DE120469C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der bisherigen Art der Arbeit mufsten die Gufstiegel mit ihrem Inhalt aus dem Ofen entfernt werden. Infolge dessen konnten die Tiegel nur von verhältnifsmäfsig kleiner Gestalt sein und ihre Benutzung wurde ziemlich theuer. Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Arbeit mit Gufstiegeln zu vereinfachen und die Kosten dadurch zu verringern, dafs Tiegel und Tiegelöfen derartig eingerichtet werden, dafs die Tiegel billig sind und grofse Abmessungen haben können, während sie nicht mehr zur Entleerung des Inhaltes aus dem Ofen entfernt zu werden brauchen, die Entleerung vielmehr durch Abstechen, wie bei einem Cupol- oder Herdofen, erfolgen kann.

Die Einrichtung des Ofens und.des Tiegels ist in einer Ausführungsform in der beiliegenden Zeichnung an einem Schnitt durch einen Ofenherd und den Tiegel veranschaulicht.

α ist die Grundplatte des Ofenherdes, unter welcher sich ein grofser freier Luftraum befinden soll, b ist ein Herd von feuerfestem Material, der auf der Platte α aufgebaut ist. Dieser Herd besitzt eine versenkte kreisförmige Vertiefung, um einen oder mehrere Tiegel aufnehmen zu können. In der besonderen Form des Tiegels und in seiner Aufstellung auf dem Ofenherd besteht nun das Hauptmerkmal der Erfindung.

Jeder Tiegel c ist nämlich aus feuerfestem Material in der Gestalt eines an beiden Seiten ■offenen Rohres hergestellt. Die eine Seite ist in die Vertiefung des Herdes eingesenkt, welche von etwas gröfserem Durchmesser als der Tiegel ist, so dafs nach Einführung des Tiegels .um denselben feuerfestes Material d gepackt werden kann, um eine gute Dichtung herzustellen. Der Verschlufs des Tiegels kann beispielsweise in folgender Weise geschehen.

Unter dem Tiegel hat die Platte α eine Höhlung, durch welche vortheilhaft ein Pfropfen e aus feuerfestem Material eingeführt werden kann, der eine Abstichhöhlung besitzt. Der Pfropfen wird durch eine Platte/ in seiner Lage festgehalten, welche durch Bolzen und Keile oder in anderer Weise an der Platte a befestigt ist. Der Tiegel c kann jede passende Höhe haben und mit einem Deckel versehen sein.

Der Tiegel c wird mit den zu schmelzenden Materialien beschickt. Die Abstichöffnung ist mit feuerfestem Material verstopft, welches durch eine Platte g und Keile oder in anderer Weise festgehalten wird. Der Tiegel wird alsdann auf die entsprechend hohe Temperatur erhitzt. Sobald sein Inhalt geschmolzen ist, wird das Abstichloch geöffnet und es kann das Metall in Schöpflöffel oder unmittelbar in Formen ausfliefsen. Man kann auch mehrere Tiegel auf ein und denselben Herd setzen, wobei dafür zu sorgen ist, dafs die Abstichöffnungen von dem Luftraum unter der Platte a aus zugänglich sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Tiegel für Tiegelöfen mit unterer verschliefsbarer Abstichöffnung, dadurch gekennzeichnet, dafs der Tiegel (c) von röhrenartiger Form an beiden Enden offen und in einer in dem Herde (b) gebildeten Vertiefung über der in letzterer angeordneten verschliefsbaren Abstichöffnung fest eingekittet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.