DE1203736B

DE1203736B - Senkrecht stehender Gaswaescher nach dem Venturi-Prinzip

Info

Publication number: DE1203736B
Application number: DES47781A
Authority: DE
Inventors: Leopold Antoine Guillau Roujob
Original assignee: Belge Prat Daniel SA Soc
Current assignee: Belge Prat Daniel SA Soc
Priority date: 1955-03-04
Filing date: 1956-03-03
Publication date: 1965-10-28
Also published as: NL96930C; US2871973A; BE536225A; FR1141693A; GB787120A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Ο.¹.

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

BOId

Deutsche Kl.: 12 e-2/01

1203 736
S47781IVc/12e 3. März 1956 28. Oktober 1965

Senkrecht stehende Gaswäscher nach dem Venturi-Prinzip mit einer oder mehreren Öffnungen an der engsten Stelle des Diffusors und mit einem Fliehkraftabscheider am Kopf zum Abscheiden der wiederverwendbaren Waschflüssigkeit haben sich bewährt. Bei bekannten Vorrichtungen tritt die Waschflüssigkeit tangential in den Diffusor ein und bildet auf der konischen Wandung des Venturi-Rohres eine dünne rotationssymmetrisch ausgebildete Wasserhaut, die mit der wirbelnden Grenzschicht des zu reinigenden Gases in Wechselwirkung tritt. Bei Vorrichtungen dieser Art wird die Waschflüssigkeit am oberen Rand des konvergenten Venturi-Rohres eingeführt.

Der senkrecht stehende Gaswäscher nach dem Venturi-Prinzip weist miteinander in Wechselwirkung stehende Besonderheiten auf, die einzeln und in Teilgruppen bekannt sind, jedoch bei Anwendung in ihrer Gesamtheit wesentliche Vorteile bieten. In den Gaswäscher münden die Leitungen für die Waschflüssigkeit tangential ein. Der Fliehkraftabscheider, der gegebenenfalls einen Schaufelkranz aufweist, ist koaxial angeordnet, die Flüssigkeitsableitung mündet in ein Gefäß mit einem Überlaufwehr. In neuartiger Weise ist insbesondere der Überlauf mit der Flüssigkeitsleitung verbunden und oberhalb der engsten Stelle des Diffusors angebracht. Bei dieser Ausbildung des senkrecht stehenden Gaswäschers ist keine Pumpe für die Rückführung der

Senkrecht stehender Gaswäscher nach dem Venturi-Prinzip

Anmelder:

Societe Beige Prat-Daniel,

Societe Anonyme, Brüssel

Vertreter:

Dr.-Ing. R. Meldau, Patentanwalt, Gütersloh, Carl-Bertelsmann-Str. 4

Als Erfinder benannt:

Leopold Antoine Guillaume Roujob, Brüssel

Beanspruchte Priorität:

Belgien vom 4. März 1955 (421280)

welchem das Gas von unten nach oben mit großer Geschwindigkeit zirkuliert.

Von einem Vorratsbehälter 5 mit konstantem Niveau wird die Waschflüssigkeit durch eine oder mehrere Leitungen 6 infolge der Schwerkraft tangential am unteren Ende des zylindrischen Teiles 3 der Leitung zugeführt. Die Ausflußmenge wird durch

Waschflüssigkeit notwendig. Infolge des großen 30 einen Absperrhahn 7 reguliert. Die Flüssigkeit brei-Querschnitts der Flüssigkeitsleitung kann ein hoher tet sich auf der inneren Wand in einem Häutchen Sättigungsgrad der umgeleiteten Flüssigkeit erreicht aus, welches die Gasströmung, deren Geschwindigwerden. Durch die tangentiale Zufuhr ist es mög- keit durch die Einziehung des Teiles 3 vergrößert lieh, mit niedrigerer Gasgeschwindigkeit (bis etwa _wi_rd, nach oben mit sich reißt, indem sie es durch 20 m/sec) zu arbeiten, ohne daß die Flüssigkeit un- 35 den großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen wirksam nach unten abläuft. Ein Druckverlust dem Gas und der Flüssigkeit in feine Tröpfchen bei der Tröpfchenabscheidung wird durch die zerstäubt. Die so zerstäubte Flüssigkeit mischt sich koaxiale Anordnung im wesentlichen vermieden. innig mit dem Gas in einem divergenten Teil 4, in Aus allen diesen Gründen wird die Vorrich- dem eine intensive Turbulenz herrscht. Die festen tung wesentlich vereinfacht. Sie läßt sich daher *o oder flüssigen, im Gas enthaltenen Teilchen vervielseitig anwenden. Die Zeichnung veranschau- binden sich mit den Tröpfchen der Waschflüssigkeit, licht eine beispielsweise vorteilhafte Ausführung Am Ausgang des divergenten Teiles tritt das Ge-

eines senkrecht stehenden Gaswäschers nach der Er- misch aus Gas und Waschflüssigkeit in den Abfindung, scheider 8 für die Tröpfchen, der einen Kranz fest-Fi g. 1 zeigt die gesamte Vorrichtung in einem 45 stehender Schaufeln 9, einen konischen Deflektor 10 vertikalen Schnitt; und eine zylindrische Ummantelung 11 aufweist. F i g. 2 ist ein Schnitt durch den statischen Ab- Dieser zylindrischen Ummantelung ist ein Gasabzug scheider nach der Linie H-II der Figur 1. nachgeschaltet. Der konische Deflektor lenkt das 1 bezeichnet die vertikal verlaufende Leitung, die Gemisch in radialer Richtung, und der Schaufeleinem Gasabzug vorgeschaltet ist und einen kon- 50 kranz zwingt ihm eine Rotationsbewegung in der vergenten Teil 1, einen zylindrischen, eingezogenen Ummantelung 11 auf, wo infolge der Rotation und Teil 3 und einen divergenten Teil 4 aufweist, in der Wirkung der Zentrifugalkraft die mit den festen

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und flüssigen Teilchen beladenen Tröpfchen gegen die zylindrische Wand geworfen werden. Während das gereinigte Gas durch den Abzug 12 entweicht, fließt die in der Ummantelung des Abscheiders aufgefangene Flüssigkeit durch die Leitung 13 zur Klärvorrichtung 14. Diese verunreinigte Flüssigkeit könnte in demselben Zustand als Waschflüssigkeit dienen, aber es ist vorteilhaft, sie zu reinigen oder vorher wenigstens teilweise die festen Teilchen zu entfernen. Der Schmutz wird von der Klärvorrichtung über ein Regelventil 16 durch die Reinigungs-Ieitungl5 abgezogen, und die teilweise gereinigte Flüssigkeit tritt über die Trennwand 17, deren Höhe — und damit auch die Abflußmenge — regelbar ist, und fließt in den Vorratsbehälter 5.

In diesem wird das Flüssigkeitsniveau über einen Schwimmer, der die Spitze des Ventils 19 betätigt, das mit einer Speiseleitung 20 zusammenarbeitet, konstant gehalten. Die Speiseleitung 20 liefert die notwendige Flüssigkeit, um den Verlust für die Gasreinigung und den Flüssigkeitsverlust beim Schmutzabzug auszugleichen.

Anwendungsbeispiele
1. Trockner für Amoniumnitrat

Der senkrecht stehende Gaswäscher hat an der engsten Stelle des Diffusors einen Durchmesser von 535 mm. Behandelt wird eine Gasmenge von 29 000 m³N/h. Gastemperatur am Eintritt 53° C, am Austritt 38° C. Druckverlust im Wäscher etwa 160 mm WS. Staubgehalt am Eintritt 7,2 g/m³, am Austritt 12 mg/m³. Der Gaswäscher wird mit einer Lösung beschickt, die 600 g/l gelöstes Nitrat enthält. Die aus dem Wäscher ablaufende Lösung enthält 650 g/l Nitrat. An der engsten Stelle des Diffusors werden 200 cm³ Nitratlösung je Kubikmeter zu behandelndes Gas zugeführt. Die Nitratlösung kann während des Wäscherbetriebes in diesem aus ursprünglich reinem Wasser auf die Betriebskonzentration angereichert werden.

2. Trockner für Kohlenschlamm

Die engste Stelle des senkrecht stehenden Gaswäschers hat einen Durchmesser von 650 mm. Behandelte Gasmenge 26 000 bis 35 000m³N/h. Eintrittstemperatur der Gase rund 100° C, mittlere Austrittstemperatur 58° C. Druckverlust im stehenden Wäscher 90 bis 120 mm WS. Staubgehalt des Gases beim Eintritt (im Anschluß an ein Zyklon-Vorfilter) 2,4 g/m³. Durchschnittlicher Staubgehalt beim Verlassen des Wäschers 95 mg/m³. Zuspeisung von Frischwasser 100 g/m³ Gas. Feststoffgehalt des abgezogenen Schlammes 25 bis 50 g/l.

Claims

Patentanspruch:

Senkrecht stehender Gaswäscher nach dem Venturi-Prinzip mit einer oder mehreren öffnungen an der engsten Stelle des Diffusors und einem Fliehkraftabscheider am Kopf zum Abscheiden der wiederverwendbaren Waschflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (6) für die Waschflüssigkeit tangential einmünden, der Fliehkraftabscheider (8), der gegebenenfalls einen Schaufelkranz (9) aufweist, koaxial angeordnet ist, daß die Flüssigkeitsableitung (13) in ein Gefäß (5) mit einem Überlaufwehr (17) mündet, und daß der Überlauf mit der Flüssigkeitsleitung (16) verbunden und oberhalb der engsten Stelle (3) des Diffusors angebracht ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 947 362;
britische Patentschriften Nr. 479 857, 492 042,
038, 717 884;
französische Patentschrift Nr. 505 906.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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