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Karde mit pneumatischem Abzug des Fasergutes vom Tambour Die Erfindung
bezieht sich auf eine Karde mit pneumatischem Abzug des Fasergutes vorn Tambour
mittels eines hohlen und glatte. Abnehmers, der finit Löchern versehen ist und in
dessen Innerem ein ebenfalls hohler, mit einem Längsschlitz versehener Leitzylinder
angeordnet ist, dessen Inneres unter der Wirkung einer Absaugvorrichtung steht.
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Es ist bekannt, an einer Krempel die Abnehmereinrichtung aus zwei
Zylindern zusammenzusetzen, die mit der großen Trommel zusammenwirken. Ein Zylinder
ist als ein perforierter Saugzylinder ausgebildet und liegt an dem anderen @ Zylinder
an, Beide Zylinder befinden sich in einem Abstand von dem Tambour der Krempel. Der
Luftunterdruck in dem perforierten Zylinder mu14 sehr stark sein, um das Fasergut
von dem Tambour absaugen zu können. Eine solche Anordnung ist außerdem kompliziert
und platzraubend.
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Bei einer anderen bekannten Karde der eintgs genannten Art wirkt die
durch die Wand des Abnehmers dringende Absaugluft auf den Tambour durch ein Mundstück.
Sie kann aber auch direkt auf den Tambour wirken. Das pneumatische Lösen der Fasern
vom Belag des Tariibours soll durch einen mittels Ventilator angesaugten Luftstrom
erfolgen. Dabei muß dieser Luftstrom die Wand des mit Löchern versehenen Abnehmers
zweimal durchqueren, und zwar das erste Mal aus dem Inneren des Abnehmers nach außen
und das zweite Mal von außen in das Innere des Abnehmers.
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Durch diese Vorrichtung ist jedoch ein einwandfreies Arbeiten nicht
gewährleistet. Es wurde gefunden, daß mindestens ein Unterdruck von etwa. 200 mm
Wassersäule benötigt wird, um die Fasern von der großen Trommel durch einen Saugvorgang
abzunehmen. Es ist daher leicht einzusehen, daß bei Ansaugen durch zwei durchlöcherte
Oberflächen hindurch, die verhältnismäßig weit voneinander entfernt sind, der auftretende
Druckabfall so wesentlich ist, daß es praktisch urimöglich ist, mit einem Ventilator
den erforderlichen Unterschied zu erhalten. Der Leistungsverlust ist dadurch überaus
groß und technisch mit dem gewünschten Ergebnis nicht vereinbar. Iiinvt kommt, daß
Staubteilchen und kurze Fasern unweigerlich die Löcher des Abnehmers durchqueren,
da ein Druck durch die auf Grund der Rotation des Tambours und des Mundstückes in
Bewegung versetzte Luft hervorgerufen wird. Dieser Staub und die kurzen Fasern fallen
auf den unteren Teil des Abnehmers, da die Luftgeschwindigkeit an dieser Stelle
am geringsten ist. Außerdem werden diese angesammelten Staub- und Faserteilchen
gewaltsam gegen die untere Wand des. Abnelurners gepreßt und verstopfen die hier
befindlichen öffnungen.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Karde zu schaffen, bei der alle diese
Nachteile ausgeschaltet sind, wobei in einer einfachen Anordnung das Abziehen des
Fasergutes von dem Tambour ermöglicht wird, ohne daß ein zweimaliges Durchqueren
des Luftstromes durch die Wand des Abnehmers erforderlich ist und das Vlies einheitlich
abgezogen wird unter einem Minimum an Druckverlust, wobei Deichzeitig jede Ansammlung
von Staub- und Faserteilchen im Inneren des Abnehmers vermieden und ein Flor gebildet
wird, der sich zum leichten Weiterverarbeiten eignet, da er bereits einte möglichst
parallele Lagerung der Fasern aufweist.
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Die Erfindung besteht bei der Karde der eingangs genannten Art darin,
daß der Längsschlitz in dem Leitzylinder genau an der Berührungslinie zwischen dem
Abnehmer und dem Tambour angeordnet ist, der Abnehmer in der gleichen Richtung rotiert
wie der Tambour und daß der Leitzylinder axial mit einer Absaugleitung verbunden
ist.
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Dadurch wird der Faserweg auf ein Minimum reduziert und folglich die
Erhaltung der Parallelität der Fasern auf ein Maximum gebracht.
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer Karde dargestellt
.und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht einer Karde
gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Draufsicht. auf die Karde gemäß. der Erfindung,
F i g. 3 einen Schnitt durch den Abnehmer der Karde, F i g. 4 eine Ansicht :der
Gegenstände zur Verbindung und Abdichtung des Sauglüfters mit dem Leitzylinder des
Abnehmers, F ig. 5 und 6 einen Schnitt durch den doppelwandigen, mit Löchern versehenen
Abnehmer gemäß der Erfindung, F i g. 7 eine Ansicht des in eine Zone des Unterdruckes
bzw. Überdruckes abgeteilten Leitzylinders des Abnehmers, F i g. 8 eine Ansicht
einer Zusatzeinrichtung zur Reinigung der Karde gemäß der Erfindung durch Unter-
bzw. Überdruck, F i g. 9 und 10 eine Draufsicht und Ansicht einer Abhebevorrichtung
gemäß der- Erfindung zum Lösen des Faserflors.
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In der Zeichnurigz.i`s't bit 1 der Tambour bezeichnet, auf dessen
Krätzenbeschlag die zu kardierenden Fasern sich befinden, während mit 2 ein mit
Löchern versehener, hohler und umlaufender Außenmantel bezeichnet ist, welcher den
um eine Achse 3 sich drehenden, an sich `bekannten Abnehmer darstellt. Im Inneren
des Außenmantels 2 ist - wie bereits oben ausgeführt - ein zylindrischer Leitzylinder
5, 6 angeordnet, welcher in bezug auf den Tambour 1 einen Längsschlitz 4 aufweist.
Vorzugsweise ist die Breite -dieses Schlitzes verstellbar. Dies kann beispielsweise
dadurch -erfolgen, daß der Leitzylinder aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen
5 und 6 besteht, welche derart ausgebildet sind, daß sie einerseits zwischen sich
- den Schlitz aufweisen und andererseits sich überlappen, wobei zum Zwecke der Vergrößerung
oder Verkleinerung des Schlitzes 4 die Uberlappung mehr oder weniger vergrößert
wird (F i g. 1 und 4). Der Leitzylinder 5, 6 ist vorzugsweise mit Leitblechen. ?
ausgestattet. Ein Teil der Oberfläche des Teiles'.5 ist mit einem Gitter 18 versehen,
mit dem Zweck, den Faserflor bis zur höchsten Stelle des Abnehmers auf dem Außenmantel
2 festzuhalten. F i g. 3: der Zeichnung zeigt eine Detailansicht eines mit derartigen
Leitblechen versehenen Leitzylinders. _ Der Außenmantel 2 ist an einem seiner beiden
Enden offen und,- :über ein ringförmiges Glied 8 (F i g. 4), welches eine Drehbewegung
des Mantels bei einwandfreier Abdichtung zuläßt, mit einer Absaugleitung 9 verbünden,
welche ihrerseits mit einem Sauglüfter 10 in Verbindung steht. Dieser bläst die
angesaugte Luft in..eine mit einem Filter 12 ausgerüstete Kammer 11., in= welcher
sich die Abfälle ansammeln, die auf diese Weise wiedergewonnen werden können (F
i g. 2).
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Nach einer vollkommenen und vorteilhaften Ausführungsform des Allnehmers,
welcher in den F i g. 5 und 6 der Zeichnung dargestellt ist, kann dieser einen Doppelmantel
aufweisen, und zwar nicht nur den mit feinen Löchern versehenen Außenmantel 2, sondern
auch - einen. Innenmantel 19, welcher in einem gewissen Absahd, zu der ersten Wand
parallel verläuft und eine. gröbere Perforation aufweist als der Außenmantel 2,
wobei jedoch die Gesamtfläche der einzelnen Löcher größer ist als diejenige der
Löcher des Außenmantels 2. Zu diesem Zwecke können bei dem Abnehmer der Außen- und
Innenmantel 2 und 19 miteinander über eine gewisse Anzahl von ringförmigen, senkrecht
zu ihrer Achse stehenden Zwischenwänden 20 verbunden sein. Auf diese Weise wird
zwischen den beiden Mänteln eine gewisse@Anzahl von Kammern gebildet, wobei jede
dieser Kammern auf dem Innenmantel 19 vorzugsweise nur eine einzige Lochreihe aufweist.
e Diese Anordnung gewährleistet eine gleichmäßige Saugwirkung sowie eine bessere
Ausnutzung der gelochten Oberfläche des Außenmantels 2. Außerdem liegen die von
dem Tambour abgelösten Fasern nicht mehr durcheinander, sondern bilden viehmehr
entsprechend den einzelnen Kammern der beiden Zylinder Vliesreihen, was eine bessere
Gleichmäßigkeit sowie Parallelität der den Flor bildenden Fasern gewährleistet.
Darüber hinaus- wird dadurch die Saugluft besser geführt, was seinerseits eine größere
Gleichmäßigkeit des Unterdrucks zur Folge hat.
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Die Anzahl sowie der gegenseitige Abstand der ringförmigen Zwischenwände
20 können variiert bzw. verstellbar ausgeführt werden, wodurch eine Änderung der
Breite der Faservliese möglich ist.
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In weiterer Ausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung, welche
insbesondere in F i g. 7 der Zeichnung dargestellt ist, wird die beim Absaugen des
Außenmantels 2 des Abnehmers ausgestoßene Abluft zur Druckluftreinigung des Kardengestelles
und/oder sogar -der Oberfläche des Außenmantels 2 des Abnehmers verwendet.
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Zu diesem Zwecke kann der innere Teil des Abnehmers, d. h. mit anderen
Worten der mit dem Ablüfter verbundene feste Leitzylinder 5, 6 mit Hilfe einer in
Längsrichtung verlaufenden Zwischenwand 21 in zwei Räume getrennt sein, von welchen
der eine, obere, über die unter Unterdruck stehende Absaugleitung 9 mit dem Sauglüfter
10 verbunden ist, wohingegen der zweite, untere Raum über eine weitere unter Überdruck
stehende Leitung 22 mit dem Sauglüfter 10 in Verbindung steht. Es liegt klar auf
der Hand, daß der Außenmantel 2 des Abnehmers nach erfolgtem Absaugen der durchtretenden
Fasern vor der Öffnung 4 durch .die Wirkung der Druckluft in dem unteren Raum des
Leitzylinders 5, 6 gereinigt wird, während der Abnehmer im Verlaufe seiner Drehbewegung
in die Überdruckzone des unteren Raumes eintritt.
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In weiterer Ausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung, welche
in F i g. 8 der Zeichnung im einzelnen dargestellt wird, ist das Kardengestell 23,
welches den Tambour 1 sowie den pneumatischen Abnehmer trägt, an seinem unteren
Teil mit einem aus gelochtem Blech bestehenden Doppelboden 24 ausgerüstet, auf welchem
sich die Abfälle ansammeln. Der durch den Boden 24 gebildete untere Raum des Gestelles
23 steht mit der Saugleitung 9 des Sauglüfters 10 über einen Saugkanal 25 in Verbindung.
Darüber hinaus kann die Druckleitung 22 des Lüfters 10 derart ausgebildet sein,
daß dadurch eine Reinigung der verschiedenen Teile der Karde, insbesondere aber
des Tambours 1, durch die Blaswirkung der durch einen Blaskopf 26 ausgestoßenen
Luft gewährleistet ist. Die in der .Zeichnung dargestellten Pfeile zeigen die Strömungsrichtung
der ausgestoßenen. Luft.
Dank einer besqnderen A4ordnuug können
sich die aus den verschiedenen Reinigungsorganen herrührenden Abfälle nicht pyramidenförMig
aufhäufen, sondern werden vielmehr auf der Gesamtoberfläche des Doppelbodens 24
teppichartig weit aasgebreitet. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, eine beträchtliche
Menge der Abfälle in einem Kgsten ganz bestimmter Größe zu speicbern, was bezfjglich
der Handhabung dieser Alxfälle von Vorteil ist und auch zu Ersparnissen führt. Schlie@ilich
hat infolge des im unteren Teil der Karde he-schenden Unterdruckes der Staab nicht
mehr die Tendenz, ,mach außen zu dringen. Dieser wird vielmehr in Richtung des 1)oppelbodens
24 gesaugt, was eine Reinigung der Außenluft zur Folge hat und dgrüber bina4g die
Zahl der Reiuigangsvorgänge gn der Karde herabsetzt, da in diesem Falle die wesentlichen
Teile der Karde nicht so häufig verstauten und verschmutzen.
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Das Ablösen des Faserflors vom Abnehmer erfolgt mit Hilfe eines Reibblattes,
welches die erheblichen Nachteile der vorerwähnten bekannten verwandten Einrichtungen
vermeidet. Dieses Blatt, welches in den F i g. 9 und 10 der Zeichnung mit
16 b$zeiahnet ist, kann um eine Achse 13 schwingen, wobei der Abstand dieser Achse
in hezug auf die Achse 3 des Abnehmers vorzugsweise verstellt werden kgnn, Darüber
hinaus ist die Gesamtanordnung des Abnehmers sowie der Ablösevorrichtung des Flors
vorzugsweise auf einem verstellbaren Gestell 17 gelagert, welches eine Veränderung
des Abstandes zwiseheu der Achse des Abnehmers 2 und der Achse des Tambours 1 ermöglicht.
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Die Regelung des Unterdruckes beim Absaugen kann gleichfalls durch
Verstellen einer Klappe 14
vorgenommen werden. Der Lüfter wird vorzugsweise
von einem Motor 13 angetrieben, welcher gegebenenfalls über ein mit dem Antriebsrad
des Tambours verbundenes Übersetzungsgetriebe gesteuert werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Wenden der Fasern vermieden,
da diese nach der Absaugung auf dem gelochten Außenmantel 2 des Abnehmers infolge
des innerhalb der Ansaugöffnung herrschenden Unterdruckes liegenbleiben. Die Vermeidung
der Kardierung der Fasern an dieser Stelle setzt die Bildung von Staub und Abfällen
herab und gewährleistet darüber hinaus eine bessere Parallelität der Fasern auf
dem gelochten Außenmantel des Abnehmers, da diese Fasern ihre Lage nicht ändern.
Die Aufrechterhaltung der Parallelität der Fasern trägt zu einer Vereinfachung des
Streckverfahrens bei, welches sich dem Kordieren anschließt, wodurch ein gleichmäßiges
Vorgarn erhalten wird. Im übrigen bestehen keinerlei Druckunterschiede und demzufolge
auch keine Tendenz zum Mitnehmen und zur Anhäufung der Fasern zwischen dem Tambour
und dem Abnehmer, da das Ablösen der Fasern von dem Tambour durch Saugwirkung erfolgt.
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Andererseits gewährleistet die Karde gemäß der Erfindung eine zusätzliche
und wirksame Reinigung der Fasern, da die im Schwebezustand befindlichen Staubteilchen
sowie kleinen Verunreinigungen durch die in dem gelochten Abnehmer vorgesehenen
öffnungen entfernt werden. Diese Entstaubung verbessert die Qualität des Fertigerzeugnisses,
wobei gleichzeitig auch die Ausbreitung des Staubes in die Umgebungsluft vollkommen
vermieden wird. Schließlich ist die in den öffnungen des Abnehmers auftretende Sgugwirkung
gn denjenigen Stellen intensiver, an welchen die Ablagerung der Fasern ein geringsten
ist, Auf diese Weise entstelht eine gewisse Selbstregelung der Faserzufuhr in Richtung
des Abnehmers, was einen gleichmäßigeren Flor gewährleistet, als es bei den bisherigen
bekannten Karden der Fall gewesen ist.
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Die Reglung der Zufuhr der Fasern bann mit Hilfe eines jeden beliebigen
bekannten Mittels erfolgen, und zwar auf mechgnischem oder elelktrischem Wege (elektronische
Vorrichtung, Fotozelle u. dgl.), wobei diese Mittel entweder auf die Drehzghl des
Abnehmers bzw. die Intensität der Ansaugurig oder aber auf die Änderung des Abstandes
zwischen dem Tambour und dem Abnehmer bzw, guf die Auderung des Abstandes zwischen
der Abhehevorriehtung des Flors und dem Abnehmer einwirken können.
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Auf diese Weise ist das Kordieren wirksamer, da die Fasern gn die
höchste Stelle der Nadeln oder Zähne des Tambours, d. h. an diejenige Stelle gesaugt
werden, an welcher ein Kordieren der Deckelstäbe am größten ist, gnstatt an der
Wurzel der .Nadeln oder Zähne aufgehäuft liegen, zu bleiben. Dies ist auch ein Grund,
weshalb es mit der erfindungsgemäßen Karde möglich ist, die Kgrdierleistung erheblich
zu steigern. Diese Leistungssteigerung estgttet es, hei eirar gegebenen Menge au
Fgsergut die Zahl der Karden herabzusetzen, was zu beträchtlichen Einsparungen der
Anlage- und Lager4n gskpsten führt.