DE19814222A1 - Verfahren zum Stranggießen und Fertigwalzen eines Gießstranges innerhalb einer vorgegebenen Fertigbreitentoleranz - Google Patents
Verfahren zum Stranggießen und Fertigwalzen eines Gießstranges innerhalb einer vorgegebenen FertigbreitentoleranzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen und Fertigwalzen einer gegossenen Bramme innerhalb einer vorgegebenen Fertigbreitentoleranz des Walzbandes, wobei für eine Gießbramme und fallweise eine Folgebramme eine Einstellung der Kokillenposition insbesondere nach Maßgabe unterschiedlicher Walzbedingungen (Banddicken) vorgenommen wird. Das Verfahren wird dadurch verbessert, daß zur Erzielung der vorgegebenen Fertigbreite (B¶z¶) des Walzbandes innerhalb eines Toleranzbandes (DELTA¶B¶) zunächst eine Voreinstellung der Kokillenposition (B¶K¶) unter anderem unter Berücksichtigung der extremen Bandabmessungen des geplanten Produktionsprogramms vorgenommen, und für jede Gießbramme und fallweise für eine Folgebramme eine Berechnung für den optimalen Einsatz der Kokillenstellglieder und der Stellglieder der Fertigstraße erfolgt, und bei vorliegender Eingangsbreite der Gießbramme in die Fertigstraße eine Nachoptimierung der Fertigbreite des Walzbandes mit Hilfe der Stellglieder der Fertigstraße vorgenommen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stranggießen und Fertigwal
zen einer Gießbramme innerhalb einer vorgegebenen Fertigbreitento
leranz, wobei für die Gießbramme und fallweise eine Folgebramme eine
Einstellung der Kokillenposition insbesondere nach Maßgabe unter
schiedlicher Walzbedingungen vorgenommen wird.
Die mit großem Vorteil angewendete Technologie des Gießens dünner
Brammen ermöglicht das Stranggießen mit Stranggußformaten zwischen
ca. 30 und 100 mm Dicke bei 800 bis 2200 mm Breite und ein bevorzugt
direktes Auswalzen mit gegenüber konventionellen produktionsver
fahren erheblich verringerter Umformarbeit in einer Walzstraße,
wobei die Produktionskette vom Rohstahl bis zum Walzerzeugnis
erheblich verkürzt ist.
Bei dieser Technologie werden zunehmend höhere Anforderungen an die
einzuhaltenden Breitentoleranzen des Fertigproduktes gefordert.
Es ist allgemein bekannt, Brammen-Kokillen zur Einstellung eines
vorgegebenen Brammen-Formates mit verstellbaren Breitseiten- und/-
oder Schmalseitenwänden sowie mit zugehörigen mechanischen bzw.
hydraulischen Stellgliedern auszurüsten.
Einen entsprechenden Stand der Technik zeigt die Vorrichtung nach
der EP-OS 0 149 734. Es handelt sich bei diesem Dokument um eine
Kokille zum Stranggießen von Dünnbrammen mit gekühlten Breitseiten
wänden und Schmalseitenwänden, wobei die Breitseitenwände einen nur
auf einen Teil der Kokillenhöhe beschränkten, trichterförmigen
Eingießbereich bilden, der zu den Schmalseiten und in Gießrichtung
auf das Format der gegossenen Bramme reduziert ist. Die Breitseiten
wände seitlich des trichterförmigen Eingießbereiches verlaufen in
einem der Brammendicke entsprechenden Abstand parallel, bis zu der
jeweiligen Schmalseitenwand unter Bildung eines jeweils vom Ein
gießbereich ausgehenden Parallelbereichs. Die Schmalseitenwände sind
im Parallelbereich der Breitseitenwände verstellbar. Die Verstellung
bspw. der Breite von Dünnbrammen ist u. a. auch aus der DE 35 01 422 C2
bekannt.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff von Anspruch
1 genannten Art weiter zu entwickeln, um bei stranggegossenen und
gewalzten Dünnbrammen die Einhaltung enger Breitentoleranzen beim
Fertigband einhalten zu können.
Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen,
- - daß zur Erzielung der vorgegebenen Fertigbreite innerhalb eines Toleranzbandes zunächst eine Voreinstellung der Kokillenposi tion unter anderem unter Berücksichtigung der extremen Band abmessungen des geplanten Produktionsprogramms vorgenommen und
- - für jede Gießbramme und fallweise eine Folgebramme eine Berech nung für den optimalen Einsatz der Kokillenstellglieder und der Stellglieder der Fertigstraße vorgenommen, und
- - daß bei vorliegender Eingangsbreite der Gießbramme in die Fertigstraße eine Nachoptimierung der Fertigbreite mit Hilfe der Stellglieder der Fertigstraße vorgenommen wird.
Mit Vorteil gliedert sich das erfindungsgemäße Verfahren der Brei
tenoptimierung einer stranggegossenen Dünnbramme in die Schritte:
- a) Erzeugen der Brammenbreite bzw. Bestimmen der Kokillenposition und gegebenenfalls auch der Vorbandbreite einer konventionellen Straße, sowie
- b) Nachoptimieren der Fertigstraßenstellglieder bei vorliegender Eingangsbreite.
Dies gilt sowohl für Dünnbrammen-Fertigstraßen, wie auch für kon
ventionelle Fertigstraßen. Das erfindungsgemäße Verfahren der
Breitenoptimierung kann sowohl in einer mehrgerüstigen Anlage, als
auch bei einem Reversiergerüst mit mehreren Stichen Anwendung
finden.
Bei einer möglichen Fahrweise gemäß der Erfindung werden die Stell
glieder der Fertigstraße entlastet und die Fertigbreite durch
Voreinstellung der Kokille Bramme für Bramme angefahren.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Stellglieder
der Kokille entsprechend der rechnerisch ermittelten SOLL-Einstel
lung vor dem Gießen der Folgebramme angefahren werden, und daß der
Berechnung der Fertigstraßen-Stellglieder ein Stichplanmodell, ein
Konturmodell und ein Breitungsmodell zugrunde gelegt werden, und
vor dem Walzen der Folgebramme die durch Rechnung ermittelte
SOLL-Einstellung der Fertigstraßen-Stellglieder angefahren wird.
Ein weiterer Anwendungsfall zwecks der erfindungsgemäßen Optimierung
für die Brammenbreite besteht darin, daß bevorzugt die Fertigstraßen
stellglieder für die Breiteneinstellung verwendet werden.
Um aus übergeordneten Gründen, bspw. der Oberflächenqualität oder
der Gießgeschwindigkeit, eine Änderung der Kokillenposition zu
vermeiden oder die Verstellbeträge bzw. -häufigkeit zu minimieren,
werden die Wirkparameter der Fertigstraße für die Breite so einge
setzt, daß die gewünschte (oft gleiche) Fertigbandbreite innerhalb
der Toleranz entsteht (siehe Erläuterungen zu Fig. 3).
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Breitenvorein
stellung für die Kokillenstellglieder und die Fertigstraßen-Stell
glieder (Preset) so vorgenommen wird, daß sich für jedes Walzband
etwa die Mitte des Toleranzbandes der Fertigbreite ergibt.
Weiterhin sieht das Verfahren nach der Erfindung vor,
- - daß vor der Produktion einer neuen Gießbramme eine Band-Kontur- Berechnung und eine Stichplanberechnung sowie das Breitungs modell angestoßen werden, wonach
- - ein entsprechendes Preset der Kokillen-Stellglieder vorgenommen wird,
- - anschließend die effektive Breite des fertig gewalzten Bandes gemessen, und
- - das Ergebnis einer fallweise erforderlichen Korrektur des Breitungsmodells und damit der Berechnung der Fertigstraßen- Stellglieder zugrunde gelegt wird.
Mit Vorteil wird durch das erfindungsgemäße Produktionssteuerungs
system erreicht, daß eine Breitenvoreinstellung an der Kokille
vorgenommen wird und gleichzeitig die Verstellbereiche in der
Walzstraße zurückgenommen werden können.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß für einen
optimalen Einsatz der Stellglieder für Kokille und Fertigstraße zur
Erzielung hoher Genauigkeit ein Breitungsmodell als Grundlage für
eine Preset-Einstellung verwendet wird, das wenigstens die folgenden
Einflüsse berücksichtigt:
- - Breitenänderung zwischen Kokille und Caster austritt
- - Temperaturschrumpf vom Caster bis zum Fertigband
- - Bandzüge innerhalb der Fertigstraße
- - Konturänderungen der Brammenform bis hin zur Fertigbandform
- - Planheitszustand des Bandes zwischen den Fertiggerüsten
- - natürliche Breitung des Bandes, Dicke des Bandes
- - Walzgeschwindigkeit, Walztemperatur
- - Materialqualität des Bandes
- - Stauchabnahme
- - Brammen- bzw. Vorbandkontur (als Meß- oder Rechenwert).
Weiterhin sieht das Verfahren nach der Erfindung vor, daß durch
Vergleich der gemessenen Breite der Gießbramme mit der berechneten
Brammenbreite ein Adaptions-Korrekturkoeffizient gewonnen und zur
Korrektur des Breitungsmodelles verwendet wird.
Auch kann ein im Casterbereich gemessener Breitenfehler auf das
Breitungsmodell der Fertigstraße aufgeschaltet werden.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß
zum Fine-Tuning der Fertigbreite des gewalzten Bandes in der Fertig
straße die folgenden Wirkparameter in der angegebenen Rangfolge
berücksichtigt und derart eingesetzt werden, daß die Differenz
zwischen der errechneten Breite und der Zielbreite minimiert wird:
- - Änderung der Abnahmeverteilung in der Straße
- - Änderung des Zielprofils im Rahmen des Profiltoleranzbandes
- - Änderung der Zugspannung zwischen den Gerüsten
- - Einsatz eines Stauchers
- - Änderung der aktiven Gerüstzahl oder der Stichanzahl.
Und schließlich ist mit dem Verfahren vorgesehen, daß zur Erweite
rung des Toleranzbereiches für die Einstellung der Kokillenposition
die minimalen/maximalen Stellbereiche der Fertigstraßenglieder
ermittelt werden, so daß erst nach Erreichen minimaler oder maxima
ler Stellbereiche der Fertigstraßenstellglieder eine Änderung der
Kokillenposition vorgenommen wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Erläuterung einiger in Zeichnungen
diagrammatisch dargestellter Beispiele. Es zeigen:
Fig. 1 ein Walzprogramm mit einer Anzahl Coils unterschie
dlicher Banddicke und daraus resultierender unter
schiedlicher Fertigbreite bei konstant eingestellter
Kokillenposition (dargestellt anhand einer bekannten
CSP-Anlage);
Fig. 2 ein Berechnungsmodell zur Bestimmung und zum Fine-
Tuning der Bandbreite;
Fig. 3 Diagramme gleicher Kokillenbreite für unterschiedli
che Fertigprodukte mit und ohne Optimierungsverfah
ren.
Zum besseren Verständnis werden zunächst die Zeichnungen in den
Fig. 1 bis 3 wie folgt erläutert:
dF
(mm) = Fertigbanddicke
ΔBF
ΔBF
(mm) = Breitenabweichung
Tol = max. Toleranzbreite des Walzbandes
BFSoll
Tol = max. Toleranzbreite des Walzbandes
BFSoll
= SOLL-Fertigbreite des Walzbandes
Ww
Ww
= Walzenwechsel.
BK
= Kokillenbreite/Vorbandbreite (Kopf/Ende)
BF
BF
= eff. Fertigbreite des Walzbandes
BF1-n
BF1-n
= Bandbreiten zwischen den Gerüsten
BBR
BBR
= gemessene Brammenbreite
ΔW = Änderung der Fertigstraßen-Wirkparameter
ΔW = Änderung der Fertigstraßen-Wirkparameter
10
= Stichplan-Modell
11
= Kontur-Modell
12
= Breitungs-Modell (C = Caster; F = Fertigstraße)
13
= Adaption Casterbreite
14
= Adaption Bandbreite
15
= Position Seitenführungen
16
= gemessene Fertigbreite des Walzbandes.
BK1
; BK2
= Kokillenbreite ohne Optimierung
BKopt
BKopt
= Kokillenbreite mit Optimierung
W1
W1
; W2
= Wirkglieder-Stellbereich der Fertigstraße
St = Einfluß der Stellglieder
BF1
St = Einfluß der Stellglieder
BF1
; BF2
= Fertigbandbreiten ohne Optimierung
B'F1
B'F1
; B'F2
= Fertigbandbreiten mit Optimierung
BZ
BZ
= Zielbreite
ΔB
ΔB
= Breitentoleranz des Walzbandes
ΔBopt
ΔBopt
= Breitendifferenz der Kokille zwischen den
Positionen mit und ohne Optimierung
BM
BM
= Mittelwert zwischen max. möglicher Fertig
breite BF2
und min. möglicher Fertigbreite BF1
Index 1 = Fertigprodukt 1
Index 2 = Fertigprodukt 2.
Index 2 = Fertigprodukt 2.
Die Diagrammlinien im oberen Bereich der Fig. 1 zeigen einen Stich
plan mit einer größeren Anzahl von Coils, wobei die Dicken der
Produkte einzelner Coils zwischen 1 und 3 mm variieren.
In den unteren Diagrammlinien zeigt sich, daß bei konstant gehalte
ner Position der Kokille sich erheblich unterschiedliche Bandbreiten
einstellen. Die schraffierten Flächen unter der Bandbreitenlinie
geben die bei geringer Dicke des Walzbandes entstehenden Überbreiten
an. Hieraus ist erkennbar, daß mit zunehmender Dicke eines gewalzten
Bandes dessen Breitung überproportional abnimmt. Es ergibt sich die
Folgerung, daß für jedes Fertigband eine Berechnung dem notwendigen
Kokillenbreite durchgeführt werden muß, und zwar für die dazugehöri
ge augenblicklich gegossene Bramme bzw. für die vorliegende Bramme.
Eine Breitenverstellung der Kokille von Bramme zu Bramme ist erfor
derlich, wie dies aus der Abhängigkeit zwischen Banddicke und
Breitung aus den Diagrammen von Fig. 1 ablesbar ist, um mit der
Breite eines bspw. auf 1 mm Banddicke ausgewalzten Bandes innerhalb
der Toleranzbreite Tol, d. h. unter der schraffierten Fläche zu
liegen.
Wie das Flußdiagramm der Fig. 2 zeigt, besteht eine Optimierungsauf
gabe für die Bandfertigbreite darin, bevorzugt die Fertigstraßen
stellglieder für die Breiteneinstellung zu verwenden. Um für die
Kokille die Häufigkeit der Verstellung der Kokillenverstellglieder
zu minimieren oder deren Verstellung zu vermeiden, werden die
Wirkparameter (ΔW) der Fertigstraße so eingesetzt, daß die ge
wünschte Fertigbandbreite innerhalb der vorgegebenen Toleranz
eingehalten wird.
Bei der Optimierung werden die maximal zulässigen Bandabmessungen
eines geplanten Produktionsprogrammes betrachtet und die Wirkparame
ter (ΔW) der Fertigstraße in Richtung Breitung bzw. Einschnürung
eingesetzt. Liegt die Eingangsbreite (BBR) vor, so werden gemäß dem
Flußdiagramm nach Fig. 2 die Fertigstraßen-Wirkparameter (ΔW) für
die Bandbreite entsprechend der beanspruchten Rangfolge zum Fine-
Tuning so eingesetzt, daß die Differenz zwischen der gerechneten
Bandfertigbreite und der Zielbreite unter Beachtung der Anlagen- und
Materiallimits minimiert wird.
Dabei wird ausgehend von einem Presetting einer Standard-Fertig
straße die Breite des gewalzten Bandes überprüft, ob diese im
zulässigen Bereich liegt. Wenn ja, dann findet keine Iteration der
Optimierungsmaßnahmen statt. Wenn nein, dann werden iterativ, d. h.
Schritt für Schritt, die Fertigstraßenparameter geändert. Nach
Festlegung der Änderung erfolgt ein erneutes Anstoßen der Fertig
straßeneinstellung bestehend aus Stichplan-Modell 10, Kontur-Modell
11 und Breitungs-Modell 12, und zwar sowohl für die Breitenänderung
(12a) am Caster C, als auch für die Breitenänderung (12b) in der
Fertigstraße F. Diese Iterationsschleife wird so oft aufgerufen,
bis die Änderungs-Möglichkeiten der Fertigstraßen-Wirkparameter
ΔW ausgeschöpft sind. Mit der Bezeichnung BF1-n sind die Bandbreiten
zwischen den einzelnen Gerüsten der Fertigstraße bezeichnet. Das
Flußdiagramm zeigt ferner, daß durch Vergleich der gemessenen Breite
der Gießbramme BBR mit der errechneten Brammenbreite (12a) ein Adap
tionswert 13 gewonnen wird. Ebenfalls wird die gemessene Bandbreite 16
im Vergleich zur errechneten Bandbreite 14 für einen Korrektur
wert verwendet und dem Breitungsmodell 12 aufgeschaltet. Bei Errei
chen der effektiven Fertigbreite BF ist die Iteration für die
Änderung der Fertigstraßen-Wirkparameter beendet und das korrekte
Fertigprodukt bedarf keiner weiteren Korrekturen.
In der Fig. 3 wird die Vorgehensweise bei Ermittlung der optimalen
Kokillenbreite mit dem Ziel für das geplante Produktionsspektrum
eines Walzprogramms möglichst gleiche Kokillenpositionen zu wählen,
gezeigt.
Es sind zur Veranschaulichung Diagrammlinien gleicher Kokillenbreite
für unterschiedliche Fertigprodukte mit und ohne Optimierung darge
stellt. Die gestrichelten Linien zeigen Fertigbandbreiten bei
Standard-Fahrweise, d. h. ohne Kokillenbreitenoptimierung und ohne
Nutzung der Fertigstraßen-Stellglieder. Die dick ausgezogenen Linien
zeigen Fertigbandbreiten mit Kokillenbreitenoptimierung und mit
Einsatz der Fertigstraßen-Stellglieder.
Wenn die Kokillenbreite BK so gewählt ist, daß für das Fertigprodukt
2 die Bandbreite BF2 im schraffierten Toleranzfenster liegt bzw.
gleich der Zielbreite BZ ist, so ergeben sich häufig für das Fertig
produkt 1 bei gleicher Kokillenbreite Überbreiten BF1.
Im ersten Schritt werden dann die Breitenwirkbereiche W1, W2 der
Fertigstraßen-Stellglieder für beide Fertigprodukte 2 bzw. 1 er
mittelt. Im zweiten Schritt wird der Mittelwert BM zwischen maximal
möglicher Fertigbreite BF2 und minimal möglicher Fertigbreite BF1
bestimmt.
Die Differenz ΔBopt zwischen der Breite BM und der Zielbreite Bz
ergibt die optimierte Kokillenbreite BKopt = BK - ΔBopt, um für die
beiden Produkte des Produktionsprogramms das schraffierte Breitento
leranzfenster ΔB zu erreichen.
Ausgehend von der optimierten Kokillenbreite BKopt (B'K1 = B'K2)
ergeben sich mit der Nutzung der Fertigstraßenstellglieder die
optimierten Breiten B'F1; B'F2, die beide im Breitentoleranzfenster
ΔB liegen. Liegt die Fertigbreite B'F2 unterhalb der minimalen
Breitentoleranzgrenze, demnach im unzulässigen Bereich, so muß die
Kokillenbreite um diesen Betrag korrigiert werden.
Zur Ermittlung der erforderlichen Kokillenposition werden dann
iterativ die Modellbausteine gemäß Fig. 2, nämlich:
- - Stichplanmodell (10)
- - Konturmodell (11)
- - Breitungsmodell (12)
- - Algorithmus zur Veränderung von Fertigstraßenwirkparametern ΔW in beanspruchter Rangfolge
entsprechend dem Flußdiagramm nach
Fig.
2 verwendet.
dF
(mm) = Fertigbanddicke
ΔBF
ΔBF
(mm) = Breitenabweichung
Tol= max. Toleranzbreite des Walzbandes
BFSoll
Tol= max. Toleranzbreite des Walzbandes
BFSoll
= SOLL-Fertigbreite des Walzbandes
Ww
Ww
= Walzenwechsel.
BK
= Kokillenbreite/Vorbandbreite (Kopf/Ende)
BF
BF
= eff. Fertigbreite des Walzbandes
BF1-n
BF1-n
= Bandbreiten zwischen den Gerüsten
BBR
BBR
= gemessene Brammenbreite
ΔWÄnderung der Fertigstraßen-Wirkparameter
ΔWÄnderung der Fertigstraßen-Wirkparameter
10
= Stichplan-Modell
11
= Kontur-Modell
12
= Breitungs-Modell (C = Caster; F = Fertigstraße)
13
= Adaption Casterbreite
14
= Adaption Bandbreite
15
= Position Seitenführungen
16
= gemessene Fertigbreite des Walzbandes.
BK1
; BK2
= Kokillenbreite ohne Optimierung
BKopt
BKopt
= Kokillenbreite mit Optimierung
W1
W1
; W2
= Wirkglieder-Stellbereich der Fertigstraße
St= Stellglieder
BF1
St= Stellglieder
BF1
; BF2
= Fertigbandbreiten ohne Optimierung
B'F1
B'F1
; B'F2
= Fertigbandbreiten mit Optimierung
BZ
BZ
= Zielbreite
ΔB
ΔB
= Breitentoleranz des Walzbandes
ΔBopt
ΔBopt
= Breitendifferenz der Kokille zwischen den Positionen
mit und ohne Optimierung
BM
BM
= Mittelwert zwischen max. möglicher Fertigbreite BF2
und min. möglicher Fertigbreite BF1
Index 1 = Fertigprodukt 1
Index 2 = Fertigprodukt 2.
Index 2 = Fertigprodukt 2.
Claims (12)
1. Verfahren zum Stranggießen und Fertigwalzen einer gegossenen
Bramme innerhalb einer vorgegebenen Fertigbreitentoleranz des
Walzbandes, wobei für die Gießbramme und fallweise eine Folge
bramme eine Einstellung der Kokillenposition insbesondere nach
Maßgabe unterschiedlicher Walzbedingungen vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Erzielung der vorgegebenen Fertigbreite (Bz) des Walzbandes innerhalb eines Toleranzbandes (ΔB) zunächst eine Voreinstellung der Kokillenposition (BK) unter ande rem unter Berücksichtigung der extremen Bandabmessungen des geplanten Produktionsprogramms vorgenommen, und
- - für jede Gießbramme und fallweise eine Folgebramme eine
Berechnung für den optimalen Einsatz der Kokillenstell
glieder und der Stellglieder der Fertigstraße vorgenommen
wird, und
daß bei vorliegender Eingangsbreite der Gießbramme in die Fertigstraße eine Nachoptimierung der Fertigbreite des Walzbandes mit Hilfe der Stellglieder der Fertigstraße vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellglieder der Kokille entsprechend der rechnerisch
ermittelten SOLL-Einstellung vor dem Gießen der Folgebramme
angefahren werden, und daß der Berechnung der Kokillen-Stell
glieder und/oder der Fertigstraßen-Stellglieder ein Stich
planmodell (10), ein Konturmodell (11) und ein Breitungsmodell
(12) zugrunde gelegt werden, und vor dem Walzen der Folgebramme
die durch Rechnung ermittelte SOLL-Einstellung der Fertig
straßen-Stellglieder angefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breitenvoreinstellung für die Kokillenstellglieder und
die Fertigstraßenstellglieder (Preset) so vorgenommen wird,
daß sich für jedes Walzband etwa die Mitte des Toleranzbandes
(ΔB) der Fertigbreite des Walzbandes ergibt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß vor der Produktion einer neuen Gießbramme eine Band- Kontur-Berechnung und eine Stichplanberechnung sowie das Breitungsmodell angestoßen werden, wonach
- - ein entsprechendes Preset der Kokillenstellglieder vor genommen,
- - anschließend die effektive Breite (BF) des fertig gewalz ten Bandes gemessen, und
- - das Ergebnis einer fallweise erforderlichen Korrektur des Breitungsmodells und damit der Berechnung der Fertig straßen-Stellglieder zugrunde gelegt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Maßgabe einer erforderlichen Korrekturgröße des Preset
bevorzugt bei unveränderter Kokillenposition zunächst die
Fertigstraßen-Stellglieder geändert werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für einen optimalen Einsatz der Stellglieder für Kokille
und Fertigstraße zur Erzielung hoher Genauigkeit ein Breitungs
modell (12) als Grundlage für eine Preset-Einstellung verwendet
wird, das wenigstens die folgenden Einflüsse berücksichtigt:
- - Breitenänderung zwischen Kokille und Casteraustritt
- - Temperaturschrumpf vom Caster bis zum Fertigband
- - Bandzüge innerhalb der Fertigstraße
- - Konturänderungen der Brammenform bis hin zur Fertigbandform
- - Planheitszustand des Bandes zwischen den Fertiggerüsten
- - Banddicke, natürliche Breitung des Bandes
- - Walzgeschwindigkeit, Walztemperatur
- - Materialqualität des Bandes
- - Stauchabnahme
- - Brammen- bzw. Vorbandkontur (als Meß- oder Rechenwert).
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Vergleich der gemessenen Breite (BBR) der Gießbramme
mit der errechneten Brammenbreite ein Adaptions-Korrekturkoef
fizient (13) gewonnen und zur Korrektur des Breitungsmodelles
(12a) verwendet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Casterbereich gemessener Breitenfehler auf das
Breitungsmodell der Fertigstraße (12b) aufgeschaltet wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Fine-Tuning der Fertigbreite des Walzbandes in der
Fertigstraße die folgenden Wirkparameter (ΔW) in der angegebe
nen Rangfolge berücksichtigt und derart eingesetzt werden, daß
die Differenz zwischen der errechneten Breite und der Ziel
breite minimiert wird:
- - Änderung der Abnahmeverteilung in der Fertigstraße
- - Änderung des Zielprofils im Rahmen des Profiltoleranzban des
- - Änderung der Zugspannung zwischen den Gerüsten
- - Einsatz eines Stauchers
- - Änderung der aktiven Gerüstzahl oder der Stichzahl.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erweiterung des Toleranzbereiches für die Einstellung
der Kokillenposition die minimalen/maximalen Stellbereiche der
Fertigstraßenstellglieder ermittelt werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellglieder der Kokille und/oder die Stellglieder für
die Breitenbeeinflussung in der Fertigstraße statisch bzw. über
die Bandlänge veränderbar eingesetzt werden.
12. Anwendung des Verfahrens nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 11
- - auf mindestens eine Dünnbrammengießmaschine mit minde stens einer unmittelbar nachgeschalteten, insbesondere mehrgerüstigen Walzstraße,
- - auf konventionelle, insbesondere mehrgerüstige Fertig straßen,
- - auf Walzstraßen mit einem Reversiergerüst, insbesondere mit mehreren Stichen arbeitend,
- - auf das Walzen von Endlosbändern,
- - auf das Walzen von Einzelbändern.
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