DE1203097B - Verfahren zum Walzen von stueckigem Aluminium zu dichten und festen Werkstuecken unter Anwendung von Kuehl- und Schmiermitteln - Google Patents
Verfahren zum Walzen von stueckigem Aluminium zu dichten und festen Werkstuecken unter Anwendung von Kuehl- und SchmiermittelnInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/18—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces by using pressure rollers
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
B23n
Deutsche Kl.: 491-12
1 203 097
Sch32678Ib/491
30. Januar 1963
14. Oktober 1965
Sch32678Ib/491
30. Januar 1963
14. Oktober 1965
Beim Walzen von kompaktem Aluminium besteht bekanntlich die Gefahr, daß das Walzgut auf
den Walzen klebt. Die Neigung zum Kleben wächst mit der Temperatur des Walzgutes und mit dem
Walzdruck. Unter anderem aus diesem Grund bringt man daher beim Walzen öl oder Öl-Wasser-Emulsion
auf das einlaufende Walzgut und/oder die Walzen, so daß der Ölfilm im Walzspalt eine direkte
Berührung von Walze und Walzgut verhindert.
Die gleiche Gefahr des Klebens besteht beim Verdichten durch Walzen von stückigem Aluminium,
etwa in Gestalt von Granalien, Spänen oder Pulvern, zu dichten und festen Werkstücken, wie Profilen
oder Blechen, und zwar insbesondere dann, wenn das Walzgut in einem einzigen Durchgang zu einem
solchen Werkstück verdichtet werden soll, da das nur beim Walzen unter relativ hohen Drücken
und/oder Temperaturen möglich ist.
Nun zeigte sich jedoch, daß durch das Verwenden von öl oder Öl-Wasser-Emulsion beim Walzen von
stückigem Aluminium das Kleben des Walzgutes auf den Walzen nicht vermieden wurde.
überraschenderweise wurde aber das Kleben vermieden,
wenn vorher eine Schicht auf die Walzen aufgebracht wurde. Diese auf den Walzen haftende
Schicht wird erfindungsgemäß dadurch aufgebracht, daß stückiges Aluminium, insbesondere in feinstückiger Form, wie Pulver oder Grieß, unter geringerem
Druck und/oder bei niedrigerer Temperatur gewalzt wird, wobei überraschenderweise kein Kleben
des entstehenden Werkstückes stattfindet. Dieses ist allerdings von geringerer Dichte und Festigkeit. Hat
sich auf diese Weise auf den Walzen eine zusammenhängende Schicht gebildet, so wird stückiges Aluminium
bei so weit erhöhtem Druck und/oder so weit erhöhter Temperatur gewalzt, daß sich ein dichter
und fester Walzstrang ergibt, wobei sofort oder kurz darauf mit der Kühlung und/oder Schmierung begonnen
wird.
Erfindungsgemäß genügt es nicht, nur die Schicht aufzubringen und ohne öl oder ÖI-Wasser-Emulsion
zu walzen. Man erzielt dann keine Profile oder Bänder hoher Dichte und Festigkeit, ohne daß das
Walzgut auf den Walzen klebt. Vielmehr ist erfindungsgemäß beides erforderlich: die erwähnte Schicht
auf den Walzen und das Aufbringen von öl oder Öl-Wasser-Emulsion auf die Schicht.
Vorzugsweise wird man, wie beim Walzen von Aluminium aus Gußblöcken üblich, das öl oder die
Öl-Wasser-Emulsion gleichzeitig zum Kühlen der Walzen verwenden.
Zum Herstellen der Schicht hat sich das Kalt-Verfahren zum Walzen von stückigem Aluminium
zu dichten und festen Werkstücken unter
Anwendung von Kühl- und Schmiermitteln
Anwendung von Kühl- und Schmiermitteln
Anmelder:
Schloemann Aktiengesellschaft,
Düsseldorf, Steinstr. 13
Als Erfinder benannt:
Dr. rer. nat. Kurt Claus, Lintorf bei Düsseldorf;
Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. Eckard Gehring,
Düsseldorf
walzen von Aluminiumgrieß als besonders günstig erwiesen. Dabei bildet sich zunächst eine mehr oder
weniger dünne Schicht; diese wird dann später beim Walzen unter erhöhtem Druck und/oder höherer
Temperatur noch verstärkt.
Vorzugsweise wird zum Kühlen und Schmieren hierbei wie beim Walzen von Aluminium aus Gußblöcken
eine Emulsion von öl in Wasser verwendet, und zwar insbesondere eine Emulsion mit 2 bis
30°/o öl. Ein solches ölgemisch kann auf die Schicht
aufgespritzt oder auf irgendeine andere Weise auf die Schicht aufgetragen werden. Hierbei ist zu
beachten, daß die Verwendung einer Emulsion mit einem zu hohen ölanteil das Greifvermögen der beschichteten
Walzen vermindert und die Bandkanten oft rissig werden läßt. Zuwenig öl in der Emulsion
erhöht zwar die Greiffähigkeit, kann aber zur Überlastung des Walzwerks und zum Kleben führen. Es
ist also je nach den Verhältnissen des Einzelfalles innerhalb der obengenannten Regel das Mengenverhältnis
öl zu Wasser auszuprobieren.
Eine Änderung des Verhältnisses öl zu Wasser kann beispielsweise auch dadurch geschehen, daß
man aus einem ersten Satz Düsen eine solche Emulsion auf die Walzen sprüht, die sich für die meisten
Zwecke als geeignet erwiesen hat; aus einem zweiten Satz Düsen kann man dann zusätzlich eine ölreichere
Emulsion zugeben oder die normale Emulsion durch Sprühen von Wasser verdünnen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die oben beschriebene Kühlung und Schmierung nicht
schon unmittelbar vor dem ersten Walzen des stückigen Aluminiums zu dichten und festen Werkstücken
in einem Durchgang beginnen zu lassen,
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vielmehr Kühlung und Schmierung erst dann anzuwenden, wenn die Walzen, nachdem die Schicht
gebildet ist, ein dichtes und festes Band aus Granulat hergestellt haben, dessen Länge etwa dem dreifachen
Walzenumfang entspricht. Wenn nämlich bei einer neu hergestellten Schicht sofort beim ersten Walzen
unter hohem Druck und/oder Temperatur mit Wasser gekühlt wird, so kann ein Kleben der Bänder
auftreten. Die sofortige Anwendung von Emulsion beim Beginn des Walzens kann dazu führen, daß die
Walzen nicht in ausreichendem Maß greifen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wurde das Walzgut, nämlich Granulat, auf Temperaturen
zwischen 400 und 6000C erwärmt und in
einer Hitze gewalzt, nachdem vorher die Schicht durch Kaltwalzen von Aluminiumgrieß hergestellt
worden war.
Als öl zum Herstellen der Öl-Wasser-Emulsion
wurde ein im Handel befindliches, emulgierbares mineralisches öl, nämlich Gasolin 80 S, verwendet.
Als Schmier- und/oder Kühlmittel kann auch z. B. Petroleum verwendet werden.
über Analyse und Körnung von verwendetem Granulat und verwendetem Grieß gibt die nachstehende
Tabelle Auskunft. Bei den in der letzten Spalte angeführten Spänen handelt es siel um solche,
die durch Fräsen von kompaktem Aluminium entstanden sind.
Granalien Qualität A Qualität B
Grieß
grob fein
grob fein
Analyse in %
A!
Fe
Si
Oxyde
Körnung in %
8 mm
8 bis 4 mm
4 bis 2 mm
2 bis 1 mm
1 bis 0,5 mm
0,5 bis 0,125 mm
0,125 mm
Schüttdichte
in g/cm3
in % des gegossenen AI
99,5
0,22
0,07
0,022
0,22
0,07
0,022
54
46
46
1,57
58
58
99,5 0,31 0,16 0,045
11 78 H
1,54 57 99,5
0,23
0,11
0,23
0,11
Dicke etwa 0,5 bis 1 mm
Breite etwa 6 bis 8 mm
Breite etwa 6 bis 8 mm
Länge etwa 15 bis 40 mm
1,17
30
30
99,5
36
53
10
10
0,82
52
52
99,5
0,31
0,15
0,1 bis 0,2
0,31
0,15
0,1 bis 0,2
68
22
1,4
43
Die Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert, und zwar zeigen F i g. 1 und 2 je ein Ausführungsbeispiel.
In F i g. 1 werden die beiden Walzen im Sinne der Pfeile 1 und 2 angetrieben. Das zu walzende
Gut 3 wird nach einem der bekannten Verfahren in den Walzspalt eingeführt. Beim Walzen bildet sich
der Strang 4. In Richtung der Pfeile 5 wird eine Öl-Wasser-Emulsion auf die Walzen gespritzt, und
in Richtung der Pfeile 6 wird ausschließlich Wasser zum Kühlen aufgespritzt. Da die Kühlung hier
hauptsächlich durch Wasser erfolgt, kann die Emulsionsmenge erheblich geringer gehalten werden als
die Wassermenge. Die Emulsion soll möglichst nur in dünner Schicht auf die Walze aufgebracht werden,
damit keine nennenswerte Menge in das körnige Walzgut 3 eintritt und sich zwischen die einzelnen
Körner drängt. Solche Emulsionsschichten könnten gegebenenfalls beim Verdichten zu kompakten Körpern
Risse, Lunker od. dgl. verursachen.
Bei einer abgewandelten Ausführung nach F i g. 2 wird ausschließlich ÖI-Wasser-Emulsion von unten in
Richtung der Pfeile? aufgespritzt. In diesem Fall wird man eine Emulsion wählen, bei der der ölanteil
kleiner als bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 ist, denn die Emulsion muß hier zugleich die
gesamte Kühlung bewerkstelligen, so daß sie also nicht mehr durch Kühlwasser weiter verdünnt wird.
Da nur geringe Mengen des Schmier- und Kühlmittels in den Walzspalt gelangen sollen, ist es insbesondere
bei dieser Düsenanordnung zweckmäßig, Abstreifer 8 oder Abquetschwalzen 9 vorzusehen, die mit einstellbarem
Druck in Richtung der Pfeile auf die Walzen gedruckt werden -können und dabei einen
erheblichen Teil des Öl-Wasser-Emulsionsfilms vom Walzspalt fernhalten.
Die Breite des Spaltes zwischen den Walzen ist bei praktischen Ausführungen wesentlich kleiner als
gezeichnet. Bei beispielsweise 300 mm Walzendurchmesser kann ein Blech von 6 mm Stärke gewalzt
werden.
60
Claims (5)
1. Verfahren zum Walzen von stückigem Aluminium, beispielsweise von Aluminiumgranalien,
-spänen oder -pulver, zu dichten und festen Werkstücken, beispielsweise zu Blechen oder
Profilen, unter Anwendung von Schmier- und Kühlmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß so lange stückiges Aluminium, vorzugsweise feinstückiges Aluminium in Form von
Grieß oder Pulver, zu Werkstücken geringerer Dichte und Festigkeit bei niedrigerer Temperatur
und/oder unter geringerem Druck gewalzt wird, bis sich auf den Walzen eine zusammenhängende
Schicht gebildet hat, und daß erst dann stückiges
Aluminium bei höherer Temperatur und/oder unter höherem Druck bei sofort oder kurz
darauf einsetzender Schmierung und Kühlung zu den dichten und festen Werkstücken gewalzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise als
Schmier- und/oder Kühlmittel Petroleum, Öl oder Öl-Wasser-Emulsion verwendet wird, gegebenenfalls
mit reinem Wasser als Kühlmittel.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Öl-Wasser-Emulsion mit 2 bis
30% öl verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl- und das
Schmiermittel auf die auf den Walzen befindliche Schicht aufgesprüht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlen und
Schmieren erst nach dem Walzen des dichten und festen Werkstückes von einer Länge beginnt,
die etwa dem dreifachen Walzenumfang entspricht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 893 171.
Britische Patentschrift Nr. 893 171.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 717/220 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH32678A DE1203097B (de) | 1963-01-30 | 1963-01-30 | Verfahren zum Walzen von stueckigem Aluminium zu dichten und festen Werkstuecken unter Anwendung von Kuehl- und Schmiermitteln |
GB50860/63A GB1046119A (en) | 1963-01-30 | 1963-12-24 | Improvements in rolling fragmentary aluminium into compact shaped bodies |
CH76464A CH434587A (de) | 1963-01-30 | 1964-01-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von stückigem Aluminium zu Formstücken hoher Dichte und Festigkeit unter Anwendung von Kühl- und Schmiermitteln |
US633982A US3456329A (en) | 1963-01-30 | 1967-04-26 | Rolling metal particles to produce compact dense bodies |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH32678A DE1203097B (de) | 1963-01-30 | 1963-01-30 | Verfahren zum Walzen von stueckigem Aluminium zu dichten und festen Werkstuecken unter Anwendung von Kuehl- und Schmiermitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1203097B true DE1203097B (de) | 1965-10-14 |
Family
ID=7432526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH32678A Pending DE1203097B (de) | 1963-01-30 | 1963-01-30 | Verfahren zum Walzen von stueckigem Aluminium zu dichten und festen Werkstuecken unter Anwendung von Kuehl- und Schmiermitteln |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3456329A (de) |
CH (1) | CH434587A (de) |
DE (1) | DE1203097B (de) |
GB (1) | GB1046119A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1963-01-30 DE DESCH32678A patent/DE1203097B/de active Pending
- 1963-12-24 GB GB50860/63A patent/GB1046119A/en not_active Expired
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1964
- 1964-01-23 CH CH76464A patent/CH434587A/de unknown
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- 1967-04-26 US US633982A patent/US3456329A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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CH434587A (de) | 1967-04-30 |
GB1046119A (en) | 1966-10-19 |
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