DE1215302B - Verfahren zum Dragieren von Tabletten - Google Patents

Verfahren zum Dragieren von Tabletten

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DE1215302B
DE1215302B DEST16116A DEST016116A DE1215302B DE 1215302 B DE1215302 B DE 1215302B DE ST16116 A DEST16116 A DE ST16116A DE ST016116 A DEST016116 A DE ST016116A DE 1215302 B DE1215302 B DE 1215302B
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tablets
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Dr Gerhard Westerburg
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GERHARD WESTERBURG DR
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GERHARD WESTERBURG DR
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/20Pills, tablets, discs, rods
    • A61K9/28Dragees; Coated pills or tablets, e.g. with film or compression coating
    • A61K9/2806Coating materials
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Description

  • Verfahren zum Dragieren von Tabletten Gegenstand der Erfindung ist ein vereinfachtes Dragierverfahren, mit dem in kurzer Zeit Dragees erhalten werden, die dem klassischen Zuckerdrager gleichwertig sind.
  • Zweck des Dragierens ist es, den oft bitteren Geschmack arzneilicher Wirkstoffe zu überdecken und sie gegen äußere Einflüsse haltbar zu machen, wobei gleichzeitig ein gefälliges Äußeres und durch Färben des Überzugs eine leichte Unterscheidungsmöglichkeit erreicht wird. In der Regel wird durch das Dragieren das Gewicht des die arzneilichen Wirkstoffe enthaltenden Preßlings oder Kerns verdoppelt. Das nach dem klassischen Verfahren hergestellte Dragee, dessen Oberfläche glatt und glänzend sein soll, hat zuweilen kugelförmige, meist jedoch die Gestalt eines Rotationsellipsoids.
  • Nach dem immer noch am häufigsten angewendeten klassischen Dragierverfahren, das nur beim Überziehen großer Mengen von Preßlingen wirtschaftlich ist, werden diese je nach ihren Bestandteilen ohne oder mit vorheriger Auflage eines dünnen Lackes oder Kollodiumüberzuges mit einer Andeckschicht (Grundüberzug) versehen. Dies geschieht in der Weise, daß die- im Dragierkessel umlaufenden Kerne mit einem Gelatine- oder einem Pflanzengummi enthaltenden Zuckersirup übergossen werden. Wenn sie gleichmäßig befeuchtet sind, läßt man sie einige Minuten rollen, worauf sie aneinander zu kleben beginnen. Darauf streut man Pulvermischung ein und läßt die Kerne frei rollen. Nach gründlichem Trocknen der aufgetragenen Deckschicht wird der Vorgang ein- bis zweimal wiederholt. Der auf diese Weise erhaltene erste Überzug muß sorgfältig getrocknet werden. Er soll bei den folgenden Arbeitsgängen den Kern vor dem zerstörenden Eindringen von Feuchtigkeit aus den später aufgebrachten Lösungen schützen.
  • Das eigentliche Dragieren besteht im Aufbringen hochkonzentrierten Zuckersirups auf die Kerne.
  • Davon darf für jede Schicht nur so viel verwendet werden, daß die Kerne gerade benetzt werden. Zum Abtrocknen kann Pulvermischung eingestreut werden. Bei den letzten Überzügen muß das Einstreuen von Pulver jedoch unterbleiben, da andernfalls keine ausreichend glatten Flächen entstehen (vgl. »Galenisches Praktikum« von Münzel, Büchi und Schultz, Stuttgart, 1959, S.783, Zeilen 12 bis 9 v. u.). Bei hoher Laufgeschwindigkeit des Kessels läßt man das Lösungswasser verdunsten und sorgt durch Rühren dafür, daß die klebrig werdenden Kerne ständig getrennt werden und schließlich frei laufen. Sowie sich die erste Staubentwicklung auf der Oberfläche bemerkbar macht, wird abermals Sirup aufgegossen, bis nach 40 bis 80 angetrockneten Schichten das Gewicht des Kerns etwa verdoppelt ist.
  • Die Laufzeit des Kessels beträgt für jede dieser Einzelschichten etwa 20 bis 30 Minuten, so daß das Dragieren mehrere Tage in Anspruch nimmt. Zwischendurch werden Trocknungspausen eingelegt, während derer die Dragees ausgebreitet liegen sollen und - wenn möglich - von einem warmen oder kalten Luftstrom bestrichen werden.
  • Sollen die Dragees gefärbt sein, so wird nur die Hälfte der Schichten mit farblosem, die andere Hälfte mit gefärbtem Sirup, der steigende Mengen Farbstoffe enthält, hergestellt. Pulvereinstreuungen sind dabei zu vermeiden, weil sie eine ungleichmäßige Färbung bewirken (vgl. a. a. O. S. 784, Zeilen 9/10). Anschließend wird durch wiederholtes Aufbringen von farbloser oder gefärbter Zuckerlösung ohne Verwendung von Pulvermischung geglättet (s. a. a. O. S. 784, Abs. 2, und S. 785, Abs. 5, sowie S. 786, und dann poliert.
  • Seit vielen Jahren ist man bemüht, das umständliche und zeitraubende Dragieren durch einfachere und insbesondere kürzere Verfahren zu ersetzen, die dennoch zu Dragees führen, die den klassischen ebenbürtig sind. So hat man, um einen schnelleren Aufbau der Schichten und einen rascheren Zerfall der Dragees in Wasser bzw. Magensaft zu erreichen, dem Zuckersirup neben Stärke Natrium-Zellulose-Glykolat zugesetzt und die so hergestellten Suspensionen unter Infrarotbestrahlung mit einer Temperatur von 500 C auf die zu dragierenden Kerne aufgebracht. Dennoch sind auch bei diesem Verfahren im Durchschnitt noch vierzig Schichten erforderlich, wobei zu berücksichtigen ist, daß eine Temperatur von 500 C und die zusätzliche Infrarotbestrahlung empfindliche Arzneistoffe beeinträchtigen können.
  • Sollen die Dragees gefärbt sein, so muß der Stärkezusatz unterbleiben und im Zuckersirup Farbe gelöst werden. Damit geht der Aufbau der Schichten langsamer vor sich, so daß die Zahl der Schichten erhöht werden muß und das Verfahren langwieriger wird. Zudem ist beim Arbeiten mit wäßrigen Zuckerlösungen der Drageur immer an den Kessel gebunden, da andernfalls Klumpenbildungen eintreten und die Kerne nicht mehr getrennt werden können. Bei längerem Trockenlaufen entsteht hingegen Zuckerstaub, der beim nachfolgenden Aufgießen von Lösung ungleichmäßig von den Kernen aufgenommen wird, so daß kaum zu behebende Unebenheiten entstehen oder die Dragees wolkig werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in wesentlich einfacherer und rascherer Weise zu einem Dragee gelangt, das hinsichtlich seines Äußeren von einem in klassischer Weise hergestellten Zuckerdragée nicht zu unterscheiden ist, wenn man die Drageekerne durch wechselweises Aufbringen einer als tSberzugsmittel für Tabletten bekannten Lösung von Zein in Isopropanol und Einstreuen eines zuckerhaltigen Auftragpulvers mit etwa acht bis zehn Schichten überzieht und die so erhaltenen Dragees durch Aufsprühen von Wasser glättet.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Dragierlösung, die vorzugsweise 15 °/o Zein und 110/o Wasser in Isopropanol enthält, wird auf die im Kessel laufenden Kerne gegossen, unter raschem Rühren gleichmäßig auf deren Oberfläche verteilt und, sobald man das erste Verkleben der Kerne bemerkt, wird sofort zuckerhaltige Pulvermischung gleichmäßig auf die Oberfläche der Preßlinge verteilt. Das wechselweise Aufgießen der Lösung und das Einstreuen des Pulvers wird 8 bis 10mal wiederholt. Hierdurch wird ein von Schicht zu Schicht vollkommen gleichmäßiger Überzug aufgebaut, und der Preßling nimmt die Gestalt eines Ellipsoids an.
  • Das hohe Benetzungsvermögen des Isopropanols für das eingestreute Pulver bewirkt, daß letzteres schnell von der befeuchteten Oberfläche der Kerne aufgenommen und durchtränkt wird, so daß die Pulverteilchen in die sich bildende, im feuchten Zustand noch klebrige Zeinhaut eingebettet werden.
  • Je weiter das Verdunsten des Alkohols fortschreitet - was schon bei Raumtemperatur schnell geschieht - desto geschlossener und fester wird die Zeinhaut, so daß eine feste und dichte »pulvergesättigte« Schicht entsteht.
  • Da das Isopropanol auf Grund seines hohen Dampfdrucks schnell verdunstet und der Wassergehalt der verwendeten Dragierlösung sehr gering ist, vergehen vom Zeitpunkt des Eingießens der Lösung in den Kessel bis zum Eingießen der nächsten Lösung nur etwa 2 bis 21/2 Minuten, so daß die erforderlichen acht bis zehn Schichten bei Raumtemperatur, also ohne Wärmezufuhr und damit schonendster Behandlung der Wirkstoffe, in 20 bis höchstens 25 Minuten aufgetragen sein können.
  • Während des Dragierens kann der Kessel nach dem Aufstreuen des Pulvers und dem Freilaufen der Kerne unbesorgt in Bewegung bleiben, da - im Gegensatz zum klassischen Zuckerdrage'e-prakfisch kein Abrieb auftritt und ein geringer Überschuß von Pulver keine nachteiligen Wirkungen hervorruft. Der Drageur ist somit in dieser Zeit nicht fest an den Kessel gebunden.
  • Das Glätten wird durch Aufsprühen von Wasser durchgeführt. Das Polieren erfolgt in üblicher Weise.
  • Es ist bekannt, Schokoladedragees, die als therapeutische Verabreichungsform nicht erwünscht sind, mit Wasser zu glätten. Wasser eignet sich jedoch nicht als Glättemittel für medizinische Zuckerdragees.
  • Die so erhaltenen Dragees sind sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse, haben höchstens um ein Drittel ihres Gewichtes zugenommen und sind nur wenig größer geworden. Sie lassen sich daher auch bei verhältnismäßig großem Gehalt an wirksamen Bestandteile leicht einnehmen. Dabei sind sie vom Äußeren her dem in klassischer Weise hergestellten Zuckerdragée absolut gleichwertig und besitzen, da die Überzugsschicht auch Zucker enthält, im Gegensatz zur gelackten Tablette auch den süßen Geschmack des Zuckerdragees. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auch kleine Mengen von Preßlingen von nur 150 g überzogen werden können, während bei der Herstellung von Zuckerdragees eine Mindestmenge von 1 kg erforderlich ist.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Dragieren von Tabletten, bei dem auf die Tabletten unter abwechselnder Verwendung einer Dragierlösung und eines zuckerhaltigen Auftragpulvers ein Mehrschichtenüberzug aufgebracht wird und die Dragees dann geglättet und poliert werden, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß man durch wechselweises Auftragen einer als Überzugsmittel für Tabletten bekannten Lösung von Zein in Isopropanol und Einstreuen eines zuckerhaltigen Auftragpulvers etwa acht bis zehn Schichten aufbaut, wobei das Einstreuen des Pulvers unmittelbar nach dem gleichmäßigen Benetzen mit der Lösung erfolgen muß, und schließlich durch Aufsprühen von Wasser glättet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2816 062, 2853421; Journ. American Pharm. Ass. Sc. Ed. 47, 608, 1958; Münzel, Büchi, Schultz, Galenisches Praktikum, Stuttgart 1959, S. 780 bis 785; Archiv der Pharmazie, 288, 60. Band, Heft 8/9, S. 427 bis 432, 1955; Weichherz-S chröder, Fabrikationsmethoden für galenische Arzneimittel, Wien 1930, S. 266.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0454287A2 (de) * 1990-02-12 1991-10-30 Warner-Lambert Company Zein als Feuchtigkeitssperre fÀ¼r zuckerfreie essbare Zusammensetzungen und Verfahren zu deren Herstellung

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2816062A (en) * 1954-05-27 1957-12-10 Univ Illinois Hydroxyethyl cellulose tablet coating
US2853421A (en) * 1956-10-04 1958-09-23 Merck & Co Inc Gelatin pan coating

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EP0454287A3 (en) * 1990-02-12 1991-11-27 Warner-Lambert Company Zein as a moisture barrier for sugarless edible compositions and methods for preparing same

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