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Felge für luftbereifte Kraftfahrzeuge mit Speichenrädem Die Erfindung
betrifft eine Felge für luftbereifte Kraftfahrzeuge mit Speichenrädern, die mittels
mindestens zweier Spannflächen an ihrem Felgenfußring lösbar auf den Speichenköpfen
des Radsterns befestigt und wahlweise sowohl für Räder mit Einzelbereifung als auch
für solche mit Zwillingsbereifung mit oder ohne Abstandring verwendbar ist.
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Bei den bisher bekanntgewordenen Bauarten von Fahrzeugrädern mit abnehmbaren
Felgen ist die Felge radial unterhalb des einen Reifenfußes verspannt und abgestützt,
in einigen Fällen eher gegen die Felgenmitte zu. Dies bedingt beim doppelbereiften
Rad relativ lange Speichenköpfe und Speichen und erhöht dadurch das Radgewicht.
Diese Gewichtserhöhung wirkt sich vor allem bei Rädern für leichte Fahrzeuge aus.
Schwere Räder ergeben ein höheres unabgefedertes Gewicht und verschlechtern die
Fahreigenschaften des Fahrzeuges. Sie erhöhen den Verschleiß an Reifen und Straßendecke
und verringern die Nutzlast des Fahrzeuges.
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Im Umfang geschlossene Ringfelgen werden heute ausschließlich mit
einem international genormten Spannkegel von 28' Steigung, welcher sich gegen
die Felge hin öffnet, auf den Speichenköpfen ohne Anschlag verspannt. Bei dieser
Art der Verspannung ist keine Gewähr für genaue Zentrierung von Felge und Reifen
geboten. Die Felge weist dadurch leicht Höhen- und Seitenschlag auf.
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Eine bekannte Felgenform für schlauchlose Reifen weist ein Tiefbett,
steile Schultern und niedrige Felgenhörner auf. Zur Befestigung auf Speichenrädern
sind diese Felgen bisher mit einem gesonderten Stützring - auch Adapterring
genannt - versehen. Dieser Ring wird durch Schweißung mit dem Felgenring
verbunden. Sehr oft ist man gezwungen, die Schweißnaht an einer hochbeanspruchten
Stelle der Felge anzubringen. Der Hersteller wird durch die erforderliche Schweißnaht
in der Auswahl des Grundmaterials stark eingeengt. Das bekannte Tiefbettfelgenprofil
hat ferner den Nachteil einer geringeren Gestaltfestigkeit, weil die hohen Flansche
am Horn fehlen.
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Bei einer weiteren bekannten Felgenform ist ein Spannring zwischen
der Felge und dem Radstern angeordnet, wobei dieser Spannring als zur Felge hin
sich öffnende Kegelstumpffläche ausgebildet ist und die Verspannung über Spannglieder
erfolgt, deren Kegelstumpfflächen an der Kegelfläche des Spannringes anliegen. Beim
Anziehen des Spanngliedes führt der Spannring sowohl eine axiale als auch eine radiale
Bewegung aus.
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Der Nachteil bei dieser Art von Felgen ist, daß jede Ungenauigkeit
in den Spannflächen zu einer Ungenauigkeit in der Zentrierung führt.
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Bei einer anderen bekannten Ausführungsforrn ist eine von der Felge
weg sich öffnende kegelstumpfförmige Anlagefläche des Felgenfußes vorgesehen; die
zweite, mit dem ersten Spannglied zur Anlage kommende Spannfläche ist ebenfalls
kegelstumpfförmig ausgebildet, so daß sich etwaige Ungenauigkeiten in diesen Flächen
in radialer Richtung doppelt auswirken. Eine genaue Zentrierung ist also auch bei
dieser Ausführung schwieriger.
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Bei einer weiteren bekannten Anordnung ist eine außerhalb des Reifenfußes
liegende kegelstumpfförmige Spannfläche vorgesehen; die Verspannung erfolgt jedoch
an einer weiteren Kegelstumpffläche, die axial innerhalb des Reifenfußes liegt.
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Es ist weiterhin bekannt, den Felgenfußring in axialer Richtung gegenüber
dem Reifenfuß versetzt anzuordnen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben angegebenen Nachteile
der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und eine Felge der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, die universell verwendbar ist, und bei der weiterhin die Zentrierung
während des Verspannens in einfacher Weise möglich ist, ohne daß unerwünschte radiale
Verschiebungen während der Montage infolge von Ungenauigkeiten des Felgenfußringes
oder der Spannmittel erfolgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Kombination folgender Merkmale gelöst-.
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a) Der Felgenfuß liegt in an sich bekannter Weise axial so weit außerhalb
der Vertikalprojektion der ihm benachbarten, den einen Reifenfuß tragenden Felgenschulter,
daß zwei gleichartige Felgen wahlweise ohne Abstandring auf einem Zwillingsrad zu
befestigen sind; b) der Felgenfußring weist drei Spannflächen auf, von denen
zwei annähernd radial. verlaufen, während die dritte Spannfläche in an sich bekannter
Weise als von der Felge weg sich öff-
nende Kegelstumpffläche ausgebildet
ist.
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Durch diese Ausbildung nach der Erfindung ist es möglich, eine Felge
herzustellen, die universell verwendbar ist. Die von der Felge weg sich öffnende
Kegelfläche hat bei der Verwendung als Aufspannfläche im Betrieb erhebliche Vorteile.
Bei Einzelradanordnung kann der Felgenfuß an einen annähernd radialen Anschlag angezogen
und zentriert werden, wodurch jeder Seitenschlag eliminiert wird. Die innere Felge
einer Doppelbereifung wird in gleicher Weise eindeutig axial zentriert.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Felgenfußring durch
einen von einem Felgenhorn radial einwärts gerichteten Flansch mit der Felge verbunden.
Der Felgenfußring ist weiterhin durch ein im wesentlichen zylindrisches Zwischenstück
mit dem Felgenring einer seitlich geteilten, aus Felgenring, Seitenring und Verschlußring
bestehenden Felge verbunden. Durch diese Anordnung nach der Erfindung kann die Felge
höhenschlagfrei montiert werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kragt der Felgenfußring
so weit axial aus, daß er im montierten Zustand die Klemmteile und Schrauben des
einfach bereiften Speichenrades axial überdeckt, so daß diese geschützt sind.
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Die Erfindung soll im folgenden an Hand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigt im Schnitt Fig.
1 die Steilschulter-Tiefbettfelge auf einem einfachbereiften Radstern, wobei
das Speichenrad in der Mitte der Speiche geschnitten dargestellt ist, F i
g. 2 zwei gleiche Felgen auf einem zwillingsbereiften Rad montiert, F i
g. 3 eine Ausführung der Felge, wie sie aus Blech profiliert wird, F i
g. 4 eine Bauart mit Flachbett bzw. Schrägschulterfelge, F i g. 5
eine weitere Felgenbauart mit abnehmbaren Seitenring für Steilschulterreifen, F
i g. 6 eine weitere Felgenbauart mit abnehmbaren Horn und Halbtiefbett.
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Die Tiefbettfelge 1 mit steiler Schulter 2 und niedrigen Hörnem
3 und 4 gemäß F i g. 1 ist eine Felgenbauart, wie sie heute für schlauchlose
Reifen verwendet wird. Der von dem einen Felgenhom 3
ausgehende radial einwärts
gerichtete Flansch 5
mündet an seinem inneren Ende in einem Fußring
6
aus. Dieser Fußring 6 weist eine annähernd radiale Anschlagfläche
7, welche am Speichenkopf 8 zentriert wird, und weiterhin eine nach
der Felgenaußenseite hin sich öffnende kegelige Spannfläche 9
auf.
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Beim Radstern 10 für Einfachbereifung werden zum Verspannen
Klemmschuhe 11 mit entsprechender Kegelfläche verwendet. Durch die nach außen
geöffnete Kegelfläche 9 ist es möglich, die losen Teile, wie Klemmschuhe
11 und Schrauben 12, unterhalb der Kegelfläche 9 und innerhalb der
äußersten Kante 13 des Speichenkopfes 8 geschützt unterzubringen.
Durch Verbreiterung des, Fußringes 6 nach gestrichelter Linie kann dieser
Schutz noch verbessert werden. -
Beim zwillingsbereiften Rad werden zwei gleichartige
Felgen auf dem Radstem 14 gemäß F i g. 2 verspannt. Die Klemmplatte
15 verkeilt beide Felgenfußringe 6 auf einem kegelförmigen, geschlitzten
Zwischenring 16. Die erfindungsgemäß gestaltete Felgenbauart erlaubt eine
gedrängte und leichte Bauform des Radsternes 14. Um auch auf der Gegenseite
17 der Felgen eine Profilversteifung anzustreben, können dort Verstärkungsflansche
18 oder Materialverdickungen 19 angebracht werden.
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F i g. 3 zeigt zwei entsprechende Felgen 20, wie sie aus Blech
hergestellt werden. Der Felgenfußring 21 weist hier annähernd radial verlaufende
Spannflächen 43 auf, an denen die zusammengesetzten Felgen aneinanderstoßen. Dadurch
kann auf einen Zwischenring verzichtet werden. Der Radstern 22 weist eine minimale
Breite auf. Da bei dieser Bauform die Befestigungsteile im wesentlichen zur Anpreßfläche
senkrechte Spannflächen aufweisen, müssen die Schraubendrücke höher gewählt werden
als bei der kegeligen Verspannung. Ein schmaler, nur der Verspannung dienender Zwischenring
läßt sich einbauen. Zur Versteifung auf der Gegenseite kann das Blechprofil zu einem
Hohlraum 23 umgebördelt werden.
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F i g. 4 zeigt eine Flachbettfelge 25 bzw. Schrägschulterfelge
mit abnehmbarem Seitenring 26 und Verschlußring 27. Für schlauchlose
Bereifung wird ferner ein Dichtungsring 28 eingelegt. Von den auch hier verwendeten
drei Spannflächen 9, 7, 43 werden wieder nur die gegenüberliegenden Spannflächen
7,
43 wirksam entsprechend der Ausführung nach F i g. 3.
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Der Felsenfußring 40 weist zur Verspannung auf dem Radstern 14 dieselben
Profilmaße wie derjenige von F i g. 1 bis 3 auf. Die Verbindung zur
Felge 25
erfolgt jedoch nicht mehr über einen annähernd radialen Flansch,
sondern über einen zylindrischen, als Fortsetzung des Felgenbettes 25 ausgebildeten
Ringteil 41. Selbstverständlich ist es möglich, auch sogenannte Steilschulterfelgen
ohne Tiefbett, d. h. mit abnehmbaren Seitenring 42, mit einem identischen
Fuß 40 gemäß F i g. 5 auszurüsten. Diese Bauart hat den Vorteil, daß das
Tiefbett wegfallen kann und bei Verwendung derselben Reifen, wie bei der Steilschultertiefbettfelge,
im Durchmesser größere Bremstrommeln eingebaut werden können.
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F i g. 6 zeigt eine sogenannte Halbtiefbettfelge
30
mit steilen Schultern 31 und niedrigem Horn 32.
Das linke
Horn 33 ist ein im Umfang geschlitzter abnehmbarer Ring. Der Felgenfußring
6 ist identisch mit dem der F i g. 1 und 2.
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Die Vorteile der Erfindung sind folgende: Stützring und Felge bestehen
aus einem Teil, d. h., sie bilden ein gemeinsames Ganzes. Schweißnähte und
Walzenhinterschnitte werden eliminiert. Es können leichte und billige Doppelräder
verwendet werden, wodurch die Fahreigenschaften der Fahrzeuge verbessert werden.
Im günstigen Fall fällt der Zwischenring weg, wodurch beide Felgen axial genau zentriert
werden. Beim einfach bereiften Rad,
d. h. beim Vorderrad,
wird der Seitenschlag beseitigt. Bei Verwendung von geschlitzten Zwischenringen
wird derselbe auf den Radstem gedrückt. Dadurch wird die innere Felge am Hinterrad
höhenschlagfrei. Die Erfindung bewirkt eine bessere Gestaltfestigkeit der Felge.
Es können sehr breite Bremsen unterhalb der Felge eingebaut werden. Die Schrauben
und Befestigungsteile am einfach bereiften Rad können relativ weit unter dem Felgenfuß
geschützt eingebaut werden. Die Ausladung des Felgenfußes kann z. B. so gewählt
werden, daß bei kleinem Mittenabstand, d. h. ohne Schneekette zwischen den
Reifen, kein Zwischenring erforderlich ist und bei Anwendung des für Ketteneinbau
benötigten Ab-
standes ein Zwischenring eingesetzt wird.
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Die Ansprüche 2 bis 4 sind echte Unteransprüche, deren Gegenstände
ausschließlich im Zusammenhang mit Anspruch 1 Schutz genießen.