DE2243136C3 - Verfahren und Einrichtung zur Paketierung von festen radioaktiven oder giftigen Abfallstoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Es geht dabei um die Beseitigung von schädlichen, insbesondere radioaktiven festen Abfällen, wie sie in Kernkraftwerken, Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlagen und anderen kerntechnischen Anlagen sowie z. B. in chemischen Betrieben anfallen.

Es besteht bei diesen Abfallstoffen die Aufgabe, die Volumina so weit einzuengen, daß ein möglichst geringes Lagervolumen beansprucht werden muß, ohne daß giftige oder radioaktive Bestandteile bei der Behandlung oder der Lagerung freigesetzt werden können.

Zum Pressen der Abfallstoffe werden heute meist Paketierpressen angewandt, die das zu pressende Gut direkt in Fässer pressen. Dabei besteht aber die Gefahr, daß durch die beim Pressen auftretenden Kräfte die Fässer reißen. Die beim Pressen freiwerdenden giftigen oder radioaktiven Bestandteile können zu einer Verseuchung des Bedienungsraumes führen.

Es ist weiterhin ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt (Chem. Ing. Techn. 42. Jahrgang [1970] Nr. 9/10, Seiten 645-653), bei dem durch Einsatz eines Preßzylinders die Abfälle unter hohem Druck verpreßt werden und die ausgestoßenen Preßkuchen in ein Faß abgefüllt werden. Hierbei wird das Faß zwar beim Preßvorgang nicht beansprucht, doch ist zum Füllen des Fasses ein zusätzlicher komplizierter Arbeitsgang nötig, der zu Kontaminationen in der Anlage führen kann. Außerdem müssen die einzelnen Preßkuchen möglichst ohne Bildung von Hohlräumen in das Faß eingefüllt werden.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Paketierung von festen radioaktiven oder giftigen Abfällen zu schaffen, bei denen die Abfälle in ein Rohr eingebracht, darin mittels eines Kolbens zusammengepreßt und in ein Faß abgefüllt werden können, ohne daß das Faß übermäßig beansprucht wird, Kontaminationen in der Anlage auftreten oder ein besonderer Arbeitsgang zum Einfüllen der Preßkuchen in das Faß notwendig ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rohr in das Faß eingesenkt, dort mit den Abfällen befüllt wird und nach dem Zusammenpressen der Abfälle aus dem Faß gezogen wird.

Der Preßvorgang erfolgt dabei direkt im Faß, ohne daß die Faßwand dabei mechanisch wesentlich beansprucht wird und ohne daß das Preßgut mit der äußeren Faßoberfläche bzw. der Einfüllöffnung in Berührung kommt.

Die gesamte Preßeinrichtung befindet sich vorteilhafterweise in einer Unterdruckkammer, so daß keine radioaktiven oder giftigen Stoffe nach außen dringen können.

Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird in nachfolgendem Ausführungsbeispiel anhand der Abbildung beschrieben:

In einer geschlossenen Box (1) befindet sich auf einer Fördereinrichtung (2) eine fixierte Grundplatte (3), welche ein Faß (4) in die gewünschte Position führt. In das Faß (4) wird ein Rohr (5) mittels einer Hubvorrichtung (6) eingesenkt.

Eine Dichtung (7) sorgt für einen luftdichten Abschluß zwischen Faß (4) und Hubvorrichtung (6) so daß während des Preßvorganges keine Luft unkontrolliert aus dem Rohr (5) und dem Faß (4) nach außen gelangen kann.

Am oberen Ende des Rohres (5) ist eine Absaugvorrichtung (9) mit einem ringförmigen Schlitz (8) befestigt, über die kontinuierlich Luft abgesaugt werden kann. Der Preßkolben (10) wird für jede Preßcharge in die Box (1) hineingefahren. Wenn das Faß (4) gefüllt ist, wird bei herabgefahrenem Preßkolben (10) das Rohr (5) aus dem Faß (4) gezogen. Danach wird der Preßkolben (10) angehoben, der Raum zwischen den Preßlingen und der Faßwand, falls notwendig, z. B. mit Zement ausgegossen und das Faß (4) verschlossen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Paketieren von festen radioaktiven oder giftigen Abfällen, bei dem die Abfälle in ein Rohr eingefüllt, darin mittels eines Kolbens zusammengepreßt und in ein Faß abgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (5) in das Faß (4) eingesenkt, dort mit den Abfällen befüllt wird und nach dem Zusammenpressen der Abfälle aus dem Faß (4) gezogen wird.

2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einsenken eine Hubvorrichtung·^) vorgesehen ist, daß nach dem Einsenken das Rohr (5) mit dem Faß (4) luftdicht verbunden ist und daß an dem Rohr (5) eine Absaugvorrichtung (9) angebracht ist.