DE1221308B - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Abfrage codierter Gleichstromzeichen an Fernmeldeleitungen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Abfrage codierter Gleichstromzeichen an FernmeldeleitungenInfo
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- H04Q1/30—Signalling arrangements; Manipulation of signalling currents
- H04Q1/38—Signalling arrangements; Manipulation of signalling currents using combinations of direct currents of different amplitudes or polarities over line conductors or combination of line conductors
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
H04m
Deutsche Kl.: 21 a3-67/50
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
St 22324 VIII a/21 a3
30. Juni 1964
21. Juli 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Abfrage codierter Gleichstromzeichen
an Fernmeldeleitungen.
Bei der Gleichstromzeichengabe über Fernmeldeleitungen werden die unterschiedlichen Zeichen
durch verschiedene Abschlüsse der Leitung auf der Sendeseite hervorgerufen. Die Änderung des sendeseitigen
Abschlusses muß empfangsseitig eine erkennbare Änderung (Startkriterium) zur Folge
haben. Die Ermittlung, welches Zeichen auf der Sendeseite vorliegt, wird durch eine oder mehrere
von der Empfangsseite gesteuerte Messungen (Abfragen) vorgenommen. Man legt z. B. über einen
Vorwiderstand eine Speisespannung an die abzufragende Leitung und mißt den Strom oder das
Potential an den Leitungsanschlüssen. Die Messung wird entweder absolut (z. B. Anzug oder Abfall von
Relais) oder besser relativ (Vergleich mit einem oder mehreren Vergleichswerten, z. B. Spannung Uv)
durchgeführt.
Bei bekannten Abfrageschaltungen wird die Zeit, die die Leitung zum Einschwingen (Umladen der
Leitungskapazitäten) benötigt, durch Vorgabe einer genügend großen »Ladezeit« L berücksichtigt.
Erst nach dieser Zeit werden die Auswerteschaltmittel wirksam geschaltet, damit diese nicht während
des Einschwingvorganges falsche Aussagen machen. In der anschließenden »Meßzeit« M liefern die Auswerteschaltmittel
die richtige Aussage, weil die Speisespannungen im eingeschwungenen Zustand noch mit der Leitung verbunden bleiben.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung entfällt die besondere »Meßzeit« M. Dieses Verfahren zur
Abfrage codierter Gleichstromzeichen an Fernmeldeleitungen mit Hilfe von Abfragespannungen auf der
Empfangsseite ist dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Anschaltung der Abfragespannung
für jede Meßgröße ein Analog-Kurzzeitspeicher mit der abgefragten Leitungsader verbunden wird,
daß die abgefragte Meßgröße in die Analog-Kurzzeitspeicher nur für die Dauer der Einschwingzeit der
Leitung eingespeichert wird, daß für jeden Abfrageschritt die Ausspeicherung und Auswertung des Inhalts
der Analog-Kurzzeitspeicher erst nach Beendigung der Anschaltung der Abfragespannung vorgenommen
wird, und daß gleichzeitig mit jeder Auswertung schon die nächste Abfragespannung an die
Leitung angelegt wird und in andere Analog-Kurzzeitspeicher die nächste Meßgröße eingespeichert
wird. Bei diesem Verfahren verkürzt sich die Dauer einer gesamten Abfrage auf die Summe der Ladezeiten
für die einzelnen Abfrageschritte.
Verfahren und Schaltungsanordnung zur
Abfrage codierter Gleichstromzeichen an
Fernmeldeleitungen
Abfrage codierter Gleichstromzeichen an
Fernmeldeleitungen
Anmelder:
Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Eberhard Herter, Stuttgart
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet gegenüber den bekannten Verfahren die zusätzliche Möglichkeit,
daß vor der Auswertung einer Abfrage Summen und Differenzen der in den Analog-Kurzzeitspeichern
enthaltenen Meßgrößen gebildet werden. Das Verfahren ist unabhängig von festen Bezugspotentialen
und erlaubt, daß die kurzzeitig gespeicherten Meßgrößen zentral ausgewertet werden. Die zentrale Auswerteschaltung
wird für mehrere Abfrageschritte nur einmal benötigt und kann deshalb mit geringen Unkosten
viele Vorteile bieten, z. B. große Ansprechempfindlichkeit oder Schwellwertcharakter, Schaltverstärkung
und Uberlastbegrenzung.
Als Kurzzeitspeicher eignen sich zur Speicherung von Meß-Spannungen Kondensatoren, deren Kapazität
klein ist gegen die Leitungskapazität. Durch solche Kondensatoren wird die Zeitkonstante des
Einschwingvorgangs nur unwesentlich geändert, die »Ladezeiten« L können beibehalten werden. An den
Kondensatoren liegt die gleiche Spannung wie an der abzufragenden Leitung. Für die Funktion einer Schaltung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nötig, daß Relaiskontakte vorhanden sind zur wechselweisen
Verbindung der Kondensatoren mit der Leitung oder mit der zentralen Auswerteschaltung.
Bei einem vorgeschlagenen Verfahren mit Ausnutzung der beiden Zeichen
1. <2-Ader über Widerstand R und ö-Ader direkt
an Erde,
2. α-Ader direkt und &-Ader über Widerstand R
an Erde,
bietet das erfindungsgemäße Verfahren besondere Vorteile. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren muß
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die Polarität einer Meinen Spannungsdifferenz zwischen der α-Ader und der ö-Ader ausgewertet werden.
Dazu wird ein empfindlicher Differenzverstärker benötigt. Ein solcher Differenzverstärker wird dann
aber bei dem gleichfalls benutzten Zeichen, α-Ader direkt an Erde, δ-Ader nicht geerdet, erheblich übersteuert.
Es kann sogar ein Strom von der nicht geerdeten Ader über den Differenzverstärker zur geerdeten
Ader fließen, woraus die Auswerteschaltung irrtümlich schließt, α-Ader und ib-Ader seien geerdet.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren können Längsspannungen auf den Adern zu erheblichen Störungen
führen. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird der Aussteuerungsbereich dadurch eingeengt, daß ζ. Β.
bei Verwendung eines bekannten Differenzverstärkers mit zwei Transistoren keines der von
den Leitungsadern bestimmten Emitterpotentiale negativer als das entsprechende Kollektorpotential
sein darf.
Alle diese Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen Anordnung vermieden. Über den Kondensator,
der zwischen α-Ader und δ-Ader liegt, kann kein Gleichstrom fließen, der bei der Auswertung
falsch gedeutet würde.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist die Leitung im Zeitpunkt der Abfrage nicht durch die
Auswerteschaltung belastet.
Das Verfahren und die Schaltungsanordnung zur Code-Abfrage bei Gleichstromsignalisierung über
Leitungen soll an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt in einem Diagramm den zeitlichen
Ablauf der Abfrage bei bekannten Verfahren;
F i g. 2 zeigt in drei Diagrammen den zeitlichen Ablauf der Abfrage bei dem erfindungsgemäßen Verfahren;
F i g. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung zur Code-Abfrage nach der Erfindung;
F i g. 4 zeigt die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei einer vorgeschlagenen Anordnung mit Ausnutzung der Potentialdifferenz der
Adern.
Bei den bekannten Verfahren nach F i g. 1 steigt die Spannung Ua der α-Ader am empfängerseitigen
Ende der Leitung während der Ladezeit Ll im Abfrageschritt I an. Während der Meßzeit Ml im Abfrageschritt
I wird z. B. das Überschreiten der Vergleichsspannung + Uv ausgewertet. Der anschließende
Abfrageschritt II setzt sich wieder aus Ladezeit L 2 und Meßzeit M 2 zusammen.
In F i g. 2 ist der zeitliche Verlauf dreier Spannungen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt,
wie er bei einer Anordnung nach F i g. 3 vorkommt, Die obere Kurve zeigt die Spannung Ua der
α-Ader am empfängerseitigen Ende der Leitung.
Bei jedem Abfrageschritt I, Π, ΙΠ wird die Leitung nur während der Einschwingdauer aufgeladen und
am Ende jeder Ladezeit Ll, Ll, L3 wird der Analog-Kurzzeitspeicher
abgetrennt. Die mittlere Kurve zeigt die Spannung Ucal an einem ersten Kurzzeitspeicher,
die untere Kurve zeigt die Spannung Uca2 an einem zweiten Kurzzeitspeicher. Die Spannungen
Ucal und Uca2 folgen in ihrem ersten Teil während der Ladezeiten Ll bzw. L 2 dem Verlauf der Spannung
Ua an der α-Ader der Leitung. Am Ende der Ladezeit (z.B. LT) werden die Kurzzeitspeicher abgetrennt
und stellen in der Meßzeit (ζ. B. Ml) der Auswerteschaltung ihre Ladespannung als Meßgröße
zur Verfügung.
F i g. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung. Sind die Kontakte
ml geschlossen, dann wird der Kondensator Cl gleichzeitig mit der α-Ader über den Widerstand
Rl gegen die Batteriespannung +UB aufgeladen. Seine Ladespannung Ucal hat den in Fig. 2 dargestellten
Verlauf. Nach dem Öffnen der Kontakte
ίο ml und Schließen der Kontakte nl liegt an der Auswerteschaltung
A W die Differenz zwischen der Ladespannung Ucal und der über die Widerstände R3,
R 4 aus der Batteriespannung + UB gebildeten Vergleichsspannung + Uv.
Entsprechend sind in einem zweiten Abfrageschritt die α-Ader und der Kondensator C 2 über Kontakte
ml und über den Widerstand Rl mit der negativen Batteriespannung — UB verbunden. Zur Auswertung
wird der Kondensator Cl über Kontakte η 2 mit der Auswerteschaltüng A W verbunden.
F i g. 4 zeigt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer vorgeschlagenen Anordnung
mit Ausnutzung der Potentialdifferenz der Adern, die bei direkter Erdung der Adern bzw. indirekter
Erdung über einen Widerstand entsteht. Die Anschlüsse der Kondensatoren C 3 bis C 8 an die
Auswerteschaltung sind durch Pfeile angedeutet, die auf die Buchstaben A W weisen.
Die Widerstände R7 und R8, R9 und RIO, RlS
und R16 bzw. RYI und R18 dienen der Erzeugung von Vergleichsspanmingen.
Die Leitungsadern α, b und die Kondensatoren C 3
bis C8 werden über die Widerstände RU, R13 b2W.
R12, R14 gegen die Batteriespannungen +UB bzw. — UB aufgeladen. Die Anschaltung erfolgt über die
Kontakte ρ bzw. r. An den Kondensatoren C 5 und C 6 liegt nur die Potentialdifferenz zwischen beiden
Adern.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abfrage codierter Gleichstromzeichen an Fernmeldeleitungen mit Hilfe von
Abfragespannungen auf der Empfangsseite, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig
mit der Anschaltung der Abfragespannung (z. B. + UB) für jede Meßgröße ein Analog-Kurzzeitspeicher
mit der abgefragten Leitungsader (z. B. ß-Ader) verbunden wird, daß die abgefragte
Meßgröße in die Analog-Kurzzeitspeicher nur für die Dauer der Einschwingzeit der Leitung (bestimmt
durch Leitungskapazitäten) eingespeichert wird, daß für jeden Abfrageschritt (I, II, III) die
Ausspeicherung und Auswertung des Inhalts der Analog-Kurzzeitspeicher erst nach Beendigung
der Anschaltung der Abfragespannung vorgenommen wird, und daß gleichzeitig mit jeder
Auswertung schon die nächste Abfragespannung an die Leitung angelegt wird und in andere
Analog-Kurzzeitspeicher die nächste Meßgröße eingespeichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Auswertung einer Abfrage Summen und Differenzen der in den Analog-Kurzzeitspeichern
enthaltenen Meßgrößen gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitig gespeicherten
Meßgrößen zentral ausgewertet werden.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kurzzeitspeicher Kondensatoren angeordnet sind, deren Kapazität klein ist gegen die Leitungskapazitäten.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Relaiskontakte (z. B. ml,
nl) zur wechselweisen Verbindung der Kondensatoren mit der Leitung (z. B. α-Ader) oder mit
der zentralen Auswerteschaltung (AW).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 590/85 7.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (6)
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