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Pneumatische Förderanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische
Förderanlage, die leichtes Gut mittels einer selbsttätigen Fördervorrichtung einem
Leitungssystem zuführt, auf das bei der Anzeige eines an einer von verschiedenen
Abgabestellen auftretenden Bedarfs ein Unterdruck aufgebracht wird.
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Bei den bekannten Förderanlagen sind die Abgabestellen in Rohrzügen
angeordnet, die von einer Hauptleitung abzweigen, welche ihrerseits mit dem Fördergut
beschickt wird, wobei der Fördervorgang durch eine elektrische Schaltung gesteuert
wird, durch welche der jeweils den Entnahmepunkten entsprechende Bedarf durch eine
Fühlanordnung festgestellt und das Fördergut jeweils einem Entnahmepunkt zugeleitet
wird, wodurch die Steuervorrichtung zur Zufuhr zu einem zweiten Entnahmepunkt nur
dann frei wird, nachdem der Bedarf des ersten Entnahmepunktes gedeckt und eine Verzögerungsanordnung
betätigt ist.
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Die bekannten Systeme dieser Art leiden unter Verstopfungen durch
Zusammenballungen des Fördergutes, das sich in den Rohrleitungen derart zusammendrückt,
daß der übliche Unterdruck des Systems die Verstopfung nicht lösen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer pneumatischen
Förderanlage der vorstehend erwähnten Art, die normalerweise mit einem Saugzug gleichbleibender
Stärke arbeitet, Mittel vorzusehen, um beim Auftreten einer Verstopfung diese zu
lösen und in der Zeit, die vom Auftreten der Verstopfung an bis zu deren Lösen verstreicht,
zu verhindern, daß sich weiteres Material an der verstopften Stelle anhäuft.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine elektrische Regeleinrichtung
gelöst, die Mittel zum Unterbrechen des selbsttätigen Fördervorganges und zum Aufbringen
eines pulsierenden Unterdrucks auf das Leitungssystem in Abhängigkeit von einer
Vorrichtung zum Feststellen einer Verstopfung im Leitungssystem steuert, und zwar
derart, daß beim Auftreten einer Verstopfung im Leitungssystem der Fördervorgang
unterbrochen und ein pulsierender Unterdruck auf das Leitungssystem bis zur Lösung
der Verstopfung aufgebracht wird.
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Die Anwendung pulsierender Druckluft ist bei Förderanlagen an sich
bekannt, nämlich bei solchen Anlagen, bei denen Druckluft angewandt wird, um das
zu fördernde pulverförmige Gut in einen Zustand zu versetzen, in dem es sich in
physikalischer Hinsicht wie eine Flüssigkeit verhält, also bei Anlagen, die nach
dem Wirbelschichtverfahren arbeiten.
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In bezug auf diese Anlagen ist bereits vorgeschlagen
worden, die der
Verflüssigung und dem Transport des pulverförmigen Mediums dienende Druckluft nicht
kontinuierlich, sondern pulsierend zuzuführen.
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Verstopfungen können durch die pulsierende Druckluft bei den nach
dem Wirbelschichtverfahren arbeitenden Förderanlagen jedoch nicht gelöst werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung umfaßt die elektrische
Regeleinrichtung einen Steuerstromkreis mit einem Verzögerungsrelais, wobei der
Steuerstromkreis bei Unterbrechung des Fördervorgangs infolge Auftretens einer Verstopfung
den Unterdruck im Zusammenwirken mit dem Verzögerungsrelais über eine von diesem
bestimmte Zeit aufrechterhält und anschließend daran diesen Unterdruck pulsierend
auf das Leitungssystem aufbringt, und zwar über eine vom Verzögerungsrelais festgelegte
Zeitspanne.
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In der elektrischen Regeleinrichtung können Steuermittel zum Überlagern
des pulsierenden Unterdruckes über einen gleichbleibenden Unterdruck enthalten sein.
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Eine besondere Ausführungsform einer pneumatischen Förderanlage gemäß
der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine, durch einen Krümmer, eine Verengung
od. dgl. gebildete Verstopfungsstelle und durch eine an dieser Verstopfungsstelle
angeordnete Fühlvorrichtung, in der Form einer fotqelektrischen Zelle, die die Verstopfung
feststellt und der elektrischen
Regeleinrichtung meldet, die daraufhin
den Fördervorgang unterbricht und die Unterdruckpulsation einschaltet.
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Die Erfindung ist an Hand zweier bevorzugter Ausführungsformen erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Hierbei zeigt F i g. 1 eine schematische
Darstellung einer Förderanlage, Fig.2 ein Schaltbild einer besonderen Ausführungsform
für den Steuerkreis, F i g. 3 ein Schaltbild einer abgewandelten Steuervorrichtung.
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Die Förderanlage besteht aus einem Sammelbehälter 1, an den ein Hauptrohr
2 angeschlossen ist, von welchem zwei Rohre 3, 3' abgehen und im Abgabebehälter
4, 4' münden. Je ein Rohr 5, 5' führt von jedem Abgabebehälter 4, 4' zu einem ständig
in Betrieb befindlichen Unterdruckgebläse 6, wobei je ein Ventil 7, 7' in jedem
Rohr 5, 5' den Unterdruck zu den beiden Abgabebehältern 4, 4' schaltet.
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Die Abgabebehälter 4, 4' weisen eine übliche Konstruktion auf und
haben Siebe8, 8', welche die Eintritts- von den Austrittsöffnungen trennen. Das
Fördergut wird an der Unterseite des Siebes 8, 8' aufgehalten, wenn der Unterdruck
auf die Abgabebehälter 4, 4' geschaltet ist, und eine frei verschwenkbare Klappe
9, 9' an der Unterseite jedes Behälters wird durch den Unterdruck in Schließstellung
gehalten. Diese Klappe wird bei Aufheben des Unterdruckes freigegeben und öffnet
sich, so daß das im Behälter vorhandene Fördergut aus ihm herausfällt.
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Elektrische Schaltkontakte 10 und 11, 10' und 11' an der Klappe und
am Behälter schließen bei geschlossener Klappe einen Stromkreis.
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Jedes Ventil 7, 7' wird durch eine Magnetspule 12, 12' betätigt,
die in einem daneben angeordneten Steuergehäuse 13,13' angeordnet und mit dem Ventil
über eine Hebelanordnung 14, 14' verbunden ist.
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Das Hauptrohr 2 ist so angeordnet, daß jegliche Verstopfung sich
an einem festgelegten Punkt einstellt, der durch die Linie A-A wiedergegeben ist,
wobei eine fotoelektrische Einrichtung 15 in diesem Punkt das Entstehen einer Verstopfung
meldet.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die Förderanlage nach der Erfindung
mehrere Abgabebehälter aufweisen kann, von denen jeder in einer Abzweigleitung angeordnet
ist, obwohl in Fig. 1 lediglich zwei Abgabebehälter usw. dargestellt sind und die
Steuerschaltbilder der F i g. 2 und 3 der Förderanlage nach Fig.1 entsprechen; demgemäß
ist auch das Hauptrohr 2 mit einem offenen Ende dargestellt, obwohl die Förderanlage
einen geschlossenen, pneumatischen Kreislauf bildet.
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Das Steuerschaltbild gemäß F i g. 2 dient zum Erzeugen eines pulsierenden
Unterdruckes, während das Steuerschaltbild nach F i g. 3 zum Erzeugen eines pulsierenden
Unterdruckes dient, der einem gleichbleibenden Unterdruck überlagert wird.
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In jedem der beiden Fälle sind die Steuergehäuse 13, 13' nur dann
wirksam, wenn ein Bedarf an Fördergut im entsprechenden Abgabebehälter vorliegt,
d. h. also, wenn ein neuer Fördervorgang von einer Maschine angefordert wird, die
vom Abgabebehälter versorgt wird.
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Gemäß F i g. 2 sind in der neutralen Leitung Anschlußpunkte 101 bis
105 und in der Steuerleitung 52 Anschlußpunkte 106 bis 112, eine Förderstartspule
L und ein SchalterC35 für ein Relais angeordnet, das
von der fotoelektrischen Anordnung
15 gesteuert wird.
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Ein Verzögerungsrelais T mit einer Magnetspule L2, einem Widerstand
R, einem Gleichrichter S und zwei SchalternCi, C4 sind in Reihe zwischen den Anschlußpunkten
108 und 101 eingelegt. Zwei Schalter Cl2, Cl2, und ein Motor M sind zwischen den
Anschlußpunkten 101 und 110 in Reihe geschaltet und eine Schaltspule L4 eines Relais
für den Schalter C4 ist parallel zum Motor geschaltet. Jedes Steuergehäuse 13, 13'
ist mit einem der Anschlußpunkte 102, 104 der neutralen Leitung über Schalter C5,
C5 angeschlossen, die durch den Schaltmotor M betätigt werden, während die MagnetspulenLl2,
All2,, L3, L3 zweier Relais die Schalter C12, Ct2" C3 C3 betätigen. Die Schalters,
und C3, sind an die Anschlußpunktel03 und 105 angeschlossen und über die Anschlußpunkte
106 und 107 mit dem freien Ende der Startspule L1 verbunden. Die freien Enden der
Spulen L3, L3, sind mit den Anschlußpunkten 111, 112 der Steuerleitung 52 über die
Schaltkontakte 10 und 11, 10' und 11' der Klappe 9, 9' der Abgabebehälter 4, 4'
verbunden.
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Die freien Enden der SchaltspulenLl2, All2, sind über eine gemeinsame
Leitung mit dem Schalters, verbunden, der durch die Spule L2 des Verzögerungsrelais
T geschaltet wird und die Verbindung zum Anschlußpunkt 109 in der Steuerleitung
52 herstellt.
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Die Schalter C4, C1,C2, Ct5, C12, C12r sind üblicherweise geschlossen,
wogegen die Schalter C3, C3 üblicherweise geöffnet sind.
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In Betrieb schließt der Motor M nacheinander die Schalter C5, C5
und verbindet die Steuergehäuse 13, 13' mit der neutralen Leitung 51. Diese Gehäuse
bilden Halte-Stromkreise und betätigen die Spulen L,2, L12 wenn Bedarf am Fördergut
in den entsprechenden Abgabebehältern gemeldet wird.
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Durch das Betätigen der Spule L12 oder All2, wird der Stromkreis
zum Schaltmotor M durch Öffnen der Schalter C12, C12 unterbrochen, und es werden
die Unterdruckventile 7, 7' geöffnet. Da der Strom zum Schaltmotor M unterbrochen
ist und dieser stehenbleibt, wenn entweder die Spule2 oder die Spule All2, betätigt
wird, kann lediglich eines der Gehäuse in den Wirkstromkreis eingeschaltet werden.
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Wenn der Unterdruck auf die entsprechenden Entnahmebehälter4, 4'
einwirkt, wird die Klappe des Behälters in die Schließstellung gezogen und betätigt
die Schaltkontakte 10 und 11, 10' und 11', wobei die entsprechenden Spulen L3, L3,
unter Strom gesetzt werden und die Schalter C3, C3 betätigen, so daß die Startspule
L1 unter Strom gesetzt wird, wenn der Schalter C15 geschlossen wird, d. h., wenn
keine Verstopfung im Hauptrohr vorliegt.
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Sobald der Entnahmebehälter voll ist, wird kein Bedarf in ihm gemeldet,
so daß keine Verbindung von dem entsprechenden Schaltgehäuse zu den Schaltspulen
L3 und L3 besteht, so daß die Zufuhr des Fördergutes zur Förderanlage unterbrochen
und die Spule L1 außer Strom gesetzt wird. Um eine geeignete Verzögerung herbeizuführen,
damit die Rohre vom Fördergut frei kommen, werden die Spulen L12, L12 unter Strom
gehalten, und der Steuermotor kann nicht anlaufen. Indessen werden beide Schalter
und C4 geschlossen gehalten, da die beiden Spulen, und L4 stromlos sind, und das
Verzögerungsrelais T legt nach einer vorbestimmten Zeit die Spannung an. Seine Spulen,
wird betätigt
und öffnet den Schalter C2, so daß der Steuermotor
anläuft und die Spulen Li2, All2, unterbricht. Das Unterbrechen der Spulen L12,
L12r führt ein Schließen der Ventile 7, 7' herbei, so daß der Unterdruck unterbrochen
wird und der Kreislauf von neuem beginnen kann.
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Liegt eine Verstopfung im Rohr 2 vor, dann hält die fotoelektrische
Anordnung 15 den Schalter C15 offen, so daß die Förderung nicht eingeleitet werden
kann, da keine Verbindung zur Startspule L1 besteht.
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Demgemäß tritt das Verzögerungsrelais T dann in Wirkung, wenn der
Steuermotor anhält, und der Vorgang wiederholt sich nach Verstreichen der vorgegebenen
Zeit. Demgemäß entsteht Unterdruck ohne Förderung, während der durch das Verzögerungsrelais
vorgegebenen Zeit.
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Wird beim zweiten Steuergehäuse Bedarf gemeldet, dann wird ebenfalls
Unterdruck angelegt, jedoch wiederum keine Förderung bewirkt.
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Der Unterdruck wird fortgesetzt, bis das Verzögerungsrelais Strom
gibt und der Steuermotor erneut in Bewegung kommt.
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In diesem Zustand melden beide Steuergehäuse Bedarf und wird Unterdruck
pulsierend gegeben, und zwar zunächst auf das eine Gehäuse und dann auf das andere,
wobei jede Pulsation über die gleiche Zeit wirkt.
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Da jede Unterdruckpulsation auf die Verstopfung einwirkt, wird diese
nach einer geringen Anzahl von Pulsationen gelöst, so daß unmittelbar danach die
Förderanlage normal arbeiten kann.
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Das Steuerschaltbild gemäß Fig. 3 dient dazu, in gleicher Weise wie
das Schaltbild gemäß F i g. 2 eine Pulsation hervorzurufen, wobei jede Pulsation
über der Zeitdauer wirkt, die vom Verzögerungsrelais gesetzt wird. Das Steuerschaltbild
arbeitet in der Weise, daß ein Saugventil offengehalten wird, wodurch die Pulsation
einem gleichbleibenden Unterdruck überlagert werden. Mit dieser Anordnung kann das
Unterdruckgebläse ein Mehrfaches des Grundunterdruckes liefern.
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In verschiedener Hinsicht entspricht das Schaltbild dem der F i g.
2, so daß sich eine ins einzelne gehende Beschreibung erübrigt, da die entsprechenden
Teile der beiden Schaltbilder mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Der
einzige Schalter C15 der Fig.2 wird durch einen Doppelschalter C16 ersetzt, dessen
oberes Kontaktpaar die gleiche Wirkung wie die des Schalters in Fig.2 hat, wogegen
das untere Kontaktpaar geschlossen wird, wenn die fotoelektrische Anordnung 15 eine
Verstopfung meldet und die zusätzlichen Schaltspulen L5 und L5 betätigt.
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Diese Schaltspulen L5 und L5 haben vier Schalterpaare C52, C53, C54
C5 4 und C5,1, C5,2, C5,8, C5,4, wobei der Schalter C5 l üblicherweise geschlossen
ist und in Reihe mit L5 liegt, C5.1 ebenfalls üblicherweise geschlossen und in Reihe
mit L5 steht, so daß die Betätigung eines Relais das andere vom Stromkreis trennt.
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Die Schaltspulen L12, La2, sind jeweils mit einem ZusatzschalterCl2
2, Cm2, 2 versehen, die üblicherweise geöffnet sind. Wenn ein Fördervorgang auf
eine der Maschinen geplant ist, kommt die Spule L12 oder All2, unter Strom und schließt
den entsprechenden SchalterCl2 C12,2, so daß dieser Teil des Stromkreises an die
Spulen L5 oder L5 angeschlossen wird. Liegt eine Verstopfung vor, so schließt die
Bewegung
des Schaltkontaktes C16 zusammen mit den entsprechenden Schaltern Cl2 2 oder Cm2.
2 den Stromkreis und setzt das entsprechende Relais C5 oder C5, unter Spannung.
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Die SchalterC5 2, C5-4 und C5,~2, C5, 4 sind so angeordnet, daß bei
Vorliegen einer Verstopfung entweder L5 oder L5, unter Spannung gesetzt werden,
wobei die entsprechende Schaltspule L12 oder All2, vom Haltekreislauf über die Kontakte
C2 abgetrennt wird und unmittelbar mit dem Betriebskreislauf verbunden wird.
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Die Kontakte C5 3, C5,3 dienen zum Kurzschließen der SchalterCl2
oder Cl2,-l.
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Im üblichen Betrieb wirkt dieses Schaltschema wie das gemäß F i g.
2; wenn jedoch eine Verstopfung vorliegt, trennt dieses Schaltbild den Entnahmebehälter,
der beschickt werden soll, als die Verstopfung auftrat, ab, hält seine Schaltspule
unter Spannung und das entsprechende Unterdruckventil in geöffneter Stellung. Der
übrige Kreislauf jedoch ist weiterhin in derselben Weise in Betrieb, wie gemäß Fig.
2, so daß ein Schema eines pulsierenden Unterdruckes einem kontinuierlichen Unterdruck
überlagern wird.
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Diese Anordnung wird verwandt, um zu verhindern, daß Fördergut auf
die Verstopfung zurückfällt und den Schaden vergrößert.