DE1220593B

DE1220593B - Verfahren und Vorrichtung zum konti-nuierlichen Herstellen von biegsamen, mikroporoesen Kunststoffstreifen

Info

Publication number: DE1220593B
Application number: DER29130A
Authority: DE
Inventors: Arthur Bradshaw; Frederick George Hellyer; Joseph Robbins; Frank Richard Smith; Ernest Arthur Toon
Original assignee: Balamundi Nederland NV
Current assignee: Balamundi Nederland NV
Priority date: 1960-11-21
Filing date: 1960-11-21
Publication date: 1966-07-07

Description

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von biegsamen, mikroporösen Kunststoffstreifen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von biegsamen, mikroporösen Kunststoffstreifen, bei dem eine Lage Kunststoffkörner gleichmäßig auf ein laufendes Förderband aufgestreut und durch eine Sinterzone geführt wird.
Es ist bekannt, die gesinterte Kunststofflage auf dem Förderband anschließend durch eine Verdichtungszone zu bewegen, um der Kunststofflage eine genügende Dichte und Festigkeit zu geben. Hiernach wird die Kunststofflage gekühlt und vom Förderband abgenommen. Während des Verdichtungsvorgangs wird die Temperatur niedriger als in der Sinterzone eingestellt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Kunststoffstreifen nach diesem bekannten Verfahren so herzustellen, daß sie möglichst biegsam und stark makroporös sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Lage der Kunststoffkörner vor der Sinterung einer Anfangsverdichtung unterworfen wird und daß nach der Sinterung und während des Durchgangs durch die Verdichtungszone der gesinterte Kunststoffstreifen einer weiteren Hitzebehandlung unterworfen wird, deren Temperatur über dem Sinterungspunkt der Kunststoffkörner liegt.
Durch diese doppelte Verdichtung kann das Verfestigen des Kunststoffstreifens in sehr schonender und gleichmäßiger Weise durchgeführt werden. Ferner ist es bei der zweiten Verdichtung möglich, geringere Drücke als bisher anzuwenden, weil der Kunststoffstreifen hierbei auf einer Temperatur gehalten wird, die über dem Sinterungspunkt der Kunststoffkörner liegt.
Durch die Kombination der beiden Maßnahmen wird dementsprechend ein Kunststoffstreifen erhalten, der so biegsam und mikroporös ist, daß er beispielsweise für Schuhsohlen verwendet werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist eine zum Förderband in Richtung seiner Bewegung geneigte Platte vorgesehen, unter der die Lage der aus dem Aufgabetrichter dem Förderband zugeführten Körner hindurchgeführt und dabei verdichtet wird.
Hinter der Sinterzone ist ein kontinuierlich bewegtes, endloses Band angeordnet, unter dem der gesinterte Kunststoffstreifen hindurchbewegt wird und welches dabei gegen die obere Fläche des gesinterten Kunststoffstreifens gepreßt wird und diesen verdichtet. Die erste Verdichtung mittels der geneigten Platte ergibt den zusätzlichen Vorteil, daß eine gleichmäßige Oberfläche und eine gleichbleibende Materialstärke erzielt werden. Durch das kontinuierlich bewegte endlose Band wird bei der zweiten Verdichtung gegenüber einer sonst üblichen Preßwalze eine schonende, über einen größeren Bereich verteilte Einwirkung auf den Kunststoffstreifen erhalten.
Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Auf dieser zeigt, teilweise im Schnitt, F i g. 1 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung, F i g. 2 eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung in vergrößertem Maßstab.
Die Vorrichtung enthält ein um zwei Rollen 12 und 14 in Pfeilrichtung laufendes Förderband 10.
Neben der Rolle 12 ist über dem oberen Trum ein Aufgabetrichter 16 mit Auslauf 20 für den körnigen Kunststoff vorgesehen. Zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Durchlaufs der Kunststoílkörner wird der Aufgabetrichter 16 durch einen Vibrator 18 in horizontale Schwingungen versetzt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Auslauf 20 des Aufgabetrichters etwa 1,9 cm vom FörderbandlO entfernt, so daß eine entsprechend starke Lage aus Kunststoffkörnern22 auf das Förderband gelangt.
In Richtung der Bewegung des Förderbands 10 befindet sich hinter dem Aufgabetrichter 16 oberhalb des Bands eine geneigte Platte 24, unter der die Körnerschicht hindurchgeführt wird. Die untere Fläche der Platte 24 ist in Förderrichtung nach unten geneigt, so daß das dem Aufgabetrichter abgewendete Ende der Platte nur noch 0,8 cm vom Förderband entfernt ist. Die Körnerschicht wird daher beim Durchgang unter der Platte 24 entsprechend verdichtet.
Das Förderband 10 mit der Körnerschicht durchläuft dann eine Kammer 26, in der eine Sinterungstemperatur von etwa 1750 C herrscht. Die Beheizung erfolgt auf elektrischem Wege, wie durch den Strahler 27 angedeutet ist. In der Kammer wird durch das Sintern die Stärke der Körnerschicht von etwa 0,8 auf etwa 0,7 cm vermindert.
Bei der dargestellten Vorrichtung hat die Kammer 26 eine Länge von etwa 185 cm, während das Förderband 10 mit einer Geschwindigkeit von etwa 12 cm/min. umläuft.
Hinter der Kammer 26 ist ein kontinuierlich bewegtes endloses Band 30 oberhalb des Förderbands 10 vorgesehen, unter dem der gesinterte Kunststoffstreifen 28 hindurchbewegt wird und welches dabei gegen die obere Fläche des gesinterten Kunststoffstreifens gepreßt wird und diesen verdichtet. Um das Verdichten zu erleichtern, ist eine Wärmebehandlung des Kunststoffstreifens 28 durch geheizte Platten 32, 34 vorgesehen, zwischen denen der gesinterte Kunststoffstreifen 28 auf dem Förderband 10 hindurchgeführt wird. Es wird eine Temperatur von etwa 1100 C eingestellt.
Das endlose Band besteht vorzugsweise aus rostfreiem Stahl und läuft über drei Rollen 36, 38, 40.
Unmittelbar unter diesen Rollen läuft das Förderband 10 über entsprechende Gegenrollen 42, 44, 46.
Die Rollen 36 und 40 werden so angetrieben (nicht dargestellt), daß das endlose Band 30 mit gleicher Geschwindigkeit läuft wie das FörderbandlO. Die Achse der Rolle 36 liegt etwas höher als die Achsen der Rollen 38 und 40, so daß sich die Verdichtungszone von der Rolle 36 bis zur Rolle 38 erstreckt.
Während des Durchgangs unter dem Band 30 wird der Kunststoffstreifen 28 auf seine endgültige Stärke verdichtet. An der Eintrittsseite beträgt der Abstand zwischen Band 30 und Förderband 10 etwa 0,7 cm, während der Abstand auf der Austrittsseite nur noch etwa 0,3 cm beträgt.
Im letzten Teil des Bandes 30 sind zwischen den Rollen 38 und 40 Kühlplatten 48 und 50 vorgesehen, zwischen denen der verdichtete, gesinterte Kunststoffstreifen 28 hindurchbewegt wird. Durch das Kühlen erfolgt ein Aushärten des Kunststoffstreifens 28,- der dann von dem Förderband in beliebiger Weise abgenommen und in Rollenform aufgewickelt werden kann.
Zum Herstellen des Kunststoffstreifens kann ein granulierter Kunststoff, bestehend aus 66,53 Ge- wichtsteilen Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat mit einem Chloridacetatverhältnis von 95: 5, 32,25 Gewichtsteilen eines nichtflüchtigen Weichmachers, 0,64 Gewichtsteilen eines Färbmittels und Füllers und 0,22 Gewichtsteilen eines handelsüblichen Anfeuchtungsmittels, verwendet werden.
Die gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellten Kunststoffstreifen sind vielseitig anwendbar.
Sie können auch als Element eines aus Schichten bestehenden Streifens benutzt werden, wobei das zweite Element ein Streifen aus Faserstoff ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von biegsamen, mikroporösen Kuststoffstreifen, bei dem eine Lage Kunststoffkörner gleichmäßig auf ein laufendes Förderband aufgestreut und durch eine Sinterzone- geführt wird, worauf der gesinterte Kunststoffstreifen auf dem Förderband durch eine Verdichtungszone bewegt, hiernach gekühlt und schließlich vom Förderband abgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Kunststoffkörner vor der Sinterung einer Anfangsverdichtung unterworfen wird und daß nach der Sinterung und während des Durchgangs -durch die Verdichtungszone der gesinterte Kunststoffstreifen einer weiteren Hitzebehandlung unterworfen wird, deren Temperatur jiber dem Sinterungspunkt der Kunststoffkörner liegt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zum Förderband (10) in Richtung seiner Bewegung geneigte Platte (24), unter der die Lage der aus dem Aufgabetrichter (16) dem Förderband (16)) zugeführten Körner (22) hindurchgeführt und dabei verdichtet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein kontinuierlich bewegtes endloses Band (30), unter dem der gesinterte Kunststoffstreifen (28) hindurchbewegt wird und welches dabei gegen die obere Fläche des gesinterten Kunststoffstreifens gepreßt wird und diesen verdichtet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch geheizte Platten (32, 34), zwischen denen zur weiteren Hitzebehandlung der gesinterte Kunststoffstreifen (28) auf dem Förderband (10) hindurchgeführt wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, gekennzeichnet durch Kühlplatten (48, 50), zwischen denen nach der weiteren Hitzebehandlung der verdichtete gesinterte Kunststoffstreifen (28) hindurchbewegt und dabei gekühlt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschriften Nr. 187 302, 204255.