-
Kran für einen Schlammsaugewagen Die Erfindung betrifft einen Kran
für einen zum Entleeren von Schlammschächten od. dgl. dienenden Schlammsaugewagen,
bestehend aus einem mit dem Saugewagen verbundenen Sockel, an dessen Oberseite ein
zum Aufhängen des Saugrohres dienender Ausleger schwenkbar angeordnet ist.
-
Bei einem bekannten Schlammsaugewagen, der einen Kran der vorstehend
angegebenen Art aufweist, ist der Sockel dieses Krans als neben dem Schlammbehälter
angeordnete Säule ausgebildet, welche starr am Saugewagen befestigt ist. Wenn nun
dieser Saugewagen nicht genau waagerecht steht, was infolge des Straßenlängs- oder
-quergefälles der Regelfall ist, weist auch die mit der Längsachse der Kransäule
zusammenfallende Schwenkachse des Auslegers eine entsprechende Neigung gegenüber
der Lotrechten auf. Die Folge davon ist, daß der schwenkbar gelagerte Ausleger des
Krans bestrebt ist, sich selbsttätig in seine tiefste Schwenklage einzustellen und
das an ihm hängende Saugrohr mitzunehmen. Der dabei entstehende Schrägzug muß beim
Einschwenken des Saugrohres über den Schlammschacht noch zusätzlich zu der für die
Schwenkbewegung erforderlichen Kraft von der Bedienungsperson aufgenommen werden.
Das gleiche gilt auch beim Zurückschwenken des Auslegers in die Lage, die dieser
beim Standortwechsel des Saugewagens einnimmt. Dieser Nachteil des Krans macht sich
besonders stark bemerkbar, wenn der Ausleger so lang ausgebildet ist, daß mit diesem
auch Schlammschächte über am Straßenrand abgestellte Fahrzeuge hinweg entleert werden
können.
-
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Kran der eingangs
genannten Art zu schaffen, dessen Ausleger auch bei einer Schräglage des Schlammsaugewagens
im Gleichgewicht ist, so daß kein Schrägzug auf das Saugrohr entsteht und eine zusätzliche
Belastung der Bedienungsperson vermieden wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der den Drehstuhl
für den Ausleger bildende Sockel eine Einstellvorrichtung aufweist, mit deren Hilfe
die Schwenkachse des Auslegers von Hand lotrecht einstellbar ist.
-
Das Ausrichten der Schwenkachse des Auslegers in die lotrechte Lage
erfolgt jeweils vor dem Einschwenken des Saugrohres über den gerade zu entleerenden
Schlammschacht. Durch die lotrechte Lage der Schwenkachse des Auslegers ist dieser,
unabhängig von der jeweiligen Lage des Schlammsaugewagens, bei jedem Schwenkwinkel
im Gleichgewicht, und es wird außer dem zum Schwenken des Aus-Legers notwendigen
Kraftaufwand von der Bedienungsperson kein zusätzlicher Aufwand verlangt, so daß
diese wesentlich länger einsatzfähig bleibt.
-
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist der Sockel
in an sich bekannter Weise als neben dem Schlammbehälter angeordnete Säule ausgebildet,
die in ihrem oberen Bereich durch ein am Schlammbehälter befestigtes Kardangelenk
gehalten ist und die mit ihrem unteren Bereich in einen festgelegten Rahmen eingreift,
in dem zwei senkrecht zueinander angeordnete, horizontal liegende Schraubspindeln
zum Ausrichten der Säule in Richtung der beiden Spindelachsen vorgesehen sind.
-
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht
der Sockel aus zwei übereinander angeordneten Platten, von denen die untere fest
mit dem Saugewagen verbunden ist, während die obere, den Drehstuhl für den Ausleger
bildende Platte mit Hilfe von die untere Platte durchdringenden Schraubspindeln
horizontal einstellbar ist.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen Schlammsaugewagen mit einem daran befestigten Kran in der
Seitenansicht, F i g. 2 den Schlammsaugewagen gemäß F i g. 1 mit ausgeschwenktem
Ausleger von hinten gesehen, F i g. 3 die Einstellvorrichtung für den Kran nach
F i g. 1 in größerem Maßstab und F i g. 4 den hinteren Teil eines Schlammsaugewagens
mit einem in anderer Weise ausgebildeten Kran in der Seitenansicht.
-
Auf dem Fahrgestell des Schlammsaugewagens ist ein Schlammbehälter
1 montiert, der mit der Saugpumpe 2 in Verbindung steht. Der vom Schlammbehälter
1 aufzunehmende Schlamm wird diesem
durch das in den Schlammschacht
19 einzuführende Saugrohr 3 und durch den aus den Abschnitten 4 a, 4 b und 4 c bestehenden
Saugschlauch zugeführt, der im Bereich seiner Mündungsstelle 23 in den Schlammbehälter
1 mittels eines Hahns 22 absperrbar ist. Das Saugrohr 3 und der Saugschlauch
werden von dem schwenkbaren Kran 5 getragen. Zu diesem Zweck ist das Saugrohr 3
mittels eines Drahtseiles 21 an dem Ausleger 17 des Krans 5 aufgehängt. An der Verbindungsstelle
zwischen dem biegsamen Schlauchabschnitt 4 a und dem Saugrohr 3 ist eine kugelförmige
Rohrkupplung 20 mit zwei Haltegriffen 24 für die Bedienungsperson vorgesehen.
-
Bei dem in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der den Drehstuhl für den Ausleger 17 bildende Sockel als neben dem Schlammbehälter
1 angeordnete Säule 6 ausgebildet, die in ihrem oberen Bereich durch ein am Schlammbehälter
1 befestigtes Kardangelenk 7 gehalten ist. Um den Ausleger 17 drehbar auf der Säule
6 zu lagern, ist an diesem ein Rohrstück 18 befestigt, welches auf das obere Ende
der Säule 6 aufgesteckt ist. Das untere Ende der Säule 6 greift in eine Einstellvorrichtung
8 ein, die aus einem am Schlammsaugewagen festgelegten Rahmen 13 sowie aus zwei
senkrecht zueinander angeordneten, horizontal liegenden Schraubspindeln
10
und 12 besteht (vgl. insbesondere die F i g. 3). Diese Schraubspindeln
10 und 12 sind an ihrem einen Ende mit einem Handrad 9 bzw. 11 versehen und an ihrem
anderen Ende mit der Säule 6 gelenkig verbunden. Durch diese gelenkige Verbindung
der beiden Schraubspindeln 10 und 12 mit der Säule 6 wird ein Klemmen der Einstellvorrichtung
8 verhindert. Zum genauen Einstellen der Säule 6 in die Lotrechte sind an dieser
zwei in Augenhöhe liegende Wasserwaagen 15 und 16 angebracht.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 besteht der Sockel für den
Ausleger 17 aus zwei übereinander angeordneten Platten 25 und 25 a, von denen
die untere fest mit dem Schlammbehälter 1 des Saugewagens verbunden ist, während
die obere, den Drehstuhl für den Ausleger 17 bildende Platte 25 a mit Hilfe einer
Einstellvorrichtung 26 horizontal einstellbar ist. Da die Schwenkachse des Auslegers
17 senkrecht zu dieser Platte 25 a gerichtet ist, wird diese Achse beim Horizontalstellen
der Platte 25a lotrecht gestellt. Die Einstellvorrichtung 26 besteht dabei aus Schraubspindeln,
die die untere Platte 25 durchdringen und die obere Platte 25a abstützen.
-
Beim Fahren des Saugewagens nimmt der Ausleger 17 die in der F i g.1
strichpunktiert gezeichnete Lage ein. Der Ausleger 17 liegt dabei parallel zur Längsachse
des Fahrzeugs. Sobald der zu entleerende Schlammschacht 19 erreicht ist, wird die
Schwenkachse des Auslegers 17 mit Hilfe einer der erläuterten Einstellvorrichtungen
8 oder 26 von Hand genau lotrecht eingestellt. Erst dann wird der Ausleger 17 mit
dem daran befestigten Saugschlauch und mit dem Saugrohr 3 so weit ausgeschwenkt,
daß dieses über dem Schlammschacht 19 hängt. Durch das Lotrechtstellen der Auslegerschwenkachse
wird erreicht, daß die betreffende Bedienungsperson keinen Schrägzug aufzunehmen
hat. Beim Standortwechsel des Saugewagens zum nächsten Schlammschacht wird das Saugrohr
3 am hinteren Ende des Schlammbehälters 1 aufgehängt. Diese Lage des Saugrohres
3 ist in der F i g. 1 gestrichelt dargestellt.