DE12097C - Neuerungen an photographischen Apparaten - Google Patents
Neuerungen an photographischen ApparatenInfo
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
- G03B17/00—Details of cameras or camera bodies; Accessories therefor
- G03B17/26—Holders for containing light sensitive material and adapted to be inserted within the camera
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Description
1880.
Klasse 87.
THOMAS HENRY BLAIR in FRANKLIN (Massachusetts, V. S. A.).
Neuerungen an photographischen Apparaten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. März 1880 ab.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Neuerungen an photographischen
Apparaten ermöglichen es selbst Dilettanten, mittelst des sogenannten Trockenverfahrens gute
photogräphische Bilder herzustellen, und bestehen ihrem Wesen nach darin, an der Camera besondere
mechanische Vorrichtungen anzubringen, mit deren Hülfe alle für die Aufnahme nothwendigen
vorbereitenden Manipulationen, wie z. B. das Einrichten der Camera, das Einstellen
der Linsen, das Vor- und Zurückschieben der präparirten Platte, völlig von aufsen und ohne
Oeffnen der Camera vorgenommen werden können.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 eine perspectivische Ansicht und Fig. 2 ein
Verticalschnitt einer photographischen Camera, welche die Erfindung veranschaulicht, während
Fig. 3 und 4 perspectivische Ansichten von zugehörigen Details darstellen. A bezeichnet die
Camera und B das Objectiv. Letzteres ist an dem Vordertheil C der Camera befestigt, welcher
mit dieser letzteren durch einen Balg oder viereckigen Schlauch aus schwarzem, das Licht
nicht durchlassenden Stoffe so verbunden' ist, dafs er nach Bedarf vor- und zurückgeschoben
werden kann, und welcher, wenn er vorgeschoben ist, von zwei seitlich an der Camera angebrachten,
bei b b drehbaren Armen α α aufrecht erhalten
wird.
Eine der Neuerungen an dem hier in Erörterung stehenden photographischen Apparate
bildet eine bewegliche Visirvorrichtung, welche in einem Kästchen d aus Holz oder Metall besteht
und, wie aus Fig. 1 und der Detailzeichnung, Fig. 3, ersichtlich, hinten ein kleines Guckoder
Visirloch d1 und vorn eine gröfsere Oeffiiung
e hat, welche letztere der Gröfse der Bildfläche entspricht. Dieses Visirkästchen ermöglicht
es, die. Camera in die zur Aufnahme erforderliche Position zu bringen, ohne dafs es,
wie bisher allgemein üblich, nöthig wäre, in das Innere derselben zu blicken. Zudem kann man
dieses Kästchen von dem Apparat ab- und in die Hand nehmen und mit Hülfe desselben die
zur Aufnahme günstige Position vorerst provisorisch ermitteln, so dafs das beschwerliche Umherrücken
des ganzen Apparates vermieden wird und man nur nöthig hat, die Camera in die
vorläufig ermittelte Stellung zu bringen und dieselbe nach Aufsetzen des Visirkästchens (s. Fig. 1)
vollends für die Aufnahme zu adjustiren.
Die vordere gröfse Oeffnung e des Visirkästchens
d wird von einem offenen Rahmen oder rahmenförmigen Schieber/gebildet, dessen Oeffnung
der Gröfse der zu gebrauchenden Negativplatte entspricht und welcher je nach der Gröfse
dieser Platten und der Linsen ausgewechselt werden kann. Uebrigens enthält die Camera
auch das bisher übliche Schauloch, welches, wenn wünschenswerth, benutzt werden kann,
jedoch nach Anbringung des beschriebenen Visirkästchens auch entbehrlich ist. Die Glasplatten
sind in einem rechteckigen Kasten D enthalten, welcher, wenn nicht im Gebrauch, durch eine
mittelst Deckels verschliefsbare Oeffnung E in
das Innere der Camera A hinuntergelassen werden kann (s. Fig. 2), sich jedoch während der
Aufnahme in der durch Fig. 1 veranschaulichten Position oben . auf der Camera befindet. Die
schmäleren Seitenwände des Plattenkastens D sind auf ihrer Innenfläche mit Nuthen g g . . .
versehen, von denen immer zwei sich gegenüberstehende zur Aufnahme einer Platte η dienen
und welche je eine durch eine Druckschraube/ beeinflufste Feder i enthalten, mittelst welcher
die Platte festgehalten wird. Soll jedoch eine der Platten η exponirt werden, so löst man die
entsprechenden Schrauben j und läfst die Platte vermöge ihrer eigenen Schwere in die Nuthen
des mit F bezeichneten, im Innern der Camera befindlichen Plattenrahmens fallen, durch welchen
sie während der Exponirung in Position erhalten wird.
Bisher wurde das Objectiv ari dem beweglichen Theile der Camera befestigt und wurde
dann die Adjustirung oder Einstellung dadurch ■bewirkt, dafs man den beweglichen Theil mehr
oder weniger auszog: Entgegen dieser Construction ist in der gegenwärtigen Anordnung
der Plattenrahmen F im Innern der Camera beweglich, so dafs er nach Bedarf dem Objectiv
genähert oder von demselben entfernt werden kann. Dadurch wird erreicht, dafs die ver-
schiedenen Glasplatten sich mit Leichtigkeit aus ihrem Kasten in den erwähnten Plattenrahmen F
und zurück bringen lassen. Auf der hinteren Seite des Plattenrahmens F sind Federn k angeordnet,
welche auf jede in diesen Rahmen gelangende Platte von hinten her einen Druck
ausüben und dieselbe nach vorn gegen die Ränder der Nuthen, in welchen sie sich befindet,
pressen, so dafs jede Platte mit Beziehung auf das Objectiv immer genau dieselbe Position einnehmen
mufs, welche die vorhergehende inne hatte, /bezeichnet eine mit dem Plattenrahmen F
verbundene Stange, welche nach hinten zu durch eine Oeffnung m der Hinterwand G der Camera
hindurch verlängert ist und dazu dient, den besagten Rahmen F hin- und herzuschieben. Diese
Stange / ist eine Indicatorstange, d. h. auf der oberen Seite mit einer Scala versehen, deren
Theilstriche i; 2, 3, 4 ... den gleichbezeichneten der Schrauben j entsprechen und mit
Beziehung auf letztere bezw. die zugehörigen Nuthen g so angeordnet sind, dafs, wenn man
jene Stange / auf irgend einen bestimmten Theilstrich
einstellt, die gleichbezifferten Nuthen g des Kastens D sich gerade über den Nuthen
des Rahmens F befinden und folglich die entsprechende Platte durch Lösen der zugehörigen
Schrauben j direct in den Rahmen fallen gelassen werden kann, wodurch sie in die zur
Exponirung erforderliche Stellung kommt, ohne dafs es eines Oeffhens der Camera zu diesem
Zwecke bedürfte.
Die Stange / ist an einer Zahnstange befestigt oder, wie in Fig. 2, selbst mit Zähnen c versehen,
welche mit einem Zahnrädchen n1 in Eingriff stehen, dessen Welle ο mit einem
Knopf p versehen ist, so dafs durch Drehen dieses letzteren jene Stange / bezw. der mit
derselben verbundene Rahmen F hin- und hergeschoben werden kann. Es empfiehlt sich, auf
der Welle ο eine Klemmvorrichtung anzubringen, welche ein selbstthätiges Drehen des Rädchens nl
verhütet, r ist ein Schieber, welcher als Verschlufs des Kastens D dient, jedoch während
des Gebrauchs der Camera herausgezogen wird.
Als Zeiger für die auf der Stange / befindliche Scala kann man den Rand der Oeffnung »z
in der Hinterwand der Camera oder irgend eine andere, an der Camera befestigte Zeigervorrichtung
benutzen; der Abstand zwischen den Theilstrichen dieser Scala ist selbstverständlich
gleich dem Abstande je zweier Nuthen g.
Will man nun mit dem im vorstehenden beschriebenen Apparate operiren, so nimmt man
das Visirkästchen d, welches man für gewöhnlich in der Tasche bei sich tragen kann, und
ermittelt mit Hülfe desselben vorerst die für die Aufnahme günstige Position. Sodann bringt
man die Camera in diese Position und schiebt das Visirkästchen in die Nuthen ί s auf dem
Kasten D, welcher schon vorher mit präparirten Trockenplatten gefüllt und auf der Camera befestigt
worden, und kann nun das genaue Einrichten der Camera vornehmen, indem man
entweder durch das Visirkästchen blickt oder in der bisher gebräuchlichen Weise beobachtet.
Darauf stellt man das Objectiv in der bisher üblichen Weise ein und macht ein' Zeichen auf
der Stange /, etwa dicht am Rande der Oef£
nung m, damit man später den Rahmen leicht wieder in die richtige Entfernung vom Objectiv
bringen kann. .
Sind diese Justirungsarbeiten vollendet, so setzt man den Rahmen F durch ■ Drehung des
Rädchens w1 in Bewegung, bis seine Nuthen
direct unterhalb einer der in dem Kasten D befindlichen Trockenplatten, etwa unterhalb der
von den mit 6 bezeichneten Schrauben / gehaltenen Platte," angekommen sind, Was man
daran erkennt, dafs sich die Stange / ebenfalls auf den bezeichneten Theilstrich 6 einstellt. Dann
zieht man den als Verschlufs des Kastens D dienenden Schieber r heraus und läfst durch
Lösen der mit 6 bezeichneten Schrauben j die entsprechende Platte in den Rahmen F niederfallen.
Dieser letztere seinerseits wird nun auf das auf der Stange / gemachte Zeichen eingestellt,
so dafs die in dem Rahmen enthaltene Platte in den Focus gelangt und exponirt werden
kann.
Ist die Platte die erforderliche Zeit · exponirt gewesen, so wird der Rahmen F wieder in die
den Ziffern 6 entsprechende Stellung gebracht und dann der ganze Apparat umgedreht; die
Negativplatte fällt infolge dessen in den, Kasten D, in ihre frühere Lage zurück und kann, gegen
Licht geschützt und durch die Schrauben' j festgehalten, aufbewahrt werden, bis man zur Entwickelung
des Bildes bereit ist.
Die soeben erklärten Manipulationen werden wiederholt, bis alle Platten, oder so viele als
verlangt werden, exponirt worden sind; dann schliefst man den Kasten D durch den Schieber
r und kann nun die Negativplatten transportiren oder aufbewahren, ohne fürchten zu
müssen, dafs dieselben durch fremde Lichteinfiüsse zerstört werden könnten.
Durch das beschriebene Verfahren werden die präparirten Platten während der ganzen, zur
Aufnahme erforderlichen Manipulationen gegen jede äufsere Licht-Einwirkung geschützt. Die
Handhabung des Apparates erfordert wenig oder keine Geschicklichkeit, da es lediglich darauf ankommt,
das Objectiv einzustellen und die Zeit der Exponirung richtig zu bemessen, welche letztere
sich bestimmter Regeln zufolge, je nach den Witterungs- bezw. Lichtverhältnissen, im Voraus
bestimmen läfst. Als eine bedeutende Erleichterung, besonders für Dilettanten, ist es zudem
zu betrachten, dafs beim Einrichten. mittelst des Visirkästchens das Bild nicht wie sonst, umgekehrt,
sondern aufrecht stehend erscheint.
Es empfiehlt sich, die Decke des Kastens D im Innern mit einer Einlage von Filz, Kautschuk
oder anderem passenden Material zu versehen, damit die Negativplatten, wenn sie durch das
Umkehren des Apparates in ihre erstere Position zurückfallen, nicht zu hart aufschlagen und beschädigt
werden. Auch ist es angemessen, am unteren Ende der Nuthen des Rahmens F eine
derartige elastische Einlage anzubringen.
Um die Negativplatte nach ihrer Exponirung in den Kasten D zurück zu bringen, ohne den
ganzen Apparat umkehren zu müssen, kann man die Camera auch mit einer Vorrichtung versehen,
welche es gestattet, das Zurückbringen der Platte mit der Hand zu bewirken. Zu dem
Ende wird in der Hinterwand G der Camera eine Oeffhung «2 angebracht, welche durch eine
Klappe P verschlossen werden kann und den Zugang zu einem Handschuh £2 gestattet, welcher
mit seinem Rande an dem der besagten Oeffnung befestigt ist. Hierdurch wird es ermöglicht,
die Platte mit der Hand zu fassen und in den Kasten D zurück zu schieben, ohne
dafs Licht in die Camera gelangen kann. Natürlich läfst sich mittelst dieser Vorrichtung auch
die Platte aus dem Kasten D in die Camera bezw. in den Rahmen F bringen, so dafs das
Niederfallenlassen derselben vermieden und somit jegliche Beschädigung durch Stofs ausgeschlossen
wird.
Claims (2)
1. In Combination mit einer photographischen Camera der Plattenrahmen F, welcher sich
von aufserhalb der Camera mittelst einer eingetheilten Stange / (Indicatorstange) vor-
und rückwärts verschieben und auf einen bestimmten Punkt einstellen läfst.
2. In Combination mit dem unter i. beanspruchten und mit Indicatorstange / versehenen
Plattenrahmen F der zur Aufnahme von präparirten Platten dienende Kasten D,
welcher zum Festhalten bezw. Loslassen der Platten mit Schrauben, Federn oder anderen
Klemmvorrichtungen versehen ist, die in einer solchen Weise harmonirend mit den Theilstrichen der Indicatorstange / bezeichnet
sind, dafs eine bestimmte Einstellung dieser Stange die Einstellung des Rahmens F unter
der betreffenden Platte im Kasten D bedingt, wie beschrieben und zu dem angegebenen
Zweck.
Bei dem vorerwähnten Kasten D in Combination mit dem Rahmen F der Verschlufsschieber
r, welcher dem Kasten einerseits als Deckel dient und andererseits das unzeitige
Herausfallen der Platten hindert.
Die Anwendung einer Zahnstange nebst Getriebe oder eines anderen gleichwerthigen Mechanismus, um die Verstellung des Rahmens F und der Stange / zu bewirken.
In Combination mit einer photographischen Camera ein abnehmbares Visirkästchen d, bei welchem das Verhältnifs zwischen Gröfse der Oeffnung. e und Entfernung derselben von der Visiröffhung d1 ein solches ist, dafs beim Hindurchsehen die Kanten der Oeffnung e den aufzunehmenden Gegenstand in derselben Weise begrenzt erscheinen lassen, wie das Bild in der Camera begrenzt sein soll.
Die Anwendung einer Zahnstange nebst Getriebe oder eines anderen gleichwerthigen Mechanismus, um die Verstellung des Rahmens F und der Stange / zu bewirken.
In Combination mit einer photographischen Camera ein abnehmbares Visirkästchen d, bei welchem das Verhältnifs zwischen Gröfse der Oeffnung. e und Entfernung derselben von der Visiröffhung d1 ein solches ist, dafs beim Hindurchsehen die Kanten der Oeffnung e den aufzunehmenden Gegenstand in derselben Weise begrenzt erscheinen lassen, wie das Bild in der Camera begrenzt sein soll.
In Combination mit dem verschiebbaren Vordertheil einer photographischen Camera
die beweglichen, an der Camera drehbar befestigten Arme, welche zum Halten jenes
Vordertheils dienen, wenn derselbe sich in seiner vorgeschobenen Position befindet.
Die Oeffnung α2 und der Handschuh c2 oder dessen Aequivalent in Combination mit der Camera und dem Plattenkasten zu dem angegebenen Zweck.
Die Oeffnung α2 und der Handschuh c2 oder dessen Aequivalent in Combination mit der Camera und dem Plattenkasten zu dem angegebenen Zweck.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE12097C true DE12097C (de) |
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ID=289332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE12097C (de) |
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