DE1225791B - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

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DE1225791B
DE1225791B DEF39774A DEF0039774A DE1225791B DE 1225791 B DE1225791 B DE 1225791B DE F39774 A DEF39774 A DE F39774A DE F0039774 A DEF0039774 A DE F0039774A DE 1225791 B DE1225791 B DE 1225791B
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amino
halogen
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dye
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Dr Edgar Siegel
Dr Klaus Sasse
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B62/00Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves
    • C09B62/02Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer wertvoller Farbstoffe der allgemeinen Zusammensetzung In dieser Formel bedeutet F den Rest eines sulfonsäuregruppenhaltigen Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffs, A einen fünf- oder sechsgliedrigen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring, X Wasserstoff oder einen Substituenten, Y Wasserstoff, Halogen oder einen organischen Rest, »Halogen« ein Halogenatom, W ein Brückenglied, m eine ganze Zahl und n eine ganze Zahl von 1 bis 3.
  • In den Farbstoffen der allgemeinen Formel (1) kann der Rest über verschiedene Brückenglieder an das Farbstoffmolekül gebunden sein. Unter den Brückengliedern W sind beispielsweise zu erwähnen Sulfonamid-, Sulfonylamino-, Carbonamid-, Carbonylamino-, Amino-, Alkylenamino-, Aralkylenamino-, Arylenamino-, gegebenenfalls durch Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Acylgruppen substituierte Aminogruppen, Bisacylimidgruppen, wie Bis-sulfonylamidgruppen und Sulfonyl-carboxylimid- oder Sulfonyltriazinyl- bzw. -pirimidinylimidgruppen, ferner Harnstoff- und Urethangruppierungen sowie heterocyclische Ringsysteme, wie Triazinylamino- und Pyrimidinylaminoreste, die auch noch reaktionsfähige Halogenatome aufweisen können.DasBrückenglied kann den Rest F mit dem Ring A sowohl über zwei als auch über drei Bindungsstellen verknüpfen, wobei im letzteren Fall z. B. ein an dem Ring A ankondensierter 5- oder 6-Ring mit austauschbaren Halogenatomen (z. B. die Verbindung IV) mit aminogruppenhaltigen Farbstoffen zur Umsetzung gebracht werden kann.
  • Als Substituenten X kommen unter anderem in Betracht: gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Aralkyl-und Arylreste, Sulfonsäure-, Carbonsäure-, Halogensubstituenten, wie Chlor- und Bromsubstituenten, ferner Nitro-, Hydroxy-, Alkoxy-, Cyan-, Sulfon-und gegebenenfalls substituierte Sulfonamidgruppen, sowie Säureestergruppierungen, wie Sulfonsäure-und Carbonsäureestergruppen. Unter den Halogensubstituenten im Pyrazinrest haben Chlor- und Bromsubstituenten bevorzugtes Interesse. Für den Fall, daß Y einen organischen Rest darstellt, kann dieser beliebiger Art sein, z. B. eine Alkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Acylaminogruppe, eine Alkyl- oder Arylsulfonylaminogruppe, ferner Reste aliphatischer und aromatischer Hydroxy- oder Mercaptoverbindungen. Selbstverständlich kann Y auch für den Rest einer farbigen Komponente, d. h. also eines beliebigen Farbstoffs stehen.
  • Die nach der Erfindung herstellbaren Farbstoffe der Formel (I) sind im allgemeinen wasserlöslich. Bei größerem Farbstoffmolekül und geringer Zahl an Sulfonsäuregruppen können sie auch in Wasser schwerlöslich sein. Der Rest F enthält mindestens eine Sulfonsäuregruppe und kann die in den jeweils vorhandenen Farbstoffen üblichen Substituenten enthalten, wie Carbonsäure-, gegebenenfalls substituierte Sulfonamid-, Sulfon-, Alkylamino-, Aralkylamino-, Arylamino-, Acylamino-, Nitro-, Cyan-, Halogen-, Hydroxy- und Alkoxygruppierungen. Die Farbstoffe können im übrigen weitere fixierfähige Gruppierungen, wie Mono- oder Dihalogentriazinylamino-, Mono-, Di- oder Trihalogenpyrimidinylamino-, veresterte Sulfonsäure-oxalkylamid- und Oxyalkylsulfongruppen, Sulfofluorid-, Halogenalkylamino- und Halogenacylamino-, Urethan-, ungesättigte Halogenalkylurethan- und Isocyanafgruppen aufweisen.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man amino- oder amidgruppenhaltige Anthrachinon-oder Phthalocyaninfarbstoffe bzw. amino- oder amidgruppenhaltige Vorprodukte für die Herstellung solcher Farbstoffe, die mindestens ein reaktions- ,fähiges Wasserstoffatom an der Amino- bzw. Amidgruppe aufweisen, mit Verbindungen der allgemeinen Formel (II), die im aromatischen oder heterocyclischen Kern A einen mit der Amino- bzw. Amidgruppe reaktionsfähigen Substituenten, z. B. eine Carbonsäurehalogenid-, Sulfonsäurehalogenid-, vorzugsweise eine Carbonsäurechlorid-, Sulfonsäurechlorid-, Urethan- oder Isocyanatgruppe enthalten, umsetzen und im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten diese zu den gewünschten Endfarbstoffen umwandeln. Dabei sind die Ausgangskomponenten so zu wählen, daß die erhaltenen Farbstoffe mindestens eine Sulfonsäuregruppe aufweisen. Im umgekehrten Falllassen sich sulfonsäuregruppenhaltige Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffe, welche mit einer Aminogruppe reaktionsfähige Substituenten, z. B. eine Sulfonsäurehalogenid-, Carbonsäurehalogenid-, Ester- und Halogenalkylgruppe, vorzugsweise eine Carbonsäurechlorid-, Sulfonsäurechlorid-, Isocyanat- oder Urethangruppe, enthalten, nach der Erfindung mit solchen Verbindungen der Formel (II) kondensieren, die im aromatischen oder heterocyclischen Kern A eine primäre Aminogruppe aufweisen.
  • Ferner kann man nach dem Verfahren gemäß der Erfindung auch aminogruppenhaltige Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffe bzw. Farbstoffvorprodukte, die mindestens ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom an der Aminogruppe aufweisen, zusammen mit solchen Verbindungen der Formel (II), die im aromatischen oder heterocyclischen Kern A eine primäre Aminogruppe aufweisen, mit polyfunktionellen Acylierungsmitteln unter Verknüpfen an den Aminogruppen umsetzen und im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten diese zu den gewünschten Endfarbstoffen umwandeln. Dabei sind die Ausgangskomponenten wiederum so zu wählen, daß die erhaltenen Farb= stoffe mindestens eine Sulfonsäuregruppe aufweisen.
  • Je nach Anzahl der für die Umsetzungsreaktion in Betracht kommenden reaktionsfähigen Gruppierungen im Farbstoffrest oder in den Farbstoff vorprodukten lassen sich eine oder mehrere Gruppierungen der allgemeinen Formel (II) in die Farbstoffe einbauen. In den überwiegenden Fällen wird die Zahl m 4 nicht überschreiten, jedoch sind auch Farbstoffe, insbesondere solche höhermolekularer Struktur, mit mehr als vier, z. B. bis acht Gruppierungen der Formel (II) zu synthetisieren.
  • Die Zwischenprodukte der Formel (II) sind teilweise aus der Literatur bekannt (vgl. zum Beispiel Angewandte Chemie, 1960, 72; S. 973). Aus diesen lassen sich ein Teil der für die verschiedenen Umsetzungsmethoden verwendbaren Produkte durch nachträgliche Einführung der entsprechenden reaktionsfähigen Gruppen, z. B. durch Sulfochlorierung, aufbauen. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, die gewünschten Gruppen, z. B. Carbonsäure- bzw. Carbonsäurechlorid-, Nitro-, Amino-, Amid- oder Acylaminogruppen, schon vor dem Ringschluß z, B. zum Chinoxalinderivat in den aromatischen Kern A'der.o-Arylendiaminoverbindung einzuführen. In diesem Fall geht man z. B. von einer 1,2-Diaminobenzoesäure, -sulfonsäure oder einer Triaminobenzolverbindung (mit mindestens zwei o-ständigen Aminogruppen) bzw. einem an der in Frage kommenden Aminogruppe substituierten oder acylierten Derivat aus, setzt dies mit 0xalsäure unter Ausbildung eines Chinoxalinringes um und überführt die freien Hydroxygruppen, gegebenenfalls nach einer Abwandlung der im Kern A enthaltenen Substituenten, in Halogensubstituenten, z. B. im Fall einer Nitrogruppe nach Reduktion. Zuweilen ist es auch möglich, die Abwandlung der Hydroxylgruppen in Halogenatome in einem Verfahrensschritt mit einer gegebenenfalls gewünschten Umwandlung eines im Kern A enthaltenen Substituenten, z. B. einer Aminogruppe, zu verbinden, indem man beispielsweise die aminogruppenhaltige Dioxyverbindung mit Phosgen in Gegenwart von Dimethylformamid in die entsprechende isocyanatgruppenhaltige Dihalogenverbindung überführt. Einer der beiden Halogensubstituenten im Pyrazinring kann in den Vorprodukten oder auch nach Ausbildung der Farbstoffe durch den Rest einer organischen Verbindung ersetzt werden, indem man an dieser Stelle beispielsweise mit aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Amino-, Hydroxy- oder Mercaptoverbindungen umsetzt.
  • Aus der großen Zahl der verfahrensgemäß erhältlichen Farbstoffe sind solche Produkte besonders leicht zugänglich, die sich von der Aminoanthrachinonreihe und von Aminogruppen enthaltenden Cu- bzw. Ni-Phthalocyaninderivaten mit kernständig und/oder extern gebundenen Aminogruppen durch Umsetzung mit den Verbindungen der Formel (II), die im Arylkern A eine mit Aminogruppen reaktionsfähige Gruppierung, z. B. eine Carbonsäurechlorid-, Sulfonsäurechlorid-, Isocyanat-, Urethan-, Halogentriazinylamino-, Halogenpyrimidinylamino- oder auch eine Dichlorchinoxalinyl- oder Dichlorchinoxalinylmethylengruppe aufweisen, ableiten. Desgleichen lassen sich in einfacher Weise ein aminogruppenhaltiger Farbstoff oder Farbstoffvorprodukt mit polyfunktionellen Acylierungsmitteln mit einem aminogruppenhaltigen Dichlorchinoxalin verknüpfen, beispielsweise indem man die aminogruppenhaltigen Ausgangskomponenten mit Phosgen, aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäurehalogeniden, Cyanurhalogeniden oder Di-, Tri- oder Tetrahalogenpyrimidin zur Reaktion bringt.
  • Ein spezieller Fall der Verknüpfung des Restes der Formel (II) mit dem Farbstoff wird dadurch erzielt, daß man von einem Dihalogenchinoxalinderivat mit einem ankondensierten Dihalogenpyrazinrest, z. B. einem solchen der Formel ausgeht und in diesem mindestens eines der reaktionsfähigen Halogenatome mit einem aminogruppenhaltigen Farbstoff oder Farbstoffvorprodukt kondensiert.
  • Es erübrigt sich, des näheren auf die Vielzahl der verwendbaren Ausgangskomponenten einzugehen. Die nach der Erfindung herstellbaren Farbstoffe sind äußerst wertvolle Produkte, die sich für verschiedenste Anwendungszwecke vorzüglich eignen. Als wasserlösliche Verbindungen finden sie bevorzugtes Interesse für das Färben stickstoffhaltiger und hydroxylgruppenhaltiger Textilmaterialien, insbesondere von nativer und regenerierter Cellulose, Wolle, Seide, synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern. Dank der reaktiven Halogensubstituenten im Pyrazinrest eignen sich die Produkte besonders gut als Reaktivfarbstoffe zum Färben von Cellulosematerialien nach den hierfür in neuester Zeit bekanntgewordenen Techniken.
  • Zum Färben von Cellulose werden die Farbstoffe vorzugsweise in einer wäßrigen Lösung eingesetzt, die mit alkalisch reagierenden Stoffen, wie Alkalihydroxyd oder Alkalicarbonat, oder mit in alkalisch reagierende Stoffe übergehenden Verbindungen, wie Alkalibicarbonat, versetzt werden kann. Der Lösung können weitere Hilfsmittel zugesetzt werden, die jedoch mit den Farbstoffen nicht in unerwünschter Weise reagieren sollen. Solche Zusätze sind beispielsweise oberflächenaktive Substanzen, wie Alkylsulfate, oder die Wanderung des Farbstoffes verhindernde Stoffe oder Färberei-Hilfsprodukte, wie Harnstoff (zur Verbesserung der Löslichkeit und der Fixierung der Farbstoffe), oder indifferente Verdickungsmittel, wie 01-Wasser-Emulsionen, Tragant, Stärke, Alginat oder Methylcellulose.
  • Die so hergestellten Lösungen oder Pasten werden auf das zu färbende Material, beispielsweise durch Aufklotzen im Foulard (kurze Flotte) oder durch Aufdrucken, aufgebracht und anschließend einige Zeit auf erhöhte Temperatur, vorzugsweise 40 bis 150°C, erhitzt. Das Erhitzen kann in der sogenannten Hotflue, im Dämpfapparat, auf erhitzten Walzen oder durch Einbringen in erhitzte konzentrierte Salzbäder sowohl für sich allein als auch in beliebiger Reihenfolge hintereinander ausgeführt werden.
  • Bei Verwendung einer Klotz- oder Färbeflotte ohne Alkali wird eine Passage der trocknen Ware durch eine alkalisch reagierende Lösung, der Kochsalz oder Glaubersalz zugesetzt wird, angeschlossen. Der Salzzusatz vermindert hierbei das Abwandern des Farbstoffes von der Faser.
  • Man kann ebenfalls das zu färbende Material mit einem der vorgenannten säurebindenden Mittel vorbehandeln, anschließend mit der Lösung oder Paste des Farbstoffes behandeln und schließlich, wie angegeben, bei erhöhter Temperatur fixieren.
  • Im sogenannten Klotz-Kaltverweilverfahren läßt sich eine nachträgliche Erhitzung des geklotzten Gewebes dadurch ersparen, daß man das Gewebe 15 bis 20 Stunden bei Raumtemperatur lagert. In diesem Verfahren wird als Alkali vorzugsweise Soda eingesetzt.
  • Zum Färben aus langer Flotte geht man in eine wäßrige Lösung des Farbstoffs (Flottenverhältnis 1 : 5 bis 1 : 40) bei Raumtemperatur ein und färbt, gegebenenfalls unter Erhöhung der Temperatur bis auf 85°C, unter anteilweiser Zugabe von Salz, z. B. Natriumsulfat, und anschließend Alkali, beispielsweise Natriumphosphaten, Natriumcarbonat oder Alkalien, 40 bis 90 Minuten.
  • Nach erfolgter Fixierung wird das Färbegut heiß gespült und, falls es der Verwendungszweck des gefärbten Materials erfordert, abschließend geseift, wobei nicht genügend fixierte Reste des Farbstoffs entfernt werden. Man erhält ausgezeichnet naßechte Färbungen, obwohl die bevorzugt anzuwendenden Farbstoffe keine oder nur geringe Affinität zu dem zu färbenden Material besitzen.
  • Zum Bedrucken von Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien wird eine Druckpaste aus der Farbstofflösung, einem Verdickungsmittel, wie Natriumalginat, und einer alkalisch reagierenden oder beim Erhitzen Alkali abspaltenden Verbindung, wie Natriumcarbonat, Natriumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumacetat oder Natrium- und Kaliumbicarbonat, verwendet und das bedruckte Material gespült und gegebenenfalls abschließend geseift.
  • Enthalten die Farbstoffe metallkomplexbildende Gruppierungen, so können die Färbungen und Drucke zuweilen durch Nachbehandeln mit metallabgebenden Mitteln, wie Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat, Chrom-, Kobalt- und Nickelsalzen, wie Chromacetat, Kobaltsulfat oder Nickelsulfat, in ihren Echtheiten verbessert werden.
  • Amidgruppen enthaltende Textilmaterialien, wie Wolle, Seide, synthetische Polyamid- und Polyurethanfasern, werden im allgemeinen nach den hierfür üblichen Färbemethoden in saurem bis neutralem Bereich gefärbt, wobei zuweilen eine abschließende Erhöhung des pH-Wertes des Färbebades z. B. auf pH 6,5 bis 8,5 von Vorteil ist.
  • Die Farbstoffe werden beispielsweise auf synthetischem Polyamidgewebe als Lösungen oder bevorzugt in dispergierter Form aufgebracht und anschließend, gegebenenfalls zusammen mit (vorzugsweise geringeren Mengen) säurebindenden Mitteln, wie Natriumcarbonat, nachbehandelt. Besonders günstige Resultate werden mit solchen Farbstoffen erzielt, die nur schwer in Wasser löslich sind. Diese werden nach an sich üblichen Techniken und unter Zusatz der bekannten Hilfsmittel zu einer Farbstoffdispersion verarbeitet und als solche im Färbe- und/oder Klotzbad oder in einer Druckpaste angewendet. Die für diese Anwendung-geeigneten Hilfsmittel sind unter anderem Verbindungen, die die Wanderung des Farbstoffs auf der Faser verhindern, wie Celluloseäther, Alkalimetallchloride und -sulfate, Benetzungsmittel, wie Kondensationsprodukte aus Äthylenoxyd und Fettalkoholen bzw. -phenolen, sulfonierte Fettalkohole, Lösungsmittel, wie Thiodiglykol, ferner Verdickungsmittel; wie Stärke, Tragant, Alginatverdickung oder Gummiarabikum.
  • Die Nachbehandlung der auf Polyamidfasergewebe erhaltenen Färbungen, Imprägnierungen und Drucke erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 50 bis 110°C und mit einer Dauer von 5 bis 60 Minuten. Auch hier können die Färbungen für den Fall, daß die verwendeten Farbstoffe metallkomplexbildende Gruppierungen enthalten, mit metallabgebenden Mitteln, wie Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat, oder Chrom-, Kobalt- und Nickelsalzen, wie Chromacetat, Kobaltsulfat oder Nickelsulfat, zuweilen in ihren Echtheiten verbessert werden.
  • Die mit den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Farbstoffen erhältlichen Färbungen zeichnen sich im allgemeinen durch gute bis sehr gute Echtheitseigenschaften, insbesondere durch vorzügliche Naßechtheiten aus.
  • Im Vergleich zu dem aus Beispiel 5 der bekanntgemachten Unterlagen der belgischen Patentschrift 587 308 bekannten Phthalocyaninfarbstoff zeichnet sich der nächstvergleichbare erfindungsgemäß herstellbare Farbstoff durch den Vorteil aus, Cellulosegewebe nicht nur bei 40°C, sondern auch in der Hitze; wo aus EgalitätsgründenKupferphthalocyaninfarbstoffe meist gefärbt werden, kräftig zu färben. Im Vergleich zu dem aus Beispiel 6 der bekanntgemachten Unterlagen der belgischen Patentschrift 587 308 bekannten Anthrachinonfarbstoff hat der nächstvergleichbare erfindungsgemäß herstellbare Farbstoff den Vorteil einer besseren Beständigkeit der Klotzflotte.
  • Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile und die Prozentangaben Gewichtsprozente. Beispiel 1 96 Teile (bezogen auf 100%ige Ware) des in üblicher Weise durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure und Thionylchlorid auf Kupferphthalocyanin frisch hergestellten Kupferphthalocyanin-tetrasulfonsäurechlorids oder des isomeren, aus 1-Sulfo-benzol-3,4-dicarbonsäure über die entsprechende Kupferphthalocyanin-tetrasulfonsäure aufgebauten Kupferphthalocyanin - tetrasulfonsäurechlorids werden in Form des feuchten, gut gewaschenen Filtergutes in 500 Teilen Wasser und 500 Teilen Eis suspendiert, die Lösung von 50 Teilen des Natriumsalzes der 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure in 500 Teilen Wasser hinzugegeben und das pH mit Soda auf 8,5 eingestellt. Man rührt die Suspension 24 Stunden bei Raumtemperatur und hält dabei durch laufende Sodazugabe das pH stets auf 8,5. Das entstandene Kondensationsprodukt wird bei pH 1 bis 2 durch Zugabe von Kochsalz ausgefällt, abgesaugt, gewaschen und dann wieder in 1000 Teilen Wasser neutral gelöst. In die blaue Lösung wird unter intensivem Rühren die Lösung von 80 Teilen 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid in 300 Teilen Benzol eingetropft und unter ständigem Abstumpfen der frei werdenden Salzsäure mit Sodalösung auf pH 5 bis 7 so lange bei 30 bis 40°C gerührt. bis keine freien Aminogruppen mehr nachweisbar sind. Der so erhaltene Reaktivfarbstoff der Formel wird ausgesalzen, gewaschen und bei 30 bis 40°C im Vakuum getrocknet. Er stellt ein dunkelblaues, in Wasser mit blauer Farbe lösliches Pulver dar und färbt Baumwolle und Regeneratcellulose nach einem der oben angeführten Färbe- oder Druckverfahren in klaren Blautönen von guter Naß-, Reib- und Lichtechtheit.
  • Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man an Stelle der 50 Teile des Natriumsalzes der 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure 40 Teile des Natriumsalzes der 1,4-Diaminobenzol-2-sulfonsäure und an Stelle der 80 Teile 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid 60 Teile 2,3-Dichlorchinoxalin-6-isocyanat, gelöst in 300 Teilen Benzol. einsetzt und beim Rühren der benzolischen 2,3-Dichlorchinoxalin-6-isocyanatlösung mit der Lösung des Aminophthalocyaninfarbstoffs ein pH von 7 bis 7,5 (Phosphatpuffer) aufrechterhält.
  • An Stelle der 96 Teile Kupferphthalocyanin-tetrasulfonsäurechlorid können - bei sonst gleicher Arbeitsweise wie in diesem Beispiel - auch 87 Teile (bezogen auf 100°/oige Ware) des durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf Kupfer- oder Nickelphthaloeyanin erhältlichen Kupfer- oder Nickelphthalocyanin-trisulfonsäurechlorids in Form des feuchten, gut mit Eiswasser gewaschenen Filtergutes eingesetzt werden; man erhält dann ebenfalls klar blaufärbende Reaktivfarbstoffe.
  • Auch wenn man, wie in diesem Beispiel angegeben, arbeitet, jedoch von 87 Teilen Kupferphthalocyanintrisulfonsäurechlorid ausgeht und an Stelle der 50 Teile des Natriumsalzes der 1.3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure 90 Teile des Natriumsalzes der 4,4'-Diamino-diphenyl-2,2'-disulfonsäure oder 90 Teile des Natriumsalzes der 4.4'-Diaminostilben-2,2'-disulfonsäure einsetzt, erhält man Reaktivfarbstoffe, welche Cellulosematerialien nach einem der obengenannten Verfahren in naß-, reib- und lichtechten, klaren blauen Tönen anfärben.
  • Geht man vom 4',4",4"',4""-Tetraphenylkupferphthalocyanin aus, so erhält man nach Sulfochlorierung und Umsatz mit 1,3-Phenylendiamin-4-sulfonsäure und Acylierung mit 2.3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid einen Reaktivfarbstoff, der Cellulosematerialien in Gegenwart säurebindender Mittel in klaren, naß- und lichtechten Grüntönen färbt. Beispiel 2 Man löst 71 Teile des durch Umsatz von 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure mit überschüssiger 4,4'-Diamino-diphenyl-2,2'-disulfonsäure erhaltenen Aminoanthrachinonfarbstoffs in 700 Teilen Wasser, trägt bei 20 bis 30°C unter gutem Rühren 27 Teile feingepulvertes 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid ein und hält durch laufende Zugabe von Sodalösung ein pH von 6 bis 7 aufrecht.
  • Wenn keine Aminogruppe mehr nachweisbar ist, wird der entstandene Farbstoff der Formel ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und bei 40°C im Vakuum getrocknet. Er färbt Baumwolle und Regeneratcellulose nach einem der oben angeführten Verfahren in naß-, reib- und lichtechten Blautönen.
  • Wenn man, wie in diesem Beispiel angegeben, verfährt, jedoch an Stelle der 71 Teile des dort verwendeten Ausgangsfarbstoffs äquivalente Mengen eines der nachfolgenden Derivate der 1-Amino-4-(aminoarylamino)-anthrachinon-2-sulfonsäure einsetzt, erhält man ähnliche Farbstoffe, deren ebenfalls blaue Färbungen ähnliche Echtheiten wie die des oben erhaltenen Farbstoffs aufweisen: 1-Amino-4 - (4'- amino - 2'- sulfophenylamino) - anthrachinon-2-sulfonsäure, 1-Amino-4-(4'-aminophenylamino)-anthrachinon - 2,6 - disulfonsäure, Isomerengemisch aus 1-Amino-4-(4'-aminophenylamino)-anthrachinon-2,5- bzw. -2,8-disulfonsäure, Isomerengemisch aus 1-Amino-4-(4'-amino-2'-sulfophenylamino)-anthrachinon-2,5- bzw. -2,8-disulfonsäure, Isomerengemisch aus 1-Amino-4-(3'-aminophenylamino)-anthrachinon-2,5- bzw. -2,8-disulfonsäure, 1-Aminö-4-(3'-aminophenylamino)-anthrachinon-2,6-disulfonsäure, 1-Amino-4-(3'-amino-4'-sulfophenylamino)-anthrachinon-2-sulfonsäure. Mit 1-Amino-4-[4'-(4" - amino - 2" - sulfophenylamino) - phenyl] - anthrachinon-2,6-disulfonsäure erhält man blaustichiggraufärbende Reaktivfarbstoffe. Beispiel 3 Die neutrale Lösung von 54,7 Teilen des Dinatriumsalzes der 1-Amino-4-(2'-methyl-3'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5'-disulfonsäure in 1000 Teilen Wasser wird mit 26,5 Teilen feingepulvertem 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid 4 Stunden bei 30°C gerührt. Die dabei frei werdende Salzsäure wird mit Sodalösung laufend auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7 abgestumpft. Nach beendeter Umsetzung wird der entstandene Reaktivfarbstoff der Formel ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und bei 40 bis 50°C getrocknet. Er färbt Cellulosematerialien, z. B. aus langer Flotte, bei 70 bis 80°C mit Soda als säurebindendes Mittel in sehr gut naß-, reib- und lichtechten klaren Blautönen.
  • Blaue Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man wie oben verfährt, jedoch an Stelle des dort genannten wasserlöslichen Aminoanthrachinonderivates äquivalente Mengen der nachstehend aufgeführten Aminoanthrachinonsulfonsäureddrivate mit 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid acyliert: Wasserlösliches Aminoanthrachinonderivat 1-Amino-4-(3'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5'-disulfonsäure, 1-Amino-4-(2'-chlor-3'-aminophenyl)-aminoanthrachinon-2,5'-disulfonsäure, 1-Amino-4-(2'-methyl-3'-methylaminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5'-disulfonsäure, 1-Amino-4-(4'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,6,3'-trisulfonsäure, 1-Amino-4-(3'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,6,4'-trisulfonsäure, 1-Amino-4-(4'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5,3'-trisulfonsäure, 1-Amino-4-(3'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5,4'-trisulfonsäure, Gemisch aus 1-Amino-4-(3'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,4',5- und -2,4',8-trisulfonsäure, ferner die mit 5°/oigem Oleum bei 20 bis 30°C nachsulfonierten Derivate: 1-Amino-4-[4'-(4"-aminobenzyl)-phenyl]-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure, 1-Amino-4-(4'-methylaminophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure, 1-Amino-4-(3'-methylaminophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure, 1-Amino-4-(2'-methylaminophenyl)-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure, 1-Amino-4-(7'-amino-naphthyl-[2'])-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure. Das Kondensationsprodukt von i Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol 1,4-Diamino-anthrachinon-2-sulfonsäure, 1 Mol Anilin-2,5-disulfonsäure und 1 Mol Äthylendiamin (halbseitig) ergibt nach Acylierung mit 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid einen violetten Reaktivfarbstoff. Beispiel 4 Eine Lösung von 107g einer Mischung aus gleichen molaren Anteilen Kupferphthalocyanintrisulfonsäure - (3, 3', 3 ") -mono - (m - amin o - p - sulfo= phenyl)-amid und Kupferphthalocyanin-trisulfonsäure-(3,3',3")-di-(m-amino-p-sulfophenyl)-amid wird auf 1,31 und pH 6 eingestellt und bei 20 bis 25°C 40 g feingepulvertes 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid eingetragen. Unter Rühren wird die Temperatur pro Stunde um 5 bis 10°C erhöht und zuletzt mehrere Stunden bei 45 bis 50°C belassen. Zugleich wird durch Eintropfen von 3 n-NaOH ein pH von etwa 6,1 bis 6,9 gehalten, bis durchschnittlich jedes Farbstoffmolekül mit mindestens einem Dichlorchinoxalin-carbonsäureamidrest versehen ist, was einerseits am Verbrauch der Natronlauge und andererseits durch eine Aminogruppenbestimmung leicht festgestellt werden kann. Das 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid kann auch in Aceton gelöst eingetragen werden. Zur Aufarbeitung kann die Farbstofflösung bei dem angegebenen pH auch auf 80°C oder höher erhitzt werden, ohne daß die Reaktionsfähigkeit des Farbstoffs mit der Cellulose vermindert wird. Die Abtrennung von nicht umgesetztem 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid und dem daraus entstandenen Verseifungsprodukt erfolgt durch Filtrieren oder im Separator. Durch Eintragen von 150 g Kochsalz pro Liter Farbstofflösung wird das Umsetzungsprodukt gefällt. Es wird abgesaugt und im Vakuum oder bei Normaldruck bei etwa 50°C getrocknet. Man erhält 195 bis 200 g Rohfarbstoff, der noch etwa 30°/o Kochsalz enthält. Durch Verrühren des Rohfarbstoffs mit 250 ccm Wasser und erneutes Absaugen kann das Kochsalz weitgehend entfernt werden.
  • Der Farbstoff färbt Cellulosematerialien in Gegenwart von Soda aus langer Flotte bei 40 bis 80°C sowie nach dem Klotz-Kaltverweilverfahren, nach dem Klotz-Thermofixierverfahren bei 140°C und nach dem Klotz-Dämpfverfahren in naß-, reib- und lichtechten Türkistönen. Das als Ausgangsmaterial verwendete Farbstoffgemisch kann nach an sich bekannten Verfahren erhalten werden, z. B. indem man einer wäßrigen Suspension von sulfonsäuregruppenfreiem Kupferphthalocyanintrisulfonsäurechlorid bei 0 bis 20°C 3 Mol 2,4-Diaminobenzolsulfonsäure bei einem pH von etwa 6,5 zufügt und zugleich mit 3 Mol Pyridin die Verseifung katalysiert, wobei das obengenannte Gemisch der Phthalocyaninsulfonsäureamide entsteht.
  • Ein ähnliches Produkt erhält man, wenn man als Ausgangsmaterial eine Mischung verwendet, die die genannten Komponenten im Molverhältnis 4: 1 enthält. Diese Mischung wird aus dem gleichen Kupferphthalocyanin-trisulfonsäurechloridund 2Mo1 2,4-Diaminobenzolsulfonsäure nach dem gleichen Verfahren erhalten.
  • An Stelle der genannten können auch Ausgangsmaterialien verwendet werden, die als Zentralatom Nickel statt Kupfer enthalten oder die aus Kupferphthalocyanin-trisulfonsäurechlorid-(4,4',4") oder aus Phthalocyanin-tetrasulfon säurechloriden-(3,4',4",4"') oder -(4,4',4",4"') oder unter Verwendung anderer Arylendiamin - sulfonsäuren, wie Toluylen - diamin-(2,4)-sulfonsäure-(5), 4,4'-Diamino-dibenzyl-disulfonsäure-(2,2'), Naphthylendiamin-(1,5)-disulfonsäure-(3,7), hergestellt wurden. Solche Produkte und ihre Herstellung sind in der Patentliteratur vielfach beschrieben. Ihre Umsetzung mit 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid kann immer in der gleichen Weise erfolgen.
  • Das gilt auch für den Umsatz des 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorids mit den zu grünen Reaktivfarbstoffen führenden Kupfer- und Nickel-Phthalocyanin-Zwischenprodukten,wie sie z. B. durch Polysulfochlorierung von Tetra-(3,3',3",3"')-(p-tolylmercapto) - kupferphthalocyanin mit Chlorsulfonsäure, Kondensation von einer bis zwei Sulfochloridgruppen pro Molekül mit 1,3-Phenylendiamin-4-sulfonsäure bzw. 1,4-Phenylendiamin-3-sulfonsäure und Verseifung der restlichen Sulfochloridgruppen erhältlich sind; auch die einheitlichen oder gemischten amino- und sulfonsäuregruppenhaltigen Arylierungs-und Alkylierungsprodukte von Tri- und Tetramercapto-kupfer- (oder nickel)-phthalocyanin können in analoger Weise durch Acylierung ihrer Aminogruppe mit 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid in wertvolle grüne Reaktivfarbstoffe übergeführt werden. Beispiel 5 Verfährt man nach den Angaben des Beispiels 3, setzt jedoch an Stelle der dort genannten 54,7 Teile des Dinatriumsalzes der 1-Amino-4-[(2'-methyl-3'-aminophenyl)-amino]-anthrachinon-2,5'-disulfonsäure 63,5 Teile des Trinatriumsalzes der 1-Amino-4 - [(3'- aminophenyl) - amino] - anthrachinon - 2,4',6'-(bzw. 2,2'.6')-trisulfonsäure ein, so erhält man einen Reaktivfarbstoff, der Cellulosefasern nach einem der üblichen Färbeverfahren in sehr gut naßechten, klaren rotstichigen Blautönen anfärbt. Beispiel 6 Wenn man analog den Angaben des Beispiels 4 107 g der Mischung aus gleichen molaren Anteilen Kupferphthalocyanin-trisulfonsäure-(3,3',3")-mono-(m-amino-p-sulfophenyl)-amid und Kupferphthalocyanin-trisulfosäure-(3,3',3")-di-(m-amino-p-sulfophenyl)-amid mit 46 g feingepulvertem 2,3-Dichlorchinoxalin-6-sulfonsäurechlorid bei 50 bis 55°C unter Aufrechterhaltung von pH 5 bis 6 acyliert und, wie im Beispiel 4 angegeben, aufarbeitet, erhält man ebenfalls einen wertvollen Reaktivfarbstoff, der Cellulosematerialien nach den im Beispiel 4 genannten Verfahren in echten Türkistönen färbt. Beispiel 7 Verfährt man, wie im Beispiel l angegeben, setzt jedoch das Kupferphthalocyanin-tetrasulfonsäurechlorid anstatt mit 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure mit der äquivalenten Menge eines der Reaktivgruppen enthaltenden Zwischenprodukte um und läßt im Beispiel l die Kondensation mit 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid aus, so erhält man wertvolle Türkisfarbstoffe. Zu einem ähnlichen Resultat gelangt man, wenn man, wie im Beispiel 1 angegeben, arbeitet, aber an Stelle der 80 Teile 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbon- Säurechlorid äquivalente Mengen 2,3-Dichlor-7-methyl-chinoxalin-6-carbonsäurechlorid oder 2.3.8-Trichlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid oder 2,3-Dibromchinoxalin-6-carbonsäurebromid einsetzt.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet. daß man amino- oder amidgruppenhaltige Anthrachinon-oder Phthalocyaninfarbstoffe bzw. amino- oder amidgruppenhaltige Vorprodukte für die Herstellung solcher Farbstoffe, die mindestens ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom an der Amino-bzw. Amidgruppe aufweisen. mit Verbindungen der allgemeinen Formel worin A einen fünf- oder sechsgliedrigen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring darstellt, X Wasserstoff oder einen Substituenten, Y Wasserstoff, Halogen oder einen organischen Rest, »Halogen« einen Halogenrest und n eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet und Z einen mit der Amino- bzw. Amidgruppe reaktionsfähigen Substituenten darstellt, umsetzt und im Falle der Verwendung von Farbstoffvoiprodukten diese zu den gewünschten Endfarbstoffen umwandelt und dabei die Ausgangskomponenten so wählt, daß die entstehenden Farbstoffe mindestens eine Sulfonsäuregruppe aufweisen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei Verbindungen der angegebenen Formel umsetzt. in der Z eine Carbonsäurechlorid-, Sulfonsäurechlorid-. Isocyanat- oder Urethangruppe darstellt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen in Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die aminogruppenhaltigen Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffe bzw. Farbstoffvorprodukte, die mindestens ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom an der Aminogruppe aufweisen, zusammen mit aminogruppenhaltigen Verbindungen der Formel worin A einen fünf- oder sechsgliedrigen carbocyclischen oder heterocyelischen Ring darstellt, X Wasserstoff oder einen Substituenten,Y Wasserstoff, Halogen oder einen organischen Rest, »Halogen« einen Halogenrest und n eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet, mit polyfunktionellen Acylierungsmitteln unter Verknüpfen an den Aminogruppen umsetzt und im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten diese zu den gewünschten Endfarbstoffen umwandelt und dabei die Ausgangskomponenten so wählt, daß die erhaltenen Farbstoffe mindestens eine Sulfonsäuregruppe aufweisen. 4: Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen in Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die aminogruppenhaltigen Verbindungen der Formel worin A einen fünf- oder sechsgliedrigen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring darstellt, X Wasserstoff oder einen Substituenten, Y Wasserstoff, Halogen oder einen organischen Rest, »Halogen« einen Halogenrest und h eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet, mit Farbstoffen der Formel F-Z worin F für den Rest eines sulfonsäuregruppenhaltigen Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffs und Z für einen mit einer Aminogruppe reaktionsfähigen Substituenten steht, kondensiert. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der Formel F-Z umsetzt, in der Z eine Carbonsäurechlorid-, Sulfonsäurechlorid-, Isocyanat- oder Urethangruppe darstellt. In Betracht gezogene Druckschriften Schweizerische Patentschrift Nr. 348 221; USA.-Patentschrift Nr. 2 949 467; belgische Patentschrift Nr. 565 785; bekanntgemachte Unterlagen der belgischen Patente Nr. 587 308, 593 840. 594 859. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei mit Erläuterungen versehene Färbetafeln ausgelegt worden.
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