DE1208318B - Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten Hochofens - Google Patents

Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten Hochofens

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DE1208318B
DE1208318B DEM40933A DEM0040933A DE1208318B DE 1208318 B DE1208318 B DE 1208318B DE M40933 A DEM40933 A DE M40933A DE M0040933 A DEM0040933 A DE M0040933A DE 1208318 B DE1208318 B DE 1208318B
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blast furnace
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coke
temperature
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Dustin Whittier Wilson
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Original Assignee
Arthur G McKee and Co
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    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
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  • Manufacture Of Iron (AREA)

Description

  • Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten Hochofens
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
    eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten
    Hochofens, in den heiße Gebläseluft durch die Wind-
    formen eingeblasen wird.
    Zur Verhüttung von Eisererzen werden seit langem
    senkrechte Schachtöfen verwendet. Diese Schacht-
    öfen wel'cle_i bekanntlich mit einer Mischung aus
    Eisenerz, Koks und K alksl'ein be`ichtei, wahrend im
    oberen Teil des Ges:ells des Hochofens durch qWind-
    foirl-eii Heißluft ein,)yebiaseii w:r"i. Bei der üblichen
    .Arbeits@.eise des IYO;@liol'ens muß der Ysoks drei Auf-
    pben erfüllen. rr@te_'_; lie3=L_-t die b@er@Oreiiiinüg des
    Kokses die @lir!:-te, d=e zur TI_'tiölit!i?ä der Temperatur
    dc:r Bes:hi;.kung r_@@ü die r@ee'.@tkiißiistemperatur, für
    zum Schmelzen
    des E:#;: n5, ztlm Misssi-inchen 3°r Schlacke, zum
    K@ilzaücr:@n c'_@ K all_=ci@@es end z_!r @roc'_iri_ür #3:e,
    Möllers erio_cierl?cll :_.. @A@@r:@reeri? _ isser dic beine
    Hocho__:f@@ eb au"tret:na;:_i
    ?liefert d2_' 1'>01-_s Gen Usa ,fiten
    l:c;lill._.t;,'_ fzir Jie @e@?illiti@r des Eisenerzes zu
    " ASCII.
    L::a@i7:;'!i:al@ Ct'.tr Cl?."s (Ja-
    ITllt CIJc G% .i
    _gelangen können.
    v`a 1 t y~r'@Ciseh S:rd #ry#iailnliieh
    Bis 1 t DD-_ 1`'osi enfür den Koks
    bildc! l_#ily#,', ilTeil de! DFtriebsr'oste'n
    ca@es iachofei@s. A«ß:r c'en @zosteii für deiq K01:;;
    ,..#d dc!i üblicl!en 13etiel°,sl:os.eil dein;ot>ereie il ver-
    . t.,
    sult)lngt ehe zu-,-
    des toehi@fc@=:.oh>e; eiz. @J@@a!'äc'=tliei:<es @@apitsl. '1'@aii
    h@;i:i,te dsl;@r sowohleriel`@s- als such 1!--apitalkosten
    @hal@'71, R,'= ei l=iaii die 1. t Romeisen er-
    crder lic lie ha@lisn_en @Pv ve.': fingern ?äöilrte.
    Fs ;vu!'de üe re:ts #cr",#cschls geil. bei der Verhüttung
    von Eiser=_.zc. zur des l@oks:-P-Y'oiaa.?-
    clies KoHenwasserstof-_ase zia ver:"enden. Bei einem
    bekannten @erfahi'eli werden dabei c;:e >i!-olilenvaas-
    serstoffgase vor dem Einblasen in den Hochofen in
    einer Krackanlage in Wasserstoffgas und Kohlen-
    iiioiiox@'d #-#::spaltez3. Weiterhin würde bereits vorge-
    achla2en, zur @e_'m:nderung des spezifischen Brenn-
    stoffverbrarches Abgase aller Art, die neben Stick-
    stoff, Sauerstoff und @#@'asserdampf vorneh n-Olich Koh-
    lensäure e=ithalte:i, wie Verbrennungsgase, Abgase
    von Röst- und Kdllarenncf°n oder der chemischen
    hldustrie, auch Kohlensäure der Tiefkühlung, in den
    Hochofen einzublasen, wobei der Wärmeausfall, der
    durch das Einbringen d?r Gase eintreten würde,
    durch Erhöhung der Windte_-uperatur oder entspre-
    chend hohe Vorerhitzuna der zugesetzten Gase er-
    setZt wird. Außerdem ist es bekannt, zur Erhöhung der Durchlässigkeit der Fochofenbesehickung de-Erzanteil in der Hochofenbeschickung nicht zu feinköi-riig zu wählen. Beispielsweise wurde hei eine-r_ spe-ziellen Verfahren vorgeschlagen, stückiges Erz tuet einem 1sorndurchülesser von 1.0 in:-ii zu verwenden.
  • Der Erfindung liebt die Aufgabe zugrunde, ein; Verf ahnen zum Betrieb eines Mochofens derart auszugestalten, daß sich durch Einfühi-ang eines Koblenv,Tasserstoffjases wirtschaftliche Vorteile ergeben.
  • Dies Aufgabe wird nun gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschichten Uochofens, in den heiße Gebläseluf: durch Windformen eingeblasen wird, das dadurch gekenuzeicl-inet ist, daß wenigstens 40% der Eisenerzmenge aus aufbereitetem Erz mit einer Mindestkorngröße von 6 mm bestehen. die Gebläseluft mit einer Temperatur von mindestens S00° C zugeführt und ein Kohlenwasserstongas in die heißeste Zone des Ofens oder in deren unriiittelbare Nähe eingeführt wird.
  • Wird ein Hochofen in der vorstehend beschriebenen Weise betrieben, dann ergeben sich bei im wcsentfichen gleichem Roheisenausstoß geringere Betriebskosten.
  • Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in dieser zeigt F i g. 1 einen Hochofen, der für das erfndungsoe:räße Verfahren abgewandelt ist, und F i g. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 des in F i g. 1 gezeigten Hochofens.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zur Erzeugung von 1 t Roheisen erforderliche Koksmenge dadurch wesentlich verringert, daß ein gasförmiger Kohlenwasserstoff, beispielsweise ein vorwiegend aus Methan bestehendes Naturgas, in die heißeste Zone des Hochofens oder in deren unmittelbare Nähe durch in gleicher Höhe wie die Windformen liegende Düsen eingeführt wird. Gleichzeitig damit wird die Temperatur der Gebläseluft weit über die bisher üblichen Temperaturen erhöht und die Beschickung so gewählt, daß die Durchlässigkeit auch bei der geringeren Koksmenge erhalten bleibt und der Wärmebedarf im oberen Teil des Hochofens verringert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der Hochofen mit einem wesentlichen Anteil an aufbereitetem Eisenerz beschickt wird, dessen Korngröße zur Aufrechterhaltung der gewünschten Durchlässigkeit des Beschickungsgutes ausreicht und der Feuchtigkeitsgehalt der Beschickung im Vergleich zu den üblichen Verfahren verringert und/oder ein Teil des Flußmittels in Form von vorkalziniertem Kalkstein zugegeben wird, wodurch der Wärmebedarf im oberen Teil des Hochofens geringer wird. Das aufbereitete Erz kann ein auf eine gewünschte Größe zerkleinertes und klassiertes stückiges Erz, ein zur Entfernung der feinen Bestandteile klassiertes Erz und ein agglomeriertes Erz, wie gesintertes oder pelletisiertes Erz sein. Das klassierte Erz hat eine Korngröße von mehr als 6 mm, d. h., es bleibt auf einem Sieb mit einer Maschenweite von 6 mm zurück. Falls agglomeriertes Erz verwendet wird, haben wenigstens 90% des Agglomerats eine Korngröße von mehr als 6 mm. Falls das Agglomerat gesintert wird, kann es derart behandelt werden, daß es das erforderliche Kalzium in Form einer kein Kohlendioxyd enthaltenden Kalziumverbindung enthält, d. h., der Kalkstein im Agglomerat ist vorkalziniert, und das Erz kann selbstgehend gemacht werden. Wie weiter unten eingehender beschrieben ist, hängen der Anteil des aufbereiteten Erzes an der Beschickung und die Art der Aufbereitung von wirtschaftlichen Gesichtspunkten und davon ab, um welchen Prozentsatz die zur Erzeugung einer Tonne Roheisen erforderliche Koksmenge durch Verwendung des Kohlenwasserstoffgases verringert wird. Es müssen jedoch mindestens 40 Gewichtsprozent der dem Ofen zugeführten Erzmenge eine Korngröße von über 6 mm besitzen. Durch die Aufbereitung des Erzes, bei welcher die groben Brokken hergestellt und ein wesentlicher Teil der feinen Stücke entfernt wird, wird auch der Feuchtigkeitsgehalt des Erzes wesentlich verringert, so daß sich auch der Wärmebedarf im oberen Teil des Hochofens verringert. In jedem Fall muß dafür Sorge getragen werden, daß das restliche Beschickungsgut nicht zu viel freie Feuchtigkeit enthält.
  • Wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Natur vorkommendes Methan verwendet, dann werden wenigstens 60 m3 Naturgas je Tonne Roheisen mit dem üblichen Gebläsedruck durch Düsen in der Höhe der Windformen eingeführt, so daß das Gas in die heißeste Zone des Hochofens oder in deren unmittelbarer Nähe eingeblasen wird. Die Düsen sind jedoch unabhängig von den Windformen, durch die die Gebläseluft eingeführt wird. Die Gebläseluft wird bei einer Temperatur von mindestens 900° C, am besten nicht unter 950° C, eingeführt. Im unteren Teil des Ofens, in den die Gebläseluft und das Naturgas eingeführt werden, reagiert ein Teil des Kokses der Beschickung mit der Luft und bildet Kohlenstoffmonoxyd.
  • Die Reaktion verläuft wie folgt:
    2 C -i- 02 -I-3,8 N2 --> Co -!- 3,8 N2 (1)
    Das Methan reagiert mit einem Teil der Gebläseluft in dergleichen Zone des Hochofens. Diese Reaktion verläuft wie folgt:
    2 CH4 -f- 02 -i- 3,8 N2
    -> 2 CO.., -I- 4 H2 -f- 3,8 N2 (2)
    Kohlenstoffmonoxyd und Wasserstoff, die durch diese Reaktionen gebildet werden, steigen im Ofen nach oben und reduzieren die Oxyde des Erzes zu Eisen. Der Stickstoff trägt die Wärme in den oberen Teil des Hochofens. Wahrscheinlich wird in einem Zwischenstadium der Reaktion (2) das Methan in Kohlenstoff und Wasserstoff aufgespalten. Diese Reaktion erfordert eine verhältnismäßig hohe Temperatur. Sicher ist, daß die Reaktion (2) eine größere Wärme als Reaktion (1) erfordert. Dieser Unterschied beträgt etwa 19,6 kcal je Mol Methan. Dieser Umstand ermöglicht die Einführung von Gebläseluft bei Temperaturen, die weit über den üblichen liegen, ohne daß die Temperatur in der Nähe des Gestells auf unerwünschte Werte ansteigt. Für die Aufspaltung des Methans wird also Wärme benötigt. Dadurch kann die Hochofentemperatur durch Einführung einer entsprechenden Menge Methan eingestellt werden. Bei einer gegebenen Gebläsetemperatur und einer gegebenen Temperatur des Methans sinkt die Temperatur im Gestell bei einer verstärkten Zufuhr von Methan. Auch die Eigenwärme des Methans übt eine Kühlwirkung aus, und gegebenenfalls kann die Temperatur im Ofen durch Regelung der Temperatur des Methans noch zusätzlich beeinflußt werden.
  • Bei der Reaktion von 2 Mol Kohlenstoff mit 1 Mol Sauerstoff ergeben sich 2 Mol Kohlenstoffmonoxyd, während bei der Reaktion von 2 Mol Methan mit 1 Mol Sauerstoff nicht nur 2 Mol Kohlenstoff, sondern auch 4 Mol Wasserstoff anfallen. Es wird also nur ein Drittel der Gebläseluft, die für die Reaktion mit Koks erforderlich wäre, zur Reaktion mit Methan benötigt, um eine gegebene Menge Reduktionsmittel zu liefern. Es sinkt also das Gesamtvolumen der aufsteigenden Gase je Tonne Roheisen merklich bei verstärkter Einführung von Methan. Die Wärme, die die Gase vom Gestell in den oberen Teil des Ofens abführen, wird also erheblich verringert.
  • Beim gewöhnlichen Hochofenbetrieb wird diese Wärme überwiegend zum Trocknen des Möllers und zur Kalzinierung des Kalksteins verbraucht. Erfindungsgemäß ist auf Grund der Anreicherung des Erzes im oberen Teil des Ofens eine geringere Wärmemenge erforderlich, da je weniger Feuchtigkeit aus der Beschickung ausgetrieben werden muß. Wird eire genügend große Menge eines Kohlenwasserstoffgases eingeführt, so wird wenigstens ein Teil des Kalksteins vorkalziniert, wodurch im oberen Teil des Ofens noch weniger Wärme erforderlich ist. Es lassen sich lestcii Reöein für die Anreicherung der Beschilk-!,=u na angeben. Es sollten jedoch mindestens 4.0 Gewichtsprozent des Erzes, wie schon oben erwähnt, eine Korngröße von über 6 mn-, aufweisen, wenn der üblich.- üociiofen mit einem Zusatz von et:vu 60 rf' Laiurgas je iotir#- Rß11uiseti betrieben wird, :via üus wirtschaftlichen i.rwägtttigen die Mindestmenge ist. Durch Aussonderung der feinen Erzteilchen wird der Fcticlitiakcitsgelialt der Beschickung hinreichend verring,ert,@so daß bei einem Zusatz von einer verhältnisriäßig geringen Menge Methan eine ausreichende Nlcnge Wärme in den oberen Teil des Hochofens geicitet wird, um die üblichen Aufgaben, d. h. die Kalzinierung des Kalksteins und das Trocknen der Beschckung auszuführen. Selbstverständlich gilt das nur dann, wenn die notwendige Sorgfalt darauf verwendet wurde, daß kein Bestandteil der Beschickung außer-;ewöhälich viel Feuchtigkeit enthält.
  • NIit ge3teigerter Zufuhr von Methan oder einem anderen Kohlenstoff gas sollte die Anreicherung der Beschickung erhöht werden, um die geringere Wärmemenge, die durch die Gase in den oberen Teil des Hochofens gelangt, auszugleichen. Es kann also durch Zusatz einer größeren Menge an gesiebtem Erz der Gehalt an freier Feuchtigkeit verringert werden. Die Feuchtigkeit kann darüber hinaus noch stärker verringert werden, wenn das Erz vor der Begichtung getrocknet wird. Werden Agglomerate, z. B. gesintertes oder pillenförmiges Erz, benutzt, so soll der Feuchtigkeitsgehalt möglichst 2% nicht übersteigen. Erhöht man die Zufuhr von Kohlenwasserstoffgas noch weiter und verringert die Koksmenge entsprechend, so fäßt sich die im oberen Teil des Hochofens erforderliche Temperatur noch stärker wenn ein Teil des Kalks vorkalziniert ist.
  • Beispielsweise lassen sich Erz und Zuschlag in der 1= orm von Agglomeraten, die kalzinierten Kalkstein und nicht mehr als 211!o Feuchtigkeit enthalten, einführen. Vorzugsweise enthalten die Agglomerate gen ügend kalzinicrten Kalkstein als erforderliches Flußmittel für das im Agglomerat enthaltene Erz. Es können also die Agglomerate als Selbstflußmittel und als überwiegend frei von Feuchtigkeit angesehen werden. Wie schon oben erwähnt, sollten die Agglomerate vorzugsweise von einer solchen Größenverteilung sein. daß mindestens 90% auf einem Sieb mit Maschen von 6 mm zurückbleiben.
  • Ist in der Beschickung ein überwiegend trockenes Sclbstflußmittel vorhanden, so läßt sich die Koksmenae ganz erheblich verringern. Es läßt sich die je Tonne Roheisen erforderliche Koksmenge um wenigstens 20 Gewichtsprozent verringern, wenn man eine Beschickung verwendet, bei der mindestens 60 Gewichtsprozent des Erzanteils aus einem solchen Agglomerat bestehen. Das Agglomerat trägt zur Porositiit des Möllers bei, wenn es mit dem gewöhnlichen Erz, Koks und Kalk gemischt wird. Andern-#'alls würde die Porosität durch die geringere verwent!etc Koksmenge nicht erhalten bleiben können. Die im oberen Teil des Hochofens bisher erforderlichen hohen Temperaturen und ein Teil der benötigten Wärme. die üblicherweise durch die Gase in den oberen Teil abgeführt wird, werden durch die nur gerin`,7fiigig im Agglomerat enthaltene Feuchtigkeit und dep vorkalzinierten Kalkstein überflüssig. Der Möller «i: d also auf die niedrigeren Temperaturen im oberen Teil des Hochofens abgestimmt, die durch das Methan verursacht werden. Dem geübten Hochöfner wird es nicht schwerfallen, einen ausgeglichenen Hochofenbetrieb aufrechtzuerhalten, wenn man den angegebenen Hinweisen folgt.
  • Die Zusammensetzung der Beschickung, die Temperatur der Gebläsefuft und die eingeführte Menge Methan werden au_einanäer abgestimmt, um ein Verfahren für den Hochofenbetrieb zu liefern, durch das die Koksmenge, die je Tonne fertiges Roheisen erforderlich ist, erheblich verringert wird und durch das eine erhöhte Leistung des Ofens erzielt werden kann, die auf der vorhandenen größeren Menge an Kohlenstoffmonoxyd und Wasserstoff beruht. Die Eipführung von Methan bietet diese Vorteile. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Beschickung nicht mehr in der gleichen Weise wie bisher getrocknet und der Kalkstein beträchtlich weniger stark kafziniert werden muß.
  • Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang finit den Zeichnungen erläutert. Ein gewöhnlicher Hochofen, der auf das erfindungsgemäße Verfahren umgestellt ist, wird mit 1® angegeben. Der Hochofen kann in jeder Hinsicht einer der herkömmlichen Hochöfen sein, mit dem einzigen Unterschied, daß neben der Leitung 11, die die heiße Gebläseluft durch die Windformen 12 schickt, eine weitere Leitung 14 vorgesehen ist, die die gasförmigen Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Methan als Naturgas, durch Windformen einführt. Die Windformen 12 und 15 sind abwechselnd in der gleichen Höhe des Ofens angebracht.
  • Die Zuleitung 11 wird in herkömmlicher Weise mit Gebläseluft durch eine Rohrleitung für Heißluft 16, die Winderhitzer 17, die Rohrleitung für Kaltluft 18 und Gebläse 19 gespeist. Die üblichen Ventile sind an den Winderhitzern angebracht. Die Zuleitung 14 wird mit Naturgas oder einem gasförmigen Kohlenwasserstoff durch ein Gebläse oder einen Kompressor 21 und die Leitung 22 gespeist. Ein Wärmeaustauscher 23 mit den Ventilen 24, 25 und 26 kann für den Fall vorgesehen sein, in dem das Gas vor dem Einblasen in den Hochofen vorgeheizt wird. üblicherweise ist ein Vorheizen nicht erforderlich. Wird das Gas vorgeheizt, so sollte eine Temperatur eingehalten werden, bei welcher eine Zersetzung oder eine Krakkung des Gases vor Eintritt des Gases in den Hochofen nicht auftritt. Die Temperatur, auf die Methan s-crneheizt wird. sollte 650-'C nicht überschreiten.
  • Bei eitler Ausführungsform der Erfindung wird die Gebläseluft bei dem üblichen Druck von etwa 1,3 bis 2,0 kg/cm= und einer Temperatur von mindestens 900° C, bis 1038° C eingeführt. Derartige Gebläsetemperaturen lassen sich mit den bestehenden Winderhitzern leicht erzielen. Es ist auch wirtschaftlich vorteilhaft, die Wärme durch Gebläseluft von hohen Temperaturen in den Hochofen einzuleiten, da die Gichtgase zum Heißblasen der Winderhitzer verwendet werden. Wird ein Naturgas, das vorwiegend aus Metha- besteht, eingeführt, so ist zu empfehlen. nicht weniger als 60 cm3 je Tonne fertiges Roheisen durch die Zuleitungen 14, die siel? mit den Windformen 15 abwechseln, unter annähernd gleichem Druck wie die Gebläseluft einzuführen. Es lassen sich geringere Viergen an Naturgas einführen, aber die wirtschaftlichen und betriebsmäßigen Vorteile, die dadurch erzielt werden, sind gewöhnlich nicht so groß, daß sich die Kosten für die erforderlichen Umbauten lohnen. Die obere Grenze für die eingeführte Gasmenge ist von verschiedenen Größen, z. B. von der Temperatur der Gebläseluft und den Kosten für die Herstellung des Erzes und des Flußmittels abhängig. Das Gas kann kalt eingeführt werden oder auf eine Temperatur zwischen etwa 370 und 650° C vorgeheizt werden.
  • Wie schon oben angeführt, sollten mindestens 40 Gewichtsprozent des Erzes in der Beschickung aus angereichertem Material von mehr als 6 mm Korngröße bestehen. Besonders günstige Einsparungen an der Koksmenge werden durch Einbringung von mindestens 60 % des Erzes in Form eines vorkalzinierten Agglomerats erzielt. Der Rest der Beschickung besteht aus dem herkömmlichen Erz, Kalk und Koks, wobei die je Tonne Roheisen erforderliche Koksmenge durch den Brennwert und die Reduktionsmittel des eingeführten Naturgases bestimmt wird. Erz, Koks und Kalk enthalten nach Möglichkeit nicht übermäßig viel Feuchtigkeit. Die freie Feuchtigkeit sollte höchstens 2°/o betragen.
  • Durch dieses Verfahren kann die je Tonne Roheisen erforderliche Koksmenge wesentlich verringert werden. Außerdem können je nach dem Verhältnis zwischen den Kosten für Koks und denen für Kohlenwasserstoffgas beträchtliche Einsparungen an Brennstoffkosten je Tonne Roheisen erzielt werden. Die Beimischung von Kohlenwasserstoffgas zur Gebläseluft, die in die heißeste Zone des Hochofens oder in deren unmittelbare Nähe eingeführt wird, ermöglicht höhere Temperaturen der Gebläseluft als gewöhnlich bei der herkömmlichen Beschickung angewendet werden konnten. Die Hochofentemperatur läßt sich durch eine unterschiedlich starke Zufuhr des Gases regeln. Falls gewünscht, kann der Gebläseluft ein verschieden hoher Prozentsatz an Wasserdampf zur Lenkung der Hochofentemperatur beigemischt werden, wodurch die eingeführte Gasmenge kons(ant gehalten werden kann; oder es können beide Möglichkeiten ausgenutzt werden, indem der Prozentsatz von Wasserdampf und Gas zur Regelung der Temperatur aufeinander abgestimmt wird. Das Kohlenwasserstoffgas liefert trotz der Kühlwirkung schließlich die Wärme für den Hochofenbetrieb, die sonst der Brennstoffkoks lieferte. Das Gas enthält auch die Reduktionsmittel, die das Erz im Hochofen zu Eisen reduzieren. Durch die Gebläseluft wird eine größere Hitze als sonst üblich in den Hochofen eingeführt, wodurch die erforderliche Koksmenge ebenfalls verringert wird. Zusätzlich wird noch dadurch Koks eingespart, daß das erfindungsgemäß eingebrachte Erz von besonderer Beschaffenheit ist, so daß die Porosität des Möllers nicht nur vom Koks abhängig ist. Durch den geringeren Feuchtigkeitsgehalt der Beschickung und durch gegebenenfalls angewendetes Vorkalzinieren des Flußmittels sind im oberen Teil des Hochofens erheblich geringere Temperaturen erforderlich. Alle diese Faktoren tragen zur Einsparung von Koks bei und ermöglichen eine größere Produktionsleistung eines gegebenen Hochofens.
  • In der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde Methan als Beispiel für ein Naturgas angeführt. Andere gasförmige Kohlenwasserstoffe können in gleicher Weise verwendet werden, wenn es aus wirtschaftlichen Erwägungen ratsam erscheint. Zu den geeigneten Kohlenwasserstoffgasen gehören Kokereigas, Gase, die ausErdölerzeugnissen anfallen, und Äthan. Die Gebläseluft kann gegebenenfalls mit Sauerstoff angereichert werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz. Koks und Kalkstein beschickten Hochofens, in den heiße Gebläseluft durch die Windformen eingeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 40% der Eisenerzmenge aus aufbereitetem Erz mit einer Mindestkorngröße von 6 mm bestehen, die Gebläseluft mit einer Temperatur von mindestens 900° C zugeführt und ein Kohlenwasserstoffgas in die heißeste Zone des Ofens oder in deren unmittelbare Nähe eingegeführ t wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenwasserstoffgas bei einer unterhalb der Temperatur der Gebläseluft liegenden Temperatur eingeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im Gestell durch Änderung des Verhältnisses der zugeführten Kohlenwasserstoffgasmenge zur Gebläseluftmenge geregelt wird. 4. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenwasserstoffgas im wesentlichen in der Höhe der Windformen zur Zufuhr der Gebläseluft eingeführt wird. 5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenwasserstoffgas ein Naturgas, Kokereigas oder ein Erdölabkömmling ist. 6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das aufbereitete Erz im wesentlichen trocken ist. 7. zerfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 60 Gewichtsprozent der in der Beschickung enthaltenen Erzmenge aus einem agglomerierten Material bestehen, das eine Korngröße von Über 6 mm besitzt und auf Erz und Flußmittel besteht. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Flußmittel kalzinierter Kalkstein ist. 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das aggiomerierte Material im wesentlichen keine freie Feuchtigkeit enthält. 10. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1. bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 60 Gewichtsprozent der in der Beschickung enthaltenen Erzmenge von einem selbstgehenden Material gebildet werden, das eine Korngröße von über 6 mm hat und aus Erz und kalziniertem Kalkstein zusammengesetzt ist, und der Rest der Beschickung aus Eisenerz, Koks und Kalkstein besteht. 11. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß je Tonne Roheisen mindestens 60 m3 Kohlenwasserstoffgas' in Form eines Naturgases in den Hochofen eingeführt werden. 12. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer gegebenen Produktionsleistung die Kohlenwasserstoffgaszufuhr im wesentlichen konstant gehalten wird und die Temperatur des Gestells durch Einspritzung von Wasserdampf geregelt wird. :.
  3. 3. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenwasserstoffgas getrennt von der Gebläseluft in den Hochofen eingeführt wird. 14. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 90% des agglomerierten Materials eine Korngröße von über 6 mm besitzen und das agglomerierte Material nicht mehr als 2% Feuchtigkeit enthält. 15. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenwasserstoffgas ein Naturgas bei einer Temperatur von 270 bis 650° C eingeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 126 786; französische Patentschrift Nr. 568 329; USA: Patentschriften Nr. 1934 083, 2175 517, 2 420 398; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 52 (1932), S.1109 bis 1118.
DEM40933A 1958-04-01 1959-03-24 Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten Hochofens Pending DE1208318B (de)

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