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Vorrichtung an Tunnelöfen zur Zu- oder Abführung von Ofengasen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Tunnelöfen zur Zu- oder Abführung von Ofengasen
aus dem Ofenkanal, im wesentlichen bestehend aus mittels Hebevorrichtungen durch
Öffnungen in der Ofendecke absenk- und aus diesen aushebbaren Absauge- oder Einblaseleitüngen,
die aus kastenförrnigen, über den ganzen Ofenquerschnitt reichenden Schiebern bestehen,
deren Innenraum über Öffnungen in den Schieberdecken mit dem Gassammelkanal und
nach Absenken der Schieber in den Ofenkanal über Öffnungen in den Schieberwänden
mit dem Ofenkanal in Verbindung stehen, nach Patent 1166 081.
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Nach jenem Patent waren die kastenförmigen Schieber vorgesehen, um
eine vollkommene Absperrung des Raumes zwischen benachbarten Besätzen zu erreichen,
die die Voraussetzung für die Herstellung eines definierten und steuerbaren Gaswechsels
schafft.
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Hierauf aufbauend bezweckt die vorliegende Erfindung die Ermöglichung
einer besonders wirkungsvollen Wärmebehandlung insbesondere keramischer Güter, vorzugsweise
im kontinuierlich betriebenen Tunnelofen, bei dem diese Güter als Besatz auf einer
Reihe dicht aneinander anschließender Brennwagen den Ofen durchfahren und die Ofengase
aus der Brenn- und Vorwärmzone zum Einfahrende des Ofens strömen.
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Es ist bereits bekannt, als Vorrichtungen zum Erwärmen des eingefahrenen
Gutes Abzugsvorrichtungen zu verwenden, die in den Seitenwänden oder der Decke des
Mauerwerkes eingebaut sind. Diese Anordinung ist aber kostspielig und umständlich
nicht nur bei der Herstellung, sondern auch in bezug auf die unvermeidbare Wartung.
In betrieblicher Hinsicht besteht der Nachteil, daß hierbei die Ofenluft seitlich
des Besatzes abgezogen wird und infolgedessen den Besatz nicht genügend und nicht
gleichmäßig durchwärmt.
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Diese Nachteile werden vermieden, wenn erfindungsgemäß der Schieber
nach dem Hauptpatent am Einfahrende des Ofens angeordnet ist und nur an der Innenwand
mit einer oder mehreren Öffnungen versehen ist.
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Das hat gegenüber den bekannten Verfahren und Vorrichtungen den Vorteil,
daß mit einer in der Herstellung erheblich weniger aufwendigen Vorrichtung die hohen
Kosten der Aussparungen im Mauerwerk und die der Herstellung besonderer Abzugsvorrichtungen
sowie deren aufwendige Befestigung im Mauerwerk eingespart werden. Eine diesbezügliche
Wartung im Ofeninnern entfällt. Das Gut kann schneller vorgewärmt werden, da die
zur Verfügung stehende Ofenluft voll ausgenutzt wird. Außerdem wird das Gut gleichmäßiger
vorgewärmt, da außer einer verbesserten Längsrekuperation noch eine Querrekuperation
auf einfache Weise erhalten wird.
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Ferner kann die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens als vorgefertigte
Einheit hergestellt und auf bequeme Weise außen an der Stirnseite des Ofeneingangsteiles
angebracht werden. Hierbei wird des weiteren eine verbesserte Einstellung und Regelung
der Öffnungen in der Innenwand des Schiebers in sehr einfacher Weise und auch zweckmäßiger
außerhalb des Ofens durchführbar.
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Die Erfindung ermöglicht ferner, das Einfahrende über eine Anzahl
von Ofenwagenlängen (Seitenwände und Decke) des Ofens wesentlich einfacher und billiger
zu gestalten. So kann entweder das Mauerwerk dieses Eingangsteils einfacher oder
aus geringer Stärke aufgebaut oder durch Metallplatten ersetzt werden, da es infolge
des Durchziehens der Ofenluft durch den Besatz nicht mehr von der sonst längs des
Mauerwerkes entlangstreichenden warmen Ofenluft beaufschlagt wird.
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Die Erfindung kommt in besonders vorteilhafter Weise Ziegeltunnelöfen
und Tunnelöfen mit größerer Breite zugute.
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Vorzugsweise wird die Ofenluft durch eine an der Unterkante der Innenwand
vorgesehene und insbesondere lediglich in deren Mitte angeordnete öffnung abgesaugt.
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Durch diese Maßnahmen wird die Wirksamkeit der zuvor erwähnten Vorteile
in betrieblicher Hinsicht noch weiter verbessert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
F
i g. 1 zeigt im Längsschnitt einen üblichen, eine Vorwärmzone (dargestellt) sowie
eine sich daran anschließende Brenn- und Kühlzone (nicht dargestellt) aufweisenden
Tunnelofen 1, in dessen Einfahrende sich die Brennwagen 2, 3 und
4 mit dem Besatz 2a, 3 a und 4 a befinden. Das Einfahrende
des Tunnelofens 1 ist durch einen Schieber 5 verschließbar, der mittels der Betätigungsvorrichtung
6 beispielsweise durch ein über eine Rolle laufendes Seil auf die Plattform des
in Richtung des Pfeiles 7 zuletzt in den Tunnelofen eingerückten Brennwagen (z.
B. 2) absenkbar ist. Der Brennwagen 8 mit seinem Besatz 8a steht vor dem Tunnelofen
bereit zum Einfahren. Die Plattformen aller Brennwagen sind gasdicht, jedoch lösbar
miteinander verbunden. Die aneinandergrenzenden Wagen bilden somit eine den Tunnelofen
1 kontinuierlich durchfahrende Wagenreihe, die in sich geschlossen und gegenüber
dem unterhalb der Plattformreihe liegenden Ofenraum in bekannter Weise abgedichtet
ist.
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Der Schieber 5 ist im wesentlichen doppelwandig ausgeführt.
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Seine Außenwand 9 und seine Innenwand 10, die vorzugsweise
geringen Abstand voneinander haben, reichen über die gesamte Ofenkanalbreite. In
Höhenrichtung erstreckt sich der doppelwandige Schieber 5, der (mit ausgezogenen
Linien dargestellt) sich in seiner Arbeitsstellung befindet, von der oberen Fläche
der Plattform eines Brennwagens (z. B. 2) über die Decke des Tunnelofens 1, auf
dessen Einfahrende nahe dem Schieber 5 die Absaugevorrichtung 11, 11 a bis
11 c angebracht ist.
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Die Innenwand 10 des Schiebers 5 weist vorzugsweise an ihrem unteren
Ende eine längs dessen unterer Kante verlaufende Öffnung 12 und an ihrem oberen
Ende - einen Rohrstutzen 13 auf, der in Arbeitsstellung gasdicht mit der Absaugevorrichtung
11 bekannter Ausführung verbunden ist.
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Die Ruhestellung des Schiebers 5 ist gestrichelt dargestellt und mit
5' bezeichnet.
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In der Arbeitsstellung wird mittels der Absaugevorrichtung 11 die
in Richtung aus der Brennzone zur Vorwärmzone stetig strömende Ofenluft in Richtung
der Pfeilschar 14 durch die Öffnung 12, das Innere des im übrigen gasdichten Schiebers
5 (dessen Seiten, Kopf- und Bodenplatten nicht dargestellt sind) und den Rohrstutzen
13 abgesaugt. Bei diesem Vorgang wird die nach dem Einfahrende strömende Ofenluft,
die ohne Anwendung der vorliegenden Erfindung im Parallelstrom den Ofen entgegen
der Richtung des Pfeiles 7 durchsetzen würde, erfindungsgemäß tatsächlich bis zum
Einfahrverschluß konvergierend gezogen, also voll ausgenutzt. Hierdurch tritt eine
in Höhen- und -Längsrichtung des Ofens gestaffelte verbesserte Erwärmung des auf
den stetig vorrückenden Wagen 2, 3, 4 getragenen Besatzes 2 a, 3 a,
4 a ein. Dadurch, daß hierbei die Seitenwände und die Decke am Einfahrende
des Ofens erheblich weniger erwärmt und somit die Wärmespeicherung im Mauerwerk
herabgesetzt werden, ist eine Einstellung und" Regelung der durch den Besatz; gezogenen
Ofenluft ermöglicht:- -- - - - -- - -Zu diesem Zweck können statt der vorzugsweisen
an der unteren Kante der Innenwand 11 des Schiebers befindlichen Öffnung
12 (F i g. 1) weitere vorteilhafte Anordnungen (F i g. 2 bis 7) von einzelnen Öffnungen
12', 12", 14 oder Gruppen 13 von öffnungen oder Schlitzen in der Innenwand
10 dienen, die zeitlich und örtlich wahlweise ganz oder teilweise in ihrem
Durchtrittsquerschnitt eingestellt oder geregelt werden. Durch diese besonderen
Öffnungen wird einerseits das Abziehen der Ofenluft in der Ofenmitte oder mehr in
der Ofenmitte als an den Randgebieten des Besatzes und umgekehrt sowie andererseits
eine Anpassung an die Feuerführung des Ofens und an die Setzweise der Güter erreicht.