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Einrichtung zur bühnenmäßigen Ausgestaltung von Spielpodien Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur bühnenmäßigen Ausgestaltung von Spielpodien
mit in ihnen einsteckbaren Standpfosten, durch deren Verwendung bekannte Spielpodien,
die verschiedenartigen Zwecken, z. B. Konzert-, Gymnastik-, Theaterspiel- oder Tanzveranstaltungen,
dienen sollen und meist keine Vorhänge besitzen, in besonders einfacher und zweckmäßiger
Weise bühnenmäßig ausgestaltet, also mit Vorhängen, verdeckten Darstellerauftritten,
Dekorationsträgern usw. versehen werden können. Die erwähnten Spielpodien können
ortsfest oder ortsveränderlich sein. Sie können auch in bekannter Weise als faltbare
Fahrpodien ausgebildet sein.
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Bisher wurden für die bühnenmäßige Ausgestaltung solcher Spielpodien
ortsfeste Einrichtungen verwendet, beispielsweise mit Rollen, Drahtseilen, Winden
und Fahrholmen, die mit der Decke oder den Seitenwänden des Raumes fest verbunden
waren. Diese Einrichtungen werden aber in den spielfreien Zeiten als sehr raumstörend
empfunden und bedeuten außerdem eine ständige Unfallgefahr.
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Es sind ferner in umständlicher Weise zusammenzusetzende und fest
zu verschraubende Gerüste bekannt, die innerhalb oder außerhalb eines Raumes als
tragbare Bühnengestelle dienen sollen.
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Außerdem gibt es feste,, nur durch geschulte Spezialisten montierbare
Rahmenkonstruktionen, bei denen die Stützen teleskopartig ausgebildet sind. Durch
eine solche Konstruktion ist nur die Gesamthöhe des ganzen Gestelles bei der Montage
einstellbar. Nach der Einstellung werden die Stützenteile fest miteinander verschraubt.
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Ferner wurde schon vorgeschlagen, für einen Bühneneinbau Standpfosten
zu verwenden, die durch fest mit dem Spielpodium verbundene Schellen gesteckt und
dann in Bodentüllen verankert werden.
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Die geschilderten Nachteile der bisher bekannten Einrichtungen sollen
mit der Einrichtung gemäß der Erfindung beseitigt und gleichzeitig soll eine besonders
einfache und zweckmäßige Lösung für die erläuterte Aufgabe angegeben werden. Die
erfindungsgemäße Einrichtung gestattet außerdem eine leichte und trotzdem weitgehende
Anpassung der Bühne an das jeweils zur Darstellung kommende Spiel- und Vorführungsgeschehen.
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Gemäß der Erfindung besteht das Neue darin, daß auf den Standpfosten
Gleitstücke heb- und senkbar geführt sind, die lösbar angeschlossene Vorhangträgerholme
tragen.
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Der lösbare Anschluß kann z. B. über ein Drehgelenk erfolgen. Der
Vorhangträgerholm kann beispielsweise als H-förmiger Holzträger ausgebildet sein,
an dessen Steg die Vorhanglaufschienen befestigt sind.
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Ein weiterer Trägerholm für den rückwärtigen Spielvorhang ist in ähnlicher
Weise gestaltet und ausgerüstet. Mit dem Hauptvorhangträgerholm können seitliche
Abdeckvorhangträgerholme fest oder schwenkbar verbunden sein. Als seitliche Bühnenabdeckung
sind weitere Vorhangträgerholme angeordnet und z. B. gelenkig an die erstgenannten
Hauptvorhangträger angeschlossen. Aufbewahrt werden können alle Teile der erfindungsgemäßen
Einrichtung z. B. auf Wandkonsolen, so daß wenig Lagerraum erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Im einzelnen zeigt F i g. 1 ein Schaubild der grundsätzlichen Ausführung, F i g.
2 einen drehbaren Vorhangträgeranschluß, F i g. 3 und 4 Grundrißbeispiele der Bühnengestaltung.
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Der Erfindungsgegenstand besteht aus beispielsweise vier Standrohren
A 1 bis A 4, je z. B. etwa 4,0 bis 5,0 m lang, die in ein Podium einzustecken
und dort zu verankern sind. Ein solches Standrohr ist in F i g. 1 dargestellt. Über
die Standrohre wird je ein Gleitstück B geschoben und mit einem Drahtseil C verbunden,
das über eine im oberen Rohrende eingebettete Rolle D läuft und sich auf eine Winde
E auf-bzw. abwickelt. Die Winde ist mit abnehmbarer Kurbel ausgerüstet und an dem
Standrohr befestigt. In ein Rohrstück des Gleitstückes B wird für den Hauptvorhang
der Vorhangträgerholm F mit seinem Rohrgelenk G gesteckt. Der Trägerholm selbst
ist eine H-förmige Holzkonstruktion, je nach Erfordernis beispielsweise 6 bis 8,0
m lang, an deren
Steg die in der Mitte übereinandergehenden Vorhanglaufschienen
P entsprechender Länge mit an sich bekannter Vorhangzugeinrichtung und mit wahlweise
lösbarer, federnd aufgehängter Spannrolle für das Zugseil befestigt sind. An den
Enden des Holmes F sind z. B. T-förmige Rohre G drehbar befestigt, die in Zapfen
des Gleitstückes B eingreifen.
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F i g. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den Vorhangträgeranschluß
an das heb- und senkbare Gleitstück B. Das Gleitstück B setzt sich
z. B. hier zusammen aus .dem Rohrstück B 1, aus dem angeschweißten Flacheisenstück
B 2 und dem an das Flacheisenstück angeschweißten Rohrstück B 3. In dem Bohrloch
B 4
greift das Drahtseil C an, das über die Rolle D an die Winde E geführt
wird. In das Rohrstück B 3 greift die T-förmige Gelenkverbindung Q ein, und zwar
mit dem Zapfen Q 1, während der Flansch Q 2 mit dem H-förmigen Holzträger F durch
eine Schloßschraube R gelenkig verbunden ist.
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Der Trägerholm H für den rückwärtigen Spielvorhang ist ebenfalls wie
der Holm F gestaltet und gleich oder ähnlich ausgerüstet.
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Die beiden vorderen seitlichen Abdeckvorhanghohne I1 und 12, die eine
seitliche verdeckte Bereitstellung ermöglichen, sind ebenfalls H-förmige Holzkonstruktionen,
als Kragholme fest mit dem Hauptvorhangholm F verbunden. Sie können gegebenenfalls
auch mit einer Führung N, z. B. aus Unterputzankerschienen mit federnd aufgehangener
Rolle, in der Ankerschiene laufend gemäß F i g. 1, ausgerüstet werden. Sie sind
zur Aufnahme von Vorhängen mit Vorhanglaufschienen oder Haken usw. versehen.
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Die Holme 11 und 12 können aber auch an einem Ende schwenkbar
mit dem Holm F verbunden werden, während das andere Ende über einen Rollenzug L,
der an mehreren Stellen der Decke angeordnet werden kann, mit einem Seil M hochgezogen
wird.
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An Stelle von Stellwänden sind für die seitliche Abdeckung zwischen
dem Hauptvorhang F und dem rückwärtigen Spielvorhang H je ein Vorhangträgerholm
K1 und K2 angeordnet. Diese sind ebenfalls H-förmige Holzkonstruktionen und mit
Vorrichtungen zum Einhängen von Vorhängen, z. B. mit Vorhanglaufschienen oder Haken
usw., ausgerüstet. Die Enden sind mit einer gelenkigen Verbindung O, z. B. Langlochkipphebel,
drehbare Gelenkrohre, Gleitscharniere usw., versehen, die einen großen Spielraum
in der Verbindung selbst zulassen. Die Holme K1 und K2 können so an die Holme F
und H angelenkt sein, daß eine Trapezform des Bühnengrundrisses entsteht. Dabei
sind alle Verbindungspunkte dieses Trapezes so gelenkig, daß das Vorlaufen einer
Winde an einem Standrohr sich in keiner Weise nachteilig auswirken kann.
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Aufbewahrt werden können alle Elemente der erfindungsgemäßen Einrichtung
auf Wandkonsolen z. B. im Turngeräteraum. Sie erfordern sehr wenig Lagerraum.
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Ein besonderer Vorteil der neuen Vorhangträgereinrichtung ist, daß
keiner ihrer Teile mit Raumelementen des Baukörpers, wie Decke, Wände, Fußboden
usw., verbunden ist, sondern nur mit dem Spielpodium. Alle Arbeitsvorgänge des Auf-
und Abbaues sowie des Ein- und Aushängens der Vorhänge usw. können vom sicheren
Fußboden, ohne Leitern oder Werkzeuge benutzen zu müssen, durchgeführt werden. Die
panoramaartigen Vorhänge der Trägerholme K1 und K2 ersparen Stellwände und verhindern
damit Beschädigungen des Fußbodens durch Bohrer, Nägel oder Schrauben.
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Die Spielfläche kann durch Zusatzholme variabel gestaltet werden.
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Da alle Teile der Einrichtung mit dem Podium verankert sind, können
sie gemeinsam in der Turnhalle oder auf einem Schulhof usw. an jede beliebige Stelle
verfahren werden; vgl. die Grundrißvarianten in den F i g. 3 und 4 der Zeichnungen.
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Es kann mithin ein ortsveränderliches Podium mit einer ortsveränderlichen
Bühnenausstattung versehen werden, die verdeckte Darstellerauftritte und verdeckte
Bereitstellungen ermöglicht. Sie ist mit einem seitlich teilbaren Hauptvorhang ausgerüstet
und gestattet somit eine bühnenmäßige Nutzung.
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Die Einrichtung kann allen Arten des Schulspieles und des Laienspieles
dienen und bietet die erläuterten großen funktionellen und wirtschaftlichen Vorteile.