DE1212037B

DE1212037B - Abdichtung des Loeschraumes von Koksloescheinrichtungen

Info

Publication number: DE1212037B
Application number: DEST21024A
Authority: DE
Inventors: Theo Schmeddeshagen
Original assignee: Carl Still GmbH and Co KG
Current assignee: Carl Still GmbH and Co KG
Priority date: 1963-08-28
Filing date: 1963-08-28
Publication date: 1966-03-10

Description

Abdichtung des LÖschraumes von Kokslöscheinrichtungen Das Ablöschen des glühenden, aus den Koksöfen ausgestoßenen Kokses geschieht zumeist in der Weise, daß der Koks in einem Löschwagen in die Löschkammer eines Löschturmes eingefahren wird, wo er aus Sprühdüsen mit Wasser besprüht und gelöscht wird. Die dabei entstehenden Gas- und Dampfschwaden steigen in den Schlot des Löschturmes auf, wo sie nochmals mit Wasser berieselt werden können, um die mitgerissenen festen Koksteilchen niederzuschlagen und um zu verhindern, daß die Atmosphäre in der Nähe des Löschturmes durch feste Koksteilchen verunreinigt wird.
Dem gleichen Zweck dienen Einbauten im Schlot, an die die festen Teilchen anprallen und so ihren Auftrieb verlieren sollen. Die Abführung des Schwadenberieselungswassers geschieht in der Weise, daß es mit dem Koks nicht in Berührung kommt.
Durch die Berieselung der Schwaden soll aber auch möglichst viel verdampftes Wasser wieder kondensiert werden, damit in den Löschkreislauf nur wenig Frischwasser eingeschleust werden muß und wenig Wasserdampf im näheren und weiteren Bereich des Löschturmes niedergeschlagen wird.
Die Kondensation des Wasserdampfanteiles der Schwaden gelingt bekanntlich dann am besten, wenn der Gasanteil der Schwaden möglichst gering ist.
Bei einigen bisher bekannten Löschsystemen wird der Gasanteil der Schwaden dadurch erhöht und die Kondensation dadurch ungünstio, beeinflußt, daß die Luft beinahe ungehinderten Zutritt zur Löschkammer hat und durch die aufsteigenden, beim Ablöschen entstehenden Schwaden angesaugt wird. Das Volumen der Löschschwaden wird dadurch wesentlich erhöht, und zur Einhaltung geringer Geschwindigkeiten muß der Querschnitt des Schlotes erheblich vergrößert werden, damit nicht größere Staubmengen an der Schlotmündung in die Atmosphäre austreten. Die Vergrößerung des Schlotquerschnittes erfordert darüber hinaus einen erheblichen Mehraufwand von Material.
Es sind auch Löschsysteme bekannt, bei denen während des Ablöschvorganges die Löschkammer durch Tore verschlossen wird. Jedoch kann dabei nur ein weitgehender Luftabschluß erreicht werden, wenn der Löschwagen eigenen Antrieb besitzt oder während des Löschens von der Zugvorrichtung getrennt wird, weil die Puffer und das Kupplungsgestänge des Löschwagens ansonsten einen völligen Verschluß der Löschkammer nicht zulassen.
Das dauernde Ab- und wieder Ankuppeln des Löschwagens, ist im Betrieb lästig und zeitraubend, zumal automatische Kupplungen, die unter den erschwerten Betriebsbedingungen der Kokerei, besonders wegen Naßwerdens, sicher arbeiten, nicht existieren.
Es ist weiterhin bekannt, den Lösehraum gasdicht abzuschließen, indem man ihn als Glocke ausbildet, die mit ihrem unteren Rand in eine Wassertasse eintaucht.
Um zu gewährleisten, daß der Koks während des gesamten Löschvorganges in Dampf »erstickt« wird, ist bekannt, die Löschkammer nach Einfahrt des mit glühendem Koks beladenen Löschwagens durch senkbare Tore zu verschließen und den Druck in der Kammer durch seitliche Klappen, deren Gewicht bis zum gewünschten Grad durch Gegengewichte ausgeglichen ist, zu regeln.
Schließlich kann man den mit glühendem Koks beladenen Löschwagen mit einer mittels Tauchtasse abgedichteten Haube überdecken und den beim Aufspritzen des Löschwassers auf den Koks entwickelten Dampf durch den Koks hindurchleiten.
Bei diesen vorbeschriebenen Einrichtungen handelt es sich um komplizierte Konstruktionen mit beweglichen Teilen, um die Abdichtung des Löschwagens in der Löschkammer von der Außenluft zu erreichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zuunde, mit einfacheren Mitteln, als sie bisher bekannt sind, eine ausreichende Abdichtung des Löschraumes gegen die Außenluft zu erreichen, wenn der Löschwagen in den Löschraum eingefahren ist.
Es wurde gefunden, daß die Abdichtung des Löschraumes gegen den Zutritt von Außenluft bei eingefahrenem Löschwagen mit einfachen technischen Mitteln erreicht wird, wenn der Löschwagen an seinen Stirnseiten mit rechteckigen, in der Löschstellung die Ein- und Durchfahrtsprofile der Löschkammer ausfüllenden Platten oder Kästen versehen ist.
Der Löschwagen kann durch eine Lokomotive, einen Seilzug oder durch eigenen Antrieb auf den Schienen bewegt werden.
Wird er durch eine Lokomotive oder z. B. einen Seilzug bewegt, so werden die ebenfalls am Rahmen des Löschwagens befestigten, eventuell verlängerten Puffer und Kupplungsgestänge bzw. Seilbefestigungen durch die Stirnplatten oder Kästen umschlossen.
Die Abdichtung kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß die Platten bzw. Kästen nicht wesentlich breiter und höher sind, als es der Einschluß von Puffern und Kupplung oder der Antriebseinrichtung erfordert, und die Löschkamrner ist dabei mit an sich bekannten, außen an der Löschkammer angebrachten, waagerecht oder senkrecht schließenden, zweigeteilten Toren versehen, die zur Bildung durchgehender Dichtflächen im geschlossenen Zustand Aussparungen in Form der Platten oder Kästen aufweisen.
Zur Vervollkommnung der Abdichtung können die Platten mit Rändern oder Kragen aus Eisenblech versehen sein und bzw. oder Auflagen aus elastischem Material, z. B. Kautschuk, oder auch Labyrinthdichtungen erhalten.
Weiterhin kann zur Vervollkommnung der Ab- dichtung der Raum zwischen den Fahrschienen eine Aufmauerung erhalten, so daß die Möglichkeit des Lufteintrittes nur an dem engen freien Raum für die Radspurkränze besteht.
Auch diese engen Räume können noch dadurch verschlossen werden, daß die Vorbauten in die Radspurkränze eingreifen, oder indem man an der Aufmauerung zwischen den Schienen bewegliche Laschen anbringt, die dem Profil der Schiene angepaßt sind. Diese Laschen geben beim Anstoß der Spurkränze den Raum für ihren Durchgang frei und legen sich wieder an die Schienen an, wenn die Spurkränze durchgelaufen sind.
Da es nicht möglich ist, den Löschwagen immer genau an der gleichen Stelle in der Löschkammer zu fixieren, ist es notwendig, den Teilen, die die Ab- dichtung der Löschkammer bewirken, eine entsprechende Länge zu geben.
Allgemein beträgt der senkrechte Abstand zwischen den Stirnwänden des Löschkastens des Löschwagens und den Durchfahrten etwa 1 in und mehr. Deshalb werden bei Toren oder Durchfahrten von üblicher Ausführung, d. h. von nur wenigen Zentimetern Dicke, Vorbauten von etwa 1,50 m und mehr Länge an den Stirnseiten des Löschwagens bevorzugt.
Es ist aber auch möglich, den Aussparungen in den Toren und den Ein- oder Durchfahrten der Löschkammer Vorbauten oder Kragen mit einer Dicke bzw. Breite von etwa 0,5 in und mehr zu geben. Diese Vorbauten oder Kragen können nach außen und bzw. oder innen, d. h. zum Löschraum hin, angebracht sein. In diesem Fall genügen als Vorbauten am Löschwagen einfache, z. B. mit dichtenden Rändern versehene Platten. Entsprechend der Breite der Vorbauten kann dann die Stellung des Löschwagens im Löschraum um 0,5 in und mehr von der NormalsteRung abweichen.
Dichtungsmittel, wie z. B. Dichtungsauflagen aus elastischem Material, oder Labyrinthdichtungen können auch aan den Durchfahrtsprofilen der Löschkammer oder an den Toraussparungen angebracht werden.
Durch den weitgehenden Luftabschluß gelingt es, die Kondensation der Schwaden mit vergleichsweise geringen Mengen von Berieselungswasser durchzuführen, und wegen der geringeren abzuführenden Gasmengen kommt man mit kleineren Schlotquerschnitten aus, ohne daß nennenswerte Staubmengen aus der Schlotmündung in die Atmosphäre getragen werden, wodurch sich beträchtliche Materialersparnisse bei der Ausführung und dem Betrieb der Vorrichtung gemäß der Erfindung ergeben.
Wenn der Löschwagen durch eine Lokomotive bewegt wird und die Löschkammer als freie Durchfahrt aestaltet ist weil z. B. eine AbsteHmöglichkeit für den Löschwagen zur Reparatur, von der Koksofenbatterie gesehen, erst hinter dem Löschturm besteht, so machen die Lokomotivaufbauten unter Umständen ein über das Löschwagenprofil hinausgehendes Durchfahrtsprofil der Löschkammer notwendig, wodurch die Platten bzw. Kästen an den Stirnseiten des Löschwagens in der Breite der Lokomotivaufbauten eine solche Höhe erhalten würden, daß für den Lokomotivführer die Sicht auf den Löschwagen nicht mehr frei ist und das Füllen des Löschwagens vor dem zu drückenden Ofen nicht mehr beobachtet werden könnte.
In diesem Fall werden die Platten bzw. Kästen an einer oder an beiden Stimseiten mit automatischen Sichtklappen versehen, die außerhalb der Löschkammer geöffnet sind und vor bzw. bei der Einfahrt in die Löschkammer geschlossen werden.
Man kann die Platten oder Kästen aber auch mit Einsätzen aus durchsichtigem Material versehen und auch zum Schutze des Materials die oben geschilderten automatischen Klappen zusätzlich vorsetzen.
Schließlich ist es auch möglich, die freien Durchfahrten der Löschkammer mit Aussparungen, die dem Lokomotivprofil entsprechen, zu versehen, wobei diese in bekannter Weise, z. B. durch Klappen bzw. Türen, verschließbar sind und die Verschlüsse sich z. B. automatisch öffnen, wenn die Lokomotive in nächste Nähe kommt und bzw. oder die Lokomotive automatisch stehenbleibt, wenn das Profil für ihre Durchfahrt nicht frei ist, d. h., wenn die Aussparungen im Durchfahrtsprofil verschlossen sind.
Die F i g. 1 bis 11, bei denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, dienen zur beispielsweisen näheren Erläuterung der Erfindung.
F i g. 1 stellt die Vorderansicht des unteren Teiles eines Löschturmes bei eingefahrenem Löschwagen und bei geschlossenen mit Aussparungen versehenen Toren dar.
F i g. 2 ist ein Teil eines vertikalen Längsschnittes durch den Löschturm nach der mittleren Schnittlinie 1-1 von F i g. 1.
1 ist der Löschturm mit der eigentlichen Löschkammer la, 2 und 3 sind die beiden Torflügel mit den Aussparungen 4 und 5. 6 ist der kastenförmige Löschwagenvorbau mit den Puffern 7, 8 deutet den Löschwagen an. 20 ist eine Laufschiene, 21 a bis 21 d sind LaufroHen der Torflügel, 22 sind Stützen der Laufschiene.
F i g. 3 stellt die Vorderansicht eines anderen Löschturmes mit eingefahrenem Löschwagen dar, wobei der Löschwagen 8 gestrichelt eingezeichnet ist. 11 ist die zwischen den Schienen zur besseren Ab- dichtunn, aufgeführte niedrige Mauer, und lb deutet den auf den Löschturm aufgesetzten Schlot an.
F i g. 4 stellt einen vertikalen Längsschnitt durch den Löschturm entlang der mittleren Schnittlinie 11-11 von F i g. 3 dar, F i g. 5 stellt einen Horizontalschnitt durch den Löschturm nach der Schnittlinie III-III von F i g. 4 dar.
Die kastenartigen, in diesem Fall nach außen offenen Vorbauten 9 an den Stirnseiten des Löschwagens füllen hierbei das ganze Profil 10 der Durchfahrten der Löschkammer aus.
F i g. 6 zeigt einen Teil eines vertikalen Längsschnittes durch eine weitere erfindungsgemäße Löschzinrichtung mit eingefahrenem Löschwagen.
Hierbei sind an den Stirnseiten des Löschwagens Platten 12 mit Rändern bzw. Kragen 13 angebracht. Zur sicheren Abdichtung der Löschkammer, auch nNenn der Löschwagen beim Ablöschen nicht in Norjialstellung steht, sind an den Löschkammerdurchfahrten Kragen 14 angebracht.
F i a. 6 a stellt eine andere Ausführung eines Kra--yens 14 a dar.
F i g. 7 zeigt Platten 12, die an Stelle der Ränder 13 (wie in F i g. 6) elastische Randauflagen 15 besitzen. Diese legen sich dichtend an die Innenwand ,des Kragens 14 an.
F i g. 8 stellt einen Teil eines vertikalen Längsschnittes durch einen anderen Löschturrn dar, bei dem die Durchfahrten durch die Löschkammer so hoch sind, daß die Lokomotive mit ihren hohen Aufbauten die Löschkammer durchfahren kann. Da-,durch ist es notwendig, auf der Breite der Lokomozive die Platten 12 so hoch zu bemessen, daß von der Lokomotive aus keine Sicht mehr auf den Löschkasten des Löschwagens vorhanden ist. Die Platte Ist deshalb mit der Sichtklappe 16 versehen, die bei Löschstellung geschlossen und hier der Deutlichkeit halber in geöffneter Stellung, die sie einnimmt, wenn der Löschwagen ausgefahren ist, gestrichelt gezeichnet ist.
F i g. 9 stellt die Sichtklappe 16 in einem kastenartigen Löschwagenvorbau 9 dar. Hierbei entfällt .der Kragen 14 an der Löschwagendurchfahrt.
F i g. 10 stellt einen Teil eines vertikalen Längsschnittes durch einen Löschturm dar, bei dem die Löschwagendurchfahrt der Löschkammer für die Durchfahrt der Lokomotive an der oberen Seite lediglich mit einer dem Lokomotivprofil angepaßten Aussparung 17 versehen ist. Diese Aussparung ist mit einer um die Scharniere 18 schwenkbaren Klappe 19 automatisch zu öffnen und zu verschließen, oder sie wird durch den Lokomotivaufbau selbst aufgedrückt und bei der Durchfahrt der Lokomotive hochgehalten.
F i g. 11 stellt einen Teil der Vorderansicht dieses Löschturmes dar.

Claims

Patentansprüche: 1. Abdichtung des Löschraumes von Kokslöscheinrichtungen gegen den Zutritt von Außenluft bei eingefahrenem Löschwagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Löschwagen an seinen Stirnseiten mit rechteckigen, in der Löschstellung die Ein- und Durchfahrtsprofile der Löschkammer ausfüllenden Platten oder Kästen versehen ist.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten bzw. Kästen nicht wesentlich breiter und höher sind, als es der Einschluß von Puffern und Kupplung oder Antriebseinrichtung erfordert, und daß die Löschkammer mit an sich bekannten, außen an der Löschkammer angebrachten, waagerecht oder senkrecht schließenden, zweigeteilten Toren versehen ist, die zur Bildung durchgehender Dichtflächen im geschlossenen Zustand Aussparungen in Form der Platten oder Kästen aufweisen. 3. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, aekennzeichnet durch Platten mit Rändern oder Kragen aus Eisenblech oder Auflagen aus elastischem Material, z. B. Kautschuk, oder Platten mit Labyrinthdichtungen. 4. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch tunnelartige Vorbauten oder Kraaen nach außen und bzw. oder innen an den Durchfahrten und ihren Aussparungen. 5. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch in die Platten oder Kästen eingebaute automatisch zu bewegende Sichtklappen. 6. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten oderKästenEinsätze aus durchsichtigemMaterial haben. 7. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch dem Lokomotivprofil entsprechende verschließbare Aussparungen in den Löschkammerdurchfahrten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 573 867; schweizerische Patentschrift Nr. 122 314; französische Patentschrift Nr. 770 681.