der Vorhanggarnitur, wenn mehrere Vorhangschienen nebeneinander, z. B. für einen Netzvorhang, einen Zugvorhang und ein Lambrequin, an jedem Tragwinkel zu befestigen sind.

Mit der Erfindung wird demgegenüber eine Verbesserung vorgeschlagen, die darin besteht, daß die Schiene einen zum Angreifen an den Trägern bestimmten Hohlprofilteil mit einem Längsschlitz aufweist, an welchem wenigstens der eine der beiden den Längsschlitz begrenzenden Schienenteile gegen den anderen vorsteht, und daß die Träger je mit wenigstens einem hinterschnittenen Tragkopf versehen sind, welchen die daranmontierte Schiene im Hohlraum ihres Hohlprofilteils unter Eingriff des vorstehenden Schienenteils am hinterschnittenen Kopfteil aufnimmt. Es ergibt sich dabei der Vorteil, daß die Montage der Vorhanggarnitur wesentlich vereinfacht und erleichtert wird, und die Anpassungsfähigkeit an gegebene, örtliche Montagebedingungen verbessert ist.

Die Erfindung wird anschließend auf der beiliegenden Zeichnung an Hand dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Fig. 1 zeigt im Vertikalschnitt eine an einer Decke montierte Vorhangeinrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer freitragenden Schiene;

F i g. 2 ist eine Vorderansicht zu F i g. 1 mit teilweise weggebrochener Schiene;

F i g. 3 zeigt in Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Wandkonsolträgers für eine oder zwei Vorhangschienen;

Fig. 4 ist eine Vorderansicht zu Fig. 3 ohne Schiene;

F i g. 5 ist eine Draufsicht zu F i g. 3 mit einer Schienenabwinkelung, und

Freitragende Vorhangeinrichtung

Anmelder:

Dr. Hans Beer, Bern;

Fa. AWEPA, Zollikofen, Bern (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Schiffer, Patentanwalt,

Karlsruhe, Amalienstr. 28

Als Erfinder benannt:

Alexander Weber, Zollikofen, Bern (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 4. Juni 1963 (6927)

-. F i g. 6 ist eine Seitenansicht der Schienenabwinkelung nach F i g. 5.

Zum Tragen und Befestigen einer zwischen den Befestigungsstellen selbsttragenden Vorhangschiene 1 oder aber 2 bzw. 3 werden zwei oder mehr vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Kopfträger gemäß . dem in F i g. 1 und 2 gezeigten Träger 4 benutzt, welcher abgewinkelt ist und mit seinem nach oben gerichteten Ende z. B. an einer Raumdecke 5 befestigt sein kann, während er auf der vorderen Stirnseite einen horizontal vorstehenden Tragkopf 6 aufweist. Der Träger 4 besitzt zwei parallele Seitenwände 7 und einen dieselben verbindenden Zwischensteg 8, über den die Seitenwände nach oben als Rippen 9 vorstehen. Zwischen den Rippen befindet sich im Steg 8 eine Bohrung 10 für eine Kopfschraube 11, mittels welcher der Träger 4 an der Decke 5 festgeschraubt ist, wobei die Rippen 9 an der Decke anstehen.

Der Tragkopf 6 ist oben und unten durch je eine horizontale Nut 12 hinterschnitten und von seiner Stirnseite gegen diese Nuten hin z. B. abgerundet. Dieser Tragkopf dient der leichten und einfachen Anbringung einer selbsttragenden Vorhangschiene 1 (Fig. 1) bzw. 2 bzw. 3 (Fig. 3), welche zu diesem Zweck einen in der Vertikalebene biegesteifen Hochkanthohlprofilteil 13 besitzt und daran auf der einen mit einem Schienenlängsschlitz versehenen Seite zwei gegeneinander vorstehende Flansche 14 aufweist, die den Schlitz begrenzen. Die Schiene wird am

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Tragkopf horizontal montiert, indem sie zunächst mit dem unteren oder oberen Schienenflansch 14 in die untere bzw. obere Nut 12 eingeführt und alsdann mit ihrem anderen Flansch 14 auf der gerundeten Stirnfläche 15 des Kopfes unter nur elastischer Spreizung des Hohlprofils gegen die andere Nut geschwenkt und darin eingeknipst wird, wobei der Kopf vom Profilhohlraum aufgenommen wird und an der dem Schienenlängsschlitz gegenüberstehenden Schienenwand 16 ansteht.

Je nach der besonderen Zweckbestimmung der Vorhangschiene ist bei der Schiene 1 ein sich unten am Hochkant-Hohlprofilteil 13 anschließender Profilteil 17 als Gleiterführung mit nach unten offenem Kanal 18, z. B. für einen Schleudervorhang, und ein sich an der Vorderseite der Schienenwand 16 anschließender Profilteil 19 mit auf der vorderen Längsseite offenem Kanal, z.B. als Halter für ein Lambrequin, vorgesehen.

Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 besitzt ein Wandkonsolträger 20 einen H-Profilarm 21 und an dessen einem Stirnende einen dreieckförmigen Flansch 22, welcher mittels Schrauben 23 an einer Wand 24 befestigt ist, während am anderen Stirnende des Arms 21 ein horizontal vorstehender Tragkopf25 gleicher Art wie beim Träger4 gemäß Fig. 1 und 2 vorhanden ist. Der liegende Steg 26 des Profilarms 21 ist mit einer in seiner Längsrichtung angeordneten Reihe von Löchern 27 versehen, damit an seiner Unterseite ein oder, bei einem langen Arm, zwei Zusatzträger in der Art des Trägers 4 an gewünschten Stellen der Lochreihe abnehmbar je mittels einer Schraube 28 und Mutter 29 befestigt werden können. Die am Tragkopf 25 bzw. 6 montierte Vorhangschiene 2 bzw. 3 besitzt einen gleichen Hochkant-Hohlprofilteil 13' bzw. 13" wie die Schiene 1, dessen Flanschen 14' bzw. 14" in die Nuten des Tragkopfes 25 bzw. 6 eingreifen.

Die Schiene 2 besitzt unten am Hohlprofilteil 13' einen Profilteil 30 mit auf der vorderen Längsseite offenem Kanal, z. B. als Halter für ein Lambrequin. Die Schiene 3 besitzt an der Vorderseite des Hohlprofilteils 13" einen Profilteil 31 mit einem auf der vorderen Längsseite offenen Kanal 32 als Gleiterführung und zwei Zugstrangkanälen 33, z. B. für einen Zugvorhang.

Die beschriebenen, vorzugsweise aus Aluminiumlegierung bestehenden Schienenprofile haben sich in der in den Fig. 1 und 3 gezeigten Gebrauchslage, in welcher die Hochkant-Hohlprofilteile 13, 13', 13" die zugehörigen Tragköpfe 6 bzw. 25 statt sitzend umfassen, als in der Vertikalebene sehr biegesteif und somit zur Verwendung als selbsttragende Schienen besonders geeignet erwiesen, obschon der Hochkant-Hohlprofilteil vorzugsweise eine Höhe von nur etwa 17 mm und eine Breite von etwa 8 mm bei einer Wandstärke von etwa 1 mm hat.

Als stirnseitiger Abschluß der Schienenenden kann je ein Schienenendstück 34, vorzugsweise aus Kunststoff, vorgesehen sein, welches eine die Schienenstirnseite völlig abdeckende Fläche 35 und an derselben eine rechtwinklig dazu vorstehende Steckzunge 36 aufweist, die in den Hohlraum des Hochkant-Hohlprofilteils 13 bzw. 13' bzw. 13" haftend einschiebbar ist.

Der Schienenabschluß kann gemäß F i g. 5 und 6 z. B. bei der Schiene 2 für das Lambrequin durch ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Eckstück 40 gebildet sein, das mit einer Fläche 41 die ganze Stirnseite der Schiene 2 abdeckt und wie beim Schienenendstück 34 mit einer an dieser Fläche rechtwinklig vorstehenden Steckzungen 42 in den Hohlprofilteil 13' der Schiene 2 ohne Querspiel herausziehbar eingesteckt ist. Am Eckstück40 (Fig. 5) ist eine zweite Abdeckfiäche 43 rechtwinklig zur ersten Fläche 41 angeordnet, von welcher in gleicher Weise eine Steckzunge 44 vorsteht, auf die ein dem Profil der Schiene 2 entsprechendes Schienenstück 45 aufgeschoben ist, das somit rechtwinklig zur Schienen 2 gegen die Wand 24 gerichtet ist. Im Eckstück 40 befindet sich eine vertikale Bohrung 46 mit einer Verengungsschulter 47 am unteren Ende, hinter welche der Rundkopf 48 eines hier ortsfest verwendeten Gleiters 49 mit einer Vorhanghalteröse 50 einknipsbar ist. Das nichtgezeigte Lambrequin kann sich daher von der Schiene 2 an die Halteröse 50 und noch längs des Schienenstückes 45 bis zur Wand 24 erstrecken, um die beschriebene Vorhangeinrichtung auf drei Seiten zu verkleiden.

Die Form des Tragkopfes der Träger und die Form des Hochkantprofils der Schienen können von den beispielsweise dargestellten Formen selbstverständlich abweichen. Insbesondere kann am Kopf nur eine einfache Hinterschneidung und an der Schiene nur ein Längsflansch bei geeigneter Formgebung zum Befestigen der Schiene genügen. Die Breite des Kopfes in horizontaler Richtung kann nur so breit wie der Schienenlängsschlitz sein, so daß die Schiene in gewissen Fällen durch Schwenkung vom Kopf gelöst werden kann.

Der Träger 4 kann erwünschtenfalls auch an einem üblichen, als Konsolträger dienenden Eisenwinkel angeschraubt werden.

Claims (11)

Patentansprüche:

1. Freitragende Vorhangeinrichtung mit wenigstens einer ein Hochkant-Hohlprofil besitzenden Vorhangführungsschiene und Trägern für dieselbe, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (1, 2, 3) einen zum Angreifen an den Trägern (4, 20) bestimmten Hohlprofilteil (13, 13', 13") mit einem Längsschlitz aufweist, an welchem wenigstens der eine der beiden den Längsschlitz begrenzenden Schienenteile (14,14', 14") gegen den anderen vorsteht, und daß die Träger (4,20) mit je einem hinterschnittenen Tragkopf (6, 25) versehen sind, welchen die daranmontierte Schiene (1, 2, 3) im Hohlraum ihres Hohlprofilteils (13, 13', 13") unter Eingriff des vorstehenden Schienenteils (14, 14', 14") am hinterschnittenen Tragkopf (6,25) aufnimmt.

2. Vorhangeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Längsschlitz der Schiene (1) begrenzenden Schienenteile durch zwei gegeneinander vorstehende Längsflansche (14) gebildet sind, und der Tragkopf (6) durch horizontale Nuten (12) hinterschnitten ist, in welche die beiden Flansche (14) eingreifen.

3. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (6) des Trägers (4) aus diesem horizontal vorsteht und von seiner Stirnseite gegen die Nuten (12) abgerundet ist, während der Schienenlängsschlitz seitlich am Hochkanthohlprofil (13) der Schiene (1) angeordnet und bei in die eine Nut (12) eingesetztem Flansch (14) mit dem anderen Flansch

10

(14) auf der Abrundung (15) des Kopfel (6) unter nur elastischer Spreizung des Hohlprofils in die andere Nut (12) einknipsbar ist.

4. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Wandkonsole ausgebildete Träger (20) an seiner einen Stirnseite mit einer zu seiner Befestigung bestimmten flanschartigen Verbreiterung (22) und an der entgegengesetzten Stirnseite mit mehr als einem Tragkopf (6,25) versehen ist.

5. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer (6) der Tragköpfe (6, 25) am Träger (20) abnehmbar befestigt ist.

6. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein abnehmbarer Tragkopf (6) in der Längsrichtung des Trägers (20) versetzbar befestigt ist.

7. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (4) rechtwinklig zu der den Tragkopf (6) aufweisenden Stirnseite eine durchbohrte Befestigungswand (8) mit Erhöhungen (9) auf der Befestigungsseite angeordnet ist (F i g. 1, 2).

8. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, bei welcher der Konsolträger einen H-Profilarm besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (26) des Profilarms (21) liegend angeordnet und mit einer in seiner Längsrichtung angeordneten Reihe von Perforationen (27) versehen ist, die das Befestigen wenigstens eines zusätzlichen Trägers (4) gemäß Anspruch 7 mittels einer Schraube (28) und Mutter (29) ermöglichen.

9. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Abschluß eines Schienenendes ein das ganze Schienenprofil bedeckender Körper (34, 40) mit einer Steckzunge (36, 42) vorgesehen ist, welche herausnehmbar haftend in den Hohlprofilraum der Schiene (1, 2, 3) einschiebbar ist.

10. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußkörper (40) an zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Abdeckflächen (41,43) je eine senkrecht zur zugeordneten Fläche vorspringende Steckzunge (42, 44) aufweist und als Eckstück zwischen zwei Schienen (2 und 45) bestimmt ist.

11. Vorhangeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Eckstück (40) im unteren Ende eine vertikale Bohrung (46) mit einer Verengungsschulter (47) aufweist, hinter welche der Rundkopf (48) eines Vorhanggleiters (49) einknipsbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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