DE1219380B - Vorrichtung zum Verdichten pulverfoermiger Stoffe, insbesondere von Kunststoffpulvern - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Verdichten pulverförmiger Stoffe, insbesondere von Kunststoffpulvern Für den rationellen Versand und für gewisse Verarbeitungsverfahren von größeren Mengen von Stoffen, die bei der Herstellung pulverförmig anfallen, z.B. von Kunststoffpulvern, ist ein geringes Schüttgewicht ungünstig. Es ist zweckmäßig, das Pulver durch eine geeignete Verdichtungsmethode auf ein höheres Schüttgewicht zu bringen. Hierbei muß die im Pulver enthaltene Luft entfernt werden.
• Für diese Aufgabe sind eine Reihe von Verdichtungsmaschinen vorgeschlagen worden, die trotz guter Erfolge bei anderen Stoffen beim Einsatz für Kunststoffpulver versagen, wenn diese so beschaffen sind, daß sie in sehr feinkörnigem, staubartigem Zustand vorliegen, sehr stark mit Luft angereichert sind und ihr Schüttgewicht schwankt. Diese bekannten Maschinentypen arbeiten im allgemeinen mit sogenannten Verdichtungswalzen, die an ihrem zylindrischen Umfang in geeigneter Weise porös gemacht worden sind, so daß durch sie die im Pulver enthaltene Luft mittels Vakuum entfernt werden kann.
• Es gibt weiterhin Vorrichtungen, bei denen das zu verdichtende Gut in einem Zylinder unter Kolbendruck verdichtet wird, wobei der plane Kolbenboden mit Entlüftungsöffnungen versehen ist. Falls feines oder gar pulverförmiges Gut verdichtet werden muß, ist der Kolbenboden noch mit einem Filtertuch bespannt.
• Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sich bei sehr feinen Pulvern nach kurzer Zeit auf den Walzen oder auf dem Filtertuch eine fast luftundurchlässige Schicht festsetzt, die sich nicht mehr in einfacher Weise entfernen läßt. Der Verdichtungseffekt wird dadurch wesentlich geringer, und die Luft kann nicht so vollständig aus dem Pulver entfernt werden, daß tragbare Abfüllzeiten und Gewichtstoleranzen einzuhalten sind.
• Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verdichtungsvorrichtung nach Art eines Preßzylinders mit in ihm gleitendem, mit Luftaustrittsöffnungen und pulverseitig angeordnetem Filtertuch versehenem Verdichtungskolben so zu vervollkommnen, daß ohne zwischenzeitlichen Arbeitsausfall durch notwendig gewordene Reinigungsarbeiten am verstopften Filtertuch diese Vorrichtung eingesetzt werden kann.
• Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch eine mit dem Filtertuch iiberspannte erhabene Ringfläche an der pulverseitigen Druckfläche des Kolbens gelöst.
• Ein Zusetzen und Verstopfen des Filtergewebes ist bei der erfindungsgemäßen Ausführung nicht mehr möglich, da das Filtergewébe, bedingt durch die tellerartige Form der Kolbendruckfläche, ent- sprechend dem Arbeitsrhythmus des Verdichtungskolbens und den herrschenden Druckverhältnissen, sich selbst reinigt. Beim Druckhub wird das Filtertuch durch den im Preßzylinder herrschenden tlberdruck an die tellerartige Kolbenbodenfläche angedrückt, beim Rückhub nunmt es seine normale, ebene, durch die Eigenspannung gegebene Lage wieder ein, oder aber bei im Zylinder auftretendem Unterdruck nimmt sie eine zum Zylinderraum hin gewölbte Stellung ein, wobei gleichzeitig noch Luft durch das Filtertuch in den Preßzylinder gesaugt wird, die das Abheben einer eventuell noch anhängenden, verdichteten Pulverschicht unterstützt.
• In den A b b. 1 und 2 ist je eine Verdichtungsvorrichtung schematisch dargestellt, die mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Verdichtungskolben ausgerüstet sind.
• Bei einer Presse nach Abb. 1 wird das in einen Preßzylinder 1 eingefüllte und auf einer Bodenplatte 2 aufliegende Pulver 3 vom Verdichtungskolben 4, der zwecks Abdichtung an der Wandung des Zylinders 1 mit einer Dichtung 5 ausgerüstet ist, bei seinem Niedergang in Pfeilrichtung 6 zusammengedrückt. Die im Pulver 3 enthaltene Luft kann durch das eine Ringfläche 9 an der Kolbendruckseite überspannende Filtertuch 8 und Öffnungen 7 des Verdichtungskolbens 4 und gegebenenfalls durch in der Platte 2 angebrachte Öffnungen 10 mit aufliegendem Filtertuch 11 austreten. Der Verdichtungskolben wird von einer Vorschubeinrichtung 18, z. B. einem pneumatischen oder hydraulischen Zylinder, bewegt.
• Nach Erreichung der gewünschten Verdichtung des Pulvers wird nach kurzer Druckentlastung, die durch kurzes Anheben des Verdichtungskolbens 4 bewirkt wird, die Bodenplatte 2 von einer pneumatisch, hydraulisch oder in anderer Weise angetriebenen Vorrichtung 12 so weit verschoben, daß eine in dem Boden 2 angeordnete Öffnungi3 unter den Zylinder 1 gelangt. Nochmaliges weitergehendes Herunterfahren des Verdichtungskolbens 4 in Pfeilrichtung 6 bewirkt den Ausstoß des verdichteten Pulvers und die restlose Entleerung des Zylinders 1 in einen an einer üblichen Sackanhängevorrichtung 14 angebrachten Sack 15 oder ein sonstiges Auffanggefäß.
• Als weiteres Ausführungsbeispiel ist in A b b. 2 eine Vorrichtung für das unmittelbare Verdichten des Pulvers in der Packung dargestellt. Das Pulver 3 wird in die Packung 15 und den Zylinder 1 eingefüllt. Die Vorschubvorrichtung 18. drückt den nach der Be schreibung zu Abt. 1 ausgerüsteten Kolben 4 mit Bohrungen 7, Filtertuch 8 und Dichtung 5 in Pfeilrichtung 6 auf das Pulver 3. Dadurch, daß der Zylinderl der Zusammendrückung entsprechend bemessen ist, befindet sich die Pulveroberfläche nach dem Pressen nicht mehr beim Zylinderanfang 16, sondern beim Zylinderende 17. Die Packung 15 kann mit dem eingefüllten und verdichteten Pulver abgenommen und zum Versand verschlossen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Vorrichtung zum Verdichten von lockeren Pulvern, insbesondere von Kunststoffpulvern, mit einem in einem Preßzylinder gleitenden, mit Luftaustrittsöffnungen und pulverseitig angeordneten Filtertuch versehenen Verdichtungskolben, gekennzeichnet durch eine mit dem Filtertuch überspannte erhabene Ringfläche an der pulverseitigen Druckfläche des Kolbens.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 836 159; USA.-Patentschriften Nr. 2 379 230, 2445 752, 2949711,3043350.