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Schaltungsanordnung zur magnetischen Steuerung eines Jalousieverschlusses
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur magnetischen Steuerung der Lamellen
eines Jalousieverschlusses bei fotografischen Kameras in die beiden definierten
Stellungen »offen« und »zu«. Diese Schaltungsanordnung weist mindestens zwei wechselweise
einschaltbare Elektromagnete auf, deren Funktion sich gegenseitig ausschließt. Das
heißt, solange eine Magnetspule eingeschaltet ist, bleibt das Einschalten der zweiten
ohne Wirkung.
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Aus der Technik des Schrittmotorenbaues ist es bekannt, die Statorwicklungen
eines Motors über elektronische Schalter in Form von Thyratronen zu speisen und
dabei durch zwischen die Anoden der Thyratrone geschaltete Kondensatoren zu verhindern,
daß zwei Thyratrone gleichzeitig leitend werden. Auch ist es bekannt, beim Abschalten
von Induktivitäten in Gleichstromkreisen zu der Induktivität einen Gleichrichter
parallel zu schalten.
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Es ist ein Jalousieverschluß für fotografische Kameras bekannt, der
mittels Elektromagneten betätigt wird. Der Verschluß ist derart aufgebaut, daß die
Lamellen als Anker eines Magneten wirken. Dabei sind insgesamt zwei Elektromagneten,
deren Felder senkrecht aufeinanderstehen, vorgesehen. Beim Einschalten des einen
Magnetfeldes richten sich die Lamellen derart aus, daß sie möglichst kleine Luftspalte
zwischen den Polschuhen bilden, wobei sie in ihrer Stellung einen Lichtdurchfall
verhindern. Beim Einschalten des zweiten Magneten drehen sich die Lamellen jeweils
um 90°, so daß sie wiederum möglichst kleine Luftspalte zwischen den Polschuhen
des zweiten Magneten bilden. Es ist dabei zweckmäßig, den zweiten Magneten mit einer
der Zahl der Lamellen, vorzugsweise zwei, entsprechend Anzahl von Polschuhen zu
versehen.
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In der Zeichnung ist in F i g. 1 die Wirkungsweise eines derartigen
Verschlusses schematisch dargestellt. Der Elektromagnet I besitzt die beiden Polschuhe
1 und 2, auf deren Verbindungslinie senkrecht zu den magnetischen Feldlinien und
senkrecht zur Lichteinfallsrichtung L die Achsen 3 und 4 der Lamellen 5 und 6 angebracht
sind. Beim Einschalten des Elektromagneten I richten sich die Lamellen, wie dargestellt,
zwischen den Polschuhen 1 und 2 aus. In Höhe der Achsen 3 und 4 sind, parallel zur
optischen Achse gesehen, die Polschuhe 7a, 7b und 8a, 8b des Elektromagneten
1I angeordnet. Der Elektromagnet I ist durch die Magnetspule 9, der Elektromagnet
1I durch die Magnetspule 10 erregbar. Beim Einschalten des Elektromagneten 1I werden
die Lamellen 5, 6 aus der in der Figur dargestellten Lage um ihre Achsen 3 bzw.
4 derart gedreht, daß sie sich in die Richtung der magnetischen Feldlinien des Elektromagneten
II und gleichzeitig parallel zur Lichteinfallsrichtung L einstellen. Voraussetzung
dafür ist jedoch, daß der Elektromagnet I ausgeschaltet ist, da andernfalls die
magnetische Feldstärke nicht groß genug ist, um ein Umschwenken der Lamellen durchführen
zu können. Da die Lamellen nur eine sehr geringe Masse zu haben brauchen, lassen
sich außerordentlich kleine Öffnungs-und Schließzeiten erreichen.
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In der F i g. 2 ist eine bekannte Schaltordnung zur Betätigung der
Elektromagneten 1 und 11 dargestellt. Die Magnetspulen 9 und 10 sind parallel
in einen Stromkreis mit einer Batterie 11 und einem Umschalter 12 eingeschaltet.
Wird mittels des Schalters 12 der Stromkreis mit der Spule 9 eingeschaltet, dann
stellen sich die Lamellen 5, 6 entsprechend der Darstellung in der F i g. 1 ein.
Wird anschließend der Stromkreis mit der Magnetspule 9 geöffnet und der Stromkreis
mit der Spule 10 geschlossen, stellen sich die Lamellen 5, 6 senkrecht zu der in
der F i g. 1 dargestellten Richtung. Will man mit einer derartigen Schaltanordnung
jedoch kurze Belichtungszeiten erreichen, dann werden sehr hohe Stromstärken wegen
der großen, beim Einschalten vorhandenen Luftspalte benötigt. Bei einer Dauereinschaltung
derart hoher Stromstärken würden jedoch die Magnetspulen verbrennen. Es ist daher
schon vorgeschlagen worden, die Erregung der Magnetspulen durch eine Kondensatorentladung
zu bewirken, wobei die Spannung an den Kondensatoren wesentlich höher ist, als sie
für die Batterie 11 nach F i g. 2 erforderlich ist.
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In der F i g. 3 ist eine derartige Schaltung dargestellt. Dabei sind
parallel zu den Magnetspulen 9 bzw. 10 Speicherkondensatoren 13 bzw. 14 geschaltet,
die über die Widerstärke 15 bzw. 16 mittels einer Stromquelle 18 aufgeladen werden.
Bei Betätigung des Schalters 12 werden dabei den Magnetspulen
zunächst
sehr hohe Stromimpulse zugeführt, die zum Umschalten der Lamellen ausreichen. Nach
der Entladung des Kondensators fließt jedoch nur noch ein schwacher Haltestrom durch
die jeweils eingeschaltete Magnetspule, dessen Größe durch die Widerstände 15 bzw.
16 bestimmt wird.
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Der Entladekreis der Kondensatoren 13 bzw. 14 stellt einen stark gedämpften
Schwingkreis dar, wenn die Magnetspulen so klein sind, daß ihre Zeitkonstante R
klein ist. In erster Näherung kann man dann den Entladungsverlauf so annehmen, als
ob nur der rein Ohmsche Spulenwiderstand R, d. h. L = 0,
vorhanden
wäre. Damit ist die Zeitkonstante des Entladekreises nur durch R und C bestimmt.
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Wählt man diese Zeitkonstante so klein, daß mit dem jeweiligen Umklappen
der Lamellen die Entladung beendet ist, so schwingen diese über ihre vorgesehene
Endstellung hinaus, oder sie prallen, falls mechanische Anschläge vorgesehen sind,
wegen der Bewegungsenergie derart heftig auf diese Anschläge auf, daß sie mehrmals
hin- und zurückschwingen. Das würde bei einem fotografischen Verschluß aber eine
intermittierende Belichtung hervorrufen. Man muß infolgedessen, wenn man auf eine
mechanische Dämpfung verzichten will, die Zeitkonstante so groß wählen, daß die
Lamellen durch eine ausreichend hohe magnetische Feldstärke in ihrer vorgesehenen
Endstellung festgehalten werden, bis ihre mechanischen Eigenschwingungen abgeklungen
sind. Erst danach kann ein erneutes Umklappen der Lamellen durch Einschalten des
anderen Magnetfeldes erfolgen. Das bedeutet jedoch, daß man wiederum auf kurze Verschlußzeiten
verzichten muß. Darüber hinaus besteht in den Fällen, in denen die Belichtungszeit
automatisch dosiert wird, die Gefahr, daß das zweite Magnetfeld zu früh eingeschaltet
wird, so daß gegebenenfalls die Feldstärke nicht ausreicht, um die Lamellen zum
Umklappen zu bewegen. Infolge der noch relativ hohen Stromstärke durch die erste
Magnetspule wird sich nämlich am Öffnungskontakt ein Lichtbogen bilden, so daß noch
eine zum Festhalten der Lamellen ausreichende magnetische Restfeldstärke bestehenbleibt.
Im Falle des fotografischen Verschlusses bedeutet das jedoch, daß der Verschluß
offen bleibt.
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Es ergibt sich daher das Problem, die Magnetspulen derart im Stromkreise
zu schalten, daß bei Einschaltung einer Spule die vorher erregte Spule zwangläufig
stromlos wird. Darüber hinaus muß der Abbau des bremsenden Feldes der letzgenannten
Spule beschleunigt werden.
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Nun ist es einerseits bekannt, durch eine zwischen zwei abwechselnd
einschaltbare Spulen eines Motors geschaltete Kapazität beim Einschalten der einen
Spule in der anderen Spule einen negativen Impuls zu erzeugen, der das Magnetfeld
beschleunigt zusammenbrechen läßt. Auch ist dei Verwendung von Fangdioden als Mittel
zur Verhinderung des Aufbaus eines negativen Feldes in einer abgeschalteten Magnetspule
nicht mehr neu.
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Gegenstand der Erfindung ist daher eine Schaltungsanordnung zur magnetischen
Steuerung der Lamellen eines Jalousieverschlusses für fotografische Kameras in die
beiden definierten Stellungen »offen« und »zu« mittels zweier mit ihren Magnetfeldern
in einem Winkel zueinander stehender, wechselweise einschaltbarer Elektromagneten,
bei denen die Erregerströme für die Magnetspulen mit durch Kondensatorent-Ladungen
erzeugt werden, die sich durch die Kombination folgender Merkmale auszeichnet: a)
Die Magnetspulen sind mittels Dioden überbrückt; b) die Magnetspulen sind mittels
mindestens eines Kondensators derart miteinander verbunden, daß beim Schließen des
Stromkreises einer Spule ein negativer Impuls erzeugt wird, der einen schnellen
Abbau des Magnetfeldes der vorher erregten Magnetspule bewirkt; c) die die Erregerströme
für die Magnetspulen liefernden Kondensatoren sind in Serie geschaltet und so bemessen,
daß die Entladezeitkonstante des Schließkreises groß gegen die des Öffnungskreises
ist.
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Die Hintereinanderschaltung der Speicherkondensatoren für die Magnetspulen,
wobei der für die Erregung der zuerst eingeschalteten Magnetspule bestimmte Kondensator
eine wesentlich kleinere Ladung (= Kapazität - Spannung) aufweist als der für die
Erregung der später eingeschalteten Spule bestimmte Kondensator, ist deshalb besonders
günstig, weil auf diese Weise dafür gesorgt ist, daß beim Einschalten des Stromkreises
der zweiten Magnetspule die Restladung des zur ersten Spule gehörigen Kondensators
viel schneller abgebaut wird als die Ladung des zur zweiten Spule gehörigen Kondensators.
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Da die Kapazitäten der Kondensatoren relativ groß sein müssen, um
das Flattern des Verschlusses zu verhindern, ergibt sich eine entsprechend hohe
Belastung der in den Stromkreisen liegenden Schaltkontakte. Es ist daher besonders
vorteilhaft, an Stelle einzelner Kondensatoren zur Erzeugung des Erregerstromes
für die Magnetspulen jeweils RC-Ketten vorzusehen, bei denen die Kapazität der einzelnen
Kondensatoren kleiner sein kann als die Kapazität eines einzelnen Kondensators,
dividiert durch die Anzahl der in der RC-Kette vorgesehenen Kondensatoren. Die einzelnen
Kondensatoren sind in der RC-Kette durch Widerstände miteinander verbunden, die
jeweils größer als der Widerstand der Magnetspule ihres Schaltkreises sind.
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Der besondere Vorteil dieser zuletzt erwähnten Schaltung ist darin
zu sehen, daß einerseits ein ausreichend hoher Stromimpuls zur Umschaltung der Lamellen
von kürzerer Zeitdauer als bei einem einzelnen Kondensator erzeugt wird, während
der Haltestrom gegen Ende der Entladung der Kondensatoren größer ist als bei einem
einzelnen Kondensator. In den Zeichnungen sind Schaltanordnungen zur Erläuterung
der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 4 eine auf dem Stand der Technik basierende
Schaltung mit einem zwischen die Magnetspulen eingeschalteten Hilfskondensator,
F i g. 5 eine Schaltung, bei der die Kondensatoren zur Erzeugung des Erregerstroms
für die Magnetspulen hintereinandergeschaltet sind, und F i g. 6a bis 6c eine Schaltung,
bei der zur Erzeugung des Erregerstroms RC-Ketten vorgesehen sind, nebst den mechanischen
Teilen eines fotografischen Verschlusses in schematischer Darstellung.
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Die Magnetspulen 19, 20 sind mit jeweils zwei Widerständen 21, 22
bzw. 23, 24 an eine Stromquelle 25 angeschlossen. Parallel zu den Magnetspulen 19
bzw. 20 sind Gleichrichter 26 bzw. 27 geschaltet. Zur Erzeugung eines hohen Stromimpulses
bei der Einschaltung der Magnetspulen mittels eines Umschalters
28
bzw. eines Schalters 29 sind Kondensatoren 30 bzw. 31 vorgesehen. Zwischen den Spulen
19 und 20 ist ein Hilfskondensator 32 eingeschaltet. Die Wirkungsweise der Schaltung
ist folgende: Ist, wie dargestellt, die Spule 20 an Spannung gelegt, so liegt der
Verbindungspunkt der Bauteile 20 und 23 auf einem Potential, dessen Höhe von der
bei 25 eingespeisten Spannung und dem Widerstandsverhältnis der Bauteile 20, 23,
24 abhängt. Ist der Schalter 29 geöffnet, so steht an allen Punkten der Zusammenschaltung
der Bauteile 22, 21, 19 das volle Speisespannungspotential an. Wird nun der
Schalter 29 geschlossen, so fließt durch die Spule 19 ein Strom, dessen Größe durch
den Widerstand 21 begrenzt wird. Die Spule 19 versucht daher, über den Kondensator
32 aus dem rechten Teil der Schaltung Energie zu ziehen. Sie erzeugt dabei, weil
die Widerstände 23, 24 eine Energiezufuhr aus der Quelle begrenzen, über den Kondensator
32 einen negativen Impuls, der das Magnetfeld der Spule 20 so lange schwächt, bis
am Verbindungspunkt der Bauteile 20, 27, 23 keine positive Spannung mehr vorhanden
ist. Solange aber auch ist ein Stromfiuß über die Diode 27 unmöglich. Wenn die positive
Spannung im genannten Punkt völlig abgebaut ist, fängt die Diode an zu leiten und
verhindert so den Aufbau eines umgepolten magnetischen Feldes in der Spule 20. Dieser
Vorgang erfolgt aber auch, wenn der Kondensator 31 noch zur Spulenerregung beiträgt,
d. h., wenn Schalter 28 (bei kurzen Belichtungszeiten) soeben erst nach rechts umgeschaltet
wurde.
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Bei der Schaltung nach F i g. 5 sind wiederum eine Spule 36 zum Öffnen
und eine Spule 35 zum Schließen des fotografischen Verschlusses vorgesehen. Parallel
zu diesen Spulen sind die Gleichrichter 37 und 38 geschaltet. Zur Erzeugung eines
starken Erregerstromes sind die Kondensatoren 39 und 40 vorgesehen, die in Reihe
mit einem Widerstand 41 an die beiden Pole einer Stromquelle 42 angeschaltet sind.
Parallel zu diesen beiden Kondensatoren und dem Widerstand 41 ist ein Spannungsteiler
mit den Widerständen 43 und 44 geschaltet. Die Spule 36 und der Gleichrichter 37
liegen über einen Umschalter 45 parallel zum Kondensator 39. Die Spule 35 und der
Gleichrichter 38 liegen über einen Schalter 48 und den Umschalter 45 bzw. einen
einfachen Schalter 46 parallel zu den beiden Kondensatoren 39 und 40. In Reihe mit
der Spule 35 und den Schaltern 45 bzw. 46 liegt ein weiterer Widerstand 47, der
mit seinem freien Ende an der Stromquelle 42 angeschlossen ist.
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Die Wirkungsweise dieser Schaltanordnung ist folgende: Wird mittels
des Umschalters 45 der Stromkreis der Spule 36 geschlossen, so beginnt der Kondensator
39 sich zu entladen und erzeugt damit den Erregerstrom zum Öffnen des fotografischen
Verschlusses. Wird nach Ablauf der Belichtungszeit der Schalter 46 geschlossen,
so fließt der Entladestrom des Kondensators 40 auch über den Kondensator 39. Falls
dieser (infolge einer kurzen Belichtungszeit) noch Ladung aufweist, wird er schnell
entladen. Dabei wird die Spule 36 schnell stromlos. Besitzt der Kondensator 39 keine
Ladung mehr, so verhindert die Diode 37 eine Aufladung mit umgekehrtem Vorzeichen.
Die beiden Kondensatoren bzw. der Spannungsteiler 43, 44 lassen sich so dimensionieren,
daß der Kondensator 39 viel schneller entladen ist als der Kondensator 40, dessen
Restladung ausreicht, die Lamellen des fotografischen Verschlusses sicher zu schließen.
Der Schalter 48, der synchrom mit dem Umschalter 45 betätigt wird, erlaubt ein langsames
Aufladen des Kondensators 40 über den Widerstand 41, wenn die Spule 35 erregt
ist.
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Bei der Schaltung nach F i g. 5 müssen die Zeitkonstanten beim einzelnen
Entladen der Kondensatoren 39 bzw. 40 wiederum so groß sein, daß ein Flattern der
Verschlußlamellen vermieden wird. Diese großen Zeitkonstanten bedingen aber wiederum
große Kondensatoren, die ihrerseits die Kontakte der Schalter 45 und 46 belasten
und deren Lebensdauer verringern. Der für die Betätigung der Magnetspulen ideale
Stromverlauf läßt sich jedoch wesentlich besser durch eine RC-Kette für die beiben
Spulen als durch ein einzelnes RC-Glied annähern. Wählt man daher an Stelle der
Kondensatoren 39 bzw. 40 beispielsweise je drei kleinere Kodensatoren, die jeweils
kleiner als ein Drittel der Kondensatoren 39 bzw. 40 sind, die durch Widerstände,
die größer als der jeweilige Spulenwiderstand sind, verbunden sind, so ist der anfängliche
Stromimpuls zum Einleiten des Umklappens der Verschlußlamellen genauso groß wie
bei einem einzelnen Kondensator zu erreichen, die Stromstärke zur Vermeidung des
Flatterns der Verschlußlamellen nach erfolgtem Umklappen ist aber größer als bei
einem einzelnen Kondensator, während der Haltestrom zum Festhalten der Lamellen
nach der Entladung wieder durch den Widerstand 47 bestimmt wird. Insgesamt gesehen
entspricht der Stromverlauf in den geschilderten drei Phasen der Verschlußbetätigung
nahezu dem idealen Verlauf.
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Die Schalter 28 und 45 können einfache Unterbrecher sein. In jedem
Fall ist aber dafür Sorge zu tragen, daß die Betätigung des einen Schalters gegen
die des anderen verzögert stattfindet, damit das jeweils zugehörige Magnetspulenfeld
bereits weitgehend abgebaut und dadurch eine Funken- bzw. Lichtbogenbildung (Kontaktabbrand)
vermieden ist.
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In den F i g. 6a bis 6c ist eine derartige Schaltung dargestellt,
wobei die in F i g. 4 und 5 vorgesehenen mechanischen Schalter durch elektronische
Schalter ersetzt sind und außerdem eine automatische Dosierung der Belichtungszeit
vorgesehen ist. Außerdem ist eine schematische Darstellung des mechanischen Aufbaues
eines fotografischen Verschlusses (F i g. 1) angegeben.
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Im Strahlengang L beispielsweise eines (nicht dargestellten) mikrofotografischen
Gerätes ist ein Verschlußkörper 51, in den zwei Verschlußlamellen 52, 53 aus magnetisierbarem
Werkstoff jalousieartig um Achsen 54, 55 drehbar gelagert sind, angeordnet. Der
Verschlußkörper 51 kann gleichzeitig Träger eines oder mehrerer Glieder 56 des optisch
abbildenden Systems sein. Die Bewegung der Verschlußlamellen 52, 53 zum Öffnen oder
Schließen des Verschlusses erfolgt durch die beiden dem Verschlußkörper 51 zugeordneten
Elektromagnetsysteme 57, 58, die mit möglichst nahe an dem Schwenkbereich der Lamellen
52, 53 herangeführten Polschuhen 57a, 57b,
58a, 58b versehen sind.
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Ist der Öffnungsmagnet 58 eingeschaltet, dann besteht zwischen den
Polschuhen 58a, 58b ein magnetisches Kraftlinienfeld H2, in dessen Richtung sich
die Verschlußlamellen 52, 53 einstellen und dadurch den Strahlengang L öffnen. Ist
der Schließmagnet 57 eingeschaltet, dann stellen sich die Verschlußlamellen 52,
53 in die Richtung des zwischen
den Polschuhen 57a, 57b bestehenden
magnetischen Kraftlinienfeldes Hl ein, wodurch der Strahlengang L gesperrt ist.
Die Verschlußlamellen 52, 53 bilden also die Anker der Magnetsysteme 57, 58.
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Um bei der dargestellten Vorrichtung eine automatische Dosierung der
Belichtungszeit zu erzielen, ist hinter dem Verschluß (in Lichtrichtung gesehen)
ein Strahlenteiler 61 angeordnet, der einen Teil des durch den Verschluß hindurchtretenden
Lichtes auf eine Fotozelle 89 leitet, mit deren Hilfe ein elektronischer Schalter
88 zum Schließen des Verschlusses betätigt wird. Als Schalter sind in dieser Anordnung
neben dem Thyratron 88 ein weiteres Thyratron 83 sowie ein mechanischer Schalter
84 zur Einleitung des gesamten Belichtungsvorganges vorgesehen. Das Thyratron 83,
das als Ein- und Ausschalter für das Elektromagnetsystem 58 vorgesehen ist, ist
über die Leitung 80, die Magnetspule des Elektromagnetsystems 58 sowie die Leitung
81 mit einer Gleichstromquelle B verbunden. Das Thyratron 88, das als Ein-und
Ausschalter für das Elektromagnetsystem 57 dient, ist über die Leitung 85, die Magnetspule
des Elektromagnetsystems 57 und die Leitung 86 mit der Stromquelle B bzw. dem Spannungsteiler
R1, Ro verbunden. Das Steuergitter des Thyratrons 83 liegt an einem Spannungsteiler
82a, 82b, der über die Leitung 82 und den Startschalter 84 ebenfalls mit der Gleichstromquelle
B verbunden ist. Das Steuergitter des Thyratrons 88 ist über die Fotozelle 89 und
die Leitungen 87, 82 mit der Gleichstromquelle verbunden. Um eine Anpassung der
Belichtungszeit an unterschiedliche Empfindlichkeiten des Aufnahmematerials zu ermöglichen,
ist parallel zum Kathoden-Gitter-Kreis des Thyratrons 88 ein verstellbarer Kondensator
C vorgesehen.
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Zur Erzeugung des Erregerstromes für die Magnetspule des Öffnungsmagneten
58 ist eine aus den Kondensatoren Cl, C2, C3 und den Widerständen R2 und R3 gebildete
RC-Kette vorgesehen. Die Aufladung der Kondensatoren erfolgt über den Spannungsteiler
Ro, R1. Die Kapazitäten bzw. die Widerstände sind so gewählt, daß die Zeitkonstanten
R2 - C2 und R3 - C3 von gleicher Größenordnung oder größer als die Zeitkonstante
C, mal dem Widerstand der Magnetspule des Magneten 58 ist.
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Zur Erzeugung des Erregerstromes für den Schließmagneten 57 ist ebenfalls
eine aus den Kondensatoren C4, C", Cs und den Widerständen R;, und R, gebildete
RC-Kette vorgesehen. Die Aufladung dieser Kondensatoren erfolgt über den Widerstand
R4. Auch bei dieser RC-Kette gelten hinsichtlich der Zeitkonstanten die gleichen
Bedingungen wie für die obenerwähnte RC-Kette. Der Kondensator C4 ist in Reihe mit
dem Kondensator Cl geschaltet. Bei der Dimensionierung der elektrischen Größen ist
darauf zu achten, daß die Widerstände des Spannungsteilers Ro, R1 und die Kapazitäten
der Kondensatoren Cl bis C6 so gewählt werden, daß die Ladung (= Kapazität - Spannung)
des Kondensators C4 größer als die des Kondensators C1 und die Summe der Ladungen
von C4 + C5 -- C6 größer als die Summe der Ladungen von Cl --- C2 -I-- C3 wird.
Parallel zum Kondensator Cl ist eine Diode 90 so geschaltet, daß sie die normale
Aufladung von Cl zuläßt, eine Aufladung mit umgekehrter Polarität dagegen verhindert.
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Wird der Öffnungsmagnet 58 durch Schließen des Startschalters
84 und damit Zünden des Thyratrons 83 eingeschaltet, dann beginnt die RC-Kette
Cl, R2, C2, R3, C3 sich zu entladen, wobei die Kondensatoren C2 und C3 die Aufgabe
haben, einen genügend starken Haltestrom zu liefern, um ein Flattern der Verschlußlamellen
nach Erreichen ihrer Endstellung zu verhindern. Am Kondensator C1 bleibt dann eine
etwa der Brennspannung des Thyratrons 83 entsprechende Spannung bestehen. Wird nun
durch die Fotozelle 89 das Thyratron 88 früher oder später gezündet, dann wird der
Schließmagnet 57 erregt. Da zu diesem Zeitpunkt die Öffnungsspule 58 noch Strom
führt, der bei kurzen Belichtungszeiten noch sehr groß sein kann, ist ein Schließen
des Verschlusses zunächst nicht möglich. Infolge der Serienschaltung von C4 mit
C1 wird jedoch der Kondensator Cl durch C4 beschleunigt entladen, wobei gleichzeitig
das Thyratron 83 gelöscht wird. Auf diese Weise lassen sich sehr kurze Belichtungszeiten
erzielen. Läge nämlich der Kondensator C4 mit seinem Fußpunkt an Masse anstatt an
C, dann müßten erst die Entladeströme von Cl, C2, C3 abgeklungen sein, ehe der Verschluß
geschlossen werden kann. Die Hilfsmittel zum Löschen des Thyratrons 88 nach Bendigung
des Belichtungsvorganges und die Hilfsmittel zum zeitgerechten Wiederaufladen der
Kondensatoren Cl bis C6 sowie die Haltemittel für den Startkontakt 84 für die Dauer
der Belichtungszeit sind, weil allgemein bekannt, der Übersicht halber im Schaltbild
fortgelassen worden.
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An Stelle der hier dargestellten Thyratrone 83 und 88 als Schalter
lassen sich selbstverständlich auch andere elektronische Schalter verwenden.