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Zweischichtenmaterial zum Einprägen von Zeichen Die Erfindung betrifft
ein Zweischichtenmaterial zum Einprägen von Zeichen insbesondere in Form von Tafeln,
Bändern oder Streifen mit prägbarer Grundschicht und andersfarbiger überzugsschicht.
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Es ist bereits bekannt, hochgeprägte Ziffern, Buchstaben usw. aus
einem Mehrschichtmaterial herzustellen. Dabei wird so vorgegangen, daß auf einer
lackierten Trägerfolie weitere Schichten einschließlich einer äußeren Metallschicht
aufgebracht und dann der mehrschichtige Körper warm so ausgestanzt wird, daß die
erhöhten Teile mustermäßig, jedoch ohne Verletzung der Trägerfolie ausgestanzt werden.
Anschließend kann dann das Material zwischen den geprägten Teilen entfernt werden.
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Ferner ist es bekannt, zum Erzielen besonderer Farbtönungen auf Folien
vor der Prägung einen Laeküberzug aufzubringen, der dann nach der Prägung von, den
erhabenen oder den vertieften Stellen wieder entfernt wird.
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. Der Erlmdung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die überzugsschicht
auf den ausgeprägten Stellen selbsttätig zu entfernen. Diese Aufgabe wird bei dem
eingangs erwähnten Zweischichtenmaterial gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die überzugsschicht eine so geringe plastische Verformbarkeit aufweist, daß sie
beim Prägen an den ausgeprägten Stellen zerbricht und die zerbrochenen Teile zum
Freilegen der Zeichen abnehmbar sind. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß in
der Prägezone die zerbrochenen Teile des überzugs leicht abgenommen werden können.
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In vorteilhafter Weise besteht die Überzugsschicht aus einem pigmentierten
Harz, besonders aus Polyvinylchlorid, das mit einem Melaminharz modifiziert ist,
oder aus Polyvinylchloridaldehyd, das reaktionsfähige Carboxylgruppen der Maleinsäure
enthält. Auf der überzugsschicht ist eine abziehbare Klebeschicht angeordnet. Ebenso
ist die der überzugsschicht entgegengesetzte Fläche mit einem Klebemittel und eventuell
einer Schutzfolie versehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht eines kurzen Stückes eineg
Bandes gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht entsprechend F i
g. 1, jedoch nach dem Prägen, F i g. 3 einen Querschnitt durch eine
Prägung gemäß Linie 3-3 der F i g. 2 in größerem Maßstab als diese,
F i g. 4 einen Querschnitt entsprechend F i g. 3 zur Darstellung,
wie der obere Abreißstreifen und der zertrümmerte Überzug entfernt werden, um das
Material der Grundschicht in der Gegend der Prägung freizulegen, F i g. 5
eine schaubildliche Ansicht des fertigen geprägten Bandes.
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Wie bereits erwähnt, ist das Material gemäß der vorliegenden Erfindung
von einer solchen Form und einer solchen Art, daß es durch Kaltverformung oder Kaltstreckung
in der Weise geprägt werden kann, daß erhöhte Zeichen an seiner oberen Fläche gebildet
werden. Da solche Zeichen zur Identifizierung oder sonstwie für einen Betrachter
zur Information dienen, ist es von großem Vorteil, wenn diese Zeichen eine Farbe
haben, die mit der übrigen, nicht geprägten Oberfläche des Materials kontrastiert,
ohne daß eine anschließende Färbung erforderlich ist. Das Material kann die
Form einer Streifen- oder Bandrolle haben, die die Grundschicht darstellt, und das
Band ist mit einem Kunststoffmaterial überzogen, das brüchiger als das Material
der Grundschicht, ist, beispielsweise indem ein modifizierter Polyvinylüberzug auf
ein Aluminiumband aufgebracht wird. Beim Prägen des überzogenen oder beschichteten
Bandes wird das Material dauernd deformiert, und es werden so die gewünschten Zeichen
gebildet. Der überzug, der ja brüchiger als das Bandmaterial ist, hat jedoch eine
wesentlich niedrigere Kaltfließstreckgrenze und wird daher in der Gegend der Prägung
zertrümmert. Wenn der überzug gefärbt ist, so ergibt sich, daß die metallische oder
sonstige Farbe der Grundschicht durch
die kontrastierende Überzugsfarbe
hindurch nur an den Prägestellen offenliegt, wodurch sich nun klar lesbare Zeichen
ergeben.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Material gemäß der Erfindung
dargestellt, das eine im wesentlichen flache, fortlaufende Tafel oder einen entsprechenden
Streifen 12 aufweist, der aufgewunden werden kann, ohne eine Beschädigung zu erleiden.
Der dargestellte Streifen weist eine Grundschicht 13, eine Überzugsschicht
14 an der oberen Fläche der Grundschicht und auf dieser einen Abreißstreifen
16 auf, der mindestens über dem mittleren Teil des Überzugs in der Zone der
Prägung aufliegt.
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Um ferner das Material nach dem Prägen ohne weiteres irgendwo befestigen
zu können, ist die untere Fläche der Grundschicht 13 mit einer Klebeschicht
17 versehen, die normalerweise durch einen Abreißstreifen 18 geschützt
ist. Der letztere wird weggerissen, um die Klebeschicht freizulegen, so daß nun
mit Hilfe dieser Klebeschicht das geprägte Stück an einer beliebigen Stelle befestigt
werden kann.
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Die Grundschicht 13 kann aus irgendeinem Material gebildet
sein, das beim Prägen durch Kaltfließen eine dauernde Verformung erleidet, und schließt
also Metalle und auch Kunststoffe mit ein. Bei den Metallen ergaben Aluminium und
Kupfer mit einer Stärke von ungefähr 0,1 bis 0,175 mm gute
Ergebnisse. Dieses Materiall wird von einigen Herstellerfirmen im Hinblick auf seine
Stärke als Folie bezeichnet.
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Die Überzugsschicht 14 wird auf die Grundschicht 13 aufgebracht
und besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffüberzug, der in einem verdampfenden
Lösungsmittel gelöst ist. Während der Überzug in der üblichen Weise aufgebracht
wird, muß beachtet werden, daß dieser die notwendige Adhäsion und Flexibilität aufweist,
so daß er sich im wesentlichen während des Aufrollens des Streifens gemeinsam mit
der Grundschicht bewegt, jedoch beim Prägen in der gewünschten Weise zerbrochen
wird. Ein bevorzugter Überzug besteht aus einem Harz, das in einem geeigneten Lösungsmittel
aufgelöst und mit Pigmenten versehen ist, um so irgendeine gewünschte Farbe zu erzielen.
Dieser Überzug wird dann auf die Grundschicht aufgebracht, worauf dann das Lösungsmittel
verdampft und der Überzug trocknet und sich mit der Grundschicht verbindet. Im besonderen
wurde festgestellt, daß eine modifizierte Vinylchloridlösung einen ausgezeichneten
Überzug ergibt, wobei die Modifizierung ein hartes Melaminharz mit einschließt,
um die gewünschte Adhäsion und eine ausreichende Brüchigkeit zu erzielen, damit
dann beim Prägen ein Zerbrechen der Überzugsschicht eintritt und diese von der Grundschicht
entfernt werden kann.
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Die nachfolgenden Beispiele stellen Ansätze dar, die gepräft wurden
und sich für die Überzugsschichten als geeignet erwiesen haben. Beispiel
1
Toluol .............................. 34,211/0 Methyl-isobutyl-keton
................ 34,2% Melaminharz ........................ 20,01/ Pigmentfarbstoff
..................... 3,40/1 Plastifizierungsmittel ..................
0,9()/o Polyvinylchloridacetatharz (reaktionsfähige Carboxylgruppen von Maleinsäure
enthaltend) ............ 7,3% Hierbei kann das Vinyl mit Maleinsäure behandelt werden,
um eine bessere Adhäsion gegenüber dem Metall zu erzielen. Beispiel 2 Benzol, Xylol
(oder andere aromatische Kohlenwasserstoffe als Verdünnungsmittel) ............................
34,211/o Hauptsächliches Lösungsmittel, beispielsweise jede Art von Keton, Aceton
oder Nitroparaffin ...................... 34,2% Harnstoff-Formaldehyd-Harz oder
andere Aminoharze ....................... 20,0u/0 Pigmentfarbstoff (beliebige
Farbe) ..... 3,4% Plastifizierungsmittel .................. 0,90/0 Epoxyharz
oder ein anderes, reaktionsfähiges Harz ....................... 7,3% Die Überzugsschicht
kann relativ dünn im Vergleich zur Dicke der Grundschicht sein, und ein Überzug
von ungefähr 0,0125 bis 0,025 mm ist ausreichend.
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Die F i g. 2 und 3 zeigen den Zustand -des Streifens
12, nachdem er geprägt wurde, um erhöhte Zeichen 21 zu bilden, die hier als Zahlen
dargestellt sind. Dabei wurde der ganze Streifen einer Prägedeformation unterworfen
und so nicht nur die Grundschicht 13, wie bei 22 angedeutet, sondern auch
die Überzugsschicht 14 nach oben herausgedrückt und der Abreißstreifen
16 folgt in ähnlicher Weise der Kontur der Prägung-und außerdem auch die
Klebee schicht 17 und der Abreißstreifeil 18. Wie aus F i
g. 3
hervorgeht, wurde das TeilstÜck 24 des Überzugs oberhalb des geprägten
Zeichens 22 der Grundschicht in verhältnismäßig kleine Stücke zertrümmert und die
Verbindung zwischen diesem Teilstück 24 und dem geprägten Grundschichtteilstück
22 zerstört. Auch wenn der Abreißstreifen 16 nicht vorhanden wäre, könnte
das Überzugsteilstück 24 von der Grundschicht entfernt werden, wodurch die Grundschicht
lediglich an den geprägten Zeichen freigelegt würde, während die übrigen Teile des
Überzugs immer noch auf der Grundschicht verblieben, so daß sich durch die freigelegte
Prägung ein Farbkontrast ergäbe. Der Abreißstreifen 16, der oberhalb der
Überzugsschicht 14 liegt, erstreckt sich vorzugsweise nur entlang des mittleren
Längsteils des letzteren, an dem die Prägung durchgeführt wird. Hierdurch kann die
Überzugsfarbe ohne weiteres erkannt werden, und außerdem ergibt sich so ein leichtes
Entfernen des Streifens nach dem Prägen. Der Zweck dieses Streifens wurde bereits
oben erwähnt, und dieser kann aus irgendeinem üblichen, auf Druck ansprechenden
Material sein, so daß sich beim Entfernen nach dem Prägen, wie in F i
g. 4 und 5 dargestellt, das zertrümmerte Überzugsteilstück 24 am Streifen
16 anhängen und sauber und vollständig von dem geprägten Grundschichtteilstück
22 entfernt werden kann.
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Die Klebeschicht 17 und der Abreißstreifen 18
können
aus irgendeinem bekannten, üblichen Material hergestellt sein, so daß bei Entfernen
des Abreißstreifens 18 die Klebeschicht 17 an der unteren Fläche der
Grundschicht 13 zur Befestigung der Grundschicht an irgendeinem Gegenstand
freigelegt wird.