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Hinter dem Ohr zu tragendes Schwerhörigengerät Die Erfindung betrifft
ein hinter dem Ohr zu tragendes Schwerhörigengerät mit einem etwa sichel-oder halbmondförmigen,
die Teile des Gerätes, wie Mikrophon, Verstärker, Hörer, Batterie usw., aufnehmenden
Gehäuse, das an seinem oberen, über dem Ohr liegenden Ende des Gehäuses die Einspracheöffnung
für das Mikrophon aufweist und mit einem vom Hörer zum Ohr führenden Schalleitungsröhrchen
ausgestattet ist.
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Durch die Erfindung soll die Schallaufnahme eines derartigen Schwerhörigengerätes
so verbessert werden, daß für den Schwerhörigen ein dem natürlichen Hören möglichst
ähnlicher Schalleindruck entsteht. Durch die Verbesserung soll die unauffällige
Tragweise des hinter dem Ohr zu tragenden Schwerhörigengerätes nicht beeinträchtigt
werden.
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Es ist möglich, Schwerhörigengeräte so klein zu bauen, daß man alle
Teile des Gerätes in einem Gehäuse sehr geringer Abmessungen unterbringen kann,
das sich hinter dem Ohr tragen läßt und recht unauffällig ist, da es zum größten
Teil durch die Ohrmuschel verdeckt wird. Das Gehäuse hat vorzugsweise eine ungefähr
sichel- oder halbmondförmige Gestalt, weil sich ein derartig gestaltetes Gehäuse
am besten hinter der Ohrmuschel um das Ohr legt.
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Bei dem Bestreben, die hinter dem Ohr zu tragenden Schwerhörigengeräte
so klein und unauffällig wie möglich zu machen, hat man den akustischen Eigenschaften
der Geräte nicht immer die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem sind
die bisher bekanntgewordenen, hinter dem Ohr zu tragenden Schwerhörigengeräte hinsichtlich
der Schallaufnahme sehr unzweckmäßig.
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Es sind hinter dem Ohr zu tragende Schwerhörigengeräte bekannt, bei
denen im oberen Ende des etwa sichel- oder halbmondförmigen Gehäuses der Hörer untergebracht
ist, der über einen Schalleitungsschlauch mit dem in den Gehörgang einzuführenden
Ohrstück verbunden ist. Der Schalleitungsschlauch ist allgemein so ausgebildet,
daß er gleichzeitig als Aufhängung des Gerätes an dem Ohr dient. Bei dieser bekannten
Ausführungsfonn muß das Mikrophon in dem Gehäuse unterhalb des Hörers angeordnet
sein. Die Schalleintrittsöffnung für das Mikrophon befindet sich entweder in der
nach außen liegenden Seitenwand oder in der Rückwand des Gehäuses.
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So befinden sich beispielsweise bei einer in dem deutschen Gebrauchsmuster
1735 662 vorgeschlagenen Ausführungsform eines solchen Schwerhörigengerätes
das Mikrophon und die in der äußeren Seitenwand des Gehäuses angebrachte Einspracheöffnung
am unteren Ende des Gehäuses. In diesem Gebrauchsmuster wird auch noch angegeben,
daß sich die Einspracheöffnung wahlweise statt am unteren Ende am oberen Ende des
Gehäuses befinden kann. Es fehlt jedoch jeglicher Hinweis darauf, wie in diesem
Fall der Hörer und das vom Hörer zum Ohr führende Schalleitungsröhrchen angeordnet
sein sollen, so daß dem Fachmann die Möglichkeit fehlt, an Hand des Gebrauchsmusters
ein hinter dem Ohr zu tragendes Schwerhörigengerät zu bauen, bei dem sich die Einspracheöffnung
am oberen Ende des Gehäuses oberhalb des Ohres befindet. Ganz abgesehen davon würde
auch die am oberen Ende des Gehäuses angeordnete Einspracheöffnung mindestens teilweise
durch die Ohrrauschel verdeckt werden, wenn sie entsprechend dem Vorschlag de§ deutschen
GebrauchEmusters 1735 662 in der äußeren Seitenwand des Gehäuses liegt oder
nach dem deutschen Gebrauchsmuster 1724 439 im oberen Teil nach oben gerichtet
ist.
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Bei allen bisherigen hinter dem Ohr zu tragenden Schwerhörigengeräten
ist also die Einspracheöffnung für das Mikrophon so angebracht, daß sie dtirch die
Ohrmuschel ganz oder mindestens teilweise abgedeckt wird. Das hat zur Folge, daß.
die Ohrmuschel die Schalleintrittsöffnung gegen die von vom kommenden Schallereignisse
abschirmt, was insbesondere für die höheren Frequenzen gilt. Dadurch werden von
dem Schwerhörigen die von hinten kommenden Schallereignisse lauter und deutlicher
wahrgenommen, als die von vorn kommenden Schallereignisse. Dies widerspricht der
Schallaufnahme beim natürlichen Hören und verwirrt den Schwerhörigen, weil er nicht
mehr das richtige Empfinden dafür hat, aus welcher Richtung der aufgenommene Schall
kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Fehler der
bisherigen Schwerhörigengeräte zu beheben und ein möglichst naturgetreues Hören
zu vermitteln, indem der von vom kommende Schall stärker als der seitlich oder von
hinten auftreffende Schall wiedergegeben wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Einspracheöffnung für das im
oberen Ende des Gehäuses angeordnete Mikrophon in der Gebrauchslage nach vom gerichtet
ist und in an sich bekannterWeise auch die Austrittsstelle für das von dem unterhalb
des Mikrophons angeordneten Hörer zuin Ohr führende Schalleitungsröhrehen in der
oberen Stirnseite des Gehäuses, und zwar unterhalb der Einspracheöffnung, liegt.
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Der Vorteil des nach der Erfindung. ausgebildeten Schwerhörigengerätes
ist darin zu erblicken, daß die Schalleintrittsöffnung für das Mikrophon jetzt so
angeordnet ist, daß sie durch die Ohrmuschel weder abgedeckt noch in irgendeiner
anderen Weise behindert wird und daß sie ganz im Gegensatz zu den bisherigen Geräten
genau nach vom gerichtet ist, so daß der Schwerhörige ein dem natürlichen Hören
genau entsprechendes Richtungsempfinden für die Schallaufnahme hat. Dabei ist die
Schalleintrittsöffnung in die höchste Stelle desGehäuses verlegt, die sich beim
Tragen des Gerätes oberhalb des Ohres befindet und nicht von der Ohrmuschel verdeckt
werden kann. Da die obere Stirnseite des Gehäuses mit der Einsprachegen des Gerätes
nach vom gerichtet öffnung beim Trag ist, wird gewährleistet, daß die Schalleintrittsöffnung
stets etwa die gleiche Richtung wie etwa die Blickrichtung des Trägers hat.
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Das wesentliche Merkmal des neuen Schwerhörigengerätes besteht darin,
daß in der oberen Stimseite des Gehäuses nicht nur die nach vorn gerichtete Einspracheöffnung,
sondern auch die Austrittsstelle für das Schalleitungsröhrchen liegt. Dadurch ergibt
sich neben dem bereits erwähnten natürlichen Hörempfinden der V, orteil, daß das
Schwerhörigengerät in der bisherigen unauffälligen Weise getragen werden kann, indem
das Schalleitungsröhrchen auf dem am wenigsten sichtbaren Weg zum Ohr geführt wird.
Außerdem kann das Schalleitungsröhrchen bei dieser Ausbildung des Gerätes auch in
der bisher bekannten Weise unmittelbar zum Aufhänaen des Gerätes an dem Ohr verwendet
werden.
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Voraussetzung'für diese erfindungsgemäße Anordnung von Einspracheöffnung
und Austrittsstelle für das Schalleitungsröhrchen ist natürlich, daß das Schalleitungsröhrchen
an dem Mikrophon vorbei zu dem unterhalb des Mikrophons angeordneten Hörer geführt
ist. Es konnte von dem Erfinder festgestellt werden, daß eine derartige Anordnung
sehr wohl möglich ist und entgegen allen bisherigen Befürchtungen nicht zu der gefürchteten
akustischen Rückkopp-
lung zu führen braucht. Die akustische Rückkopplung
war bisher für unvermeidlich gehalten worden, wenn der Hörer oder das vom Hörer
kommende Schallleitungsröhrchen einen zu geringen Abstand vom Mikrophon hat.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel des neuen Schwerhörigengerätes hervor. In der
Zeichnung zeigt F i g. 1 die Vorderansicht und F i g. 2 eine Seitenansicht
dieses Ausführungsbeispieles.
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In dem Gehäuse 1 des Gerätes, das zweckmäßigerweise aus zwei
Längshalbschalen zusammengesetzt ist, sind ein Mikrophon 4, ein Verstärker
5, ein Hörer 6 und eine Batterie 7 untergebracht. Das Mikrophon
4 liegt in dem oberen Ende des Gehäuses 1.
Zwischen dem Mikrophon 4 und dem
Hörer 6 ist zur Verringerung der Gefahr akustischer Rückkopplungpn der Verstärker
5 angeordnet.
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Die stumpf ausgeführte Stirnseite 2 des Gehäuses 1
steht in
der Gebrauchslage des Gerätes wenigstens ungefähr senkrecht und ist nach vom gerichtet.
In der Stirnseite 1 ist eine Schalleintritts- oder Einspracheöffnung
3 für das unmittelbar dahinter befindliche Mikrophon 4 vorgesehen. Die Einspracheöffnung
3 ist daher beim Tragen des Gerätes ebenfalls frei -über dem Ohr und ist
nach vorn gerichtet. Ein Schallleitungsröhrehen 8 verläuft von dem Hörer
6 entlang der unteren Schmalseite des Gehäuses 1 unter dem Verstärker
5 und dem Mikrophon vorbei bis zu der oberen Stirnseite 2, wo es unterhalb
der Einspracheöffnung 3 austritt. Aus dem Gehäuse 1 ragt -nur ein
kurzes Ende 9 des Schalleitungsröhrehens 8, auf das ein zum Gehörgang
führender elastischer Hörschlauch aufgeschoben werden kann.