-
Elektrische Durchführung Die Erfindung betrifft eine elektrische Durchführung
zur Stromeinführung in Druckgasschaltkammern. Bei Leistungsschaltern, deren Schaltkammern
aus einem druckgasgefüllten metallischen Gehäuse bestehen, in dem sich die Schaltstücke
befinden, wobei das bewegliche Schaltstück mit dem Gehäuse elektrisch verbunden
ist und das feste Schaltstück von einem Stromleiter getragen wird, muß letzterer
isoliert in das Schaltkammergehäuse eingeführt sein. Zu diesem Zweck ist der Stromleiter
im Inneren eines Holilisolierkörpers untergebracht und bildet zusammen mit diesem
eine Durchführung. Es ist bekannt, den Durchführungsisolator mit z. B. aufgekitteten
Armaturen zu versehen, die einmal zur Befestigung am Gehäuse als Flansch, zum anderen
als Kappen zum Abschluß der Durchführung ausgebildet sind. Hierbei ist es nachteilig,
daß der Hohlisolierkörper sowohl Biege- als auch Zugbeanspruchungen unterworfen
ist, die einerseits von den äußeren Kräften der Anschlußleitungen, andererseits
von der Druckgasfüllung herrühren. Außerdem bedingen die auf den Isolierkörper aufgebrachten
Armaturen eine Vergrößerung der Bauhöhe, wenn ein bestimmter Kriechweg bzw. eine
bestimmte Schlagweite vorgegeben ist.
-
Ferner ist eine Hochspannungsdurchführung bekanntgeworden, bei der
der Stromleiter durch ein preßgasgerülltes Isolierrohr geführt ist. Das Isolierrohr
ist an der Fassungsstelle unterteilt und von einem getrennt befestigten Porzellanüberwurf
umgeben, welcher nicht unter innerem Gasüberdruck steht. Bei Gasdrücken, wie sie
bei Druckgasschaltern verwendet werden, wäre diese Anordnung jedoch ungünstig da
man das Isolierrohr an den Fassungs-und Abschlußstellen bei z. B. 20 atü nur unter
<Yroßen Schwierigkeiten abdichten könnte. Außerdem würde bei einem äußeren Klemmenzug
der Porzellanüberwurf ungünstigen Biegebeanspruchungen ausgesetzt sein.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Durchführung zur
Stromeinführung in Druckgassclialtkammern eine Lösung anzugeben, bei welcher eine
einfache gasdichte Abdichtung möglich ist und bei welcher der Hohlisolierkörper
im wesentlichen nur einer mechanischen Druckbeanspruchung ausgesetzt ist, wobei
zugleich die Bauhöhe auf ein Mininium reduziert wird. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
daß die Durchführung aus mindestens einem Hohlisolierkörper besteht, welcher mit
Druckgas gefüllt ist, und daß ein im Innern des Hohlisolierkörpers befindliches
isolierendes Spannrohr vorgesehen ist, welches den Stromleiter zumindest über eine
Teilstrecke umschließt und welches dem Vorspannen des Hohlisolierkörpers zwischen
der Schaltkammer auf der einen Seite und den auf der anderen Seite gelegenen Abschlußteilen
der Durchführung dient, wobei das Spannrohr über elastische Mittel mit den Abschlußteilen
in Verbindung steht. Durch diese Anordnung wird einerseits eine günstige Beanspruchung
des Isolierkörpers erreicht, wobei andererseits in vorteilhafter Weise ein Ausgleich
der Längenänderung, wie sie z. B. durch Wärmeausdehnung oder elastisches Nachgeben
der verschiedenen Teile auftreten können, ermöglicht wird.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, an Hand dessen der Erfindungsgedanke
näher erläutert wird. Die in der Figur teilweise im Schnitt dargestellte Durchführung
besteht aus dem Stromleiter 1, der im Inneren des Hohlisolierkörpers 2 untergebracht
ist. Letzterer steht an seiner oberen Stirnfläche mit dem Flansch 3 in Verbindung,
welcher seinerseits mit dem Schaltkammergehäuse 4 fest verbunden ist. Der Flansch
3 besitzt innen einen konischen Ansatz zur Aufnahme des isolierenden Spannrohres
5, das am oberen Ende einen entsprechenden konischen Ansatz 5 a hat. Nach
der Erfindung besteht das Spannrohr 5 aus einem hochfesten Isolierstoff mit Glasfaserverstärkung.
An seinem unteren Ende trägt das Spannrohr 5 einen weiteren konischen Ansatz
5 b, an dem die Spannhülse 6 mit ihrem ebenfalls konischen Ansatz 6a angreift.
Die Spannhülse 6 ist durch den Stift 7 mit dem Stromleiter 1 fest verbunden. Sie
ist mit Gewinde versehen zur Aufnahme der Mutter S. Die beim Aufziehen der Mutter
8 erzeugte
Spannkraft überträgt sich über die Abdeckkappe
9, die Scheibe 10 und die Tellerfedern 11 auf das Abschlußteil 12, welches die Spannhülse
6 gleitend umfaßt. Auf diese Weise wird vermittels des auf Zug beanspruchten Spannrohres
5 der Isolierkörper 2 zwischen den Teilen 3 und 12 verspannt, wobei er nur auf Druck
beansprucht ist. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn der Isolierkörper 2 aus
keramischem Material besteht, da dieses bekanntlich eine bedeutend höhere Druckbeanspruchung
zuläßt gegenüber einer entsprechenden Zugbeanspruchung. Die Tellerfedern 11 dienen
dabei zum Ausgleich der Längenänderungen, wie sie z. B. durch eine verschiedene
Ausdehnung des Stromleiters bei Erwärmung oder Abkühlung im Betrieb auftreten können.
Zur Abstützung des Stromleiters 1 innerhalb des Spannrohres 5 ist der konische Isolierkörper
13 vorgesehen. Er ist an der Stelle 14, z. B. durch eine Klebverbindung, gegen axiale
Verschiebung mit dem Spannrohr 5 fest verbunden. Infolge seiner konischen Form ist
zwischen dem Flansch 3 und dem Stromleiter 1 ein großer Kriechweg gewährleistet.
In den Flansch 3 ist ferner eine zylindrische Elektrode 15 aus leitendem Material
eingelassen, die zur Steuerung des elektrischen Feldes dient und nach an sich bekannter
Art einer vorgeschobenen Elektrode das Gebiet entlastet, in dem sich der Flansch
3 und der Stromleiter 1 an der Einmündung in das Schaltkammergehäuse gegenüberstehen.
Durch die Kanäle 16 des Isolierkörpers 13 ist das druckgasgefüllte Gehäuse 4 mit
dem Innenraum des Isolierkörpers 2 verbunden. Für den Fall, daß die Druckgaszufuhr
zur Schaltkammer über die Durchführung erfolgen soll, ist das Anschlußteil12 mit
einem Anschlußstutzen 17 und die Spannhülse 6 mit einer Öffnung 18 und Aussparungen
19 versehen. Durch die ringförmige Zwischenlage 20 wird ein unzulässig festes Anziehen
der Mutter 8 verhindert.
-
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
So kann z. B. der Hohlisolierkörper aus mehreren Teilen bestehen, die in gleicher
Weise durch ein Spannrohr gemeinsam axial zusammengepreßt werden, wobei zwischen
den einzelnen Teilkörpern gegebenenfalls ringförmige Zwischenplatten angeordnet
sind. Ein weiterer Vorteil der neuen Anordnung ist dadurch gegeben, daß bei inneren
Überdrücken, wie sie z. B. bei gewissen Störungsfällen in der Schaltkammer auftreten
können, ein explosionsartiges Bersten des Hohlisolierkörpers durch das schützende
Spannrohr vermieden ist, wobei außerdem nur ein geringes Druckgasvolumen zwischen
Spannrohr und Hohlisolierkörper vorhanden ist.