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Wiegevorrichtung, insbesondere elektrische Wiegevorrichtung mit Kompensationsmeßbrücke
Die Erfindung betrifft eine Wiegevorrichtung, insbesondere elektrische Wiegevorrichtung
mit Kompensationsmeßbrücke, mit einer eine Anzeigevorrichtung antreibenden Welle,
deren Stellung über einen elektrischen Drehfeldgeber und Drehfeldempfänger auf mit
letzteren verbundene Zählwerke übertragbar ist, wobei Drehfeldgeber und Drehfeldempfänger
durch elektrische Vorrichtungen in Phase gehalten werden. Bei derartigen Anordnungen
besteht in vielen Fällen die Aufgabe, die Wiegeergebnisse bei verschiedenartigem
Wiegegut mehreren Zählern zuzuführen, um so eine nach Arten gesonderte Gesamtmengenmessung
zu ermöglichen.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird die dem Wiegeergebnis
jeweils analoge Stellung des Anzeigers in eine elektrische Größe, d. h. eine Spannung
oder Impulsfolge umgewandelt, durch die ein oder bei verschiedenen Waren arten mehrere
Zählwerke betrieben werden. Im kIinblick auf die zu fordernde Genauigkeit ist der
dabei erforderliche Aufwand ziemlich beträchtlich. Es ist auch eine automatische
Wiegeeinrichtung bekannt, die mit einer elektrischen Vorrichtung versehen ist, welche
sicherstellt, daß die zur Übertragung des Meßwertes vorgesehenen Drehfeldgeber und
Drehfeldempfänger immer in richtiger Phasenbeziehung zueinander stehen. Im einzelnen
wirkt diese Vorrichtung so, daß dem Drehfeldempfänger eine Fehlerspannung entnommen
wird, die über einen Verstärker einen Motor antreibt, der mit dem Empfänger der
elektrischen Welle auf einer Achse sitzt und dafür sorgt, daß Geber und Empfänger
immer in der richtigen Phasenlage zueinander bleiben.
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Es ist auch eine Drehmeldeübertragungsvorrichtung zur Fernanzeige
der Lage oder Stellung eines Gegenstandes bekannt. Dabei sind zwischen dem Drehmeldegeber
und seiner Einstellwelle eine oder mehrere elektromagnetische Kupplungen vorgesehen.
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Diese Kupplungen können, vom Ort des Drehmeldeempfängers aus gesteuert,
den Drehmeldegeber wahlweise mit der Einstellwelle oder mit einem besonderen Stellmotor
verbinden. Mit dieser Anordnung kann die Zuordnung der Stellung der Einstellwelle
zu der Stellung des Drehmeldegebers geändert werden. Auch hier handelt es sich nicht
um die Einstellung der richtigen Phasenlage zwischen Drehmeldegeber und Drehmeldeempfänger,
sondern um die Einstellung des Drehmeldegebers gegenüber der ihn verdrehenden Welle.
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Die Erfindung geht somit von einer Wiegevorrichtung aus, insbesondere
einer elektrischen Wiegevorrichtung mit Kompensationsmeßbrücke, mit einer
eine Anzeigevorrichtung
antreibenden Welle, deren Stellung über einen elektrischen Drehfeldgeber und Drehfeldempfänger
auf mit letzteren verbundene Zählwerke übertragbar ist, wobei Drehfeldgeber und
Drehfeldempfänger durch elektrische Vorrichtungen in Phase gehalten werden. Sie
ist dadurch gekennzeichnet, daß erfindungsgemäß zwischen der Welle für die Anzeigevorrichtung
und dem Drehfeldgeber in an sich bekannter Weise eine elektromagnetische Kupplung
angeordnet ist und die Drehfeldempfänger mit elektrisch schaltbaren Bremsvorrichtungen
verbunden sind, derart, daß der dem jeweiligen Meßwert zugeordnete, festgehaltene
Drehfeldempfänger bei gelöster Kupplung den Drehfeldgeber in seine Phasenlage zieht.
Dem Bekannten gegenüber benötigt die Wiegeeinrichtung nach der Erfindung zur Lösung
des Phasenproblems nur die an sich bekannte Magnetkupplung zwischen Anzeigevorrichtung
und Drehfeldgeber und eine Bremse für den Empfänger.
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Beide Teile sind so über eine Schaltereinrichtung verbunde, daß die
Bremse immer jeweils nach der Kupplung gelöst wird. Dadurch ist sichergestellt,
daß sich der Geber in die richtige Phasenlage zum Empfänger einstellt. Ein besonderer
Motor neben dem Geber und Empfänger ist somit im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen
hierbei nicht erforderlich.
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Es ist auch möglich, die Kupplung zwischen Kompensationsanzeiger
und Drehfeldgeber erst nach Aufbringen einer Taralast zu betätigen, so daß nur das
Nettogewicht gezählt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und nachfolgend erläutert. Bei der dort dargestellten Anordnung ist eine an sich
bekannte Kraftmeßschaltung nach dem Kompensationsverfahren vorgesehen, die einen
Dehnungsmeßstreifengeber 1, eine Kompensationsbrücke 2 und
einen
Stellmotor 3 sowie einen Nullverstärker 4 enthält. Durch das Relais 5 wird im Ruhezustand
die Geberbrücke 1 abgeschaltet, so daß der mit dem Stellmotor 3 verbundene Anzeiger
3 a auf Null steht Mit dem Stellmotor 3 ist über eine Welle 3 b der Geber 6 einer
elektrischen Welle gekuppelt. Der Geber 6 ist als Drehfeldgeber ausgebildet. Die
Verbindung zu einem der Drehfeldempfänger 8 erfolgt über eines der Kuppelrelais
7. Die Empfänger 8 sind gegebenenfalls über ein Getriebe mit je einem Zählwerk 9,
z. B. Rollenzählwerk, gekuppelt. Nach Aufbringen des Wiegegutes auf die Waage wird
eines der Relais 7 erregt und damit der der Art des Wiegegutes entsprechende Zähler
9 eingeschaltet. Darauf wird durch Erregen des Umschalterelais 5 der Kompensationsanzeiger
freigegeben. Der Stellmotor verstellt hierauf das Potentiometer P der Kompensationsbrücke
2 so lange, bis die Spannung am Eingang des Nullverstärkers 4 Null geworden ist.
Die Umdrehungen des Stellmotors 3 werden über die durch den Drehfeldgeber 6 und
den Drehfeldempfänger 8 gebildete elektrische Welle von dem jeweiligen Zählwerk
9 gezählt. Das Zählwerk 9 kann bei entsprechender Übersetzung des Antriebes vom
Empfänger 8 her direkt in Gewichteinheiten geeicht werden.
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Nachdem der Stellmotor 3 zur Ruhe gekommen ist, wird das entsprechende
Relais 7 und darauf das Umschaltrelais 5 abgeschaltet. Zu diesem Zweck kann eine
Vorrichtung vorgesehen sein, welche die Abschaltung automatisch nach einer festen
Zeitverzögerung auslöst. Erst danach darf die Waage entlastet werden.
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Beim nächsten Wiegevorgang werden im allgemeinen der Geber 6 und
der durch das jeweilige Relais 7 ausgewählte Empfänger 8 der elektrischen Welle
nicht in Phase sein, so daß beim Anziehen des Kuppelrelais zunächst der Empfänger
durch den Geber in Phase verstellt wird. Hierdurch wird ein Zählfehler verursacht,
der maximal 180 Winkelgrade an der Antriebswelle des Empfängers 8 betragen kann.
Die Größe dieses Zählfehlers hängt jedoch vom Übersetzungsverhältnis zwischen dem
Geber 6 der elektrischen Welle und der Antriebswelle 3 b des Potentiometers P der
Kompensationsbrücke 2 ab. In den Fällen, in denen das Übersetzungsverhältnis wegen
des zur Verfügung stehenden Drehmomentes klein bemessen ist, kann der Zählfehler
unzulässig groß werden. Dieser Nachteil läßt sich nun dadurch
vermeiden, daß der
Geber 6 mit dem Stellmotor 3 durch eine lösbare Kupplung K verbunden wird. Die Kupplung
K erhält zweckmäßig eine elektrische Betätigung, so kann sie beispielsweise als
Magnetkupplung ausgebildet werden. Sorgt man dafür, daß die Kupplung K erst kurze
Zeit nach dem Anzug des jeweiligen Relais 7 einkuppelt und daß außerdem der Empfänger
8 bis zum Einkuppeln durch einen Bremsmagneten G2 festgestellt bleibt, so zieht
der jeweils eingestellte Empfänger 8 den Geber 6 in Phase. Dadurch kann ein Zählfehler
nicht mehr auftreten.
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Mit der beschriebenen Anordnung läßt sich ferner erreichen, daß eine
zusätzliche Taralast z. B. durch Verschmutzung der Waage nicht mitgezählt wird,
wenn der Stellmotor beim Einkuppeln der Magnetkupplung bereits auf dem durch die
Taralast gegebenen Wert steht, so daß diese Last nicht mitgezählt wird. In diesem
Fall wird bereits vor dem Einschalten der Kupplung K das Umschaltrelais 5 betätigt,
und zwar bevor die Waage mit dem Wiegegut belastet wird.