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Vorrichtung zum Entleeren eines kastenförmigen Behälters eines Lastfahrzeugs
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren eines kastenförmigen
Behälters eines Lastfahrzeugs mit an der Behälterstirnwand angeordneter Entleerungsöffnung,
bei welcher der Boden und die der Entleerungsöffnung gegenüberliegende Stirnwand
durch ein flexibles, nur an seinen beiden Enden befestigtes Band abgedeckt sind
und bei der das Band durch einen Querholm im Sinne einer Entleerung des Ladegutes
bewegt werden kann, der in im wesentlichen längs des oberen Behälterrandes waagerecht
verlaufender Bahn von einem Antrieb in Richtung auf die Entleerungsöffnung zu verstellbar
ist.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art haben den Nachteil, daß beim Entleeren
des Behälters dieser samt Last oder mindestens die Last angehoben werden muß. Die
Schwerpunktanhebung erhöht bei seitlich schrägstehendem Fahrzeug die Gefahr des
Umkippens.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil mit einfachen
Mitteln zu vermeiden.
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Gemäß der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß
das Band an seinem oberen Ende mit der Behälterwandung fest verbunden ist und von
dem mit Rollen, Walzen od. dgl. versehenen Querholm untergriffen wird.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 bis 4 eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
in einer Seitenansicht teilweise im Schnitt in schematischer Darstellung in verschiedenen
Stadien während des Entleerungsvorganges des Behälters, F i g. 5 die Vorrichtung
nach Fig. 1 bis 4 in einem Schnitt gemäß der Linie V-V der F i g. 3, Fig. 6 eine
weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in einer Seitenansicht in schematischer
Darstellung und F i g. 7 und 8 zwei weitere abgewandelte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
in vergrößertem Maßstab jeweils in einer Seitenansicht in einer Teildarstellung.
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Bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen handelt
es sich um Transportbehälter, die zur Aufbewahrung und zum Transportieren von Schüttgut
dienen und die mit einer Einrichtung versehen sind, mit deren Hilfe das geladene
Gut zwangsweise entleert werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 bis 5 ist der Transportbehälter
1, der auf dem Fahrzeug 2 aufgebaut ist, durch eine Klappe 3 abgeschlossen, die
beim Entleeren des Fahrzeugs geöffnet sein muß.
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In den Behälter ist ein flexibles Band 4 eingelegt, das aus einem
Stück oder aus kettenförmig aneinander angelenkten Platten hergestellt sein kann.
Die Breite des Bandes entspricht der lichten Weite des Behälters. Hierbei stellt
der Teil 4 a des Bandes den Boden des Behälters dar, während 4b die Stirnwand des
Behälters darstellt. Das Band ist gegenüber dem Behälter frei beweglich angeordnet
und nur mit seinen Enden am Behälter befestigt, wobei diese Befestigung an der Entleerungsseite
des Behälters gelenkig erfolgt.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt diese
Befestigung bei 8 und 9.
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Etwa im ersten Drittel des Bandes, bei 7, ist ein Rückholorgan 10
angelenkt. Statt dessen kann auch ein federndes Zugorgan vorgesehen sein. Das Rückholorgan
bewirkt, daß das Band gegen die Behälterstirnwand 12 gezogen wird, wobei es sich
gleichzeitig auf den Behälterboden 11 legt. Durch die starre Befestigung der Stirnwand
und des Bodens mit den Seitenwänden des Behälters wird diesem ein guter Zusammenhalt
verliehen.
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Dasselbe kann man erzielen, wenn die Seitenwände in der Ebene des
Bodens und der Stirnwand nur aus Traversen bestehen, was eine Verringerung der Totlast
ergibt.
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Das Band liegt zwischen den Befestigungsstellen 8 und 9 auf einem
als Querholm ausgebildeten Betätigungs- oder Führungsorgan 13 auf, das in Längsrichtung
des Behälters gegen die Entleerungsöffnung zu und von dieser weg hin und her beweglich
ist und während seiner Bewegung das aufliegende Band mitnimmt. Das vor dem Band
befindliche Schüttgut wird dabei vorgeschoben und zugleich angehoben, so daß seine
Teilchen, von den Behälterseitenwänden aus gesehen, etwa kreisbogenförmige Bahnen
beschreiben.
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Das vorgenannte Betätigungs- oder Führungsorgan 13, auf dem das Band
aufliegt, kann z. B. aus einer Trommel - wie bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel - oder aus einer Rolle oder Walze oder aus einem Satz von in
Querrichtung des Behälters Seite an Seite nebeneinanderliegenden,koaxialen und sich
als ein Ganzes miteinander bewegenden Rollen oder Walzen besteheri. In den F i g.
1 bis 4 sind die Stadien dargestellt, die das Band beim Entleerungsvorgang durchläuft.
Fig. 1 zeigt den Behälter und die hier in erster Linie interessierenden Teile in
der Ausgangsstellung. Bei der Darstellung nach F i g. 2 ist die Klappe 3 des Behälters
geöffnet worden, während in Fig. 3 das Band in einer Mittelstellung gezeigt ist,
die es einnimmt, wenn die Trommell3 etwa die Hälfte des Weges zwischen der Ausgangsstellung
und der Lntleerungsöffnung zurückgelegt hat. In Fig. 4 ist der Behälter in dem Augenblick
gezeigt, in dem sich die Trommel 13 in ihrer äußersten Stellung in der Nähe der
Entleerungsöffnung befindet.
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Um die Trommel 13 zwischen ihrer Ausgangsstellung und der Entleerungsöffnung
hin- und herzubewegen, ist ein Seilzug vorgesehen. Die Achse 13 a der Trommell3
trägt an ihren Enden die Rollen 13 b, die auf den Führungsschienen 6 abrollen und
gleichzeitig als Seilumlenkung dienen. Die Führungsschienen 6 bilden hier den oberen
Abschluß der Behälterseitenwände. Der Seilzug enthält eine Seiltrommel 14, eine
Umlenkrolle 15 und ein Seil 16.
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Die Seiltrommel 14, die z. B. von einem Motor aus angetrieben werden
kann, befindet sich an der der Entleerungsöffnung abgewandten Seite des Behälters,
während die Umlenkrolle 15 sich im Bereich der Entleerungsöffnung 5 befindet. Das
Seil 16 ist mit seinem einen Ende an der Seiltrommel 14 befestigt, sodann über die
Umlenkrolle 15 geführt, nach seiner Umlenkung um die Trommel 13 herumgelegt und
schließlich mit seinem anderen Ende an einem festen Punkt der Behälterseitenwand
bei 17 befestigt.
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Wie aus der Zeichnung weiterhin zu erkennen ist, ist das Band 4 mit
einem Rückholorgan 10 im Bereich der Verbindungsstelle7 verbunden, das z.B. aus
einer Seilwinde bestehen kann, deren Seil mit einem Ende am Band 4 im Bereich der
Verbindungsstelle 7 angreifen kann und mit seinem anderen Ende an der Seilwinde
befestigt ist. Beim Vorwandern der Trommel 13 in Richtung auf die Entleerungsöffnung
zu (vgl. auch Fig. 2, 3, 4) wird das Seil 18 von der Seilwinde 10 abgerollt. Zum
Rückwandern der Trommel 13 von der Entleerungsöffnung weg wird das Seil 18 auf die
Seilwinde 10 wieder aufgespult.
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Das der Entleerungsöffnung zugewandte Ende des Bandes kann z. B.
- wie bei 19 in Fig. 1 bis 5 gezeigt ist - starr sein und aus einem Stück bestehen.
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Die Länge dieses Stückes kann maximal der Höhe der Entleerungsöffnung
entsprechen. Es ist an seinem vorderen Ende mit einem festen Teil des Behälters
bei 8 gelenkig verbunden, während sein hinteres Ende mit dem flexiblen, biegsamen
Teil des Bandes 4 in Verbindung steht.
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Bei Betätigung der Trommel 13 wird das Band angehoben und gleichzeitig
in Richtung auf die Entleerungsöffnung zu vorgeschoben. Auf diese Weise wird das
im Behälter vorhandene Schüttgut aus dem Behälter sozusagen herausgehoben oder herausgewälzt
und nicht aus dem Behälter hinausgeschoben.
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Es treten hierbei nur relativ geringe Reibungskräfte
zwischen dem Gut
und den Behälterseitenwänden auf, während zwischen dem Gut und dem Organ, mit dessen
Hilfe das Gut aus dem Behälter entfernt wird, im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen
mit Zwangsentleerung überhaupt keine Reibungskräfte auftreten. Da jeder Punkt des
Behälterinhaltes während der Entleerung des Behälters eine kurvenförmige Bahn beschreibt,
die einem Kreisbogen angenähert ist, dessen Drehpunkt in der Nähe der der Entleerungsöffnung
zugewandten Kante des Kübelbodens liegt, ist der für die Entleerung erforderliche
Kräfteaufwand gering, so daß auch die Beanspruchung des Behälters selbst relativ
klein ist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 wird die Achse der Trommel 20
mit Hilfe eines Schwingarmes 21 in Richtung auf die Entleerungsöffnung 22 vor-und
von dieser wegbewegt. Der Schwingarm 21, der die Achse der Trommel 20 frei drehbar
trägt, ist bei 23 am Behälterboden oder in der Nähe des Behälterbodens verschwenkbar
gelagert und bewegt sich während seiner Schwenkbewegung auf einer Kreisbahn. Während
ihrer Bewegung auf der Bahn kann die Trommel mit Hilfe der Rollen 24 zusätzlich
auf der Führungskurve 25 geführt werden. Zur Betätigung des Schwingarmes dient die
hydraulische Presse 26, die aus einem bei 27 an einem festen Teil der Vorrichtung
angelenkten Zylinder und aus einer bei 28 am Schwingarm 21 angelenkten, im Zylinder
hin- und hergeführten Kolbenstange besteht. Das Band ist bei 29 dargestellt, 30
ist die Verschlußklappe für die Entleerungsöffnung. Auch hier ist ein Rückholorgan
31 vorgesehen, das zur Rückführung des Bandes 29 in seine Ausgangsstellung dient,
wenn die Trommel 20 von der Entleerungsöffnung weg zurückläuft.
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Statt eines einzigen Schwingarmes kann man auch mehrere, z. B. zwei
Schwingarme, vorsehen, an die sich die Trommel über einen oder mehrere Drehpunkte
abstützt, um auf diese Weise eine durch die Lage der Drehpunkte und die Anordnung
der Schwingarme bestimmte Kurve zu beschreiben. Wenn man nämlich zwei Drehpunkte
und zwei Schwingarme an jeder Seite des Behälters verwendet, kann man statt eines
Halbkreises auch einen fast beliebigen Kurvenbogen beschreiben.
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Wie bei den Ausführungsbeispielen nach F i g. 7 und 8 kann die Trommel,
die als Führungsorgan dient, auch die Gestalt eines regelmäßigen Vielecks, z. B.
eines Sechsecks, besitzen. In beiden Fällen be steht hierbei das Band 32-33 aus
einem sogenannten Plattenband aus einer Kette von aneinander angelenkten Einzelgliedern.
Das Band 32-33 bildet hierbei eine zusammenhängende Bahn, die mit der einen sechseckigen
Querschnitt besitzenden Trommel 34 zusammenwirkt.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 7 dient zum Antreiben der Trommel
34 ebenfalls ein Schwingarm 35, an dem die Trommel frei drehbar gelagert ist und
der von der hydraulischen Presse mit Führungszylinder 36 und Kolbenstange 37 angetrieben
wird. Der Führungszylinder 36 ist bei 38 an einem festen Teil der Vorrichtung, die
Kolbenstange 37 bei 39 am Schwingarm 35 angelenkt. Die Trommel besitzt ebenfalls
Gleitsteine oder Rollen 40, die entlang der Kurve 41 hin und her beweglich geführt
werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.8 wird die Trommel34 mit Hilfe des
Motors42 angetrieben.
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Sie ist mit den beiden Enden ihrer Achse jeweils an
einem
Schlitten 43 bei 44 frei drehbar gelagert, der an in Längsrichtung der Behälterseitenwände
verlaufenden Führungsschienen 45 verfahrbar ist, die einen zahnstangenartig ausgebildeten
Teil 46 besitzen, der mit Zahnrädern 47, 48 zusammenwirkt, die vom Motor 42 über
das Getriebe 49, 50, 51, 52 angetrieben werden.
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Zum Antreiben des Führungsorgans kann man auch einen Elektromotor,
einen Hydromotor oder einen Kettenzug verwenden.
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Es ist denkbar, daß Boden und Stirnwand durch ein Gelenk miteinander
verbunden sind und der Boden mit seinem der Entleerungsöffnung zugewandten Ende
an einem festen Behälterteil angelenkt ist, während am freien Ende der Stirnwand
das Betätigungsorgan angreift, das dieses Ende für die Entleerungsoperation nach
oben oder schräg zur Entleerungsöffnung hin zieht, wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß der überwiegende Teil der im Behälter enthaltenen Schüttgutpartikelchen
eine kurvenförmige Bewegung in Richtung auf die Entleerungsöffnung zu ausführt.
Man kann z. B. die Stirnwand und den Boden in sich biegsam und flexibel ausbilden
und über eine bewegliche und gelenkige Verbindung zusammenhängen lassen, wobei das
Betätigungs- und Führungsorgan in Längsrichtung des Behälters gegen die Entleerungsöffnung
zu und von dieser weg hin und her beweglich sein und während seiner Bewegung die
mit ihm verbundene Stirnwand jeweils mitnehmen kann, um hierbei die Verbindungsstelle
zwischen Boden und Stirnwand entlang einer etwa kreisbogenförmigen Bahn zur Entleerungsöffnung
hin oder von dieser weg hin- und herzuverstellen.