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Lichtsetzgerät Die Erfindung betrifft ein Lichtsetzgerät mit einem
optischen System zur Projektion von Typen auf eine Bildfläche, auf die Buchstaben
oder sonstige Zeichen zu Druckzwecken kombiniert projiziert werden.
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Bei den meisten bekannten Lichtsetzgeräten ist es notwendig, Typenträger
oder optische Systeme nacheinander beim Übergang von einer zu projizierenden Type
auf die folgende zu verschieben. Die Teile, die bei diesen bekannten Geräten bewegt
werden müssen, haben oft eine beträchtliche Masse, weshalb bei schneller Betätigung
die auftretenden Trägheitskräfte beträchtlich sind. Eine Aufzeichnung auf einen
lichtempfindlichen Fihn ist erst dann möglich, wenn die bewegten Teile zur Ruhe
gekommen sind, so daß die Arbeitsgeschwindigkeit dadurch begrenzt ist.
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Diese Schwierigkeit wird bei einem Lichtsetzgerät mit einem optischen
System zur Projektion von auf einer Vielzahl von Trägern angeordneten Typen auf
eine Bildfläche gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß seitlich der optischen
Achse des Projektionssystems Planspiegel oder Prismen mit reflektierenden Oberflächen
angeordnet sind, die derart in den Strahlengang verschiebbar sind, daß die Ebenen
der reflektierenden Oberflächen dabei unverändert bleiben und von jeder reflektierenden
Oberfläche die Type (Typen) eines Trägers auf die Bildfläche reflektiert wird (werden).
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Infolgedessen können die Typenträger und Aufnahmemittel fest angeordnet
sein, während die Spiegel oder Prismen immer genau in ihrer korrekten Lage bezüglich
der Neigung ihrer reflektierenden Flächen bleiben, weil sie sich entlang der Ebene
ihrer reflektierenden Oberfläche bewegen. Es ist deshalb ein besonderer Vorteil
der Erfindung, daß diese sich während der Projektion noch bewegen können. Dementsprechend
können die Spiegel oder Prismen, nachdem sie zum Stillstand gekommen sind, augenblicklich
wieder zurückbewegt werden. Der Verschluß kann sich öffnen, bevor die Prismen oder
Spiegel stillstehen, während er sich schließen kann, nachdem die Rückwärtsbewegung
begonnen hat. Auf diese Weise ist es möglich, sehr schnell und trotdem sehr genau
zu projizieren.
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Das Gerät nach der Erfindung ist selbstverständlich so konstruiert,
daß die Vielzahl von Typenträgern in bezug zur optischen Achse so angeordnet ist,
daß die Länge des Lichtweges von den Typen über die Prismen oder Spiegel zum optischen
System, oder vom optischen System über die Prismen oder Spiegel zu den Aufnahmeeinheiten
für alle Typen gleich lang ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist jede reflektierende
Oberfläche Bestandteil eines Elements, durch dessen Mittelteil der Strahlengäng
nicht abgelenkt wird, während dessen Endteile je eine reflektierende Oberfläche
aufweisen, deren Ebenen senkrecht zueinander verlaufen.
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Jeder Typenträger kann in an sich bekannter Weise mehr als eine Type
tragen. Zweckmäßigerweise wird dann vor der Bildfläche eine verschiebbare
Blendenöffnung vorgesehen, die nur das Bild einer Type hindurchläßt.
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Die Typenträger oder zwischen diesen und der dahinter angeordneten
Lichtquelle vorgesehene Teile sind zweckmäßig diffuslichtdurchlässig ausgebildet.
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Aus Sicherheitsgründen können lichtundurchlässige Wände zwischen den
Typenträgern oder Aufnahmeeinheiten angeordnet sein. Diese Wände erstrecken sich
nach der optischen Achse zu im wesentlichen parallel zu dem Weg der Lichtstrahlen
des angrenzenden Typenträgers zu den entsprechenden Prismen oder Spiegeln, oder
von den Spiegeln oder Prismen zu den entsprechenden Aufnahmeeinheiten.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es
zeigt F i g. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines Lichtsetzgeräts
nach der Erfindung, F i g. 2 eine perspektivische Teilansicht einer Anzahl von Prismenkörpern
und den Strahlengang für drei Typen auf einem Typenträger,
F i g.
3 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
und F i g. 4 einen Querschnitt durch die Ausführungsform in F i g. 3.
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In einem Gehäuse 1 (F i g. 1) sitzt eine bogenförmige Lampe 2, welche
die Typenträger 3 umgibt. Diese Typenträger werden aus langen Stücken eines diffus-durchscheinenden
Materials gebildet. Jeder derartige Block trägt an seiner Seitenfläche 4 eine Anzahl
von Buchstaben oder sonstigen Zeichen. F l g. 2 zeigt drei Zeichen an einem
Typenträger. Die Typenträger sind in zwei Reihen angeordnet, die einen Winkel von
90°' bilden. Die Winkelhalbierende dieses Winkels ist die optische Achse des optischen
Systems, welches durch eine Linse oder ein Linsensystem 5, einen Verschluß und eine
rahmenförmige Blendenöffnung 6 in einer Blende 7 gebildet wird. Ein lichtempfindlicher
Film 8 ist hinter der Blende 7 angeordnet. Er kann normal zur Zeichnungsebene der
F i g. 1 hin- und herbewegt werden, und zwar getrennt oder zusammen mit der Blende
7. Darüber hinaus kann der lichtempfindliche Film 8 horizontal, quer zur optischen
Achse bewegt werden, also in der Zeichenebene der F i g. 1, und zwar mit Hilfe eines
Schlittens 14, ähnlich dem Schlitten einer Schreibmaschine.
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Eine Anzahl prismatischer Körper, die in der F i g. 2 klar zu erkennen
sind, sind zwischen dem Linsensystem 5 und dem Typenträger 3' angeordnet, der in
dem Punkt liegt, an dem die beiden Reihen von Typenträgern zusammentreffen. Dieser
Typenträger 3' trägt an seiner Fläche 4' die Buchstaben oder Schriftzeichen. Die.
prismatischen Körper sind aus drei Teilen zusammengesetzt, nämlich einem oberen
Prisma 9, einem unteren Prisma 10 und einem Verbindungsteil 11. Der Verbindungsteil
11 hat die gleiche Höhe wie das Prisma 9 und 10; er weist eine große rechteckige
Öffnung 12 auf. Die Prismen 9 und 10 sind so angeordnet, daß
ihre geneigten reflektierenden Oberflächen entgegengesetzt gerichtet sind, d. h.
diese Oberflächen bilden einen Winkel von 90°' zueinander.
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Man erkennt aus der F i g. 1, daß der Weg der Lichtstrahlen von jedem
Typenträger über die ihm zugeordneten Prismen zu dem Linsensystem für alle Buchstaben
bzw. Schriftzeichen gleiche Länge hat, wodurch das Bild jeweils in der gleichen
Entfernung von dem Linsensystem projiziert wird, so daß das Linsensystem fest eingestellt
bleibenkann. Die Brennweite des optischen Systems kann jedoch verstellbar sein,
so daß man die Höhe der projizierten Bilder verändern kann, womit man Schriftzeichen
unterschiedlicher Höhe bei Verwendung nur eines Satzes Typen erhalten kann.
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Normalerweise befinden sich alle Prismen in ihrer Mittelstellung,
so daß ihre Verbindungsstelle 11 mit der Öffnung 12 eine symmetrische Stellung bezüglich
der optischen Achse des Linsensystems 5 aufweisen.
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F i g. 1 ist ein Horizontalschnitt in der Höhe der optischen Achse
durch die prismatischen Körper, Wenn sie sich in ihrer Mittelstellung befinden,
und man erkennt aus der Figur, daß ein kontinuierlicher Kanal für das Licht durch
die Reihe der prismatischen Körper vorhanden ist. Wenn der Verschluß des Linsensystems
5 geöffnet ist, werden die Buchstaben oder Schriftzeichen des Typenträgers 3' auf
den Film 8 über das Linsensystem 5 und die Blendenöffnung 6 projiziert.
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Eine Tastatur 15 trägt eine Anzahl Tasten, die mit den prismatischen
Körpern so verbunden sind, daß beim Drücken einer Taste der entsprechende prismatische
Körper aufwärts oder abwärts bewegt wird, wie man dies aus der F i g. 2 erkennt.
In der perspektivischen Ansicht der F i g. 2 stehen die Prismenteile senkrecht zur
Zeichenebene der F i g. 1. Die Betätigungsmittel sind so angeordnet, daß jeder prismatische
Körper auf- oder abwärtsbewegt werden kann, und zwar über ein Drittel seiner Gesamthöhe.
In F i g. 2 ist einer der prismatischen Körper 9 über ein Drittel seiner Gesamthöhe
aufwärtsbewegt, so daß sein Teil 10 in eine Stellung bewegt ist, die normalerweise
durch die rechteckige Öffnung 12 eingenommen wird. Die reflektierende Oberfläche
des Teiles 10 verhindert, daß Lichtstrahlen von dem Typenträger 3' und den.
Buchstaben bzw. Schriftzeichen 4' zu dem Linsensystem 5 gelangen, während das Licht
des Typenträgers 3 in F i g. 2 und dem verschobenen prismatischen Körper nach dem
Linsensystem 5 reflektiert wird. Nach Öffnung des Verschlusses werden die drei Schriftzeichen
auf dem Typenträger durch das. Linsensystem projiziert, jedoch hat die rahmenförmige
Öffnung 6 eine derart begrenzte Höhe, daß nur das Bild eines der drei Buchstaben
bzw. Schriftzeichen auf den lichtempfindlichen Film 8 projiziert wird. Es
ist möglich, den gewünschten Buchstaben aus den drei Buchstaben dadurch auszuwählen,
daß man gemeinsam den Film 8, die Blende 7 und die Blendenöffnung
6 in vertikaler Richtung verschiebt.
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Wenn einer der prismatischen Körper abwärts bewegt wird, werden die
Buchstaben eines Typenträgers auf der entgegengesetzten Seite zur Reihe der Typenträger,
die in F i g. 2 dargestellt sind, durch das Linsensystem projiziert.
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Nichtreflektierende Wände 13 sind so zwischen den Typenträgern angeordnet
und senkrecht zur optischen Achse, so daß sie verhindern, daß unerwünschte Reflexionen
der Lichtstrahlen auftreten, die durch die Typenträger in seitlicher Richtung begrenzt
werden.
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Bei der Ausführungsform nach den F i g. 3 und 4 ist die Lampe 2 geradlinig
und in einem Ausschnitt des Gehäuses 1 angeordnet, das als abnehmbare Kappe ausgebildet
ist. Die prismatischen Körper und die Typenträger werden durch eine Platte 16 getragen,
an der ebenfalls die Tastatur 15 sitzt. Ein seitlicher Vorsprung 17 an der
Trageplatte 16 trägt das Aufzeichnungssystem, d. h. den Verschluß, Blende,
Linsen und lichtempfindlichen Film. Bei dieser Ausführungsform ist eine Anzahl Reihen
von Typenträgern vorhanden, die alle auf einer Seite der Reihe der prismatischen
Körper liegen und einen Block 18 bilden. Der Block 18 ist eine zusammenhängende
Einheit, welche insgesamt von einer nicht dargestellten Einrichtung. seitlich verschoben
werden kann, um die gewählte Reihe der Typenträger über der optischen Achse anzuordnen.
Jede Reihe der Typenträger trägt mindestens einen vollständigen Satz der Schriftzeichen.
Die Sätze der Schriftzeichen in den verschiedenen Reihen der Typenträger haben verschiedenen
Charakter. Durch Verschiebung des Blocks 18 kann also jede gewünschte Reihe von
Schriftzeichen in die Projektionslage gebracht werden. Bei dieser Ausführungsform
besteht jeder prismatische Körper nur aus einem Prisma, und diese Prismen sind abwechselnd
versetzt auf beiden Seiten der optischen Achse angeordnet, so daß ein mittlerer
Kanal freibleibt, in den jedes Prisma dadurch gebracht werden kann, daß man eine
Taste der Tastatur drückt. Im Prinzip ist die Arbeitsweise die gleiche wie die Arbeitsweise
der Ausführungsform
nach F i g. 1 und 2. Man kann jedoch von einer
Art Schriftzeichen auf eine andere Art durch seitliches Verschieben des ganzen Satzes
der Typenträger überwechseln.
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Bei beiden Ausführungsformen ist es möglich, nur ein oder zwei Schriftzeichen
auf jedem Typenträger vorzusehen. Darüber hinaus ist es jedoch möglich, den lichtempfindlichen
Film auf- und abwärts zu bewegen, ohne gleichzeitig die Blende mit der Blendenöffnung
auf- und abwärts zu bewegen, so daß jeder Buchstabe in einer gewünschten Höhe auf
den Film projiziert werden kann. Der Film ist weiter vertikal bewegbar zur Aufzeichnung
der nächsten Zeile unter der vorhergehenden, nachdem diese letztere vollendet ist.
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Es ist ebenfalls möglich, die oben beschriebenen reflektierenden Oberflächen
hinter dem Linsensystem anzuordnen, so daß die Strahlen nach Wahl zu irgendeinem
einer Anzahl von Aufnahmemitteln gelangen (lichtempfindlicher Film oder Platten).
Man kann weiter eine durchsichtige Platte einer bestimmten Farbe vor einen Teil
der Aufzeichnungsmittel setzen, wobei verschiedene Farben für jeden Aufzeichnungspunkt
entstehen, so daß es möglich ist, vielfarbige Drucke zusammenzusetzen. Eine der
Aufzeichnungen kann dann in schwarzweiß gemacht werden, indem man die durchsichtige
Platte wegläßt oder ausspart. Die Aufzeichnungsmittel können leicht auswechselbar
sein. Es kann aber auch ein Aufzeichnungsmittel vorgesehen sein, das von hinten
an die Farbplatten angesetzt werden kann.
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An Stelle von Handbetätigung der beweglichen Prismen durch eine Tastatur
ist es auch möglich, die Bewegung automatisch zu steuern, z. B. mit Hilfe eines
Lochstreifens.