DE1210609B

DE1210609B - Verband zum Verschliessen von Veredelungsstellen an Baeumen oder Straeuchern

Info

Publication number: DE1210609B
Application number: DEV22141A
Authority: DE
Original assignee: WALTER VOELKER DR
Current assignee: WALTER VOELKER DR
Priority date: 1962-03-08
Filing date: 1962-03-08
Publication date: 1966-02-10

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

AOIg

Deutsehe Kl,: -4Sf-1/06

.Nummer; 1210 609

Aktenzeichen: V 22141III/45 f

Anmeldetag: 8. März 1962

Auslegetag: 10. Februar 1966

Zur Baumveredelung werden bislang überwiegend Wachs-Harz-Gemische oder Knetstoffe verwendet. Die Anwendung dieser Materialien ist sehr zeitaufwendig, da diese Mittel auf die Veredelungsstelle aufgeschmiert bzw. aufgeknetet werden müssen.

Da die Veredelung überwiegend im Frühjahr und im Herbst vorgenommen werden muß, also zu einer relativ kalten Zeit, ist eine zusätzliche Erwärmung der Baumwachse erforderlich. Diese Notwendigkeit erschwert den Prozeß der Baumveredelung und erhält zugleich noch das Risiko, daß die Veredelungen durch das Auftragen zu heißen Wachses verbrannt werden.

In der österreichischen Patentschrift 215 214 werden filmbildende Lösungen aus Kunstharzen zum Verschließen von Baumwunden beschrieben.

Der Nachteil filmbildender Lösungen auf die Baumveredelungen ist wie folgt:

Hart abtrocknende filmbildende Lösungen erschweren die Kallusbildung, die für den Erfolg der ao Veredelung von äußerster Wichtigkeit ist. Ist der hart abbindende Film schließlich von dem durchtreibenden Kallus gesprengt worden, so liegt der Kallus frei an der Oberfläche. Bei starker Sonnenstrahlung oder scharfen Winden besteht die Gefahr, daß der Kallus austrocknet und somit kein Anwachsen des Edelreises mehr gegeben ist. Darüber hinaus bleibt der Gasaustausch innerhalb der Veredelungszone so lange unterbunden, bis der harte Film durch das Dickenwachstum des Reises zum Sprengen gebracht wird.

Bei der Applikation von filmbildenden Lösungen, die einen Weichmacher enthalten und somit dem Film eine größere Elastizität geben, entstehen folgende Mängel:

Die elastischen Kunstharzfilme schließen die Veredelungszone hermetisch ab und unterbinden jeglichen Gasaustausch. Weiterhin erschweren sie das Durchtreiben des Kallus, da die elastische Kunstharzhaut beim Druck des Kallus nicht bricht, sondern sich nur dehnt und somit einen ständigen-Zug bzw. Druck auf das weiche Kallusgewebe ausübt, wie z. B., wenn man einen Finger durch eine Gummiwand drücken will, so verspürt man ebenfalls in der Fingerspitze den Gegendruck, der durch die Dehnung der Gummihaut entsteht.

Wenn auch in diesem Fall schließlich der Kallus durchgetrieben ist, so liegt ebenfalls danach der Kallus frei an der Oberfläche und ist den Witterungseinflüssen stark ausgesetzt.

Die deutsche Patentschrift 1 027 453 beschreibt ein Verfahren, in dem Werkstoffstreifen um die Okulationsstelle gelegt werden und die durch den Einfluß Verband zum Verschließen von
Veredelungsstellen an Bäumen oder Sträuchern

Anmelder:

Dr. Walter Völker,
Holm-Seppensen (Bez. Hamburg),
Vesperweg 35

der Witterung porös werden und danach zerfallen. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß an unebenen Veredelungsstellen der erforderliche hermetische Abschluß nicht gegeben ist und daß Wasser sowie andere auf die Veredelung sich schädlich auswirkende Faktoren in die Veredelungsstelle eindringen und das Anwachsen des Edelreises empfindlich stören können. Außerdem ist das Anlegen sowie das Befestigen des Werkstoffstreifens an der Veredelungsstelle nicht nur zeit-, sondern auch kostenaufwendig.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, nach dem Kunststoffschaum bzw. Kunststoffschaum entwickelnde Mittel verwendet werden, die als Verband zum Verschließen von Veredelungsstellen an Bäumen und Sträuchern aufgetragen werden.

So kann z. B. aus einer Harnstoff-Formaldehyd-Lösung plus Schaummittel im Rührbecher ein Kunststoffschaum erzeugt werden, der sich bis zum Eintritt der harten Kondensationsphase mit einem Pinsel leicht verstreichen läßt. Um die Veredelungsstelle wird ein 1 bis 2 cm dicker Schaumverband aufgetragen, in den der Kallus ohne besonders hohen Energieaufwand der Pflanze hineinwachsen kann. Bei filmbildenden Mitteln und Veredelungsbändern benötigt der Veredelungstrieb einen höheren Energieaufwand, um den Kallus durch den aufgetragenen Belag hindurchzuschieben. Der Kunststoffschaum, der eine poröse Struktur aufweist, bietet kaum einen Widerstand. Er bewirkt nicht nur in günstiger Weise den Gasaustausch, sondern auch die Kallusbildung.

Claims

Patentansprüche:

1. Verband zum Verschließen von Veredelungsstellen an Bäumen oder Sträuchern aus porösem

i ■:} :' '-'■ ~i -i '-1 609 507/107

Material, gekennzeichnet durch die Ver- ·, nach dem Auftragen auf; die^ Veredelung^stelle

Wendung von Kunststoff schaum oder^Kunststoff- eintritt.

schaum entwickelnden Mitteln, die auf die Ver- ~^~~^r^'

edelungsstelle aufgetragen werden. In Betracht gezogene Druckschriften:

2. Verband nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 5 ■ Deutsche Patentschrift Nr: 1 027 453; zeichnet, daß die Verschäumung des^: Mittels-erst ,·österreichische Patentschrift Nr.215 214.