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Wälzbandgetriebe mit Umlaufrollen Die Erfindung betrifft ein Wälzbandgetriebe
mit Umlaufrollen, welche sich kraftschlüssig auf einem endlosen Wälzband abrollen
und dieses gegen einen starren Getriebeteil pressen.
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Für in der Übersetzung verstellbare mechanische Getriebe werden vielfach
kraftschlüssige Reibungsgetriebe verwendet, bei denen die Formveränderlichkeit elastischer
oder gelenkiger Körper sowie die reibwerterhöhenden Eigenschaften besonderer Reibbeläge
oder Zwischenringe ausgenutzt werden.
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Bei Reibradantrieben wird durch gegenseitige Anpressung zweier Elemente
das getriebene Element durch den Kraftschluß mitgenommen, und zwar so, daß am Berührungspunkt
beide Elemente gleiche Geschwindigkeiten haben. Die Übersetzung kommt durch unterschiedliche
Durchmesser der Berührungskreise zustande, die Veränderung der Übersetzung durch
Veränderung des Durchmesserverhältnisses. Der Nachteil ist deshalb, daß nur kleine
übersetzungsverhältnisse in einer Stufe zu erzielen sind, und daß die Abmessungen
solcher Getriebe groß sind.
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Ferner sind einfache formveränderliche Getriebeelemente bekannt, bei
denen eine pulsierende Kraft in eine Arbeitsbewegung und Arbeitskraft senkrecht
zu dieser Kraft umgesetzt wird, indem zwischen zwei gegeneinander beweglichen Druckkörpern
schräggestellte Stahllamellen oder Stahlstifte angeordnet sind, die unter der antreibenden
Druckkraft ihre Kippbewegung in eine Schubbewegung umsetzen, welche einen geführten
Körper geradlinig oder ein gelagertes Rad drehend antreibt, so daß eine geradlinige
oder drehende Abtriebsbewegung entsteht. Der Kraftschluß besteht an jedem dieser
Getriebeelemente nur zeitweise, so daß nachteiligerweise ein ruckweise arbeitender
Abtrieb vorliegt. Außerdem kann die Bewegung wegen der Schrägstellung der Lamellen
nur in einer Richtung erfolgen und nicht umgekehrt werden.
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Ständiger Kraftschluß erfordert eine größere Zahl solcher Elemente,
deren Arbeitsweise sich zeitlich überdecken muß, so daß sie zeitlich nur zu einem
Bruchteil ausgenutzt werden. Daher ist eine Vielzahl von Elementen erforderlich
mit entsprechend hohem Raumbedarf.
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Bekannt ist ferner, bei Getriebeelementen, die zwecks Erzeugung eines
Reibungsschlusses gegeneinandergepreßt werden, Reibringe oder Bänder an der Kraftschlußstelle
zwischenzulegen, so daß auf Grund des höheren Haftreibungswertes der Kraftschluß
verstärkt wird. Diese Ringe oder Bänder haben am Berührungspunkt die gleiche Geschwindigkeit
wie die aneinandergepreßten Getriebeelemente und bewegen sich im übrigen ohne Verbindung
mit treibenden oder getriebenen Elementen. Sie verbessern daher nichts an den erwähnten
Nachteilen der Reibungsgetriebe bezüglich Abmessungen und geringem übersetzungsverhältnis.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, bei einem
Getriebe mit Umlaufrollen, die kraftschlüssig auf einem endlosen verformbaren Wälzband
abrollen und dieses gegen einen starren Getriebeteil pressen, durch Verformung des
Wälzbandes in einer Stufe eine große Drehzahlübersetzung zu erreichen und hierbei
den Aufwand für Konstruktion, erforderliche Herstellgenauigkeit sowie für den Raumbedarf
gering zu halten.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe wird darin gesehen, daß
das Wälzband aus einem verformbaren Hohlzylinder besteht, der an seiner Stirnseite
mit der getriebenen Welle verbunden ist und durch das Abwälzen der Umlaufrollen
eine Relativbewegung gegenüber der glatten Oberfläche des starren Getriebeteils
macht.
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Gegenüber der schnellen Bewegung der Umlaufrollen ist die Relativbewegung
des Wälzbandes gegenüber dem starren Getriebeteil gering. Sie hängt ab vom Verhältnis
der Umfangslänge des Wälzbandes zur Umfangslänge der Abwälzbahn auf dem starren
Getriebeteil und wird um so kleiner, je geringer der Unterschied der Umfangslängen
ist. Bei Gleichheit dieser Längen wird die Relativbewegung Null.
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Das antriebsseitige Drehmoment ist gering, da nur der Rollwiderstand
der anpressenden Umlaufrollen zu überwinden ist, wogegen das abtriebsseitige Drehmoment
groß ist, da an dem verhältnismäßig großen Wälzbahnradius durch die Anpressung größere
Reibschlußkräfte erzeugt werden. Bei günstiger Auslegung betragen die Reibschlußkräfte
ein Vielfaches gegenüber den Rollwiderstandskräften.
Somit erfüllt
dieses Getriebe die Bedingungen, einerseits hohe Drehzahlen in niedere Drehzahlen,
andererseits kleine Drehmomente in große Drehmomente zu übersetzen.
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Der Vorteil eines solchen Getriebes liegt darin, daß Umlaufrollen
und starrer Getriebeteil glatte Drehflächen als Laufflächen haben und daher leicht
herstellbar sind. Auch der Träger für die Umlaufrollen und die Befestigung des Wälzbandes
an der Abtriebswelle sind einfache Elemente. Wegen der Möglichkeit, mehrere Umlaufrollen
gleichzeitig auf dem Wälzband abrollen zu lassen und somit die Zahl der Kraftschlüsse
zu erhöhen, kann das Getriebe klein gebaut werden.
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Eine weitere, auf dem gleichen Prinzip beruhende Lösung der gestellten
Aufgabe, die darüber hinaus noch die stufenlose Verstellbarkeit des übersetzungsverhältnisses
gestattet, besteht darin, daß das Wälzband die Form eines Kegelmantels hat und durch
die sich auf seiner Außenfläche in einem axial verschiebbaren Umlaufrollenträger
abwälzenden Umlaufrollen gegen einen starren raumfesten Außenzylinder gepreßt wird.
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Der zusätzliche Vorteil durch die Kegelmantelform ergibt sich dadurch,
daß die Unterschiede der Umfangslängen zwischen dem Wälzband und der Wälzbahn auf
dem Zylinder je nach der axialen Stellung des Umlaufrollenträgers unterschiedlich
sind und somit durch stufenlose Axialverschiebung des Umlaufrollenträgers das Übersetzungsverhältnis
stufenlos verstellt werden kann.
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Eine weitere, auf dem gleichen Prinzip beruhende Lösung der gestellten
Aufgabe besteht darin, daß das Wälzband die Form einer kreisringförmigen Scheibe
hat, die zwischen den in axialer Richtung angepreßten Umlaufrollen und einer raumfesten
Reaktionsscheibe mit einer glatten kreisringförmigen Oberfläche im Eingriff steht.
Diese Lösung hat insofern konstruktive Vorteile, als sich hohe Anpreßkräfte in axialer
Richtung leichter als in radialer Richtung erzeugen lassen. Auch ist die kurze,
flache Bauform bei bestimmten Anwendungen vorteilhaft.
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Ferner kann erfindungsgemäß das Getriebe derart ausgebildet werden,
daß das Wälzband an dem raumfesten Reaktionsteil befestigt ist und gegen eine mit
der getriebenen Welle verbundene Kreisringfläche gepreßt wird. Die Befestigung des
Wälzbandes am raumfesten Reaktionsteil kann Vorteile ergeben, wenn das Wälzband
als Verschleißteil auswechselbar sein soll und dann die Stellung der beweglichen
Abtriebswelle ohne Belang ist.
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Weitere Ausbildungen der Erfindung werden darin gesehen, daß das Wälzband
die Form eines Kegelmantels hat, mit dem Reaktionsteil fest verbunden ist und zwischen
den in axialer Richtung angepreßten Umlaufkegelrollen und einem kegelförmigen getriebenen
Teil im Eingriff steht.
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Bei einer solchen Ausbildung des Getriebes läßt sich das Wälzband,
welches in diesem Falle aus elastischem Material bestehen soll, am großen und am
kleinen Rand des Kegelmantels einspannen. Durch veränderte axiale Vorspannung des
Wälzbandes wird der Walkschlupf des elastischen Materials, also auch die Größe der
Relativbewegung gegenüber dem getriebenen Teil und somit das Übersetzungsverhältnis
stufenlos verstellbar.
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Eine weitere, auf dem gleichen Prinzip beruhende Lösung wird darin
gesehen, daß statt der Umlaufrollen nacheinander gegen das Walzband gepreßte Stößel
verwendet werden.
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Im Prinzip ist es nämlich gleichgültig, ob das Wälzband durch auf
ihm kraftschlüssig abrollende Umlaufrollen gegen den starren Getriebeteil gepreßt
wird oder durch in schrittweiser Folge angepreßte, in der Fortschrittsrichtung nacheinander
angeordnete Stößel. Auch hierbei wird das Wälzband kraftschlüssig mit stetig fortschreitendem
Eingriff auf der Unterlage abgewälzt und bewegt sich wie bei Abwälzung durch Umlaufrollen.
Die Anordnung von Stößeln ist vorteilhaft, weil elektromagnetische oder hydraulische
Druckimpulse unmittelbar als Antrieb des Getriebes benutzt werden können und nicht
erst über Kurbeln od. dgl. eine Antriebswelle drehen müssen.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung wird darin gesehen, daß das
Wälzband an dem Reaktionsteil befestigt ist und von den innen angeordneten Stößeln
gegen die Innenfläche einer den getriebenen Teil bildenden zylindrischen Trommel
gepreßt wird.
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Eine solche Anordnung nutzt bei Seiltrommeln, Förderbandtrommeln u.
dgl. die vorhandenen Trommeln unmittelbar als Getriebeteil aus und behebt in vorteilhafter
Weise die räumlichen Anordnungsschwierigkeiten von Antriebsmotoren und deren Übersetzungsgetrieben
an solchen Trommelantrieben.
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Eine weitere, auf dem gleichen Prinzip beruhende Lösung wird bei einem
Wälzbandgetriebe mit senkrecht zur Bewegungsrichtung des translatorisch bewegten
getriebenen Teiles nacheinander angepreßten Stößeln darin gesehen, daß das mit dem
getriebenen Teil verbundene Wälzband aus einem verformbaren Werkstoff besteht und
gegenüber einer starren Unterlage mit glatter Oberfläche eine Relativbewegung macht.
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Diese Anordnung ergibt die Möglichkeit, schnelle, nacheinander erfolgende
Druckimpulse unmittelbar in langsame translatorische Bewegungen umzusetzen, wobei
vorteilhafterweise die sonst notwendigen Getriebeelemente für große Übersetzungen,
z. B. Vorschubspindeln, eingespart werden.
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Ferner können erfindungsgemäß Getriebe derart ausgebildet werden,
daß die Stößel nacheinander durch Elektromagnete bewegt werden und in den getriebenen
Teil eingebaut sind. Ein Getriebe dieser Bauart ermöglicht die selbsttätige Fortbewegung
von Gestellen gegenüber der Auflage, die wegen des Fortfalles von Rollen, Rädern
od. dgl. besonders flach ausgebildet werden können und deshalb als Transportmittel
überall dort besonders vorteilhaft verwendet werden können, wo es auf geringe Bauhöhe
und geringe spezifische Flächenbelastung ankommt.
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Zur näheren Erläuterung dienen die A b b. 1 bis 15. Dabei wird das
Bewegungsprinzip in A b b. 1 bis 4 erläutert, die A b b. 5 bis 15 stellen spezielle
Ausführungen von Getrieben gemäß der Erfindung dar.
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A b b. 1 zeigt eine Umlaufrolle 1, ein Stück Wälzband 2 und ein Stück
des starren Getriebeteils 3; A b b. 2 zeigt statt der Umlaufrolle einen Gleitschuh
4 und ein Stück des Wälzbandes aus verformbarem, gewelltem Material s auf der Wälzbahn
des starren Getriebeteiles 3; A b b. 3 zeigt Stößel b im Eingriff mit dem Wälzband
2 und dem starren Getriebeteil 3; A b b. 4 zeigt eine Umlaufrolle 1 auf dem am Reaktionsteil
befestigten Wälzband 2 im Eingriff mit einer Fläche am getriebenen Teil 3.
Im
einzelnen bewegen sich gemäß den Darstellungen die Getriebeteile wie folgt: In A
b b. 1 wird die zylindrische Umlaufrolle 1. durch die Kraft A an ein Stück Wälzband
2 aus Gummi angedrückt und in Pfeilrichtung gerollt. Wegen der starren Oberfläche
3 und der axialen Erstreckung der Umlaufrolle 1 kann das Wälzband 2 nur senkrecht
zur Rollenachse ausweichen. Wegen des Reibungskraftschlusses an der Andruckstelle
findet dort keine Relativbewegung zwischen Wälzband 2 und Oberfläche 3 statt, so
daß bei der Rollbewegung der Umlaufrolle 1 das Wälzband 2 vor der Umlaufrolle in
Pfeilrichtung verdrängt wird und hinter der Umlaufrolle durch Eigenkontraktion wieder
nachgezogen wird. Die Relativbewegung des Wälzbandes 2 gegenüber der Fläche 3 ist
die Abtriebsbewegung des Getriebes. Das übersetzungsverhältnis, d. h. das Verhältnis
von Rollengeschwindigkeit zur Geschwindigkeit des Wälzbandes, entspricht etwa dem
Verhältnis der Eindringtiefe der Umlaufrolle zur Dicke des Wälzbandes. Die übertragbare
Zugkraft ist bestimmt durch die Komponente der Kraft A senkrecht zur Oberfläche
3 und den Reibwert zwischen Wälzband 2 und der Oberfläche 3.
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An Stelle einer geradlinigen Bewegung kann das Wälzband 2 auch eine
Drehbewegung und statt einer Zugkraft ein Drehmoment ausüben, wenn die Umlaufrolle
1 auf einer Kreisbahn geführt wird und das Wälzband endlos in Kreisringform oder
Zylindermantelform ausgeführt wird, wobei die Umlaufrollen in der Achsrichtung des
Kreisringes oder beim Zylindermantel radial angedrückt werden.
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An Stelle einer Umlaufrolle 1 kann eine beliebige Anzahl solcher Umlaufrollen
auf die Kreisbahn oder die gerade Bahn verteilt werden.
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In A b b. 2 wird der Gleitschuh 4 durch die Kraft A gegen das federnde
Wellblech 5 gedrückt. Bei Fortbewegung des Gleitschuhes 4 in Pfeilrichtung streckt
sich das Wellblech vor dem Gleitschuh und zieht sich dahinter wieder zusammen. Das
übersetzungsverhältnis, d. h. das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen dem Gleitschuh
4 und dem Wellblech 5, entspricht dem Verhältnis der Längendifferenz von gewellter
und gestreckter Form zur Gesamtlänge des Wellbleches. Voraussetzung für eine Bewegung
des Wellbleches 5 in der beabsichtigten Weise ist, daß der Reibwert zwischen dem
Gleitschuh 4 und dem Wellblech 5 kleiner ist als der zwischen dem Wellblech 5 und
der Oberfläche 3. Auch in diesem Falle ist die Möglichkeit gegeben, durch Kreisführung
des Gleitschuhes 4 mit radialem oder axialem Andruck eine Drehbewegung zu erzielen;
ebenso können mehrere Gleitschuhe auf der Bahn angeordnet werden. Die Wellenform
des Bleches muß für die Drehbewegung bei axialem Andruck Radialsymmetrie um den
Drehpol besitzen.
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A b b. 3 unterscheidet sich von A b b. 1 dadurch, daß als Antriebselemente
Stößel 6 verwendet werden, die in der Reihenfolge a, b, c usw. das Wälzband
2 gegen die Oberfläche 3 pressen und dadurch in Pfeilrichtung fortbewegen. Durch
Riffelung der Oberfläche 3 wird ein gewisser Formschiuß mit einem entsprechend geriffelten
Wälzband 2 erzielt, so daß die übertragbare Kraft durch Formschluß größer als bei
reinem Reibungsschluß wird. Auch bei diesem Beispiel kann bei kreisförmiger Anordnung
der Stößel 6 mit koaxialer oder radialer Stoßrichtung gegen das endlose Wälzband
2 eine Drehbewegung erzeugt werden und ein Drehmoment übertragen werden. Das übersetzungsverhältnis
ist neben der Eindringtiefe auch noch von Form und Abstand der Stößel untereinander
abhängig.
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In A b b. 4 ist in Abweichung zu den vorgenannten Beispielen das Wälzband
2 am Reaktionsteil festgehalten und die starre Fläche 3 durch Lagerrollen 7, im
Drehungsfalle durch ein Druckkugellager 7, besonders gegen den Andruck abgestützt
und quer dazu beweglich gehalten, so daß das vor der Umlaufrolle 1 aufgestaute Gummivolumen
unter der Rolle zurückschnellt, da das Wälzband 2 festgehalten wird und somit die
Fläche 3 durch den Kraftschluß zwischen dem Wälzband 2 und der Fläche 3 entgegen
dem Rollenfortschritt bewegt wird; die Relativbewegung zwischen dem Wälzband 2 und
der Fläche 3 bleibt die gleiche wie bei den früheren Beispielen, jedoch ist diesmal
die starre Fläche mit dem Antrieb verbunden.
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In A b b. 6 bis 9 sind Getriebe mit stufenlos verstellbarem Übersetzungsverhältnis
dargestellt. Vor Erläuterung dieser Abbildungen im einzelnen werden die prinzipiellen
Möglichkeiten der Verstellung wie folgt dargelegt: Dadurch, daß durch Verstellung
der Umlaufrollen 1 oder Gleitschuhe 4 bzw. Stößel 6 gegen das Wälzband 2 die Eindringtiefe
in das Wälzband 2 bzw. die Hubhöhe der Stößel 6 verändert wird, wird auch jeweils
mehr oder weniger Volumen verdrängt, so daß bei größerer Eindringtiefe und gleicher
Fortschrittsgeschwindigkeit des Kraftschlußpunktes eine erhöhte Relativgeschwindigkeit
des Wälzbandes 2 gegenüber der starren Fläche 3 auftritt und somit das übersetzungsverhältnis
kleiner wird. Das Verstellen kann mit Hilfe an sich bekannter Mittel erfolgen, z.
B. durch Gewindestifte als Anschläge, s. auch A b b. 5.
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Der gesamte Anpreßdruck der Umlaufrollen 1 oder Stößel 6 kann sich
bei Verwendung von solchen oder anderen verstellbaren Anschlägen auf das Wälzband
2 und die Anschläge verteilen. Der Druck zwischen den Umlaufrollen 1 bzw. den Stößeln
6 und dem Wälzband. 2 ist durch dessen elastisches Verhalten bestimmt, der überschuß
des gesamten Anpreßdruckes legt sich gegen die Anschläge. Der spezifische Anpreßdruck,
der die Eindringtiefe jedes einzelnen Antriebselementes bestimmt, wird also bei
Verstellung der Umlaufrollen 1 bzw. Stößel 6 gegen die Fläche 3 zwangläufig verändert.
Umgekehrt kann aber auch, falls keine Anschläge den überschuß des Anpreßdruckes
auffangen, durch veränderlichen Gesamtdruck die Eindringtiefe bzw. der spezifische
Anpreßdruck verändert werden. Ein weiterer Weg, den spezifischen Anpreßdruck zu
verändern, besteht aber auch darin, einen gleichbleibenden Gesamtdruck auf eine
veränderliche Zahl von Umlaufrollen 1 oder Stößel 6 zu verteilen, so daß bei verkleinerter
Zahl der spezifische Druck größer, damit die Eindringtiefe größer und das übersetzungsverhältnis
kleiner wird. Das übersetzungsverhältnis hängt nämlich nur von der relativen Eindringtiefe
ab und nicht von der Anzahl der angedrückten Elemente. Letzere bestimmen in Verbindung
mit dem Anpreßdruck und denn Reibwert die übertragbare Kraft bzw. das übertragbare
Drehmoment. Die Veränderung der Zahl der angedrückten Elemente kann mit Hilfe an
sich bekannter Maßnahmen erfolgen, indem einzelne der Elemente unwirksam gemacht
werden, oder es können die Wälzbewegungen der einzelnen Elemente, die normalerweise
in
derselben Spur erfolgen sollen, in versetzter Spur vorgenommen werden und in Verbindung
mit seitlicher Verschiebbarkeit mehr oder weniger Elemente außer Eingriff gebracht
werden. Es kann aber auch die starre Oberfläche 3 oder Teile derselben verschieblich
oder schwenkbar angeordnet werden, so daß Teile dieser Oberfläche aus der beaufschlagten
Walzbahn herausgezogen werden können und auf dem Rest der Fläche der spezifische
Anpreßdruck steigt, s. auch A b b. 6. Die Schwenkung der starren Fläche 3 kann aber
auch um eine Achse erfolgen, die senkrecht zur Mittelachse der kreisförmigen Walzbahn
liegt, so daß auf der einen Seite der Walzbahn Zonen verstärkten Anpreßdruckes entstehen,
während auf der diametral gegenüberliegenden Seite die Umlaufrollen 1 von dem Wälzband
2 abgehoben werden.
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Ferner kann die Längbarkeit eines elastischen Wälzbandes dadurch beeinflußt
werden, daß man es durch Zugkräfte parallel zur starren Fläche 3 mehr oder weniger
vorspannt. Zum Beispiel ist bei Gummi der Elastizitätsmodul vom Verformungsgrad
abhängig. Bei starker Verformung wird Gummi härter, so daß bei stärkerer Zugvorspannung
die relative Eindringtiefe der mit gleichbleibendem Druck angepreßten Umlaufrollen
1 oder Stößel 6 abnimmt, obwohl die Dicke des Wälzbandes 1 durch die Vorspannung
ebenfalls abnimmt. Bei verstärkter Vorspannung und gleichem Anpreßdruck wird also
nicht nur die absolute, sondern auch die relative Eindringtiefe kleiner und damit
das Übersetzungsverhältnis größer, s. auch A b b. 7. Die relative Eindringtiefe
kann aber auch dadurch beeinflußt werden, daß das Wälzband 1 quer zur Walzrichtung
nicht homogen ist, sondern in seiner elastischen Eigenschaft kontinuierlich oder
stufenweise anders ausgelegt ist, z. B. durch verändertes Herstellungsverfahren,
zunehmende Anzahl von Gewebeeinlagen, im Falle des Wellblechs veränderte Dicke und
Wellenform u. dgl. In Verbindung mit einer Querverschieblichkeit können dann Zonen
unterschiedlichen Verformungsverhaltens wahlweise in die Walzbahn geschoben werden
und von den Umlaufrollen 1 bzw. Stößeln 6 beaufschlagt werden, s. auch A b b. B.
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Im Falle kreisförmiger oder in sich geschlossener Bahnen kann ferner
das Längenverhältnis zwischen der Walzbahnlänge auf der starren Fläche 3 und der
gestreckten Länge des Wälzbandes 2 dadurch verändert werden, daß beispielsweise
die starre Fläche 3 an Stelle eines Zylindermantels als Kegelmantel ausgebildet
wird und mit Hilfe einer Querverstellbarkeit der stets gleichbleibenden Umfangslänge
des Wälzbandes 2 eine veränderliche Umfangslänge der Wälzbahn auf Fläche 3 gegenübergestellt
wird. Umgekehrt kann bei zylinderförmiger starrer Fläche 3 das Wälzband 2 kegelmantelförmig
ausgebildet werden, s. auch Abb. 9.
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Ferner ist im Falle der schrittweise betätigten Stößel 6 die Relativgeschwindigkeit
z. B. eines ausgewalzten Gummibandes bei gleicher Eindringtiefe der Stößel unterschiedlich,
wenn die Stößel mehr oder weniger dicht nebeneinander angeordnet sind. Bei dicht
nebeneinanderstehenden Stößeln 6 trifft der benachbarte Stößel noch innerhalb der
Verformungsmulde auf, kann also das bereits verformte Gummi nicht mehr so stark
weiterverformen und erbringt weniger Vorschub, als wenn er in weiterem Abstand vom
Nebenstößel auf unverformtes Gummi auftreffen würde. Die Eindringtiefe der Stößel
6 wiederum kann durch veränderliche Anschläge reguliert werden, wenn ein genügender
Stößeldruck vorhanden ist, so daß stets nur ein Teil des Stößeldrucks zur Verformung
herangezogen, der Rest durch die Anschläge abgestützt wird. Dann ist gewährleistet,
daß auch bei stärkerem Verformungsgegendruck die für große Eindringtiefe eingestellten
Anschläge von den Stößeln noch erreicht werden.
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Zur Erläuterung der prinzipiellen Möglichkeiten der stufenlosen Verstellung
des Übersetzungsverhältnisses dienen die A b b. 5 bis 9.
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A b b. 5 stellt ein Getriebe mit zustellbarer Umlaufrolle 1 dar; A
b b. 6 zeigt die einschwenkbare starre Fläche 3 eines Getriebes; A b b. 7 zeigt
ein Getriebe, bei dem das Wälzband 2 elastisch vorgespannt werden kann; A b b. 8
zeigt ein Getriebe mit inhomogenem Wälzband 2; A b b. 9 zeigt ein Getriebe mit kegelmantelförmig
ausgebildetem Wälzband 2.
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Im einzelnen wird die Verstellung wie folgt erreicht: In A b b. 5
wird der Umlaufrollenträger 8, in dem die Umlaufrolle 1 gelagert ist, mit größerem
Druck gegen den durch Gewinde in einem festen Anschlagträger 9 verstellbaren Anschlagstift
10 gedrückt, als zum Zusammendrücken des Wälzbandes 2 nötig ist. Die Einstellung
des Stiftes 10 bestimmt die Eindringtiefe und damit das Übersetzungsverhältnis.
Ohne diesen Gewindestift könnte das Übersetzungsverhältnis durch regulierbaren Anpreßdruck
verändert werden.
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In A b b. 6 ist die durch eine größere Anzahl von Umlaufrollen ohne
abstützende Anschläge beaufschlagte Walzbahn 11 des ringförmigen Wälzbandes durch
als starre Oberfläche dienende ausschwenkbare Kreisringstücke 12 abgestützt, so
daß nur die schraffierten Flächen als Unterlage dienen. Die veränderliche Auflagefläche
bedingt bei gleichem Gesamtanpreßdruck unterschiedlichen spezifischen Druck, da
eine unterschiedliche Anzahl von Umlaufrollen im Eingriff sind. Bei voll eingeschwenkten
Teilen 12 ist der spezifische Druck am kleinsten, die Eindringtiefe klein und die
Übersetzung am größten.
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In A b b. 7 wird das Wälzband 2 in einem verstellbaren Spannrahmen
13 mehr oder weniger vorgespannt und bei gleichem Anpreßdruck die relative Eindringtiefe
der Umlaufrolle 1 beeinflußt.
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In A b b. 8 ist ein Wälzband 2 durch Gewebeeinlagen 14 derart inhomogen
gemacht, daß durch Verschiebung quer zur Walzrichtung jeweils Bahnen unterschiedlicher
Längbarkeit unter die Umlaufrolle 1 gebracht werden und damit bei gleicher Anpressung
ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis erzielt wird.
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In A b b. 9 wird auf einer zylindrischen Fläche 3 das als Abtrieb
dienende kegelmantelförmige Wälzband 2 von Umlaufrollen 1 angetrieben, die in einem
seitenverschieblichen Umlaufrollenträger 15 gelagert sind. Bei Verschiebung des
Umlaufrollenträgers nach links wird die Relativgeschwindigkeit des Wälzbandes 2
größer, da neben dem durch die Elastizität bedingten Walzvorschub auch der Streckvorgang
des relativ vergrößerten Umfanges die Relativgeschwindigkeit beeinflußt. Der Antrieb
des Umlaufrollenträgers 15 kann beliebig erfolgen; in diesem Beispiel erfolgt er
über ein Riemenvorgelege 16 durch einen Motor 17.
Die konstruktive
Ausbildung von Getrieben nach der Erfindung ist auf vielerlei Weise zu verwirklichen,
wobei auch die verschiedenen bereits geschilderten Maßnahmen kombiniert werden können.
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Die Umlaufrollen 1 oder Gleitschuhe 4 können z. B. an einem antriebsseitigen
Achsenstern oder Rahmen gelagerte Zylinder- oder Kegelrollen bzw. Gleitschuhe sein,
können aber auch in einem Käfig gehaltene Kugeln, Kegel- oder sonstige Rollen sein,
wie sie bei Wälzlagern verwendet werden, und gerheinsam durch einen antriebsseitigen
Ring auf dem Wälzband 2 unter Druck abgewälzt werden. In diesem Falle erfolgt eine
rotierende Walzbewegung von innen oder außen auf Zylinder- oder Kegelmänteln oder
auf flachen Bahnen, wobei der Andruck auch von zwei Seiten gleichzeitig erfolgen
kann, wenn zwei Wälzbänder 2 gegen eine dazwischenliegende gemeinsame starre
Fläche 3 gedrückt werden: Durch besondere, auch angenäherte Geradführung von Rollen
oder Gleitschuhen auf der Walzstrecke läßt sich direkt auch eine lineare Bewegung
erzielen. Diese wird aber auch vorteilhaft durch die schrittweise bewegten Stößel
6 erreicht, die sich besonders gut in einer Reihe anordnen lassen. Der Antrieb solcher
Stößel 6 kann entweder direkt pneumatisch, hydraulisch bzw. magrhetiseh oder durch
Nocken bzw. Kurvenbahnen erfblgen: Magnetische Betätigung bei Verwendung von Mehrphasenstrom
ist besonders vorteilhaft, weil die Phasehfolge eine schrittweise Betätigung ergibt;
wenn die Betätigungsmagnete an je eine Phase angeschlossen werden. Zut Verbesserung
des Wirkungsgrades werden solche Stößel 6' am besten so angeordnet, daß sie
in Walzächtung leicht ausweichen können; so daß sie zwar den vollen Anpreßdrück
vermitteln, den Vorschub des Wälzbandes 2 aber nicht behindern.
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Wenr2 das Getriebe so eingerichtet sein muß; däß aüoh bei Ausfall
des Antriebes (Strom; Hydraulik usw.) noch- girre' Kraft oder ein Drehmoment gehalten
wird, z. B. bei Huhäntriehen, daß dann also die Anpreßkraft erhalten' bleiben soll,
so ist es vorteilhaft, die Anpressung durch Federdruck zu bewerkstelligen und der-
Federdruck in schrittweiser Reihenfolge mit den. genannten Betätigungsmitteln aufzuheben.
Paarweise axiale oder radiale Gegenüberstellung solcher Stößel 6 od. dgl. ergibt
den Vorteil des Massenausgleichs: Wenn die Stößel nicht in Walzrichtung beweglich
artgeordnet sind, kann bei unmittelbarer paarweiser Gegenüberstellung die starre
Fläiehe 3 fortfallen, da der auszuWaheride Körper dann von beiden Seiten gedrückt
wird und in der Richtung der Schrittfolge vorgeschoben wird.
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Als Wälzbänder 2 kommen neben den bereits erwähnten Wälzbändern aus
Gummi oder ähnlichelastischem- Material, die mit Gewebeeinlagen armiert sein können,
und neben gewelltem federndem Material auch Bolzenketten in Frage; die auf Grund
ihrer unveränderlichen Länge durch Streckung vorgeschoben werden, wenn sie auf starren
Flächen kleineren Umfangs niedergewalzt werden. Es ist auch möglich; durch Einvulkanisieren
von Rund- Flach- oder Ovalprofilen quer zur Walzrichtung in einen Gummikörper dessen
Längenveränderlichkeit bei Erhaltung der Gelenkigkeit- einzuschränken, so daß es
infolge fehlender Stauchbarkeit in Walzrichtung auch Druckkräfte- übertragen kann:
Die- einvulkanisierten Profile liegen dazu zweckmäßig dicht nebeneinander. Die Längssteifigkeit
in Walzrichtung kann für die' Größe der übertragbaren Vorschubkraft maßgebend sein.
Bei Verwendung von Kugeln als Umlaufrollen 1 ist es zweckmäßig, das Wälzband
2 an der Ausdehnung quer zur Walzrichtung zu behindern, indem z. B Querfäden oder
Querdrähte einvulkanisiert werden; dann wird trotz der radial vom Eindrucksmittelpunkt
wirksamen Verforrriungskräfte die Verformung vorwiegend in der Walzrichtung erfolgen
und somit ein wirksamerer Transport erzielt.
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Es ist auch möglich, das Wälzband 2 nur aus Textil- oder Metallgewebe
herzustellen.
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Die Befestigung des Wälzbandes 2 am Gehäuse oder, wenn es als Abtrieb
dient, an den abtriebsseitigen Elementen kann durch punktweisen An= schluß erfolgen,
z. B. durch Nieten oder Befestigungsschrauben, kann aber auch durch einen gemeinsamen
Einspannring oder -flansch vorgenommen werden, bei geradliniger Anordnung durch
eine Klemmleiste.
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Im Falle der Verstellbarkeit kann zur Veränderung der Vorspännung
des als Membran rundherum befestigten Wälzbandes ein Spannstift dienen, der den
Körper atis der ebenen Form in eine Forum größerer Oberfläche zieht; eventuell durch
eine Lochblende, und damit mehr oder weniger vörsparmt, s. auch A b b. 11. Wird
dieser Stift mit der Membran fest verbänden, so kann auch durch- Drehung desselben
die Vtirspannurig geändert werden. Es kann aber auch die Einspannung beispielsweise
als aüfwickefbare Rolle erfolgen. Wenn nämlich die Walzbahn nur abschnittsweise
mit Streifen des Wälzbandes 2
belegt ist, so lassen sich diese Streifen an
einem oder beiden Enden aufwickeln, womit die Vorspänriung geändert wird. Bei Einspannung
ringsum läßt sich gegebenenfalls die Membran auch in einem ringförmigen Wulst aufwickeln
und damit veränderlich vorsparrner.
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Die starre Fläche 3 kann: zwecks' erhöhter übertragbarer Reibungskraft
aufgerauht sein öder aus einem Stoff bestehen; der in Paarung mit dem Wälzband einen
höchstnibglichen Haftreibwert ergibt, z. B. bei Verwendung von üblichem- Kupplungsmaterial.
Bei Dauerbetrieb wird jedoch mit Rücksicht auf den unvermeidlichen Kriechschlupf
und den entsprechenden Verschleiß eine glatte Unterlage zweckmäßig sein. Die Anpressung
der antriebsseitigen Umlaufrollen 1 oder Gleitschuhe 4 durch druckerzeugende
Mittel, z. B. Federn, hydraulische Kolben usw., läßt sich ohne weiteres- konstruktiv
erreichen; wenn diese Mittel' mitbewegt werden und an den bewegten Teilen oder über
besondere Drucklager gegen feststehende Teile abgestützt werden; oder wenn die Druckkräfte
von feststehenden, Mitteln über ein Drucklager den' bewegten antriebsseitigen Elementen
vermittelt werden.
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Weitere Vorteile von Getrieben nach der Erfindung sind allgemein folgender
Die Art der Kraftübertragung durch verforrnbäre Körper erfordert nur ein geringes
Maß an Herstellgenauigkeit, z. B. im FTinblick auf die Achsflucht zwischen Antrieb
und' Abtrieb, so daß sich' das genaue Einhalten der Gehäusestichmasse erübrigt,
wie es bei sonst gebräuchlichen Zahnrad- oder Schneckengetrieben erforderlich ist.
Wegen der elastischen Reibverbindung ist der Lauf dieser Getriebe sehr geräuschafm.
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Die Reibverbindung selbst stellt ein Sicherheitsglied des Antriebes
gegen Überlastung dar, da sie als Rutschkupplung- wirkt, so daß die oft verwandten
Sicherheitskupplungen eingespart werden können. Die gebräuchlichen Rutschkupplungen
haben meist noch
den Nachteil, daß sie bei längerer Nichtbetätigung
»kleben«, d. h., daß sich ihr Haftreibwert durch Rostbildung od. d-1. so erhöht,
daß sie im gewünschten Bereich nicht mehr rutschen können. Dieses kann bei de -
.;orliegenden neuen Reibungsübertragung nicht mehr vorhommen, da die kraftübertragenden
Reibflächen ständig wechselnd beaufschlagt werden und durch Kriechschlupf blankgehalten
werden. Weitere Vorteile sind, daß infolge der Reibkraftübertragung keine Schmiermittel
nötig sind, wie sie bei Zahnrad-oder Schneckengetrieben erforderlich sind. -Die
dem Verschleiß unterworfenen Teile, vornehmlich das Wälzband, lassen sich leicht
auswechselbar anordnen und können in der Herstellung billig sein, so daß ein Betrieb
mit solchen Getrieben sehr wirtschaftlich ist.
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Bei Antrieben und Maschinen, die durch vollständigen Verschleiß oder
Bruch des Wälzbandes eine Gefahr herbeiführen könnten, können bruchanzeigende oder
bei Bruch selbsttätig ausgelöste Sicherungen vorgesehen werden, die bei Bruch oder
zu weit vorgeschrittenem Verschleiß das Getriebe unter Wahrung der zu übertragenden
Kraft oder des Drehmomentes sperren.
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Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß ein als Fühler dienender Stift
die zu gewährleistende Mindestdicke des Wälzbandes kontrolliert und bei der Unterschreitung
dieser Mindestdicke oder Fortfall des Wälzbandes automatisch einen federvorgespannten
Rast- oder Bremsbolzen auslöst, der den Abtrieb festhält.
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Getriebe nach der Erfindung lassen sich als übersetzungs- und/oder
Verstellgetriebe hinter alle Arten von Antriebsmaschinen und -vorrichtungen setzen
und können z. B. als Fahrzeuggetriebe, Hubwerksgetriebe, Trommel- und Bandgetriebe,
als Feineinstellgetriebe, für Langsamvorschübe an Werkzeugmaschinen u. a. m. verwendet
werden.
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Zur Erläuterung der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dienen die
Beispiele nach den A b b. 10 bis 15.
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A b b. 10 zeigt ein Verstellgetriebe in Verbindung mit einem Elektromotor,
A b b. 11 ein Fahrzeuggetriebe an einer Brennkraftmaschine, A b b. 12 und 12 a Trommelgetriebe,
A b b. 13 ein Feineinstellgetriebe; A b b. 14 und 15 sind Antriebe für geradlinigen
Vorschub.
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Im einzelnen wirken diese Getriebe folgendermaßen: In A b b. 10 ist
der Elektromotor 18 an ein Getriebegehäuse 19 angeflanscht. Es trägt auf seinem
Wellenstumpf eine außenverzahnte Büchse 20, auf der die innenverzahnte Antriebsscheibe
21 verschieblieh angeordnet ist. Die Antriebsscheibe trägt den Ring 22 eines Längskugellagers,
der mit der Antriebsscheibe fest verbunden ist. Koaxial zu dem Motor ist im Gehäuse
die Abtriebsscheibe 23 fliegend gelagert, mit welcher das ringförmige Wälzband 2
fest verbunden ist. Dieses Wälzband wird von dem Ring 22 über die in ihm laufenden
und in einem Kugelkäfig gehaltenen Kugeln 1 gegen die schwenkbaren starren Flächenstücke
12 (s. auch A b b. 6) gedrückt. Die Anpressung erfolgt durch eine zentrale Feder
24, die über einen Federteller 25 und ein Längskugellager 26 gegen die Abtriebsscheibe
23 abgestützt wird.
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Die unter Druck abwälzenden Kugeln 1 drehen das ringförmige Wälzband
2 im Sinne ihrer Wälz-Bewegung, jedoch mit kleinerer Drehzahl, entsprechend dem
übersetzungsverhältnis. Die Fortschrittsgeschwindigkeit der Kugeln selbst ist durch
das Abwälzen auf der Antriebsscheibe nur halb so groß als die dieser Scheibe, so
daß auch dadurch schon eine Drehzahlübersetzung gegeben ist. Durch das Ausschwenken
der starren Flächenstücke 12 kann der Andruck der Feder 24 auf einzelne Kugeln konzentriert,
damit der spezifische Druck erhöht und das Übersetzungsverhältnis stufenlos verändert
werden.
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In A b b. 11 ist die Brennkraftmaschine 27 mit dem Getriebegehäuse
19 fest verbunden. Der Antriebswellenstumpf trägt ebenfalls eine außenverzahnte
Büchse 20, auf der die innenverzahnte Antriebsscheibe 21 verschieblich angeordnet
ist. Mit ihr ist der Außenring 28 eines Kegelrollenlagers fest verbunden. Koaxial
zum Antriebswellenstumpf ist im Getriebedeckel 29 die hohle Abtriebswelle 30 gelagert,
mit der innerhalb des Getriebes die konische Abtriebsscheibe 31, außerhalb das Kettenritzel
32 fest verbunden ist. Zwischen Getriebegehäuse und Getriebedeckel wird durch Anzug
der Deckelschrauben das Wälzband 2 eingespannt, welches in Form einer Membran aus
Gummi hergestellt ist und auf welchem die in einem Rollenkäfig gehaltenen Kegelrollen
1 unter Druck abgewälzt werden. Die Abtriebsscheibe 31 dient als konische starre
Fläche 3. Die Anpressung erfolgt wiederum durch eine zentrale Feder (24), die über
Federteller 25 und Längskugellager 26 diesmal gegen den Motor drehbar abgestützt
ist. Das fest eingespannte Wälzband 2 wird durch die Wälzbewegung der Kegelrollen
zunächst in deren Fortschrittsrichtung gespannt und zieht sich unter den Rollen
wieder zurück, so daß eine Drehung der Abtriebsscheibe entgegen der Drehung der
Antriebsseheibe erfolgt. Die stufenlose- Verstellung des übersetzungsverhältnisses
geschieht durch einen Stift 33, der in der hohlen Abtriebswelle 30 liegt,
im Zentrum des Wälzbandes 2 mit diesem verbunden ist und durch Druck oder Drehung
oder beides die Vorspannung derselben verändert. Das Wälzband ist nach Abnahme der
Kette 34 und des Getriebedeckels 29
leicht zugänglich und auswechselbar. Die
Antriebsscheibe 21 erfüllt gleichzeitig die Funktion einer Kupplung, indem
sie durch den Kupplungshebel 35
gegen den Druck der Feder 24 verschoben werden
kann. Damit die vom Anpreßdruck befreiten Umlaufrollen 1 mit ihrem Käfig nicht herausfallen,
werden sie durch ein Sicherungsblech 36 gegen Herausfallen gesichert.
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In A b b. 12 ist in dem Rahmen 37 auf der mit diesem fest verbundenen
Achse 38 die Bandtrommel 39 drehbar gelagert. In die über die Trommeldeckel vorstehenden
Teile des Trommelmantels sind beiderseits zylindrische Wälzbänder 2 eingelegt, die
an dem Rahmen 37 fest angeflanscht sind. Am Rahmen sind ebenfalls sternförmig um
die Achse 38 radiale Stößel 6 angeordnet, die mit Federn radial nach außen gegen
die Wälzbänder 2 gedrückt und elektromagnetisch nach innen abgehoben werden. Indem
je drei naeheinanderfolgende Stößelmagnete an die drei Phasen eines Drehstromnetzes
angeschlossen werden, ist die schrittweise Reihenfolge des Abhebens und damit die
beabsichtigte Streckung der Wälzbänder 2 erreicht. Vertauschen von zwei Phasen ergibt
Umkehrung des Drehsinnes der Trommel. Durch axial verstellbare Konusringe 40, die
als Ausschlagbegrenzung für die Eindringtiefe der Stößel dienen, wird die
stufenlose
Verstellbarkeit des übersetzungsverhältnisses erreicht. Die Stößel haben zu diesem
Zweck seitliche Ansätze, die sich an den Konusringen 40 abstützen. Paarweise radiale
Gegenüberstellung von Magneten bzw. Stößeln, die in gleicher Phase schwingen, ergibt
vollständigen Massenausgleich. In A b b. 12 a ist dargestellt, wie die Magnetstößel
6 auch auf einem Kreisring mit achsparalleler Stoßrichtung angeordnet und mit der
gehäusefesten Achse 38 verbunden werden können und dann scheibenförmige Wälzbänder
2, die an der gehäusefesten Achse fest angebracht sind, gegen die Trommeldeckel
oder beliebige, an der Trommel fest angebrachte Lochscheiben 41 andrücken können.
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Bei dem in A b b. 13 dargestellten Feineinstellgetriebe ist die Antriebswelle
für die Feineinstellung in der anzutreibenden Getriebewelle gelagert, beispielsweise
der Zwischenwelle eines Stirnradgetriebes. Die in dem Getriebegehäuse 42 gelagerte
Zwischenwelle 43 hat eine Bohrung, in welcher die Antriebswelle 44 vermittels
der Kugellager 45 und 26 gelagert ist. Die Antriebswelle 44 liegt
in den Innenringen der Lager 45 und 26 mit Schiebesitz, so-daß die Druckfeder
24 über den Federteller 25 und das als Hochschulterlager ausgebildete
Lager 26 die Antriebswelle 44 gegen die Abtriebswelle spannt. Lager 26 ist
in der Antriebswelle mit unverschieblichem Außenring befestigt; die Feder 24 stützt
sich an der Antriebswelle gegen einen Anschlagring 47, der auf der Antriebswelle
unverschieblich ist. Auf der Antriebswelle 44 ist die Antriebsseheibe 21 unverschieblich
befestigt, auf der Abtriebswelle 43 die Abtriebsscheibe 3 genauso. Der mit der Antriebsseheibe
21 fest verbundene Lagerring 22 wälzt die Kugeln 1 auf dem kreisringförmigen
Gummiwälzband 2 ab, das außen ; fest mit dem Getriebehäuse 42 verbunden ist.
Durch Rechtsdrehung der Antriebskurbel 48 wird somit die Welle 43 in langsame Linksdrehung
versetzt. Soll der Feineinstellantrieb nicht benutzt werden, so wird der verstellbare
Anschlag 49 so weit nach rechts gestellt, , daß die Antriebswelle über die Kurbel
gegen den Druck der Feder 24 herausgezogen wird; damit werden die Kugeln
1, die in einem Kugelkäfig gehalten sind, durch das Sicherungsblech 36 von dem Wälzband
2 abgehoben, und die Welle 43 ist vom Feineinstellantrieb abgekuppelt.
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A b b.14 zeigt drei Wechselstrommagnete 50, die in einer Reihe angeordnet
und mit einem gemeinsamen Träger 51 fest verbunden sind. Der Träger
51
ruht auf sechs Federn 52, die paarweise beiderseits ; der Magnete angeordnet
und an einem Ende mit dem Träger 51, am andern Ende mit einem Stößelschuh
6
fest verbunden sind. Jeder der drei Stößelschuhe verbindet brückenartig
unterhalb eines Magneten die beiderseits angeordneten Federn 52. In der Mitte eines
; jeden Stößelschuhes ist ein Magnetanker 53 derart angebracht, daß er gegenüber
den Polflächen des darüberliegenden Magneten noch einen bestimmten Luftspalt freiläßt,
der ihm eine Auf- und Abwärtsbewegung ermöglicht. Zwischen Stößelschuhen 6 und f
starrem Teil 3 ist ein Gummi-Wälzband 2 von der Breite der Stößelschuhe gespannt,
welches mit seinen beiden Enden am Träger 51 befestigt ist. Wenn nun den drei Magneten
über eine bewegliche Zuleitung je eine Phase eines dreiphasigen Wechselstromes zu-
E geführt wird, und wenn außerdem Federkraft und die Magnetkraft so aufeinander
abgestimmt sind, daß der Anker im Rhythmus der Wechselstromperioden schwingen kann,
so werden sich die Magnetanker und damit die Stößelschuhe in der Reihenfolge der
Phasen von dem Wälzband 2 abheben, wieder andrücken und so das Wälzband 2 gegenüber
der starren Fläche 3 auswalzen. Der Anpreßdruck wird durch das Eigengewicht oder
eine zusätzliche Belastung erzielt. Das relativ bewegte Wälzband 2 nimmt über seine
Endbefestigung den Träger 51 in der Bewegungsrichtung mit. Die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen dem bewegten Träger 51 und den zeitweilig wegen der Anpressung stillstehenden
Stößelschuhen 6 wird durch die seitliche Biegsamkeit der Federn 52 ausgeglichen.
Auf diese Weise stellt der Rahmen 51 mit allen daran befestigten Teilen gegenüber
der starren Fläche 3 ein selbstfahrendes Gestell dar, das auch eine Last weiterbefördern
kann. Andererseits kann bei festgehaltenem Träger 51 die starre Fläche
3
geradlinig verschoben werden. Bei Anordnung der Stößelschuhe auf gekrümmter
Bahn sind auch Kurvenbewegungen möglich.
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A b b. 15 zeigt, wie ein solcher Antrieb noch wesentlich vereinfacht
werden kann, wenn die starre Fläche 3 aus magnetisierbarem Material besteht. A b
b. 15 a ist die Seitenansicht, A b b. 15 b die Vorderansicht. Hier liegen die Spulen
der Magneten 50 mit ihrer Wickelachse quer zum Gummi-Wälzband 2. Die Spulen sind
an ihrer Unterseite mit dem Wälzband 2 verbunden, die Spulenunterseiten stellen
gleichzeitig die Stößelschuhe dar. Die Schenkel der Magnetkerne sind beiderseits
des Wälzbandes 2 gegen die starre Fläche 3 heruntergezogen und stehen mit ihren
Polflächen der magnetisierbaren Fläche 3 so dicht gegenüber, daß der magnetische
Fluß durch diese hindurchgehen kann. Bei der Phasenfolge a, b und c und richtiger
Abstimmung von Magnetkraft und Federungseigenschaften des Wälzbandes 2 bewegt sich
dieses in Pfeilrichtung relativ zur starren Fläche.