DE1226566B - Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphatischen Sulfonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphatischen SulfonsaeurenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C303/00—Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
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- C07C303/14—Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of sulfonic acids or halides thereof by sulfoxidation, i.e. by reaction with sulfur dioxide and oxygen with formation of sulfo or halosulfonyl groups
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 07c
Nummer: 1226 566
Aktenzeichen: F 45953IV b/12 ο
Anmeldetag: 4. Mai 1965
Auslegetag: 13. Oktober 1966
Aus der deutschen Patentschrift 1139 116 ist bekannt,
Sulfonsäuren durch ständige Einwirkung von y-Strahlen auf ein Gemisch von Paraffinkohlenwasserstoffen,
die 10 bis 30 Kohlenstoffatome enthalten, und ein Gasgemisch aus Schwefeldioxyd und
Sauerstoff herzustellen. Nach F. A sing er, Chemie und Technologie der Paraffinkohlenwasserstoffe,
Berlin, 1956, unterscheidet man zwei Gruppen von Paraffinkohlenwasserstoffen; die eine umfaßt Kohlenwasserstoffe,
deren Umsetzung mit Schwefeldioxyd und Sauerstoff zu Sulfonsäuren selbsttätig weitergeht,
sobald sie durch Belichten, Eingasen von Ozon oder Zugabe von Persäuren eingeleitet worden ist;
zu dieser Gruppe gehören Cyclohexan, Methylcyclohexan und Heptan. Die andere Gruppe, zu der insbesondere
die höhermolekularen Paraffinkohlenwasserstoffe gehören, bedarf zur Umsetzung mit
Schwefeldioxyd und Sauerstoff ständig einer der oben aufgeführten Maßnahmen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Reaktion zwischen Paraffinkohlenwasserstoffen und Schwefeldioxyd
und Sauerstoff durch Bestrahlung der gesamten Reaktionsmischung zu starten und dann
ohne Strahleneinwirkung zu Ende zu führen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphatischen Sulfonsäuren
durch Umsetzen von aliphatischen und cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, die 10 bis 30 Kohlenstoffatome
enthalten, mit Schwefeldioxyd und Sauerstoff gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man auf das Gasgemisch von Schwefeldioxyd und Sauerstoff energiereiche Strahlen einwirken läßt und
das so aktivierte Gasgemisch anschließend mit dem Kohlenwasserstoff ohne weitere Bestrahlung zur Reaktion
bringt.
Als energiereiche Strahlung kann z. B. y-Strahlung
verwendet werden, und zwar sowohl solche mit geringer Dosisleistung von etwa 102 rad je Stunde als
auch solche mit hoher Dosisleistung von einigen Mrad je Stunde. Solche Strahlungen sind aus 60-Kobaltquellen
von 50 bis 500 0000 Curie zu erzielen. Weiterhin kann die /9-Strahlung von Radionukliden,
wie z.B. von 90-Strontium, die Strahlung von verbrauchten Brennelementen aus Kernreaktoren oder
die Strahlung eines Kernreaktors selbst verwendet werden. Auch Röntgenstrahlen oder energiereiche
Elektronen aus Beschleunigern können zum Starten der Reaktion benutzt werden.
Die Herstellung von Sulfonsäuren der obengenannten Kohlenwasserstoffe kann bei Temperaturen
zwischen —20 und +1000C, vorzugsweise
bei solchen zwischen 0 und 30° C durchgeführt Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und
cycloaliphatischen Sulfonsäuren
cycloaliphatischen Sulfonsäuren
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Sigurd Rösinger, Frankfurt/M.
werden. Drücke zwischen 0 und 50 atü, in besonderen Fällen auch darüber, werden verwendet, vorzugsweise
zwischen 0 und 5 atü. Das Gasgemisch aus Schwefeldioxyd und Sauerstoff wird zweckmäßig
in großem Überschuß eingesetzt, wobei das Volumen der pro Stunde durchgeleiteten Gasmischung das 10-bis
10Of ache des Volumens der verwendeten Paraffinkohlenwasserstoffe betragen kann; vorzugsweise
wird das 50- bis 500fache Volumen verwendet. Das Verhältnis Schwefeldioxyd zu Sauerstoff muß
gemäß der Reaktionsgleichung mindestens 2:1 sein; vorteilhaft werden Gasmischungen mit höherem
Schwefeldioxydgehalt im Verhältnis zwischen 4:1
und 20:1 verwendet; besonders vorteilhaft sind Mischungsverhältnisse zwischen 6 :1 und 15 :1.
Als Ausgangsmaterial können Kohlenwasserstoffe wie Cetan, Petrolöl oder Paraffinschnitte der Raffinerien
verwendet werden.
Als sauerstoffhaltiges Gas kann insbesondere bei diskontinuierlicher Reaktionsführung Luft verwendet
werden. Die Gasmischung wird zweckmäßig in feiner Verteilung, z. B. mit Hilfe eines Begasungsringes,
in die Reaktionsmischung eingeleitet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch durch Bestrahlen der Gasmischung vorgenommen
werden, wenn diese durch eine inerte Flüssigkeit geleitet wird. Man erreicht hierbei eine Verdichtung
des Gases, eine längere Verweilzeit im Bestrahlungsraum und damit eine Anreicherung aktivierter Teilchen.
Als Flüssigkeit kann z. B. eine Mischung hochverzweigter Kohlenwasserstoffe dienen, die der SuI-fonierungsreaktion
nur in sehr geringem Maße unterliegt.
Grundsätzlich kann das Verfahren gemäß der Erfindung diskontinuierlich oder kontinuierlich durch-
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geführt werden. Im diskontinuierlichen Verfahren wird die durch Energiezufuhr gestartete·.Reaktion
unter weiterer Einleitung der aktivierten Reaktionspartner bis zur vollständigen Umsetzung der vorgelegten
Paraffinkohlenwasserstoffe fortgesetzt. Kontinuierlich kann das Verfahren^ als Einkessel- oder
Zweikesselreaktion durchgeführt werden. Dabei ist es vorteilhaft, die gebildete Sulfonsäure dauernd aus
dem Reaktionsgemisch zu entfernen, wobei, man. mit Absetzbehältern, arbeitet, mechanische Zentrifugierverfahren
oder Extraktionsverfahren anwendet, die mit selektiven Lösungsmitteln oder z. B. mit flüssigem
Schwefeldioxyd arbeiten. Die Reaktionsmischung kann mittels Pumpen. von den.... Reaktionsbehältern
über Trennsysteme, z.B. Zentrifugen, geführt werden, wobei die gebildete Sulfonsäure als hochkonzentriertes,.,,
fast farbloses Öl abgeschieden wird, das zur weiteren Aufarbeitung z.B. in Wasser oder in
ein Gemisch von Wasser und anderen Lösungsmitteln wie Methanol oder Aceton eingeleitet werden
kann. Man erhält so eine farblose, hochkonzentrierte Sulfonsäure, die auf die entsprechenden Salze weiterverarbeitet
werden kann.
Es ist überraschend., daß das Verfahren gemäß
der.Erjpmchmg unter.den. angegebenen Bedingungen
durch* Einwirkung energiereicher Strahlen allein auf die Gasmischung von Schwefeldioxyd und Sauerstoff
durchgeführt werden kann. Dies besteht* im" Widerspruch
zur herrschenden Lehrmeinung, wonach die Aktivierung des Kohlenwasserstoffs der wesentliche
Schritt in der Kettenreaktion ist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet den bedeutenden Vorteil, daß die Reaktionsgefäße außerhalb
des Bestrahlungsraumes untergebracht werden k'öjinen. Eine solche Anordnung bietet hinsichtlich
der .Verfahrensweise, und. Kontrolle ;der Reaktion
viele Vorzüge. Einerseits ist der technische Aufwand
bei Durchführung der Reaktion außerhalb des Bestrahlungsraumes, wesentlich geringer.als innerhalb
des Bestrahlungsraumes;, die Anzahl der Armaturen im" Bestrahlungsraum ist"geringer, ,da keine, Paraffinzjileitüngeri
notwendig- sind, und. es wird, weniger,
von,'dem naturgemäß -beschränkten Platz im Bestrahlungsraum-in
Anspruch genommen.. Es liegt auf der Hand, daß Wartung. bzw. Reparaturen von
Reaktionsgefäßen'', außerhalb . des. Einwirkungsbereiches 'energiereicher .Strahlung leichter auszuführen
. sind'. als innerhalb. Andererseits wird eine Bestrahlung des Reaktionsgefäßes vermieden,, wodurch
die Herstellung des Reaktionsgefäßes vereinfacht wird, da es den Bestimmungen der Strahlenschutzordnung
nicht entsprechen muß; vor allem aber werden die Paraffinkohlenwasserstoffe selbst
nicht mehr der Strahlung ausgesetzt, w.odurch unerwünschte Nebenreaktionen über radikalische
Zwischenzustände vermieden werden; so findet z. B. keine Wasserstoffentwicklung statt.
ίο Die Salze der längerkettigen Sulfonsäuren finden
z.B. als biologisch abbaufähige Waschmittel Verwendung.
Eine Mischung von Schwefeldioxyd und Sauerstoff im Verhältnis 8:1 wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 8 m3 pro Stunde durch ein Bestrahlungsgefäß von 301 Inhalt geleitet, das·.,bei
25° C mit /-Strahlung einer Dosisleistung von 4 · 10~3 rad je Stunde bestrahlt wird. Das so bestrahlte
Gasgemisch wird anschließend in ein 15-1-Reaktionsgefäß, in dem sich bei 25° C 121 ernes
Kohlenwasserstoffgemisches mit Kohlenstoffzahlen von 10 bis 20 befinden, eingeleitet. Nach einiger-Zeit
beginnt die Bildung von Sulfonsäuren, die sich zunächst
am Boden des Gefäßes abscheiden.. Nach etwa 80 Stunden Betriebszeit werden bei kontinuierlicher
Zugabe der Reaktionspartner 200 g einer öligen Flüssigkeit je Stunde abgeschieden. Das in
Wasser aufgefangene Öl enthält 70 bis 75% Sulfonsäure. ; ■ -■ - . .-: - ,.; .,>■-;-;·-,
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von aliphatischen, und cycloaliphatisehen :Sulfpnsguren·; durch Umsetzen
von aliphatischen und Gycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, die 10 bis 30 Kohlenstoffatome
enthalten, mit Schwefeldipxyd und Sauerstoff,
dadurch gekennzeichnet;-, daß man auf das Gasgemisch von Schwefeldioxyd
und Sauerstoff energiereiche Strahlen einwirken läßt und das so aktivierte Gasgemisch anschließend
mit. dem Kohlenwasserstoff ohne weitere Bestrahlung zur Reaktion bringt, ;. - _.. „ -:
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge-, kennzeichnet, daß als energiereiche Strahlung
ß- oder y-Strahlung verwendet wird, deren Dosisleistung 10? bis 107 rad je Stunde beträgt. ,
609 670/431 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
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