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Vorrichtung zum Feststellen einer schiebbaren Tür od. dgl. in beliebiger
Zwischenstellung und zu deren Verriegeln in der geschlossenen Stellung Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Feststellen einer schiebbaren Tür od. dgl. in beliebiger
Zwischenstellung und zu deren Verriegeln in der geschlossenen Stellung durch einen
einzigen Betätigungsgriff, mittels dessen über eine Nuß ein oberes und ein unteres
zum Feststellen durch Reibungsdruck wirkendes Gestänge sowie eine Verriegelung betätigt
werden.
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Es ist aus der deutschen Patentschrift 867 504 bekannt, starre
Schiebetüren, Schiebefenster sowie entsprechende klapp- oder schwenkbare Bauteile
mit einem Beschlag zu versehen, in dem die Feststellvorrichtung mit der Verriegelungsvorrichtung
zu einem einheitlichen Beschlagteil vereinigt sind. Die Betätigung dieser Vorrichtungen
erfolgt durch einen einzigen Betätigungsgriff in einer Drehbewegung. Dabei ist die
Anordnung so getroffen, daß das gemeinsame Betätigungsorgan - bezogen auf
eine Nullstellung, in der weder die Verriegelungs- noch die Feststellvorrichtung
im Eingriff ist - bei Drehung in der einen Richtung die Verriegelungsvorrichtung
und bei Drehung in der entgegengesetzten Richtung die Feststellvorrichtung in Eingriff
bringt. Ein gleichzeitiges Verriegeln und Feststellen ist demnach nicht möglich.
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Bei Faltwänden, die aus einem stoff- oder kunstlederbespannten, balgartig
auseinanderziehbaren und zusammenschiebbaren Scherengerüst bestehen und die sich
in jüngerer Zeit als Bauelement zur Unterteilung oder Trennung von Räumen steigender
Beliebtheit erfreuen, ist es jedoch erwünscht, nicht nur feststellen oder verriegeln,
sondern die Feststell- und Verriegelungsorgane gleichzeitig in Eingriff bringen
zu können.
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Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Faltwand aus zwei
aufeinander zu beweglichen Teilen besteht, deren senkrechte, stirnseitige Führungsleisten
einerseits miteinander zu verriegeln sein müssen, gleichzeitig aber auch feststellbar
sein sollten, um das konstruktiv bedingte große Spiel in der Führung einer Faltwand
nicht störend in Erscheinung treten zu lassen. Dabei ist es mit Rücksicht auf die
Feststellmöglichkeit in beliebiger Zwischenstellung erforderlich, die Feststellvorrichtung
mit Bremsorganen zu versehen, welche mit Hilfe eines basküleartigen Gestänges gegen
Druckfedern in einer übertotpunktstellung arretierbar sind, wie es bei einer Feststellvorrichtung
für Schiebefenster bereits durch die deutsche Patentschrift 433 929 bekanntgeworden
ist.
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Bei einer Faltwand ist es wegen ihres harmonikaartigen Aufbaues ferner
erforderlich, sie während des Schließvorganges in ihre endgültige Schließstellung
zu ziehen, um das innere Scherengerüst und die Bespannung der Faltwand zu straffen.
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Die erwünschten Wirkungen werden dadurch erreicht, daß in an sich
bekannter Weise die beidseitig der Nuß angeordneten, an der Nuß angelenkten und
in einer übertotpunktstellung arretierbaren Gestänge Druckfedem und Bremsfüße aufweisen
und daß an der Vorrichtung mindestens ein drehbar angelenkter, mit dem Gestänge
gekuppelter, das schiebbare Ende einer Faltwand in die geschlossene Stellung ziehender
Hakenriegel angeordnet ist.
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Von der vollständig geöffneten Stellung ausgehend, werden bei Drehung
des Betätigungsgriffs im Schließsinne zunächst die Hakenriegel (gewöhnlich sind
mindestens zwei Hakenriegel vorgesehen) in Eingriff mit den Schließblechen an einer
Wand bzw. einer Türfüllung oder einem zweiten Faltwandteil gebracht und ziehen das
freie Stirnende der Faltwand an die Schließbleche heran. Bei Weiterdrehung des Betätigungsgriffes
im Schließsinne werden die Bremsfüße ausgefahren und in einer übertotpunktstellung
des Gestänges arretiert. Dieser Funktionsablauf ergibt sich auch für den Fall, daß
die Tür nicht in ihrer Schließstellung verriegelt, sondern nur in einer beliebigen
Öffnungsstellung festgestellt werden soll.
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Vorzugsweise sind die Haken der Hakenriegel stumpfwinklig, um unter
entsprechender Anlenkung der Hakenriegel eine größere horizontale Ziehstrecke bei
der Drehbewegung der Hakenriegel zu erreichen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht der schiebbaren Enden einer zweiteiligen Faltwand,
deren in der Zeichnung rechts
liegender Teil mit der erlmdungsgemäßen
Vorrichtung und deren anderer Teil lediglich mit einer Feststellvorrichtung versehen
ist, F i g. 2 eine Ansicht des geöffneten Schloßgehäuses und F i g. 3 mehrere
Stellungen der die erfindungsgemäße Vorrichtung betätigenden Nuß. -
In F i
g. 1 ist eine zweiteilige Faltwand gezeigt, deren beide Wandteile
10 und 11 aus balgartigen, im einzelnen nicht dargestellten Bauelementen
bestehen, die mit biegsamem Material, beispielsweise Kunststoff, bespannt sind.
Die an den freien Enden der Faltwandteile angeordneten Führungsschienen 12 und
13 sind an Rollen. 14 befestigt, die in der Deckenschiene 15 laufen.
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An der Führungsschiene 12 des in F i g. 1 rechts gezeigten
Faltwandteiles 10 sind zwei Hakenriegelgehäuse 16 und 17 befestigt,
in denen zwei Hakenriegel 18 und 19 um Drehpunkte 20 und 21 schwenkbar
gelagert sind. Beim verriegelnden Festschließen der beiden Wandteile greifen die
entgegengesetzt gerichteten Haken dieser Teile in nicht gezeigte öffnungen von Schließblechen
22 und 23 ein, die an der Führungsschiene 13 des anderen Faltwandteiles
11 befestigt sind. Durch die Schwenkbewegung der Hakenriegel werden die Schließbleche
in Richtung auf die Hakenriegelgehäuse gezogen und zur Anlage an den Stirnflächen
dieser Gehäuse gebracht, wobei sich die beiden Wandteile 10 und
11 aufeinander zu bewegen. Infolge der stumpfwinkligen Hakenausbildung, derart,
daß die Schließfläche des Hakenriegels 18 bzw. 19 mit einer zwischen
dem Fuß der Schließfläche und dem Drehpunkt 20 bzw. 21 zu denkenden Verbindungslinie
einen stumpfen Winkel einschließt, ist die horizontale Ziehstrecke relativ groß.
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In der Führungsschiene 12 sind die Gestänge gelagert, die von einer
einzigen Betätigungseinrichtung gesteuert werden und sowohl die Hakenriegel
18 und 19 als auch die Bremsfüße 24 bzw. 25 bewegen, welche
sich an die Unterseite der Deckenschiene 15
bzw. an den'Fußboden
26 anlegen.
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Die Betätigungseinrichtung besteht aus einer mit einem Handgriff
27 versehenen Nuß 28, an der obere und untere übertragungshebel
29 und 30 angelenkt sind, die ihrerseits mit in der Führungsschiene
12 senkrecht verschiebbar geführten Verbindungslaschen 31 schwenkbar verbunden
sind. An diesen Verbindungslaschen sind mit Stiften 32 versehene Halterungen
33 befestigt. Die Stifte 32 greifen in rückseitige Schlitze der Hakenriegel
18 und 19 ein. Die Halterungen 33 sind auf den Verbindungslaschen
31 verschiebbar und werden mit diesen mittels Schrauben 34 in einer gewünschten
Stellung verbunden.
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Die äußeren Enden der Verbindungslaschen 31
sind zylindrisch
ausgeführt und längsverschieblich in den unteren bzw. oberen Enden von Kupplungshülsen
35 von denen nur die obere gezeigt ist, geführt. Die :Verbindung der Laschen
31 mit den Hülsen erfolgt dabei durch (nicht gezeigte) Führungsstifte, welche
die äußeren Enden der Laschen durchdringen und in (nicht gezeigten) Längsschlitzen
der Kupplungshülsen 35 geführt sind. In den Hülsen sind Druckfedern36 vorgesehen,
die sich einerseits an den Hülsen und andererseits an den in den Hülsen geführten
Enden der Verbindungslaschen 31 abstützen. Die Kupplungshülsen
35 sind starr mit den Bremsfüßen 24 und 25 verbunden, an deren äußeren
Enden Bremsbeläge 37 befestigt sind. Die in einem Schloßgehäuse
38 angeordnete Nuß 28 weist an ihrem Umfang einen Nocken 39 und zwei
Einkerbungen 40 a und 40 b auf, in die das hakenförmige Ende eines Rasthebels
41 einfassen kann. In der Bewegungsbahn des Nockens 39 ist ein Anschlag 42
vorgesehen, der die Übertotpunktstellung der Nuß 28 und des aus den übertragungshebeln
29, 30 und den Verbindungslaschen 31 bestehenden Gestänges mit den
Bremsfüßen 24 und 25 bestimmt. Der obere Übertragungshebel 29 ist
an der Nuß bei dem Anlenkpunkt 43 und der untere übertragungshebel bei dem Anlenkpunkt
44 angelenkt. Das Schloßgehäuse enthält ferner eine Zuhaltung 45 zum Festschließen
eines Gestängeteils in drei verschiedenen Stellungen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: In der in F i
g. 3 mit A bezeichneten Ausgangs-oder Ruhestellung der Nuß
28, in welcher der Handgriff 27 nach links zeigt, befindet sich der
obere übertragungshebel 29 in seiner tiefsten und der untere übertragungshebel
30 in seiner höchsten Stellung. Die Hakenriegel 18 bzw.
19 sind im Vergleich zu der in F i g. 1 gezeigten Stellung angehoben
bzw. gesenkt, und die Bremsfüße 24 und 25 sind weiter von der Deckenschiene
15 bzw. dem Fußboden 26
entfernt als in F i g. 1 gezeigt.
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In der mit B bezeichneten Stellung sind der Handgriff und die Nuß
um 90' entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht worden. Die Teile der Vorrichtung
nehmen die in F i g. 1 gezeigten Stellungen ein, und die Hakenriegel befinden
sich in ihrer Schließstellung.
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In der mit C bezeichneten Stellung der Nuß ist diese um weitere
90' in gleicher Richtung gedreht worden, die Hakenriegel 18 bzw.
19 haben sich weiter nach unten bzw. nach oben bewegt, und die Bremsfüße
24 und 25 liegen mit ihren Bremsbelägen 37 an den Deckenschienen
15 bzw. am Fußboden 26
an. Die Bremsfüße stehen dabei unter dem Druck
der Federn 36, welche durch Aufwärts- bzw. Ab-
wärtsbewegung der äußeren
Enden der Verbindungslaschen 31 innerhalb der Kupplungshülsen 35 gespannt
worden sind. Der Nocken 39 liegt am Anschlag 42 an und wird dabei durch den
Druck der Federn 36 gegen diesen Anschlag gedrückt, weil sich in der Stellung
C der Nuß 28 die Anlenkpunkte 43 bzw. 44 über ihre obere bzw. untere
Totpunktlage hinweg bewegt haben. Das Ende des Rasthebels 41 liegt jetzt in der
Einkerbung 40 b.
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Bei der dargestellten Anordnung der Hakenriegel ist es nicht möglich,
in einer Stellung, in der die beiden Führungsschienen 12 und 13 durch die
Hakenriegel 18 und 19 in ihre eng aneinanderliegende, verriegelte
Stellung gezogen worden sind, die. Nuß in die Stellung C zu drehen. Im dargestellten
Beispiel kann daher die Faltwand in ihrer geschlossenen Stellung durch Betätigung
des in der Führungsschiene 13 des Wandteils 11 angeordnete Feststellvorrichtung
zwischen Deckenschiene 15 und Fußboden 26 fest abgestützt werden.
Die in der Führungsschiene 13
angeordnete Feststellvorrichtung entspricht
insoweit der in der Führungsschiene 12 angeordneten Vorrichtung. Im übrigen kann
das Feststellen zwischen Decke und Fußboden über das Verriegeln hinaus durch entsprechende
Ausbildung des Schließmechanismus ermöglicht werden, beispielsweise dadurch, daß
der Schließhaken in Schließstellung an einem federbelasteten Anschlag des Schließblechs
anliegt, dessen Federdruck bei der zum Ausfahren
der Bremsfüße erforderlichen
weiteren Drehung der Nuß überwunden wird.