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Behälter für flüssige oder viskose Kosmetika u. dgl. mit einem Abgabeventil
Die Erfindung betrifft einen Behälter für flüssige oder viskose Kosmetika u. dgf.
mit einem im Behälter verschiebbaren, den Boden des Behälters bildenden Kolben,
mit einem vor dem Kolben liegenden zusammendrückbaren Behälterteil aus biegsamem
und elastischem Material und mit einem bei überdruck im Behälter öffnenden Abgabeventil.
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Soll aus dem Behälter Material entnommen werden, so muß der vor dem
Kolben liegende Behälterteil so weit zusammengedrückt werden, daß im Behälter ein
das Abgabeventil öffnender überdruck entsteht und der Inhalt durch das Ventil entweichen
kann. Bei den bekannten Konstruktionen dieser Art weicht beim Zusammendrücken des
zusammendrückbaren Behälterteils der Kolben so lange zurück, bis in einem hinter
dem Kolben befindlichen und durch ein Rückschlagventil verschlossenen Raum der gleiche
überdruck herrscht wie im Raum vor dem Kolben. Erst wenn dieser überdruck das Abgabeventil
öffnet, kann Material aus dem Behälter entweichen. Wird dann der Behälter losgelassen,
so nimmt die Wandung des Behälters wieder die ursprüngliche Form ein. Auf Grund
des im Raum vor dem Kolben entstehenden Unterdruckes verschiebt sich der Kolben
wieder nach vorn, und zwar über die ursprüngliche Stellung hinaus, da ein Teil des
Behälterinhaltes herausgedrückt wurde.
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Die Erfindung besteht darin, däß der Kolben durch eine Sperrklinke
gegen Verschiebung im Sinne der Erweiterung des Innenraumes des Behälters gesichert
ist. Dadurch wird erreicht, daß der Kolben beim Eindrücken des Behälters keine Rückwärtsbewegung
mehr ausführt. Ein Rückschlagventil in dem Raum hinter dem Kolben ist nicht mehr
erforderlich. Der Raum vor dem Kolben braucht durch Eindrücken nicht mehr so weit
verkleinert zu werden wie bei der bekannten Konstruktion, bei der zunächst vor und
hinter dem Kolben der gleiche überdruck erzielt werden muß, bis das Abgabeventil
öffnet.
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Damit der Raum hinter dem Kolben mit Sicherheit unter Atmosphärendruck
steht, ist in der Behälterwandung hinter dem Kolben ein Luftloch vorgesehen.
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Gemäß der weiteren Erfindung ist in einem den zusammendrückbaren Behälterteil
bildenden Kopf des Behälters eine Feder angeordnet, die den Kopf nach dem Zusammendrücken
und Loslassen wieder in die ursprüngliche Form zurückdrückt und das Entstehen des
für die Vorwärtsbewegung des Kolbens erforderlichen Unterdruckes begünstigt.
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Um zu gewährleisten, daß die Lippen des Abgabeventils nach Loslassen
des zusammendrückbaren Behälterteils sofort schließen, werden sie in der Schließstellung
durch eine Feder aneinandergedrückt.
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Teile der Beschreibung und der Zeichnungen, die über die Erläuterung
des Inhalts der Patentansprüche hinausgehen, sind nicht Gegenstand der Erfindung.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch den Behälter
mit geschlossenem Auslaßventil, F i g. 2 einen Längsschnitt durch den Kopf des Behälters
bei geöffnetem Auslaßventil, F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 in F i g. 1,
F i g. 4 einen Längsschnitt durch einen Kopf des Behälters anderer Ausführungsform,
F i g. 5 einen Längsschnitt durch eine weitereAusführungsform der Erfindung, F i
g. 6 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform, F i g. 7 einen Schnitt
nach Linie 7-7 in F i g. 6. Der Behälter 10 gemäß den F i g. 1 bis 3 hat zylindrische
Form und kann eine Flüssigkeit oder eine weiche Masse, z. B. Zahnpasta, aufnehmen.
Die Rückwand 11 des Behälters ist mit einem Luftloch 12 versehen, so daß unter Atmosphärendruck
über das hintere Ende des Behälters eindringen und auf einem nur in einer Richtung
auf das vordere Ende des Behälters zu beweglichen Kolben 13 wirken kann. Vor dem
Kolben 13 befindet sich im Behälter die Masse, die sich bis in den hohlen Kopf 14
des Behälters erstreckt. Der Kopf 14 überfaßt mit einem zylindrischen Halsteil
15 das vordere Ende der Behälterwandung
16 und ist darauf
durch einen Haltering 17 befestigt. Die Stirnwand 18 des Kopfes 14 bildet die vordere
Verschlußwand des Behälters. Außerdem weist der Kopf 14 eine Auslaßöffnung 19 auf,
durch die der Inhalt des Behälters durch Verringerung des Behältervorlumens zwischen
dem Kolben 13 und dem Kopf 14 herausgedrückt werden kann. Der Kopf 14 besteht aus
einem biegsamen, elastischen Kunststoff, z. B. Polyäthylen. Durch Druck von ein
oder mehreren Fingern auf die Stirnwand 18 des Kopfes kann diese eingedrückt und
damit der Behälterraum vor dem Kolben 13 verringert werden. Der Kolben kann dabei
dem Druck auf den Behälterinhalt nicht nachgeben, da er nur in Richtung auf den
Kopf 14 im Behälter verschiebbar ist. Durch das Eindrücken der Stirnwand 18 des
Kopfes 14 wird die Auslaßöffnung 19 geöffnet, die als Lippenventif mit sich gegenüberliegenden
Lippen 20 ausgebildet ist. Beim Eindrücken der Stirnwand 18 werden die Lippen 20
durch den Behälterinhalt auseinandergespreizt, so daß der Inhalt ausfließen kann
(s. F i g. 2).
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Wird die Stirnwand 18 wieder losgelassen, so nimmt sie ihre ursprüngliche,
in F i g. 1 dargestellte Form an, die Lippen legen sich wieder aneinander, und die
Auslaßöffnung 19 ist geschlossen, Das Behältervolumen vor dem Kolben 13 wird dabei
vergrößert. Da ein Teil des Behälterinhaltes abgegeben wurde, so entsteht ein Vakuum,
das bewirkt, daß der Atmosphärendruck, der durch das Luftloch 12 auf den Kolben
13 wirkt, diesen in Richtung auf das Kopfende des Behälters verschiebt, bis im Behälter
wieder Atmosphärendruck herrscht.
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Der Kolben 13 hat die Form eines Napfes, der mit seinem Rand dicht
an der Innenwand 22 des Behälters anliegt. Zur Sicherung gegen eine rückwärtige
Verschiebung des Kolbens ist an seinem Boden 25 eine Spreizfeder 23 mit Hilfe eines
Nietes 26 befestigt. Vom Mittelteil 24 der Spreizfeder 23 erstrekken sich radial
nach außen federnde Arme 27, deren äußere Enden 28 an der Behälterwandung 22 anliegen,
Diese Arme bestehen aus Blattfedern, die sich bei der Vorwärtsbewegung des Kolbens
13 zurückbiegen, sonst aber mit ihren Enden 28 sich an der Innenwand des Behälters
abstützen und eine Rückwärtsbewegung des Kolbens verhindern. Ein Druck auf die Masse
im Behälter durch Eindrücken der Stirnwand 18 des Kopfes 14 kann also keine Rückwärtsbewegung
des Kolbens verursachen.
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Um ein Schließen der Lippen 20 bei Loslassen der "Stirnfläche 18 des
Kopfes 14 mit Sicherheit zu gewährleisten, kann eine Feder 30 vorgesehen sein, deren
in Richtung aufeinanderfederude Arme 31 in das Innere des Kopfes vorspringende Flansche
32 der Lippen 20 gegeneinanderdrücken. Auf jeden Fall -darf aber die Kraft der Feder
30 nicht zu groß sein, damit ein Öffnen der Lippen bei Verformung der Stirnfläche
18 des Kopfes 14 gewährleistet ist. Das Lippenventil wirkt wie ein Rückachlagventil,
das nur .das Austreten von Flüssigkeit ,zuläßt.
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Die Rückverformung des Kopfes 14 nach Loslassen der Stirnfläche 18
kann durch eine Druckfeder 35 unterstützt werden, die sich mit dem einen Ende gegen
die Innenseiten der Stirnwand 18 und mit dein anderen Ende :gegen -eine Zwischenwand
36 zwischen Behälter und Kopf abstützt. Die Zwischenwand 36 hat eine Öffnung .37,
durch die der Innenraum des Kopfes 14 mit dem Innenraum des Behälters- verbunden
ist. Die Lage der Feder 35 ist durch .einen Führungsstift 38 auf der Innenseite
der Stirnwand 18 gesichert.
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Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 4 ist auf das vordere Ende des.
Behälters 10 ein Kopf 14 a aus biegsamem, elastischem Material aufgeschoben.
Zw-. schen dem Halsteil 15 des Kopfes 14a und dem Behälter 10 ist ein Metallring
39 angeordnet, der vom Halsteil 15 überfaßt wird. Durch Induktionserwärmung ist
eine dichte Verbindung zwischen dem Kopf 14a und dem: zylindrischen Behälter 10
geschaffen, der ebenfalls aus Kunststoff bestehen kann.
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Im Kopf 14 a ist eine einzige Feder 40 angeordnet, die
gleichzeitig den- Schließdruck der Lippen 20 der Auslaßöffnung 19 erhöht .und außerdem
die Stirnwand 18a des Kopfes in die Ausgangsstellung zurückdrückt, wenn die Stirnwand
durch Fingerdruck nach innen .eingebeult war. Um beide Zwecke -erfüllen zu können,
ist das Mittelteil der bügelförmig gebogenen Blattfeder 40 zu einer Schleife 43
nach innen zwischen die äußeren Schenke141 der Feder eingebogen,' so daß die Schenkel
42 der Schleife 43 nach Umbiegen um etwa 180° in die äußeren Schenkel 41 übergehen,
die, wie bei der Ausführungsform gemäß F i g. 1, gegen nach innen gerichtete Flansche
32 der Lippen 20 drücken. Die spreizenden Schenkel 42 der Schleife 43 bewirken nach
Loslassen der eingedrückten Stirnwand 18 a deren Rückkehr in die Ausgangsstellung.
Die einzige -Feder 40 gemäß F i g. 4 erfüllt also denselben Zweck wie die beiden
Federn 30 und 35 der Ausführungsform gemäß F i g. 1 und 2.
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Der Behälter 10 gemäß F i g. 4 entspricht im übrigen dem Behälter
10 gemäß F i g.1 und weist ebenso einen nur in Richtung auf den Kopf zu verschiebbaren
Kolben 13 auf. Wird die Stirnwand 18 a eingedrückt, so öffnet der Druck der
im Kopf 14a enthaltenen Masse die Lippen 20, und die Masse kann entweichen. Nach
Loslassen der Stirnwand 18 a und Schließen der Lippen 20 entsteht ein Vakuum im
Behälter, das zur Folge hat, daß der Kolben 13 durch den Luftdruck in Richtung auf
den Kopf 14a verschoben wird.
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Der Behälter 10 b gemäß F i g. 5 ist am rückwärtigen Ende wiederum
durch eine mit einem Luftloch 12 versehene Rückwand 11 verschlossen. Der im Behälter
10b verschiebbare Kolben 13a ist auf der Rückseite mit einer in Bügelform gebogenen
Blattfeder 23a versehen, deren freier Schenkel 27a sich schräg nach hinten erstreckt
und mit seinem Ende 28 a an der Innenwand 22 des Behälters
10 b anliegt. Der Schenkel27a wirkt als Sperrklinke, wenn auf den
Kolben 13 a ein Druck in Richtung auf die Rückwand 11 des Behälters wirkt, Eine
Bewegung des Kolbens 13a in -entgegengesetzter Richtung verhindert jedoch der Schenkel
27a nicht. Auf das vordere offene Ende des Behälters 10b ist ein Rohr 50 aus biegsamem
und elastischem Material fest aufgesetzt. Das vordere Ende des Rohres 50 ist durch
eine eingesetzte Verschlußscheibe 51 verschlossen, die in der Mitte einen Durchlaß
52 aufweist, der auf der Außenseite der Verschlußplatte als Ventilsitz 53 ausgebildet
ist. Auf das vordere Ende des Rohres 50 ist ein Ausguß fest aufgesetzt, der eine
Auslaßöffnung 55 aufweist. Eine Druckfeder 56 drückt einerseits gegen das vordere
Ende des Ausgusses 54 und andererseits gegen einen Ventilkörper 57, der vorteilhaft
als Kugel ausgebildet ist und durch die Feder 56 in der
Verschließstellung
auf dem Ventilsitz 53 gehalten wird. Das Ventil 53, 57 wirkt als Rückschlagventil,
so daß Masse nur durch den Durchlaß 52 aus dem Rohr 50 in den Ausguß 5.4 gelangen
kann.
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Zunächst befindet sich der Kolben 13 a nahe der Rückwand 11 des Behälters
10 b. Der Behälter und das elastische Rohr 50 sind mit der zu entnehmenden
Masse gefüllt. Soll Masse entnommen werden, so wird das elastische Rohr 50 durch
die Finger zusammengedrückt, so daß ein Teil der Masse durch den Durchlaß 52 in
der Verschlußscheibe 51 unter Anheben der Kugel 57 hindurchgedrückt wird,
weil der Kolben 13 a durch die als Sperrklinke wirkende Feder 23 a gehindert wird,
dem Druck der Masse nachzugeben. Bei entsprechendem Druck auf das elastische Rohr
50 wird die in den Ausguß 54 gelangte Masse durch die Auslaßöffnnng 55 herausgedrückt.
Ist genügend Masse entnommen, so wird der Fingerdruck auf das elastische Rohr 50
aufgehoben, welches seine ursprüngliche Form wieder einnimmt und dadurch ein Vakuum
im Rohr 50 und im Behälter 10 b schafft. Die Kugel 57 verschließt automatisch den
Durchlaß 52, so daß weder Masse noch Luft durch den Durchlaß 52 in den Behälter
und das Rohr gelangen kann. Um das nunmehr entstandene Vakuum aufzuheben, drückt
die atmosphärische Luft den Kolben 13 a in Richtung auf das Rohr 50 im Behälter
10b nach vorn. Diese Bewegung des Kolbens 13a :entspricht dem Volumen der vorher
herausgedrückten Masse. Das Herausdrücken von Masse kann so oft wiederholt werden
bis der Kolben 13 a das vordere Ende des Behälters 10 b erreicht hat.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß den F i g. 6 und 7 ist
der Ventilsitz 60 für das Rückschlagventil unmittelbar in dem vorderen Ende 61 des
elastischen Rohres 62 vorgesehen, das wiederum als Kopfteil fest auf das vordere
Ende des Behälters 10 c aufgeschoben ist, der den Kolben 13 a enthält. Der Ventilsitz
60 bildet eine mittlere Auslaßöffnung im vorderen Ende 61 des elastischen Rohres
62 und hat rechteckigen Querschnitt (s. F i g. 7). Die eine Seite 63 der Auslaßöffnung
verläuft schräg, so daß die Auslaßöffnung sich nach außen hin erweitert. Ein Ventilkörper
64 hat eine der Auslaßöffnung entsprechende Keilform. Am inneren Ende des Ventilkörpers
64 ist ein Auge 66 vorgesehen, in das das eine Ende einer Spannfeder 65 eingehakt
ist, deren anderes Ende in ein am Kolben 13 a befestigtes Auge 67 eingehakt ist.
Die Spannfeder 65 zieht also den Ventilkörper 64 in die Schließstellung.
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Wird das elastische Rohr 62 zusammengedrückt, so drückt die im Rohr
vorhandene Masse den Ventilkörper 64 nach außen und hebt ihn vom Ventilsitz ab.
Demzufolge kann die Masse durch den Ventilsitz hindurch entweichen. Nach Aufheben
des Druckes auf das Rohr 62 zieht die Spannfeder 65 den Ventilkörper 64 wieder in
die Schließstellung, und es entsteht ein Vakuum im Rohr 62 und im Behälter 10 c
vor dem Kolben 13a, das durch die Bewegung des Kolbens 13 a nach vorn wieder aufgehoben
wird. Die Bewegung des Kolbens wird durch die Zugfeder 65 noch unterstützt.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung wird der Inhalt
des Behälters durch die automatische Verschiebung des Kolbens nach jeder Entnahme
nach vorn geschoben. Es ist also keinerlei Betätigung mehr erforderlich, um den
Kolben nach jeder Entnahme weiter nach vorn zu schieben. Besonders bei den Ausführungsformen
gemäß den F i g. 1 bis 4 kann der Inhalt des Behälters fast restlos entnommen werden.
Ist der Kolben 13 bis an die Zwischenwand 36 nach vorn verschoben, so ist der Behälter
10 vollständig leer. Es geht nur eine geringe Menge im Kopf 14 verloren.
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Je nach dem Druck, der auf den verformbaren Teil des Behälters ausgeübt
wird, können verschiedene Mengen von Masse aus dem Behälter entnommen werden. Auch
die Geschwindigkeit, mit der die Masse herausgedrückt wird, läßt sich in dieser
Weise regeln. Schließlich läßt sich die Vorrichtung verhältnismäßig billig herstellen.
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Teile der Beschreibung und der Zeichnungen, die über die Erläuterung
des Inhaltes der Patentansprüche hinausgehen, sind nicht Gegenstand der Erfindung.