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Boje zum Laden, Löschen oder Bunkern von Schiffen Die Erfindung betrifft
eine an einer verdrehungssicher verankerten Boje angebrachte Vorrichtung zum drehbaren
Verbinden von Flüssigkeitsleitungen, die von einem ortsfesten Depot (Depotleitung)
zur Boje und von dieser zu einem darai vertäuten Schiff führen (Schiffsleitungen),
welche Vorrichtung zwei geschlossene, koaxial zueinander angeordnete, sowie gegeneinander
drehbare und senkrecht stehende Hohlzylinder aufweist, nämlich einen fest mit der
Boje verbundenen Innenzylinder und einen auf dem Innenzylinder oberhalb der Boje
sitzenden drehbaren Außenzylinder.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Durchlaufkammern
innerhalb bzw. zwischen mehreren konzentrischen Zylindermänteln angeordnet, was
zu einer treppenähnlichen Ausbildung führt. Während des Ladens oder Löschens entsteht
gleichzeitig in sämtlichen Durchlaufkammern ein hoher Druck, wobei der Außenteil
durch den statischen inneren Druck einer nach oben gerichteten Kraft ausgesetzt
wird, die bei den üblichen Förderdrücken von z. B. 10 kp/CM2 eine Größenordnung
für die axiale Lagerbelastung erreicht, die die praktische Verwendbarkeit dieser
Vorrichtung in Frage stellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum drehbaren Verbinden
von Flüssigkeitsleitungen zu gestalten, bei der die inneren Kräfte, die sich aus
dem Druck des Fördermediums ergeben, keinen Einfluß auf das Funktionieren der Vorrichtung
ausüben.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Innenzylinder durch
mehrere Zwischenwände in axial verlaufende Kammern unterteilt ist, die nach auß-en
durch je einen Teil des Zylindermantels abgeschlossen sind, und an die
je eine Depotleitung angeschlossen ist, und daß der Außenzylinder durch quer
zu seiner Längsachse verlaufende Zwischenwände in übereinanderliegende Kammern unterteilt
ist, an die je eine Schiffsleitung angeschlossen ist, sowie, daß jede Kammer
des Innenzylinders über eine öffnung in dem Innenzylindermantel mit einer ihr zugeordneten
Kammer des Außenzylinders verbunden ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g. 1
einen senkrechten Schnitt durch eine Boje mit einer Vorrichtung nach der Erfindung;
F i g. 2 einen senkrechten Schnitt durch das Rohrdrehteil; F i
g. 3 und 4 Schnitte nach den Linien IV-IV bzw. V-V in F i g. 2 und
F i g. 5 einen senkrechten Teilschnitt des Drehteils. Die in F i
g. 1 gezeigte Boje, die in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnet ist,
hat im wesentlichen die Form eines niedrigen, stehenden Zylinders. Der
Zy-
linder besteht aus Stahlblech und ist innen mit Bodenwrangen, Spanten,
Deckbalken, Balkwegern und Schotten verstärkt.
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Außen am Boden hat die Boje am Umfang vier Ankerbefestigungen
11, damit sie durch vier weit auseinander liegende Anker verankert werden
und sich nicht herumdrehen kann.
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Im Mittelpunkt des Decks hat die Boje einen Rohrdrehteil, welcher
in seinen Einzelheiten in F i g. 2 bis 5 gezeigt ist. Er besteht im
wesentlichen aus zwei zylindrischen Partien, einer inneren 16, welche senkrecht
in einem Loch im erhöhten Teil 14 des Decks befestigt ist, und einer äußeren
17, welche auf der inneren Partie drehbar gelagert ist.
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Die innere Partie 16 hat einen Mantel, der aus mehreren kurzen
Stahlblechmänteln 18, 19, 20, 21, 22 und abwechselnd damit aus kräftigeren
Ringen 23,
24, 25, 26, 27, 28 durch Schweißen zusammengesetzt ist.
Auf dem untersten Ring 23 ist eine konische Stimwand 29 und auf dem
obersten Ring eine gewölbte Stirnwand 30 festgeschweißt. Der nächst untere
Ring 24 hat einen äußeren Flansch 31, der, wie in F i g. 2 gezeigt,
auf dem erhöhten Deck 14 festgeschraubt ist.
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Mitten im Zylinder 16 ist ein Rohr 32 in den Stirnwänden
29 und 30 eingeschweißt. Das Rohr ragt 4
durch
die beiden Stimwände heraus und hat an beiden Enden Kupplungsflansche
33, 34. Zwischen dem Rohr und dem äußeren Mantel ist der Zylinder durch senkrechte
Trennwände 35 in vier Sektoren 36 A, 36 B, 36 C, 36
D aufgeteilt, wie in F i g. 3
gezeigt ist, und von jedem Sektor führt
eine Öffnung 37A, 37B, 37C bzw. 37D aus dem Zylinder heraus. Diese
Öffnungen sind in je einem der kurzen Stahlblechmäntel 19, 20, 21,
22 vorgesehen und liegen also alle in verschiedener Höhe. Sie sind so groß, daß
sie etwa dieselbe Fläche haben wie die Sektoren 36A-36D. Die untere Stirnwand des
Zylinders 16
hat vier Öffnungen 38A, 38B, 38C, 38D, die von Kupplungsflanschen
39 umgeben sind. Diese Öff-
nungen führen in je einen der Sektoren
36A-36D.
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Die äußere Partie 17 des Rohrdrehteils hat einen Stahlblechmantel
40, eine untere Stirnwand 41, eine obere Stirnwand 42 und drei waagerechte Trennwände
43, die den Zylinder in vier Fächer oder Stockwerke 44A, 44B, 44C, 44D aufteilen.
Die untere ringförinige Stirnwand 41 hat auf ihrer inneren Kante einen Lagerring
45, der auf einem Verschleißring 46 am Montageflansch 31 der inneren Partie
16 ruhend die äußere Partie 17 trägt, die nächst dem unteren Mantelring
24 auf der inneren Partie 16 gelagert ist. Die obere Stirnwand 42 hat ebenfalls
einen Lagerring 47, welcher auf dem obersten Ring 28 der inneren Partie
16 gelagert ist, und auch die Trennwände 43 haben Lagerringe 48, die auf
je einem der Zwischenringe 25, 26 und 27 der inneren Partie
gelagert sind. Die äußere Partie wird mittels einiger auf der inneren Partie losnehmbar
befestigten Anschläge 16 a auf der besagten inneren Partie festgehalten.
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Sämtliche Radiallager sind unter Verwendung von O-Ringen 49 abgedichtet,
welche in Nuten 50 in den Lagerringen der äußeren Partie 17 angebracht
sind. In F i g. 5 ist besonders gezeigt, wie die, Lagerringe 48 der Trennwände
43 gegen die Lagerringe 25, 26,
27 der inneren Partie 16 abgedichtet
sind. Jeder Lagerring 48 hat zwei Nuten 50 mit O-Ringen 49 und zwischen diesen
eine weitere Nut 51, von welcher aus ein Lenzrohr 52 durch den Stahlblechmantel
40 nach außen führt. Somit wird die Lenznut 51 immer unter Atmosphärendruck
gehalten und verhindert in wirksamer Weise ein Durchdringen von Flüssigkeit aus
einem Stockwerk unter hohem Druck in ein Stockwerk unter niedrigerem Druck.
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Von jeder Kammer oder Stockwerk 44A-44D der äußeren Partie
17 führt ein Austritt in der Form eines Stutzens 53A, 53B, 53C
bzw. 53D nach außen, welcher mit einem Kupplungsflansch 54 versehen ist.
Die Stutzen sind mit Rohrleitungen 55
(F i g. 1) verlängert, die vom
Drehteil parallel über das Deck der Boje geführt und ferner längs deren Außenseite
nach unten geleitet sind, um mittels Schläuche 56 an ein an der Boje vertäutes
Schiff angeschlossen zu werden.
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In F i g. 1 sind Zutrittsrohre 64 an die Bodenöffnungen der
inneren Partie 16 des Drehteils angeschlossen. Die Rohre sind mit
je einem Ventil 65
versehen und bis auf den Boden der Boje heruntergezogen,
wo sie mit Kupplungsflanschen versehen sind, damit sie mittels Schläuche an verschiedene
Fächer eines Depots angeschlossen werden können, das auf einer naheliegenden Küste
oder auf dem Meeresboden unter der Boje gelegen sein kann. Aus den Figuren
geht hervor, daß beispielsweise dasjenige Rohr 64, das in F i g. 1 mit
A bezeichnet ist, durch die Bodenöffnung 38 A, den Sektor
36 A und die Seitenöffnung 37A der inneren Drehteilpartie
16
sowie über die Kammer 44 A der äußeren Drehteilpartie 17 mit dem
Stutzen 53A und dessen Verlängerung 55, 56 in allen Drehlagen
des Drehteils in Verbindung steht und daß das gleiche für die übrigen Rohre 64 gilt,
d. h. es wird einem um die Boje schwenkenden Schiff ermöglicht, über die
Boje durch vier gesonderte Kanäle gleichzeitig mit einem stationären Depot in Verbindung
zu stehen.
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Die Anzahl Kanäle läßt sich selbstverständlich je
nach Bedarf
ändern. Meistens sind vielleicht zwei oder drei Kanäle zum Bunkern ausreichend.
Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, einen Kanal vorzusehen, der in entgegengesetzter
Richtung verwendet wird, indem die Schiffe durch diesen Altöl u. dgl. abgeben können,
das nicht ins Wasser abgelassen werden sollte.
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Das mittlere Rohr 32 der inneren Drehteilpartie 16 bietet
einen zusätzlichen Kanal, der für denselben Zweck verwendet werden kann wie die
übrigen, falls das obere Ende des Rohres mit einem einfachen Drehteil ausgerüstet
wird. Sonst ist dieses Rohr jedoch für andere Arten von Verbindungen zwischen der
Boje und dem Depot oder Land beabsichtigt, wie eine Fernsprech- und Beleuchtungsleitung
für ein Leuchtfeuer auf der Boje.