-
Röntgenuntersuchungsgerät Die Verwendungsmöglichkeiten eines Röntgenuntersuchungsgerätes
und damit seine Konstruktion hängt in hohem Maße von der Größe der erreichbaren
Kopftieflage ab. Da die Tischhöhe bei waagerechter Stützwand möglichst niedrig sein
soll, sind die bisher bekannten Untersuchungsgeräte mit großer Kopftieflage mit
mehreren Schwenkachsen versehen, die nacheinander in Funktion treten und Werte bis
zu 300 Kopftieflage gestatten. Andere bekannte Untersuchungsgeräte verwenden ein
Abwälzgetriebe, welches bei der Umlegung der Stützwand diese gleichzeitig in Längsrichtung
verschiebt. Bei diesen Geräten ist eine Schwenkung der Stützwand bis zu 1800 möglich.
Beide Konstruktionen sind jedoch sehr aufwendig und kommen für leichtere, preisgünstige
Untersuchungsgeräte nicht in Frage.
-
Die bisher bekannten leichten Untersuchungsgeräte besitzen nur eine
Kopftiefiage von höchstens 150, welche durch eine niedrige Tischhöhe und die Verwendung
nur einer Schwenkachse bedingt sind.
-
Diese 150 reichen z. B. bei Magenuntersuchungen nicht immer aus, so
daß ein Arzt, der oft Magenuntersuchungen durchführen muß, praktisch auf eines der
großen, teuren Geräte angewiesen ist.
-
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein leichtes Untersuchungsgerät
mit großer Kopftiefiage auszustatten. Dieses wird durch die Kombination von zum
Teil bekannten Merkmalen erreicht. Die Erfindung betrifft ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit einem um eine ortsfeste horizontale Achse schwenkbaren und in bezug auf die
Schwenkachse ortsfesten Tragrahmen, in dem ein Zielgerät mit einem Röhrenwagen und
eine Patientenlagerungsplatte längsverschiebbar sind. Sie ist dadurch gekennzeichnet,
daß 1. die Patientenlagerungsplatte über das Fußende des Tragrahmens hinaus vorzugsweise
motorisch verstellbar ist, 2. das Zielgerät in Richtung zum Fußende des Tragrahmens
bis mindestens zur Mitte des Tragrahmens verschiebbar ist, 3. die Fußkonstruktion
eine Ausnehmung aufweist, in die der mit dem Zielgerät verbundene Röhrenwagen hineinfahren
kann, und 4. Mittel vorgesehen sind, die in der Kopftiefiage in Abhängigkeit von
der Stellung der Röhrenhaube zum Fußboden entweder die motorische Umlegung des Tragrahmens
abschalten oder die bewirken, daß die Lagerungsplatte zusammen mit der Röntgenröhre
in Richtung zum Fußende des Tragrahmens verschoben wird, solange die Umlegbewegung
andauert, wobei in
beiden Fällen ein die Verschiebung des Zielgerätes in Richtung
zum Kopfende des Tragrahmens begrenzendes Mittel vorgesehen ist.
-
Mit einem solchen Untersuchungsgerät ist ohne weiteres bei einer
Tischhöhe unter 80 cm und nur einer Schwenkachse eine Kopftieflage von 300 erreichbar,
welche für Magenuntersuchungen völlig ausreicht.
-
Es ist zwar schon ein leichteres Röntgenuntersuchungsgerät bekannt,
welches eine tiefliegende Schwenkachse und einen Zielgerätehub längs der Stützwand,
der etwa die Hälfte der Stützwand umfaßt, besitzt. Mit diesem Gerät, bei dem die
erfindungsgemäßen Möglichkeiten nicht erkannt wurden, ist jedoch nur eine Kopftieflage
von 120 möglich.
-
Es sind weiter Röntgenuntersuchungsgeräte bekannt, bei denen die Lagerungsplatte
motorisch nach oben und unten verschiebbar ist. Die Verschiebbarkeit nach unten
hat mit der Erreichung einer großen Kopftieflage nichts zu tun, sondern dient nur
zur Ermöglichung einer leichten Lagerung des Patienten bei Vorhandensein eines nicht
abklappbaren Zielgerätes. Bei einem anderen bekannten Untersuchungsgerät sind an
den möglichen Störkanten, die gegen den Fußboden wirken, Sicherungsschalter angebracht,
die eine maximale Neigung der Tischplatte ermöglichen sollen. Eine solche ist jedoch
dann völlig illusorisch und nicht auszuwerten, wenn nicht ein Zielgerätehub vorhanden
ist, der etwa die Hälfte der Stützwand umfaßt, und außerdem die Lagerungsplatte
nicht nach unten verschiebbar ist. Beides ist jedoch bei diesem bekannten Gerät
nicht vorhanden.
-
Durch die Kombination der im Anspruch 1 beanspruchten Merkmale wird
ein Röntgenuntersuchungsgerät geschaffen, welches in seiner Funktion den großen
komplizierten und teureren Geräten im normalen Routinebetrieb weitgehend gleichzustellen
ist, während der Aufwand und der Preis nur ganz ge ringfügig über dem der bisher
bekannten leichten Geräte liegt. Das erfindungsgemäße Röntgenuntersuchungsgerät
stellt
damit einen erheblichen technischen Fortschritt dar.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die auf den Motor
für dieUmlegung abschaltend wirkenden Mittel, wenn sie nicht mehr in Abhängigkeit
von der Stellung der Röhrenhaube zum Fußboden betätigt sind, erst durch eine neue
oder weiter andauernde Betätigung des von Hand zu bedienenden Schalters für die
Umlegung aufgehoben werden.
-
Als Mittel, die den Hub der Röhrenhaube bzw. des Zielgerätes in Richtung
Fußboden bei Kopftieflage begrenzen, kann in Weiterbildung der Erfindung eine auf
dem Boden aufsetzende Rolle mit einem sich gegen den Geräterahmen abstützenden -Gummiklotz,
die starr miteinander verbunden sind, verwendet werden. Der Gummiklotz soll dabei
bei Herausbewegung des Zielgerätes aus der Kopftiefiage zur leichten Lösung der
Verklemmung abklappen. Weitere Mittel sind zwei starr miteinander verbundene Rollen,
von denen sich eine auf dem Fußboden und eine am Geräterahmen des Untersuchungsgerätes
abstützt. Es ist auch möglich, nur eine einzige Rolle zu verwenden, die sich auf
dem Fußboden abstützt, da der Zielgerätewagen meistens in Kugellagern läuft und
sich damit nicht verklemmen kann. Bei allen Konstruktionen muß die auf dem Fußboden
aufsetzende Rolle so am Zielgerätewagen angebracht sein, daß sie sich bei Berührung
mit dem Fußboden in Richtung der Stützwand verschiebt und den Gummiklotz oder die
andere Rolle gegen den Untersuchungsgeräterahmen preßt und dabei einen Kontakt öffnet,
welcher die Motorumlegung der Stützwand unterbricht.
-
In den Zeichnungen sind rein schematisch Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt.
-
F i g. 1 zeigt die große Verschiebbarkeit der mit dem Zielgerätewagen
verbundenen Röhrenhaube 1.
-
Das Zielgerät selbst ist nicht dargestellt; Fig. 2 zeigt die Stützwand
im umgelegten Zustand, ebenfalls mit Darstellung des großen Zielgerätehubes und
nach unten herausgefahrener Lagerungsplatte 2.
-
In Fig.3 befindet sich die Tischplatte in größtmöglicher Kopftieflage,
und zwar bei dem gezeichneten Gerät mit einem Wert von etwa 250. Die Ausbildung
des Fußes 3 erlaubt, die Röhrenhaube in einem Bereich a hin und her zu bewegen,
der für die Untersuchung z. B. eines Magens völlig ausreicht.
-
Durch die nach unten verschiebbare Stützwand ist es möglich, den Patienten
in diesen Bereich hineinzubringen. Es ist also hier das erforderliche Vorhandensein
der nach unten verschiebbaren Lagerungsplatte und der Ausbildung des Fußes 3 zur
Ermöglichung eines Zielgerätehubes über etwa die Hälfte der Stützwand zu ersehen.
Zu diesen beiden zwingenden erforderlichen Merkmalen kommt noch die durch die Rolle
4, welche an dem Röhrenhaubenwagen angebracht ist, erforderliche Steuerung des Umlegeantriebes
für die Stützwand und die Begrenzung des Zielgerätehubes in Richtung Fußboden hinzu.
Die weiter erforderliche Steuerung des Umlegeantriebes erfolgt beim Aufsetzen der
Rolle auf den Fußboden, wobei diese in Richtung auf die Lagerungsplatte verschoben
wird und einen Kontakt 5, welcher die Kommandoleitung zum Umlegemotor unterbricht,
betätigt. Verwendet man einen Tastschalter zur Steuerung der Umlegung der Stützwand,
so ergibt sich, daß nach Loslassen des Schal-
ters die einmal eingenommene Kopftieflage
und die für die Rolle 4 festgelegte Begrenzung in Richtung des Fußbodens erhalten
bleibt. Bei Verwendung eines Kippschalters muß man dafür sorgen, daß der Umlegemotor
erst dann wieder an Spannung gelegt wird, wenn der Kipphebel in seine Ausgangstellung
zurückgelegt und erneut auf Umlegung gestellt wird, da sonst bei Bewegung der Röhrenhaube
vom Fußboden weg und einer dabei erfolgenden Schließung des Kontaktes 5 die Stützwand
direkt weiter umlegen würde. Dies läßt sich leicht durch ein Relais mit Haltekontakt,
welches bei Öffnung des Kontaktes 5 betätigt wird, erreichen.
-
In Fig. 4 wirkt die Rolle 4 mit einem Gummiklotz 6 zusammen, welcher
sich gegen den Untersuchungsgeräterahmen abstützt. Um ein leichtes Lösen beim Herausfahren
aus der blockierten Stellung zu erreichen, ist der Gummiklotz an einem schwenkbaren
Hebel befestigt, der durch eine Feder in die gezeichnete Stellung gezogen wird.
Beim Herausfahren klappt der Hebel mitsamt dem Gummiklotz 6 von dem Untersuchungsgeräterahmen
ab.
-
F i g. 5 zeigt eine weitere Begrenzungsmöglichkeit, in der lediglich
zwei starr miteinander gekoppelte Rollen 4 und 7 vorhanden sind, die den Hub in
Richtung Fußboden begrenzen. Auch hier ist eine Verschiebung auf die Lagerungsplatte
zu beim Aufsetzen der Rolle auf den Fußboden vorgesehen, so daß sich der Kontakt
5 öffnen kann.
-
Eine weitere Lösung für die Begrenzung des Zielgerätehubes und der
Abschaltung des Umlegemotors läßt sich bei einer anderen Ausbildung der Erfindung
dadurch verwirklichen, daß ein Kontakt, der die Spannung am Umlegemotor unterbricht,
vorhanden ist, der vom an der Stützwand angebrachten Segment, vom Umiegegetriebe
oder einem davon abhängigen oder angetriebenen Teil bei der ungünstigsten Stellung
Röhrenhaube-Fußboden betätigt wird und daß vom Zielgeräte- bzw. Röhrenwagen ein
oder mehrere den vorgenannten Kontakt überbrückende Kontakte je nach Stellung der
Röhrenhaube zum Fußboden geschlossen werden, die außerdem ein bzw. mehrere entsprechende
Begrenzungen in den Verschiebeweg des Zielgeräte- bzw. Röhrenwagens einschalten.
-
Bei einer solchen Ausbildung wird die Stützwand zunächst etwa bis
zu einer Kopftieflage von 120 umgelegt. In dieser Stellung kann die Röntgenröhrenhaube
mit dem Fußboden unabhängig von ihrer Stellung nicht in Berührung kommen. Wird das
Zielgerät dann in den in r Fig. 3 gekennzeichneten Bereich a gebracht, wird dabei
ein Kontakt betätigt, der den vorgenannten überbrückt, und die Stützwand legt weiter
um. Vorher muß jedoch eine Begrenzung, z. B. ein von einem Elektromagneten betätigter
Anschlag, in den Verschiebeweg des Zielgerätewagens gebracht werden, um ein Aufsetzen
der Röhrenhaube auf dem Fußboden zu verhindern. Will man auch bei dieser Ausbildung
mehrere Kopftieflagen zwischen 12 bzw. 30° mit den jeweils größtmöglichen Längshüben
erhalten, müssen mehrere Kontakte und mehrere Anschläge vorgesehen werden.