DE1211285B - Schaltungsanordnung fuer Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechwaehlanlagen mit Ausgleich der Verkehrsbelastung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

H04m

Deutsche Kl.: 21 a3- 59/30

Nummer: 1211285

Aktenzeichen: S 89834 VIII a/21 a3

Anmeldetag: 4. März 1964

Auslegetag: 24. Februar 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechwählanlagen, in welchen Leitungen mit nicht steuerbarer Verkehrsbelastung zur Verbindungsherstellung gruppenweise an Vermittlungsschaltglieder angeschaltet sind.

In Fernsprechvermittlungsanlagen besteht in der Regel für jeweils bestimmte Verbindungen, z. B. zwischen zwei bestimmten Teilnehmern, eine Mehrzahl von Verbindungsmöglichkeiten. So werden z. B. in mehrstufigen Koppelanordnungen in jeder Koppelstufe mehrere Koppelgruppen vorgesehen. Von jeder Koppelgruppe in jeder Koppelstufe führt zu jeder Koppelgruppe der vor- bzw. nachgeordneten Koppelstufe je eine oder, mehrere Zwischenleitungen. Eine bestimmte Verbindung über alle Koppelstufen kann nun also in jeder oder fast jeder Koppelstufe über verschiedene Koppelgruppen geführt werden. Sind Verbindungsleitungen eines Leitungsbündels an Koppler verschiedener Koppelgruppen einer z. B. letzten Koppelstufe angeschaltet, so kann eine Verbindung, die zwischen zwei Teilnehmern über eine Leitung dieses Leitungsbündels herzustellen ist, über eine der Koppelgruppen hergestellt werden, an die wenigstens eine der betreffenden Leitungen angeschaltet ist, die auch frei ist.

Es ist nun bekannt, daß bei starker Verkehrsbelastung solcher Koppelanordnungen innere Blockierungen auftreten, durch welche Verbindungen zu Verlust gehen, d. h., sie können nicht zustande kommen, obwohl z. B. der verlangte Teilnehmer frei ist. Es ist ferner bekannt, daß die Verkehrsleistung einer derartigen Vermittlungsanlage vergrößert werden kann, indem die Verkehrsbelastung in den verschiedenen Koppelgruppen möglichst, ausgeglichen wird, um die Anzahl der zu Verlust gehenden Durchschalteversuche geringzuhalten. Hierzu ist bereits die Maßnahme bekannt, die Absuchreihenfolge, nach welcher die zu verschiedenen Koppelgruppen führenden Zwischen- oder Verbindungsleitungen bei der Wegesuche geprüft und dann belegt werden, in Abhängigkeit von einem Zufallsgenerator zu variieren, oder in Abhängigkeit von Verkehrsmessungen zu regem, um dadurch die Verkehrsbelastungen aller Koppelgruppen auszugleichen. Eine derartige Beeinflussung der Belegung ist bei Verbindungsleitungen, von welchen in der Regel mehrere gleichberechtigte in einem Leitungsbündel zusammengefaßt sind, also möglich, weil bei der Belegung eine beliebige von mehreren freien Leitungen ausgewählt werden kann. Auf diese Auswahl wird die genannte Beeinflussung der Verkehrsbelastung gerichtet.

Schaltungsanordnung für
Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere
Fernsprechwählanlagen mit Ausgleich der
Verkehrsbelastung

Anmelder:

Siemens &Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Als Erfinder benannt:

Dr. Norbert Bininda, München-Solln;

Dr. Alfred Wendt, München

Außer solchen Verbindungsleitungen (Ortsveras bindungsleitungen zu anderen Vermittlungszentralen, Fernleitungen u. dgl.) können nun an eine Vermittlungsanlage, z. B. wenn es sich um ein Ortsamt handelt, auch Teilnehmerleitungen angeschaltet sein. Da es nun für Fernsprechverbindungen wesentlich ist, einen bestimmten Teilnehmer mit einem anderen bestimmten Teilnehmer zu verbinden (abgesehen von Sammelanschlüssen), kommt eine Auswahl unter mehreren freien Teimehmerleitungen auf Grund von Verkehrsmessungen nicht in -Frage und kann folglieh auch nicht für einen Belastungsausgleich unter den betreffenden Koppelgruppen ausgenutzt werden. Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, trotzdem einen Belastungsausgleich unter den letztgenannten Koppelgruppen herbeizuführen. Dies wird dadurch erreicht, daß außer den genannten Leitungen auch Leitungen mit steuerbarer Verkehrsbelastung ein und denselben Gruppen von Vermittlungsschaltgliedern zugeordnet werden, daß die tatsächliche Verkehrsbelastung der einer Gruppe zugeordneten Leitungen gemessen wird und daß in Abhängigkeit hiervon die Verkehrsbelastung derjenigen derselben Gruppe zugeordneten Leitungen, deren Verkehrsbelastung beeinflußbar ist, gesteuert wird.

Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Verkehrsleistung einer Vermittlungsanlage durch Ausgleich der Verkehrsbelastung aller Vermittlungsschaltglieder auch hinsichtlich solcher Vermittlungs-

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schaltglieder erhöht werden kann, die zur Herstellung von Verbindungen über Leitungen mit nicht steuerbarer Verkehrsbelastung vorgesehen sind.

In der Figur ist nur in wesentlich zum Verständnis der Erfindung beitragenden Bestandteilen ein Ausführungsbeispiel von ihr gezeigt, auf welches sie jedoch keineswegs beschränkt ist. '

An eine Koppelanordnung KA sind: eingangsseitig über Teimehmerschaltungen T₁SIl bis TS 34 und über in Gruppen TLGl bis TLG3 Teilnehmer Γ11 bis Γ 34 angeschaltet. Diese Teilnehmer sind in der Koppelanordnung KA, über welche die von den Teilnehmern gewählten Verbindungen durchgeschaltet werden, einzelnen Teilnehmerkoppelgruppen TKGl bis TKG 3 zugeordnet.

In der Vermittlungsanlage, welche diese Koppelanordnung KA angehört, münden ferner Verbindungsleitungen, von "weichen einige für ankommend gerichteten Verkehr oder auch für doppeltgerichteten Verkehr vorgesehen sind. Von diesen hat wiederum ein Teil, und zwar das Verbindungsleitungsbündel VL unter Zwischenschaltung eines Mischkopplers MK zu den Teilnehmerkoppelgruppen TKGl bis TXG 3 der gleichen Koppelanordnung KA Zugang.

Die Verkehrsbelastung der Teilnehmerkoppelgruppen TKGl bis TKGi durch die Teilnehmer ist nun durch das Maß an abgehendem Verkehr aus den Teilnehmergruppen TGl bis TG 3 bestimmt. Die Verkehrsbelastungen aller Teilnehmerkoppelgruppen können nun je nach Art der Teilnehmer (Vielsprecher, Wenigsprecher usw.) erheblich voneinander abweichen. Auch ist es möglich, daß die Verkehrsbelastungen der Koppelgruppen sich kontinuierlich, z. B. in einem von den Tageszeiten abhängigen Rhythmus, ändern, z.B. wenn es sich um Fernsprechanschlüsse von Büros, Geschäften, Theaterkassen, Ärzten, Privatpersonen usw. handelt. Änderungen der Verkehrsbelastung können auch im Lauf der Zeit eintreten, weil das Gesprächsbedürfnis einer Teilnehmergruppe sich ändert.

Um alle diese nicht vorhersehbaren, auf die Verkehrsbelastungen periodisch oder tmperiodisch, zeitabhängig oder zeitunabhängig sich auswirkenden Streueinflüsse herabzusetzen, haben außer den Teilnehmersehaltungen, welche den Teilnehmern individuell zugeordnet und mit Ihnen über in Gruppen TLGl bis TLG3 zusammengefaßte Teilnehmerleitungen verbunden sind, außerdem auch ein Teil der für ankommenden Verkehr geeigneten Verbindungsleitungen über den Mischkoppler MK Tx^amg zu den Teilnehmerkoppelgruppen TZGl bis TKG3. Die zusätzlichen Leitungen der Verbindungsleitungsgruppen FLGl, yLG2, FLG3 an den Te&nehmerkoppelgruppen TKGl bis TXG 3 ermöglichen es nun, einen Ausgleich der Verkehrsbelastmig unter den verschiedenen Teimehmerkoppelgruppen herbeizuführen. Hierzu ist eine Verkehrsmeßeinrichtung VM vorgesehen, die mit allen Teitaehmersehaltungen TSIl bis TS34 über Verkehrsmeßslrorrikreieevml bis vm 3 verbunden ist. Die Verkenrsmeßeinrichtung überwacht min ständig die Schaltzustände der Teilnehmerschaltungen hinsichtlich von den Teilnehmern abgehend gerichteter Verbindungen und ermittelt hieraus die Verkehrsbelastung, die von jeder der Teilnehmergruppen TGl bis TG3 ausseiend sich auf die Teitoehmerkoppelgruppen TKGl bis TXG3 auswirken. In Abhängigkeit hiervon steuert die Vertehrsmeßeinrichtung VM über eine Steuerleitung SL den Mischkoppler MK in bezug auf seine Absuchreihenfolge, in welcher er, wenn er ankommend jeweils über eine Verbindungsleitung VL belegt wird, seine Ausgänge nach einem freien absucht, Diese

Ausgänge sind -Verbindtmgsleitangsgruppen FLGl, FLG2, VLG3~zügeordnetrderen Leitungen jeweils zu einer bestimmten Teünehmerkoppelgruppe führen. Der Mischwähler MK kann hierbei auf jede beliebige Absuchr'eihenfolge durch die Verkehrsmeßeinrichtang eingestellt werden. Der Mischkoppler MX hat außerdem Zugang zu anderen Koppelgruppen KGX, die nicht TeUnehmerkoppelgruppen sind. Es ist also möglich, bei vollständiger Auslastung der TeUnehmerkoppelgruppen TXGl bis TKG 3 die Absuchreihenfolge des Mischkopplers MX so einzustellen, daß er jeden Suchvorgang bei diesen zu den Koppelgruppen KGX führenden Leitungen beginnt.

Die Verkehrsbelastung kann auch auf andere Weise als durch eine Verkehrsmeßeinrichtung, und

so zwar z. B. durch eine Zählvorrichtung ermittelt, ausgewertet und zur Steuerung der Absuchreihenfolge

. des Mischkopplers an diesen übertragen werden, welche die zu Verlust gehenden Durehschalteversuche zählt und deren Häufigkeit hieraus bestimmt.

Es ist ferner möglich, die Hand des Ausführungsbeispieles beschriebene Erfindung in einer Vermittlungsanlage nicht an ihren Eingängen, sondern auch hi Verbindung mit ihren Ausgängen anzuwenden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung für Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechwählan-

lagen, in welchen Leitungen mit nicht steuerbarer Verkehrsbelastung zur Verbindungsherstellung gruppenweise an Vermittlungsschaltglieder angeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß außer den genannten Leitungen (TLGl₇

TLG2, TLG3) aueh Leitungen (FLGl, FLG2, FLG3) mit steuerbarer Verkehrsbelastung ein und denselben Gruppen von Verraittlungsschaltgliedern (TXGl, TXG2, TXG3) zugeordnet sind, daß die tatsächliche Verkehrsbelastung der

einer Gruppe (z. B, TXGl) zugeordneten Leitungen gemessen wird und daß in Abhängigkeit hiervon die Verkehrsbelastung derjenigen dersel· ben Gruppe zugeordneten Leitungen (z.B.. VLG1), deren Verkehrsbelastung beeinflußbar ist, ge-

steuert wird,

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Verkehrsbelastung sieh nur .auf die eine Gruppe (z.B, TXGl) zugeordneten Leitungen (TLGl) mit nicht steuerbarer Verlcehrsbelastung erstreckt.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadureh gekennzeichnet, daß die Leitungen ("FLGl, YLG 2, VLG 3), deren Verkehrsbelastang steuerbar ist, und die je einem einzigen Verbindungs-

leitungsbündel (VL; z, B.. .entsprechend einer einzigen ankommenden Verketrsrichtung) zugeordnet sind, auf verschiedene Gruppen ffKGl, TKG2, TKG3) verteilt sind, und daß die Verkehrsbelastung dieser Leitungen (FLGl, VLGl,

FLG3) durch Änderung ,ihrer Absuc'hreihenfplge gesteuert wird,

4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Ver-

kehrsbelastung in einer Zählung der durch innere Blockierung der Vermittlungsschaltglieder verursachten Verluste besteht.

5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der Messung der Verkehrsbelastung der einen Art von Leitungen (TLGl, TLG2, TLG¹S) die Verkehrsbelastung der anderen Art von Leitungen (FLGl, VLGl, VLGS) kontinuierlich gesteuert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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