DE1452117C3 - Verfahren und Walzenstraße zum Warmwalzen von Brammen - Google Patents
Verfahren und Walzenstraße zum Warmwalzen von BrammenInfo
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- DE1452117C3 DE1452117C3 DE1452117A DEU0012298A DE1452117C3 DE 1452117 C3 DE1452117 C3 DE 1452117C3 DE 1452117 A DE1452117 A DE 1452117A DE U0012298 A DEU0012298 A DE U0012298A DE 1452117 C3 DE1452117 C3 DE 1452117C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warmwalzen von Brammen, insbesondere im Stranggießverfahren
hergestellten Brammen, deren Breite größer ist als ihre Dicke, wobei die Dicke mit Hilfe von
Horizontalwalzgerüsten und die Breite der Bramme mit Hilfe von zwischen zwei Horizontalwalzgerüsten
angeordneten Stauchwalzenpaaren reduziert wird. Sie betrifft ferner eine Walzenstraße zur Durchführung des
Verfahrens.
Bei der Reduzierung der Breite der Bramme mit Hilfe der Stauchwalzenpaare entsteht an den Brammenlängsrändern
eine Materialanhäufung, die unerwünscht ist und bisher mit Hilfe der auf die Stauchwalzen
folgenden Horizontalwalzgerüste wieder beseitigt wurde (USA.-Patentschrift 1 819 764).
Bei einem anderen bekannten Verfahren der genannten Art, bei dem das Rohmaterial zu Band gewalzt
wird, haben die zwischen den Horizontalwalzgerüsten befindlichen Stauchwalzen vor allem die Aufgabe, das
Band in seiner Bewegung zu zentrieren (USA.-Patentschrift 1 354 976).
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden in einer Bandwalzstraße zwischen verschiedenen Vorwalzgerüsten
Stauchwalzen dazu benutzt, die Walzgutseiten zu glätten. Zu diesem Zweck wird ein Walzenpaar
zwangläufig angetrieben, während die anderen Walzen, die mit dem Walzgut in Reibungsberührung
stehen, von dem sich bewegenden Walzgut selbst i Drehung versetzt werden. Auch hierbei wird die sie
beim Stauchen bildende Materialanhäufung an de Walzguträndern in nachfolgenden Horizontalwalz
gerüsten beseitigt, die eine entsprechend große Ver formungsarbeit leisten müssen (USA.-Patentschrif
1 425 537).
Es ist auch bekannt, starke Reduzierungen des Wal gutes sowohl in der senkrechten als auch in der waage
ίο rechten Ebene mit Hilfe senkrechter Walzgerüste i
Verbindung mit den üblichen Horizontalwalzgerüste zu erreichen, wobei zwischen zwei aufeinanderfolgen
den Horizontalwalzgerüsten ein Stauchwalzenpaa angeordnet ist. Dabei tritt, hervorgerufen durch dij
.15 Reibungswirkung zwischen Walzenoberfläche un<| Walzgutoberfläche, im Walzgutmaterial in Transportj
richtung eine Zugspannung auf, wie sie bei allei
obengenannten Verfahren ebenfalls anzutreffen ist jedoch an sich keine zusätzliche Verformung des Walz
guts bewirkt (britische Patentschrift 543 657).
Es ist ferner bekannt, beim Walzen von Halb zeug dem Walzgut während des Stauchwalzens ii
Längsrichtung eine Zugspannung zu erteilen, so dai der Zug zwischen den einzelnen Gerüsten eine Dicken
und auch Breitenänderung zur Folge hat. Dies ge, schieht durch Drehzahlregelung der Walzen, wobei dii
Drehzahl der Walzen des nachfolgenden Gerüstes ii einem Ausmaß erhöht wird, wie es für die geradlinig!
Förderung des Walzgutes und die Berücksichtigunj der Walzwirkung vorangegangener Gerüste erforder
lieh ist (VDE-Buchreihe, Bd. 4, VDE-Verlag GmbH
Berlin, 1959, S. 143, und französische Patentschrif 1 355 412).
Schließlich ist es auch noch bekannt, bei Stranggießt:
Schließlich ist es auch noch bekannt, bei Stranggießt:
anlagen, bei denen der aus der Kokille austretend^ Gußkörper in verschiedene Teilstränge aufgeteilt wird!
aus denen gleichzeitig Profile unterschiedlicher Fornl
hergestellt werden, eine Stauchung des Gußstrangej vorzunehmen. Diese Stauchung dient jedoch dej
Formgebung und nicht einer bloßen Breitenreduzie rung, bei der am Walzgutrand auftretende Material
Verformungen bzw. -anhäufungen gewöhnlich uner wünscht sind (deutsche Patentschriften 920 362 un<
1 244 094).
Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin das Verfahren der eingangs genannten Art so weiter
zubilden, daß die durch die Breitenreduzierung mi Hilfe der Stauchwalzenpaare am Walzgutrand ent
stehende Materialanhäufung mit möglichst geringen Kostenaufwand und ohne zusätzliche Einrichtungen
die über die bei den bekannten Walzstraßen vorhan denen Mittel hinausgehen, wieder beseitigt wird.
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorge schlagen, zur Reduzierung der beim Stauchwalzer
entstehenden Materialanhäufung, wie beim Walzer I von Halbzeug bekannt, zur Erzeugung einer Längs
spannung im Walzgut mit Zug zu walzen. Die dadurcl zusätzlich zu der beim Walzen auftretende Längs
spannung in das Walzgut geleitete Längsspannunj führt zu einer Verteilung, gewissermaßen Einebnunj
des an den Brammenlängskanten liegenden Materials so daß die Dickenreduzierung mit Hilfe des Horizon
talwalzgerüstes nicht dazu führt, daß das Materia seitlich zu stark ausgebreitet wird.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens benutzt« Walzenstraße arbeitet mit zwei Horizontalwalzgerüster
und zwischen den Horizontalwalzgerüsten angeordne ten Stauchwalzenpaaren sowie mit Einstell-Einrich
tungen für den Antrieb der Walzen. Zur Erreichung des obengenannten Verfahrensziels ist sie so ausgebildet,
daß zwischen den Horizontalwalzgerüsten mindestens zwei Stauchwalzenpaare angeordnet sind, und,
wie beim Walzen von Halbzeug bekannt, die Antriebseinrichtung für die Walzen des zweiten Horizontalwalzgerüstes
zur Erzeugung einer Längsspannung im Walzgut mit höherer Drehzahl einstellbar ist. Das dem
letztgenannten Stauchwalzenpaar nachgeschaltete Horizontalwalzgerüst läuft also so schnell, daß über die
normal im Walzgut auftretende Zugspannung hinaus das Walzgut mit einer zusätzlichen Zugspannung beaufschlagt
wird, die zu einem Abtrag der Materialanhäufung an den Walzguträndern führt. Zu diesem
Zweck bedarf die Walzenstraße keiner zusätzlichen maschinentechnischen Ausrüstung, sondern nur einer
;usätzlichen Geschwindigkeitssteuerung des den Stauchwalzen nachgeschalteten Horizontalwalzgerüstes,
deren Bauelemente bei den meisten Anlagen von vornherein vorgesehen sind, da die meisten Gerüste
Vorrichtungen zur Einstellung der Arbeitsgeschwindigkeit aufweisen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Ansicht einer Stranggießeinrichtung
mit nachgeschalteter Walzstraße zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 2 eine schematische Draufsicht der Stauchwalzvorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht der
Stauchwalzvorrichtung und
F i g. 4 eine_schematische Ansicht der Querschnittsformen,
die eine typische Bramme während verschiedener Stadien des erfindungsgemäßen Verfahrens
animmt.
In F i g. 1 wird ein Stahlgußstrang 10 kontinuierlich
in einer Stranggießkokille 11 geformt, durch eine Wassersprühvorrichtung 12 gekühlt und bei seiner
Abwärtsbewegung unterhalb der Stranggießkokille 11 mit Hilfe von Führungswalzen 13 geführt, wobei die
Abwärtsbewegung von Andruckwalzen 14 gesteuert wird. Der Stahlgußstrang wird dann durch eine Biegevorrichtung,
die mit einer Gelenkwalze 15 und einer Schubwalze 16 versehen sein kann, gebogen und zur
Vorbereitung auf den Stauchwalzenvorgang in einem Ofen 17 von neuem erwärmt. Schließlich wird der
wiedererwärmte Gußstrang oder Bramme zu einem Band gewalzt, dessen Breite geringer ist als diejenige
des Gußstrangs. Dies wird in einer Walzenstraße 20 durchgeführt, die aus einem Horizontalwalzgerüst 21,
mehreren Vertikalwalzgerüsten 22, 23 und 24 oder Stauchwalzenpaaren und einem zweiten Horizontalwalzgerüst
25 besteht, das auf die Stauchwalzenpaare blgt. Wird der Gußstrang in der Walzenstraße 20
»ewalzt, so wird er unter Spannung gehalten, so daß wesentliche Veränderungen und Verformungen in
Richtung seiner Dicke vermieden werden.
Die Kokille 11, die Wassersprühvorrichtung 12, die Führungswalzen 13, die Andruckwalzen 14, die Gelenkwalze
15 und die Schubwalze 16 sowie der Anwärmofen 17 sind Bestandteile bekannter Stranggießvorrichtungen.
Es ist sehr wichtig, daß die Temperatur des Gußstrangs in der Walzenstraße 20 während des ganzen
ι Warmwalzvorganges hoch genug ist. Kaltwalzen hat Rißbildung und innere Spannungen zur Folge, die der
Qualität des hergestellten, gewalzten Bandes abträglich sind. Der ganze Gußstrang muß, sowohl was seine
Oberfläche als auch was sein Inneres anbelangt, Warmwalztemperatur aufweisen. Diese Warmwalztemperatur
muß in der ganzen Walzenstraße 20 aufrechterhalten werden. Das setzt voraus, daß die Temperatur
des Gußstrangs beim Eintritt in die Walzenstraße 20 hoch genug liegt, damit durch Wärmeverluste
in der Walzenstraße kein zu starkes Absinken erfolgt. Solche Verluste stellen sich auf Grund des
Wärmeleitvermögens der Walzen innerhalb der Vorrichtung und der Wärmeabgabe an die umgebende
Atmosphäre ein. Der Begriff »Warmwalzen«, der hier benutzt wird, bezieht sich auf eine bleibende Verformung
des Metalls durch einen Walzvorgang bei Temperaturen, die so hoch sind, daß im Metall nach seiner
Abkühlung auf Raumtemperatur keine Kaltverfestigung auftritt. Anders ausgedrückt, das Warmwalzen
ist ein Walzvorgang bei einer Temperatur, die über der Rekristallisationstemperatur des Metalls liegt.
Die Durchschnittstemperatur des Gußstrangs ist bei seinem Eintritt in den Anwärmofen 17 auf Grund der
hohen Temperaturen des Gußstranginneren für den Warmwalzvorgang ausreichend. Der Begriff »Durchschnittstemperatur«
bezieht sich auf die Temperatur eines äquivalenten Gußteils, das pro Gewichtseinheit
denselben Wärmeinhalt besitzt und eine einheitliche Temperaturverteilung aufweist. Die Temperatur der
Oberfläche des Gußstrangs und insbesondere diejenige seiner Ecken könnte jedoch unter der Warmwalztemperatur
liegen. Die Wassersprühvorrichtung 12 kann unter Umständen die Gußstrangoberfläche unter
die Warmwalztemperatur abkühlen. Währenddessen tritt in dem Maße, wie die Wärme zur Oberfläche
transportiert wird, eine schrittweise Verfestigung des Gußstranginneren ein. Wenn der Gußstrang bezüglich
der Wassersprühvoi richtung 12 weiter abwärts bewegt wird, hält der Wärmestrom aus seinem Inneren zur
Oberfläche an, wodurch die Oberfläche wieder etwas erwärmt wird. Diese Wiedererwärmung ist jedoch
gewöhnlich nicht so groß, daß dadurch die Gußstrangoberfläche auf die erforderlichen Walztemperaturen
gebracht wird. Deshalb wird der Anwärmofen 17 vorgesehen. Auf diesen Ofen kann jedoch verzichtet
werden, wenn sowohl die Durchschnittstemperatur als auch die Oberflächentemperatur des Gußstrangs einen
Wert aufweisen, der für den Warmwalzvorgang hoch genug liegt.
Obgleich jede Warmwalztemperatur geeignet ist, werden doch vorzugsweise solche Temperaturen verwendet,
die beträchtlich über der Rekristallisationstemperatur liegen. Die Temperatur des Gußstrangs
muß bei seinem Eintritt in die Walzenstraße 20 mindestens etwa 1038 0C betragen, wenn der Stahl einen
niedrigen Kohlenstoffgehalt von annähernd 0,04 bis 0,08 % besitzt. Bei höheren Kohlenstoff gehalten liegt
die niedrigste mögliche Temperatur des in die Walzenstraße 20 eintretenden Gußstrangs tiefer, da die Rekristallisationstemperatur
mit steigendem Kohlenstoffgehalt im unteren Kohlenstoffgehaltsbereich sinkt. Obgleich die Durchschnittstemperatur des in die
Walzenstraße 20 eintretenden Gußstrangs bei nur 1O38°C liegen muß, ist es doch im allgemeinen vorteilhafter,
den Gußstrang bei einer höheren Temperatur, beispielsweise etwa 1149 bis 1204° C in die Walzenstraße
20 einzuführen. Die bei dem Walzvorgang zu verrichtende Arbeit verdoppelt sich näherungsweise
für jede Senkung der Gießtemperatur um 1670C. Deshalb
wird der Leistungsbedarf auf ein Mindestmaß
beschränkt, wenn der Gußstrang auf einer hohen Temperatur gehalten wird.
Ein Metall beliebiger Zusammensetzung, das sich kontinuierlich in Halbzeugteile formen läßt, kann dem
Walzvorgang unterworfen werden. Der Begriff »Metall« umfaßt hierbei die metallischen Elemente und
deren Legierungen gleichermaßen. So lassen sich beispielsweise Kupfer, Messing, Aluminium, Titan, Eisen
und Stahl durch Stauchwalzen bearbeiten. Insbesondere aber eignet sich das hier beschriebene Verfahren
zur Bearbeitung von niedriglegierten Kohlenstoffstählen, rostfreien Stählen, beruhigten und halbberuhigten Stählen und für alle anderen Stähle, die sich
kontinuierlich gießen lassen.
Der Gußstrang 10 weist bei seinem Eintritt in die Walzenstraße 20 vorzugsweise einen rechteckigen oder
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Die Seiten des Gußstrangs brauchen nicht völlig flach zu
sein, sondern können beispielsweise auch eine leicht konvexe oder konkave Form aufweisen. Gußstränge
oder Brammen mit derartigen Seitenwänden lassen sich mit Hilfe des neuartigen Verfahrens leicht walzen,
wobei angenommen wird, daß ihre Querschnittsform im wesentlichen rechteckig ist. Häufig nehmen die
Seitenwände des Gußstrangs bei der Abkühlung infolge
der ungleichen Abkühlungsgeschwindigkeiten auf verschiedenen Teilen der Gußstrangoberfläche eine leicht
konkave Form an. Im allgemeinen ergeben sich vom Zeitpunkt der Formung des Gußstrangs bis zu seinem
Eintritt in die Walzenstraße 20 keine größeren Formveränderungen, obgleich eine merkliche Schrumpfung
des Gußstrangs beim Abkühlen erfolgt.
Obgleich vorzugsweise Gußstränge Verwendung finden, die vordem Walzvorgang eine rechteckige oder
im wesentlichen rechteckige Querschnittsform aufweisen, läßt sich selbstverständlich das hier beschriebene
Verfahren auch auf Metallteile mit anderen Querschnittsformen, beispielsweise ovale, kreisförmige
oder sogar unregelmäßig geformte Teile anwenden. Zum Walzen von nicht rechteckigen Metallteilen können
in der Walzenstraße 20 speziell geformte Walzen erforderlich sein.
Das Verhältnis von Breite zu Dicke der Gußstränge kann zwischen etwa 2:1 bis etwa 20:1 variieren. Das
Verhältnis von Breite zu Dicke des Gußstrangs bei seinem Eintritt in die Walzenstraße 20 entspricht etwa
demjenigen in der Kokille 11, obgleich zwischenzeitlich infolge der Abkühlung eine gewisse Schrumpfung
eintritt. Gußstränge mit einem Breiten-Dicken-Verhältnis von 2:1 bis 20:1 lassen sich leicht zur Reduzierung
ihrer Breite mit Hilfe des hier beschriebenen Verfahrens walzen, und zwar ohne daß dadurch ihre
Dicke wesentlich verändert wird. Im allgemeinen wird das Verfahren nicht für Gußstränge verwendet, deren
Breiten-Dicken-Verhältnis geringer als 2:1 ist, z.B. für quadratische Gußstränge, die sich vorteilhafter
mit Hilfe bekannter Verfahren, beispielsweise solcher Art, wie sie in Knüppelwalzwerken Verwendung finden,
auf kleinere Abmessungen walzen lassen. Andererseits ist es im allgemeinen schwierig, mit Hilfe des hier beschriebenen
Verfahrens die Breite solcher Gußstränge zu reduzieren, deren ursprüngliches Breiten-Dicken-Verhältnis
den Wert von etwa 20:1 übersteigt. Bei solchen breiten und dünnen Gußsträngen bewirkt die
Anwendung vertikaler Walzen ein Ausbeulen des Materials.
Die minimale Dicke von Stahlgußsträngen, die sich ohne Schwierigkeiten mit dem neuartigen Verfahren
walzen lassen, beträgt etwa 76,2 mm. Dünnere Gußstränge zeigen einen zu schnellen Wärmeverlust, so daß1
ihre Temperatur während des Walzvorgangs unter die Warmwalztemperatur sinkt. Darüber hinaus weisen
derartig dünne Gußstränge im allgemeinen nicht eine ausreichende strukturelle Festigkeit auf, die notwendig
ist, damit sie den Stauchwalzdrücken widerstehen können, die zur Erzeugung der gewünschten Breiten^
reduzierung angewendet werden müssen. Die geringste
ίο Dicke, die üblicherweise gewalzt werden kann, variiert
etwas von Metall zu Metall und kann von dem Fachmann festgelegt werden. Die maximale, in dem hier
beschriebenen Verfahren verarbeitbare Dicke der Gußstränge ist nur durch die größtmögliche Dicke begrenzt,
in der sich die Gußstränge kontinuierlich gießen lassen. Wie bekannt ist, bilden die geringe Wärmedurchgangsgeschwindigkeit
des Stahls und die daraus entstehenden Kühlungsprobleme für die Gußstrang·1
dicke eine obere Grenze, jenseits der ein kontinuierliches oder Stranggießen nicht mehr durchführbar istJ
Aus Gründen der einfacheren Handhabung hat sich
als zweckmäßig erwiesen, den Gußstrang dem hier beschriebenen Walzvörgang zu unterwerfen, wenn er
sich in horizontaler Richtung bewegt. Dement-
sprechend werden die Stauchwalzen 23", 22 und 24 als
vertikale Walzen bezeichnet und die Flächenwalzen 21 und 25 als horizontale Walzen. Durch irgendwelche1
gewünschte Vorrichtungen, beispielsweise durch die hier gezeigte Gelenkwalze 15 und die Schubwalze 16,:
läßt sich der Gußstrang aus seiner ursprünglichen,' vertikalen Richtung in eine horizontale Richtung umlenken.
Der Gußblock läuft mit stetiger Geschwindigkeit von der Kokille 11 der Walzenstraße 20 zu. Demzufolge
bestimmt die Gießgeschwindigkeit die Geschwindigkeit, bei der der Walzvorgang in der Walzenstraße
20 stattfindet. Die maximale Walzgeschwindigkeit in der Walzensträße 20 wird damit durch die Geschwindigkeit
begrenzt, mit der ein Gußstrang gewöhnlich herzustellen ist. Die Austrittsgeschwindigkeit des Gußstrangs
beim Verlassen des letzten Horizontalwalzgerüstes 25 in der Walzenstraße 20 wird selten mehr
als 16,5 m/min betragen. Im allgemeinen wird jedoch die Austrittsgeschwindigkeit weit unter diesem Wert
liegen, denn die Herstellung eines Gußstrangs mit einer Geschwindigkeit, die so groß ist, daß sie eine Stahlbandaustrittsgeschwindigkeit
von 16,5 m/min bewirkt, ist selten möglich. Man wird erkennen, daß die Geschwindigkeit
des Stahlbandes beim Austritt aus dem letzten Horizontalwalzgerüst 25 erheblich größer ist
als diejenige, mit der der Gußstrang 10 sich von der Kokille 11 abwärts bewegt, da in der Walzenstraße 20
eine beträchtliche Querschnittsverminderung des Gußstrangs stattfindet.
Jedes der Walzgerüste 21, 22, 23, 24 und 25 weist zwei gegenüberliegende Walzen auf, je eine auf einer
Seite des Gußstrangs. Die hier gezeigten drei Vertikalwalzgerüste 22, 23 und 24 sind auch mit Stauchwalzen
zu bezeichnen. Zwischen den Horizontalwalzgerüsten 21 und 25 können nur zwei, aber auch mehr als drei
Vertikalwalzgerüste bzw. Stauchwalzenpaare vorge sehen werden. Tatsächlich hat sich häufig als vorteilhaft
herausgestellt, nur zwei Stauchwalzenpaare zi verwenden. Eine beträchtliche Reduzierung der Guß-Strangbandbreite
läßt sich durchaus mit nur zwei Stauchwalzenpaaren erreichen, wodurch der Wärmeverlust
verringert wird.
In den Fällen, in denen eine beträchtliche Breiten
7 8
reduzierung, insbesondere um 60% oder mehr der hinaus verursacht ein Leerlaüfwalzgerüst im Gußursprünglichen Breite, verlangt wird, kann es vorteil- strang einen Spannungsverlüst.
haft sein, drei oder mehr Horizontalwalzgerüste mit je Die Walzen des ersten Horizontalwalzgerüstes 21
haft sein, drei oder mehr Horizontalwalzgerüste mit je Die Walzen des ersten Horizontalwalzgerüstes 21
zwei zwischen jedem Paar aufeinanderfolgender solcher sind vorzugsweise konkav, um die Gußstrangdicke an
Gerüste Stauchwalzenpaaren anzuordnen. Die ganze 5 den Kanten zu reduzieren, ohne' daß dabei eine merk-Länge
der Walzenstraße wird durch die Abkühlung liehe Reduzierung der Materialdicke in Gußstrangdes
Gußstrangs auf seinem Wege durch die Vorrich- mitte erfolgt. Dieser Vorgang bildet einen Ausgleich
tung begrenzt, da der Gußstrang während des ganzen für die Verdickung nahe der Kanten, die in dem
Verfahrens auf Warmwalztemperatur gehalten werden darauffolgenden Stauchwalzvorgang in den Stauchmuß.
10 walzenpaaren 22, 23 und 24 eintritt. Die Walzen des Beide Horizontalwalzgerüste 21 und 25 und Vorzugs- Horizontalwalzgerüstes 25 sind im wesentlichen zylinweise
auch alle Stauchwalzenpaare 22, 23 und 24 drisch, um dadurch ein rechteckiges Gußstrangband zu
werden angetrieben. Für diesen Zweck haben sich erhalten.
regelbare Gleichstrommotoren als besonders geeignet Die Stauchwalzenpaare 22, 23 und 24 sind an ihrem
erwiesen. 15 unteren Ende mit Kragen versehen, die verhindern,
Die Größe der in der Walzenstraße 20 erzielten daß der Gußstrang herunterfällt; um zu vermeiden,
Querschnittsreduzierung ist annähernd direkt propor- daß der Gußstrang hochsteigt, können die Stauchtional
der der Straße bei einer bestimmten Temperatur walzen auch an ihrem oberen Ende mit Kragen verzugeführten
Leistung. Wie schon erwähnt, verdoppelt sehen sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die
sich die zur Erreichung einer bestimmten Querschnitts- 20 Stauchwalzen zu diesem Zweck leicht kegelstumpf reduzierung
erforderliche Leistung bei jeder Tempera- förmig auszubilden, wobei die Seiten abwärts und nach
tursenkung von etwa 165 0C. Obgleich die der Walzen- innen um einen kleinen Winkel, beispielsweise etwa
straße 20 zugeführte Leistung als Ganzes gleich der 3,5 bis 4°, zur Vertikalen geneigt sindv Alle Walzen
zur Reduzierung der Querschnittsfläche des Guß- weisen vorzugsweise rauhe, z. B. geriffelte Oberflächen
Strangs erforderlichen sein muß, kann die Energie- 25 auf, um dadurch den Reibungswiderstand zwischen
zufuhr an jedes einzelne Walzgerüst größer oder ge- den Walzen und dem Gußstrang zu erhöhen,
ringer als die zur Querschnittsflächenreduzierung in Da der nach dem hier beschriebenen Verfahren ge-
ringer als die zur Querschnittsflächenreduzierung in Da der nach dem hier beschriebenen Verfahren ge-
dem Walzgerüst verbrauchte Energie sein. walzte Gußstrang kontinuierlich hergestellt und ge-
Es ist wichtig, daß der Gußstrang beim Walzen walzt wird, ohne durchgeschnitten zu werden, bis der
unter Spannung gehalten wird, um zu erreichen, daß 30 Walzvorgang beendet ist, ist seine Länge unendlich,
das Walzgut beim Verlassen der Walzenstraße 20 Nach diesem Verfahren lassen sich aber auch Gußeinen
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt be- stränge endlicher Länge walzen,
sitzt. Dadurch; daß der Gußstrang beim Walzen in der Gußstränge endlicher Länge, auch Brammen ge-
sitzt. Dadurch; daß der Gußstrang beim Walzen in der Gußstränge endlicher Länge, auch Brammen ge-
Walzenstraße 20 unter Spannung gehalten wird, ist nannt, sollten wesentlich länger sein als die Walzeneine
beträchtliche Reduzierung seiner Breite, beispiels- 35 straße 20. Wie bereits erwähnt, hat sich als notwendig
weise um 50% °der noch mehr, möglich. erwiesen, den Gußstrang während des Walzens unter
Wird der Gußstrang dagegen nicht unter Spannung Spannung zu halten. An dem hinteren Ende des Gußgehalten,
so weist er, sobald er von dem Horizontal- Strangs befindet sich deshalb ein Materialstück, dessen
walzgerüst 25 freigegeben wird, eine unregelmäßige Länge dem Abstand zwischen den Walzgerüsten 24
Form auf, die oft etwa mit der eines Knüppels ver- 40 und 25 entspricht, welches während des Walzvorgangs
gleichbar ist. Der Gußstrang kann unter der ge- nicht unter Spannung gehalten werden kann. Diese
wünschten Spannung in sehr einfacher Weise dadurch Materiallängen zeigen gewöhnlich unregelmäßige
gehalten werden, daß dem Horizontalwalzgerüst 25 Querschnittsformen, wenn der Gußstrang die Walzen-
und dem letzten Stauchwalzenpaar 24 eine größere straße 20 verläßt, und müssen deshalb abgeschnitten
Energie zugeführt wird, während das erste Horizontal- 45 und ausgeschieden werden. Je länger deshalb der Gußwalzgerüst
21 und das erste Stauchwalzenpaar 22 mit strang bezüglich der Walzenstraße 20 ist, desto gerineiner
relativ geringen Energie betrieben werden. Da- ger ist somit der anteilmäßige Materialverlust,
durch ist die zur Reduzierung der Gußstrangquer- Die Gußstrangformen, wie sie in verschiedenen
durch ist die zur Reduzierung der Gußstrangquer- Die Gußstrangformen, wie sie in verschiedenen
schnittsfläche in dem ersten Horizontalwalzgerüst 21 Walzstadien unter Spannung in der Walzenstraße 20
und dem ersten Stauchwalzenpaar 22 verbrauchte 50 auftreten, sind schematisch in F i g. 4 dargestellt.
Energie größer als die ihnen zugeführte. Andererseits Dort sind die aufeinanderfolgenden Querschnittsist die dem letzten Stauchwalzenpaar 24 und dem formen zu sehen, die ein typischer Gußstrang während
Horizontalwalzgerüst 25 zugeführte Energie größer des Walzvorganges annimmt. Wenn der Gußstrang in
als die in diesen Gerüsten zur Querschnittsreduzierung die Walzenstraße 20 eintritt, weist er eine regelmäßige
verbrauchte. Das hat zur Folge, daß die Walzgerüste 24 55 Form 30 auf. Durch Druckeinwirkung auf seine Ober-
und 25 den Gußstrang durch die ganze Walzenstraße 20 flächen mittels der konkaven Walzen des Horizontalziehen
und auf ihn dadurch eine Zugspannung aus- walzgerüstes 21 wird eine geringe Ausbeulung des
üben. Gußstrangs in der Weise bewirkt, daß seine Seiten
Es ist aber auch möglich, in der Reihe der Stauch- eine leicht konvexe Form annehmen. Wenn der Gußwalzenpaare
ein Leerlauf walzgerüst anzuordnen. Bei 60 strang das Horizontalwalzgerüst 21 verläßt, besitzt er
einer solchen Anordnung werden beispielsweise beide eine typische Querschnittsform 31. In dem Horizontal-Horizontalwalzgerüste
21 und 25 und das erste und walzgerüst 21 wird seine Dicke etwas reduziert. Im letzte Stauchwalzenpaar 22 und 24 durch Motoren allgemeinen ist es erwünscht, diesen Betrag der Dicken-.angetrieben,
das mittlere Stauchwalzenpaar 23 jedoch verringerung so klein wie möglich zu halten, um für den
läuft nur mit. Die Verwendung von Leerlauf walz- 65 fertigen Gußstrang eine im wesentlichen rechteckige
gerüsten ist jedoch im allgemeinen unerwünscht, da in Querschnittsform zu erzielen.
derartigen Gerüsten nur eine beschränkte Reduzierung Durch den Walzvorgang im ersten Stauchwalzender
Gußstrangbreite erzielt werden kann. Darüber paar 22 wird eine erhebliche Reduzierung der Breite
des Gußstranges erreicht, wobei gleichzeitig eine Verdickung an den Strangkanten eintritt, ohne daß die
Materialdicke entlang der mittleren Längsachse an beiden Seiten des Stranges zunimmt. Die Form 32 des
Gußstranges gleicht in diesem Stadium der Herstellung in etwa der eines Hundeknochens. Das Walzen der
Materialkanten hat ein Fließen des Metalls zur Folge, wodurch sich das Material in der Nähe der Kanten
verdickt. Ein weiteres Walzen in den folgenden Stauchwalzenpaaren
23 und 24 bewirkt eine weitere merkliche Reduzierung der Breite, wie dies aus den Querschnittsformen 33 bzw. 34 entnommen werden kann. Der
Gußstrang behält in diesem Stadium der Fertigung im allgemeinen noch die Querschnittsform eines Hundeknochens.
Schließlich wird durch den Walzvorgang in dem zweiten Horizontalwalzgerüst 25 die Oberfläche
des Gußstrangs gestreckt, so daß der gewalzte Gußstrang wieder eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform
35 annimmt. Die Kanten des Gußstranges können beim Verlassen des Horizontalwalzgerüstes 25
etwas unregelmäßig oder gewellt sein, meistens sind sie in der Nähe der Ecken leicht konvex und in Nachbarschaft
der länglichen Mittellinien jeder Kante leicht konkav gebogen.
Wenn der Gußstrang beim Walzen nicht unter Spannung gehalten wird, so wird er die Form eines Hundeknochens
aufweisen, sobald er am Austrittsende der Walzenstraße 20 das Horizontalwalzgerüst 25 verläßt.
Das neuartige Verfahren wird nun an Hand bestimmter Beispiele beschrieben.
Die in diesem Beispiel benutzte Walzenstraße ist in 1 den F i g. 2 und 3 schematisch dargestellt. Jedes j
Walzgerüst21, 22, 24 und 25 wurde von einem]
Gleichstrommotor angetrieben. Die Motoren ihrer- ] seits wurden von Gleichstromgeneratoren getrieben. 1^
Dem mittleren Stauchwalzenpaar 23 wurde keine'
Antriebsenergie zugeführt. ">
Durch die Walzenstraße 20 wurde ein kontinuierlich r
hergestellter Stahlgußstrang mit stetiger Geschwindigkeit bewegt. Die Durchschnittstemperatur des Guß-;
Strangs betrug beim Eintritt in die Vorrichtung etwa I 1204° C, und seine Oberflächen temperatur lag zwischen
etwa 1038 und 11490C. ;>
Der unten angeführten Tabelle I sind die Abmessun- >N
gen, Querschnittsflächen und die Geschwindigkeit des P Gußstrangs beim Eintritt in die Walzenstraße 20 und I
nach dem Durchgang durch jedes Walzgerüst 21, 22, 23, 24 und 25 zu entnehmen. Aus dieser Tabelle gehen
außerdem der Walzendurchmesserv der Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Walzen und die ζ
Walzendrehzahl in jedem Gerüst hervor. Ebenso sind \ die Spannung, Stromstärke und die Eingangsleistung Λ
in Kilowatt und H.P. für jedes Walzgerüst angegeben.
anfänglich
Gerüst Nr.
22 I 23
22 I 23
24
25
Bandbreite (cm)
Banddicke (cm)
Bandfläche
Bandgeschwindigkeit (m/min)
Walzendurchmesser (cm)
Walzendrehzahl (UPM)
Walzgerüstabstand (cm)
Abstand vom ersten Horizontalwalzgerüst (cm)
Zeitfolge (min)
Zeitfolge (min),
Summe
Summe
Motorstromstärke (A)
Motorspannung (V)
Motorleistung (kW)
Motorleistung (H. P.)
68,60
18,40
1264
0,953
18,40
1264
0,953
71,37
16,12 1154
1,041 107 0,31 0
200
110 22,0 29,6 57,15
19,68
1110
1,079
53,3
0,64
150,5
19,68
1110
1,079
53,3
0,64
150,5
150,5
1,44
1,44
1,44
480
75
36,0
48,5
480
75
36,0
48,5
55,15
19,68
1091
19,68
1091
1,104
53,3
53,3
0,66
59,7
59,7
210,3
0,55
0,55
1,99
36,81
20,15
748
20,15
748
1,606
78,7
78,7
0,65
72,8
72,8
283,3
0,66
0,66
2,65
790
70
55,3
74,4
790
70
55,3
74,4
37,48
16,20
606,4
16,20
606,4
1,981
107
107
0,59
158,5
158,5
442,5
0,99
0,99
3,64
400
220
88,0
118,4
400
220
88,0
118,4
Die in diesem Beispiel benutzte Walzenstraße bestand aus dem Horizontalwalzgerüst 21, den beiden
Stauchwalzenpaaren 22 und 24 und dem Horizontalwalzgerüst 25 am Austrittsende der Straße. Das
Stauchwalzenpaar 23 wurde weggelassen. Jedes Walzgerüst 21, 22,24 und 25 wurde von einem Gleichstrommotor
angetrieben, der seinerseits durch einen Gleichstromgenerator gespeist wurde.
Ein kontinuierlich hergestellter Stahlgußstrang wurde mit stetigem Vorschub durch die Walzenstraße 20 gefördert,
die durch Weglassen des Gerüstes 23 eine Veränderung erfahren hatte. Die Durchschnittstemperatm
des Gußstrangs beim Eintritt in die Walzenstraße 20 betrug annähernd 12040C, und seine Oberflächentemperatur
lag zwischen 1038 und 114O0C.
Aus der unten angeführten Tabelle II sind die Ab-
Aus der unten angeführten Tabelle II sind die Ab-
messungen, Querschnittsflächen und die Strang- bzw.l
Bandgeschwindigkeit beim Eintritt in die Walzen-; straße 20 und nach Durchgang durch jedes Walzgerüst
21, 22, 24 und 25 zu entnehmen. Aus dieser Tabelle! gehen auch der Walzendurchmesser, der Abstand
zwischen den aufeinanderfolgenden Walzen und die Walzendrehzahl in jedem Gerüst hervor. Ebenso sind;
die Spannung, Stromstärke und die Eingangsleistung: in Kilowatt und H.P. für jedes Walzgerüst angeführt.!
anfänglich | Gerüst Nr. 21 I 22 I 24 |
55,90 19,68 1096 1,510 53,3 0,90 150,5 150,5 1,05 1,05 380 115 43,7 58,6 |
34,29 20,15 696 2,372 78,7 0,96 132,7 283,3 0,88 1,93 580 115 66,7 89,4 |
25 | |
Bandbreite (cm) ßanddicke (cm) Bandfläche (cm2) Bandgeschwindigkeit (m/min) .. Walzendurchmesser (cm) Walzendrehzahl (UPM) Walzgerüstabstand (cm) Abstand vom ersten Horizontal walzgerüst (cm) Zeitfolge (min) Zeitfolge (min), . Summe |
68,60 18,40 1264 1,308 |
71,37 16,12 1154 1,432 107 0,43 0 0 0 0 75 140 10,5 14,1 |
34,94 17,13 600 2,755 107 0,82 158,5 442,5 0,67 2,60 240 300 72,0 96,5 |
||
Motorstromstärke (A) Motorspannung (V) Motorleistung (kW) Motorleistung (H. P.) |
Die Temperaturmessungen in den Beispielen 1 und 2 zeigen einen durchschnittlichen Oberflächentemperaturverlust
von etwa 165° C, wenn der Gußstrang durch die Walzenstraße 20 hindurchtritt.
Aus den Tabellen I und II ist zu entnehmen, daß dem letzten Stauchwalzenpaar 24 und dem Horizontalwalzengerüst
25 die meiste Energie zugeführt wird. Obgleich der zur Erreichung einer Querschnittsreduzierung
um eine bestimmte Flächengröße erforderliche Energiebetrag diesen Wälzgerüsten infolge des Wärmeverlustes
des Gußstrarigs größer ist als in den Walzgerüsten 21 und 22, fällt doch auf, daß die den Walzgerüsten
24 und 25 zugeführte Energie größer ist als die zur Reduzierung der Querschnittsgröße notwendige.
Andererseits reicht die Energiezufuhr zu den Walzgerüsten 21 und 22 und zu dem Leerlaufwalzgerüst 23
nicht aus, um die Größenreduzierung zu erreichen, die tatsächlich in jedem dieser Gerüste erzielt wird. Daraus
ergibt sich, daß die den Walzgerüsten 24 und 25 zugeführte Energie auch dazu verwendet wird, den Gußstrang
durch die Walzgerüste 21, 22 und 23 hindurchzuziehen. Durch diese Zugbeanspruchung wird die
Spannung erzeugt, die dazu notwendig ist, damit am Austrittsende der Walzenstraße 20 ein Gußstrang von
im wesentlichen rechteckigem Querschnitt erhalten werden kann.
Die Stärke der Dickenreduzierung kann größer oder kleiner sein als in den obigen Beispielen angegeben
ist.
Sie wird durch die Einstellung der Walzen in jedem Walzgerüst auf die gewünschte Austrittsbreite oder
-dicke bestimmt, die vorhanden sein soll, wenn der Gußstrang aus der Walzenstraße austritt. Durch
Steuerung der Energieabgabe an jedes Walzgerüst läßt sich die Größe der auf den Gußstrang ausgeübten
Spannung bestimmen. Natürlich muß die den einzelnen Walzgerüsten zugeführte Gesamtenergie gleich derjenigen
sein, die zur Erzeugung der gewünschten Größenreduzierung erforderlich ist.
Aus den oben beschriebenen Beispielen ist ersichtlich, daß die Erfindung ein wirkungsvolles Verfahren
zur Reduzierung der Querschnittsabmessung kontinuierlich hergestellter Gußstränge schafft, die eine
einheitliche Breite aufweisen, welche annähernd derjenigen der Kokille für irgendeine verlangte Gußstrangbreite
entspricht.
Claims (3)
1. Verfahren zum Warmwalzen von Brammen, insbesondere im Stranggießverfahren hergestellten
Brammen, deren Breite größer ist als ihre Dicke, wobei die Dicke mit Hilfe von Horizontalwalzgerüsten
und die Breite der Bramme mit Hilfe von zwischen zwei Horizontalwalzgerüsten angeordneten
Stauchwalzenpaaren reduziert wird, d adurch
gekennzeichnet, daß zur Reduzierung der beim Stauchwalzen entstehenden
Materialanhäufung, wie beim Walzen von Halbzeug bekannt, zur Erzeugung einer Längsspannung
im Walzgut mit Zug gewalzt wird.
2. Walzenstraße zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit zwei Horizontalwalzgerüsten
und zwischen den Horizontalwalzgerüsten angeordneten Stauchwalzenpaaren sowie mit Einstell-Einrichtungen
für den Antrieb der Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Horizontalwalzgerüsten
(21, 25) mindestens zwei Stauchwalzenpaare (22, 23, 24) angeordnet sind, und, wie beim Walzen von Halbzeug bekannt, die
Antriebseinrichtung für die Walzen des zweiten Horizontalwalzgerüstes zur Erzeugung einer Längsspannung
im Walzgut mit höherer Drehzahl einstellbar ist.
3. Walzenstraße nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur stärkeren Reduzierung der
Dicke der Bramme entlang der Brammenlängskanten in dem ersten Horizontalwalzgerüst profilierte
Wälzen vorgesehen sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
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ES (1) | ES320649A1 (de) |
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