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Fassung für Elektronenröhren Die Erfindung betrifft eine Fassung für
Elektronenröhren, insbesondere zur Verwendung in gedruckten Schaltungen, bestehend
aus einem Unterteil und einem darauf aufsetzbaren kappenförmigen Deckelteil, beide
aus Isolierstoff, die durch ein zentrales Metallelement formschlüssig zusammengehal
ten werden, das eine Schulter zum Abstützen des Unterteils und an einem Ende einen
bleibend verformbaren Halteabschnitt und an seinem anderen Ende einen federnd nachgiebigen
Klemmabschnitt zum Einstecken in eine Ausnehmung einer Stützplatte aufweist, und
bei der der Deckelteil eine zentrale Öffnung und Einstecköffnungen für die Röhrensockelstifte
sowie an der Unterseite Ausnehmungen für die abgewickelten Köpfe von Kontaktfedern
aufweist, deren Enden durch Öffnungen des Unterteils steckbar sind.
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Der Nachteil der bisher benutzten Röhrenfassungen liegt darin, daß
im Fall einer Beschädigung, die am häufigsten z. B. durch den Bruch einer Kontaktfeder
entsteht, die ganze Röhrenfassung entweder vollständig demontiert oder oft durch
eine neue ersetzt werden muß. Bei der Entfernung eines Sockels geht dann in den
meisten Fällen nicht nur der Sockel, sondern auch die Platte mit der gedruckten
Schaltung zu Bruch. Bei durch eine zentrale Hülse vernieteten Sockeln ist eine Reparatur
am Sockel nicht minder schwierig: Hier muß der Niet geöffnet werden, wobei die Kunststoffteile
des Sockels im allgemeinen leiden, und dann muß der Niet aus der Schaltplatte ausgelötet
werden. Bei diesen Röhrenfassungen entstehen ferner dann Schwierigkeiten, wenn die
Forderung der internationalen Norm erfüllt werden soll, nach der in gedruckten Schaltungen
alle Lötanschlüsse in einem rechtwinkligen Koordinatenraster von 2,5 mm anzuordnen
sind. Diese Bedingungen werden von speziell für gedruckte Schaltungen vorgesehenen
Sockeln erfüllt, deren Lötanschlüsse gegenüber den Gabelkontakten nach außen versetzt
sind, einen bestimmten Abstand voneinander haben und gegenüber radialen Linien in
bestimmter gesetzmäßiger Weise abgewinkelt sind. Diese Sockel sind jedoch in ihren
äußeren Dimensionen größer als die für Metallchassis gebrauchten Sockel, was gerade
bei den für kleine Dimensionen gedachten gedruckten Schaltungen unerwünscht ist.
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Es ist auch ein speziell für gedruckte Schaltungen geschaffener Sockel
bekanntgeworden, der - durch herkömmliche Mittel zusammengehalten - in seiner Mitte
einen Schlitz für die Aufnahme eines T-förmigen Bleches aufweist, das unten aus
dem Sockel herausragt und für die Befestigung des Sockels auf der bedruckten Schaltplatte
dient. Der aus dem Sockel hervorragende Streifen des T-förmigen Bleches wird durch
einen rechteckigen Schlitz der bedruckten Schaltplatte hindurchgeführt und auf der
dem Sockel gegenüberliegenden Seite des Bleches umgeknickt. Diese Lösung ist nicht
voll befriedigend, weil ein fester Sitz des .Sockels nicht immer gewährleistet ist
und weil wegen möglicher unerwünschter Kontaktgabe besondere Rücksichten beim Druck
der Schaltung auf das umzuknickende Blechstreifenende zu nehmen sind.
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In einem anderen bekannten Sockel für gedruckte Schaltungen wird das
Problem der Befestigung des Sockels auf der bedruckten Platte anders gelöst: Dort
ist der Hohlniet, der die einzelnen Sockelteile zusammenhält, auch nach unten aus
dem Sockel herausgeführt, hier ist er jedoch nicht mit der gedruckten Schaltung
verlötet wie in einer oben schon genannten Ausführung, sondern hier ist er durch
zwei Schlitze zu einer Schnappbefestigung ausgebildet. Diese Ausführung hat den
Nachteil, daß bei einer gebrochenen Kontaktfeder der ganze Sockel auszulöten ist
und daß dann der Hohlniet zerstört werden und nach Auswechseln der gebrochenen Kontaktfeder
durch einen neuen ersetzt werden muß. Das ist umständlich und vergrößert die notwendige
Ersatzteilhaltung.
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Die vorliegende Erfindung schafft einen sehr einfach herzustellenden,
leicht auf der Schaltplatte zu befestigenden Sockel für Elektronenröhren in gedruckten
Schaltungen, der leicht zu reparieren ist und der die Reparatur dadurch erleichtert,
daß für das Auswechseln einer Kontaktfeder alle übrigen in der Schaltung eingelöteten
Kontaktfedern eingelötet bleiben können. Entfernt zu werden braucht aus der zusammengelöteten
Schaltung nur die eine gebrochene
Kontaktfeder. Das wird dadurch
erreicht, daß die erfindungsgemäße Fässung für Elektronenröhren sehr leicht in ihre
Einzelteile zu zerlegen und auch wieder zusammenzusetzen ist. Eine besondere Ersatzteilhaltung
ist nicht notwendig" da die benötigten Ersatzteile neuen Fassungen entnommen werden
können.
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Die Erfindung geht aus von einer Fassung für Elektronenröhren, insbesondere
zur Verwendung in gedruckten Schaltungen, bestehend aus einem Unterteil und einem
darauf aufsetzbaren kappenförmigen Deckelteil, beide aus Isolierstoff, die durch
ein zentrales Metallelement formschlüssig zusammengehalten werden, das eine Schulter
zum Abstützen des Unterteils-und an einem Ende einen bleibend verformbaren Halteabschnitt
und an seinem anderen Ende einen federnd nachgiebigen Klemmabschnitt zum Einstecken
in eine Ausnehmung einer Stützplatte aufweist, und bei der der Deckelteil eine zentrale
Öffnung und Einsteeköffnungen für die Röhrensockelstifte sowie an der Unterseite
Ausnehmungen für. die abgewinkelten Köpfe von Kontaktfedern aufweist, deren Ende
durch Öffnungen des Unterteils steckbar sind. Ihr Wesen besteht darin, daß das zentrale
Metallelement ein flacher Führungsteil ist, dessen unteres Ende in Form einer elastischen
Einsteckgabel ausgebildet ist, deren Schultern den Unterteil abstützen.
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Der Schutzdeckel kann mit einem Abstandskonus versehen sein, der ein
unteilbares Ganzes mit dem Schutzdeckel bildet. Auf den länglichen flachen Führungsteil
kann ferner eine weitere Isolierstoffplatte, die von der unteren Isolierstoffplatte
durch einen Abschirm-Abstandszylinder voneinander gehalten ist, aufgesetzt werden.
Die obere Isolierstoffplatte ist mit auf zwei konzentrisch zueinander liegenden
Kreisen angeordneten Öffnungen versehen, und die oberen Teile der Kontaktfedern
sind in den Öffnungen des äußeren Kreises so angeordnet, daß sich ihre gebogenen,
backenförmig ausgebildeten Oberteile oberhalb der Öffnungen des inneren Kreises
der oberen Isolierstoffplatte und gleichzeitig unterhalb der Einstecköffnungen des
Deckels für die Röhrensockelstifte befinden. Die Öffnungen der unteren Isolierstoffplatte
sind so angeordnet, daß durch diese die Lötanschlüsse der Kontaktfedern aus der
Richtung der Achse der Sockelstifte so ausgeschwenkt sind, daß sie durch die Lötöffnungen
der Platte für gedruckte Schaltungen geführt werden können, entsprechend einem rechtwinkligen
Koordinatenrastermaß von 2,5 mm. Der flache Führungsstift kann leitend mit dem Abschirm-Abstandszylinder
verbunden sein.
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Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen
dargestellt sind, näher erläutert.
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F i g. 1 veranschaulicht im Schnitt ein Ausführungsbeispiel einer
Röhrenfassung und ihren Einbau auf die Platte für gedruckte Schaltungen; F i g.
2 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer Röhrenfassung, die mit einer weiteren
Isolierplatte und einem Abschirm-Abstandszylinder versehen ist; in F i g. 3 ist
ein drittes Ausführungsbeispiel dargestellt; in dem der kappenförmige Deckelteil
mit einem Abstandskonus versehen ist, der ein unteilbares Ganzes mit dem Deckel
bildet; F i g. 4 zeigt die Öffnungen in der unteren Isolierstoffplatte und die Anordnung
des Befestigungsgliedes auf dem Führungsteil; in F i g. 5 und 6 sind Ausführungsbeispiele
der Glieder zum Befestigen von Schutzschirmen oder Halterungen der Elektronenröhren
ersichtlich; F i g. 7- ist die Ansicht einer Kontaktfeder. Gemäß F i g. 1 ist der
flache Führungsteil 1 an seinem erweiterten Unterteil zu einer elastischen Einsteckgabel
mit zwei Zinken 11 und Tragkanten 13 ausgebildet. Der Oberteil des Führungsstiftes
1 ist durch Abschrägung verengt und mit zwei Flügeln 12 versehen; die Form der Flügel
vor ihrem Aufbiegen ist gestrichelt gezeichnet. Auf den Führungsteil 1 wird eine
Isolierstoffunterplatte 2, die mit Öffnungen 21 versehen ist, aufgesteckt, die mit
einem kappenförmigen Deckelteil 4 verdeckt ist. Die untere Isolierstoffplatte 2,
die auf den Tragkanten 13 des Führungsstiftes 1 aufgesetzt ist und durch diese festgehalten
wird, ist mit Öffnungen 21 versehen, die so angeordnet und voneinander entfernt
sind, daß die Lötanschlüsse 52 der Kontaktfedern 5, die in diese Öffnungen 21 eingesteckt
sind, durch diese aus der Richtung der Achse der Röhrensockelstifte so ausgeschwenkt
werden, daß sie durch die Lötöffnungen 82 der Platte 8 für gedruckte Schaltungen
mit einem rechtwinkligen Koordinatenrastermaß von 2,5 mm geführt werden können.
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Die Kontaktfedern 5, deren Konstruktion aus F i g. 7 ersichtlich ist,
werden durch den Absatz 53, der auf der unteren Isolierstoffplatte 2 liegt, aufrecht
gehalten, und ihre gebogenen, backenförmig ausgebildeten Oberteile 51 werden durch
die Aussparungen 44 des kappenförmigen Deckelteils 4 in die richtige Lage unterhalb
der Öffnungen 41 des Deckels 4 gebracht, die für das Einstecken der Röhrensockelstifte
dienen. Auf der Oberseite des kappenförmigen Deckelteils 4 befindet sich eine kreisförmige
Führungsnut 45, durch die das Einstecken der Röhrensockelstifte in die Öffnungen
41 erleichtert wird. In der Mitte des Deckelteils 4 ist eine Zentrieröffnung für
den Führungsteil 1, die oben abgeschrägt ist und in eine Längsnut 43 übergeht. Auf
der Unterseite des kappenförmigen Deckelteils 4 sind zwei diametral gegenüberliegende
Ausnehmungen 9 für die Befestigungsglieder 7 der Schutzschirme oder Halterungen
von Elektronenröhren vorhanden. Diese Befestigungsglieder 7 werden auf die Einsteckgabel
11 des Führungsstiftes 1 unmittelbar vor dem Löten der Röhrenfassung montiert. Da
die Verbindung dieser Befestigungsglieder 7 mit der Erde durch die Ausführung 71,
die in der Öffnung 83 der Platte 8 für gedruckte Schaltungen angeordnet ist, besorgt
wird, braucht die Platte 8 für gedruckte Schaltungen keiner besonderen Anpassung
unterworfen zu werden. Durch das Aufbiegen der Flügel 12 des Führungsteils 1 ist
das Zusammensetzen der Röhrenfassung vollendet, und diese ist für das Aufsetzen
auf die Platte 8 für gedruckte Schaltungen fertiggestellt. Die Länge des Längsschlitzes
81 der Platte 8 ist kürzer als die Breite der elastischen Einsteckgabel11 des Führungsteils
1, so daß beim Einstecken des Führungsteils 1 in diesen Schlitz 81 ein leichter
Druck auf den Führungsteil ausgeübt werden muß. Durch diese Einrichtung wird die
Röhrenfassung nach dem Einstecken mittels der elastischen; Einsteckgabel genügend
fest in der Platte 8 für gedruckte Schaltungen in der richtigen Lage gehalten, bevor
sie endgültig festgelötet werden kann.
Gemäß F i g. 2 werden auf
den Tragkanten 13 des Führungsteils 1 die folgenden Bestandteile der Röhrenfassung
nacheinander angeordnet: die untere Isolierstoffplatte 2, der Abschirm-Abstandszylinder
6 und die obere Isolierstoffplatte 3, die mit auf zwei konzentrisch zueinander liegenden
Kreisen angeordneten Öffnungen 31 und 32 versehen ist. Die Kontaktfedern 5 sind
in den Öffnungen der beiden Isolierstoffplatten so angeordnet, daß ihre unteren
Lötanschlüsse 52 in die Öffnungen 21 der unteren Isolierstoffplatte 2 eingesteckt
sind, während ihre oberen Teile durch die Öffnungen 32, die in dem äußeren Kreis
der oberen Isolierstoffplatte 3 liegen, so geführt werden, daß ihre gebogenen, backenförmig
ausgebildeten Oberteile 51 sich in den Aussparungen 44 gerade unterhalb der Einstecköffnungen
41 des kappenförmigen Deckelteils 4 befinden. Nachdem alle Kontaktfedern 5 in die
Öffnungen 32 der oberen Isolierstoffplatte 2 eingesteckt sind, wird das Ganze mit
dem Deckelteil 4 verdeckt, dessen Einstecköffnungen 41 übereinstimmend mit den öffnungen
31 im inneren Kreis der oberen Isolierstoffplatte 3 angeordnet sind. Die übrige
Anordnung dieser Röhrenfassung ist dieselbe, wie sie im Zusammenhang mit F i g.
1 beschrieben wurde.
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Im Fall, daß eine geringe Kapazitätserhöhung der Röhrenfassung nicht
schädlich ist, kann der Abschirm-Abstandszylinder 6 durch einen Abstandskonus 46
ersetzt werden, der ein unteilbares Ganzes mit dem Deckel 4 bildet (s. F i g. 3).
Bei dieser Ausführung der Röhrenfassung wird die obere Isolierstoffplatte 3 so wie
bei der Ausführung gemäß F i g. 1 ausgelassen, und die Kontaktfedern 5 werden in
ihren richtigen Lagen in derselben Weise, wie es aus F i g. 1 ersichtlich ist, gehalten.
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Aus dem Vorausgehenden ist es klar, daß der Führungsteil 1 das Hauptverbindungsglied
der ganzen Röhrenfassung bildet. Da die Länge der elastischen Einsteckgabel 11 des
Führungsteils 1 länger als die der Lötanschlüsse 51 der Kontaktfedern 5 ist, wird
genaues Zentrieren der Röhrenfassung beim Aufsetzen auf die Platte 8 für gedruckte
Schaltungen ermöglicht. Die Isolierstoffteile der Röhrenfassung können aus beliebigen
Kunststoffen erzeugt werden.
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Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Röhrenfassung liegt in ihrer
leichten Zerlegbarkeit, wodurch schneller Austausch von jeder Kontaktfeder ohne
Demontage der ganzen Röhrenfassung oder Abtrennung der Bestandteile von den übrigen
Kontaktfedern ermöglicht wird. In derselben Weise ist es auch möglich, jeden Bestandteil
der Röhrenfassung einschließlich des Führungsteils 1 im Fall eines zufälligen Bruches
der Flügel 12 auszutauschen. Die Montage bzw. die Demontage der ganzen Röhrenfassung
dauert nur eine sehr kurze Zeit. Durch die Anordnung der Öffnungen 21 in der unteren
Isolierstoffplatte 2 werden die Lötanschlüsse 52 der Kontaktfedern 5 in einfacher
Weise dem internationalen, genormten rechtwinkligen Koordinatenrastermaß angepaßt,
so daß, um dies zu erzielen, keine uneinheitlichen Kontaktfedern verwendet werden
müssen. Durch diese technisch einfache Röhrenfassung werden auch wirtschaftliche
Erfolge erzielt, da das Benutzen dieser Röhrenfassung bei der Massenerzeugung von
gedruckten Schaltungen sehr geeignet ist.