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Kipp-Trennschalter Die Erfindung betrifft einen Kipp-Trennschalter
für Hochspannungsanlagen mit einem feststehenden Isolator als Festkontaktträger
und einem durch einen Antrieb um eine horizontale Achse kippbaren Isolator als Träger
des beweglichen Kontaktes sowie mit einer vorzugsweise geschützten Federung, die
den Antrieb des kippbaren Isolators bei Beginn der jeweiligen Schaltbewegung unterstützt
und die Kippbewegung des Isolators vor Erreichen der jeweiligen Endlage abbremst.
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Die infolge der Federung hervorgerufene Unterstützung bzw. Abbremsung
des Isolators vor Erreichen der jeweiligen Endlage ist bekannt, um den kippbaren
Isolator, der im allgemeinen ein erhebliches Gewicht aufweist, vor Erreichen der
jeweiligen Endlage abzufangen, damit eine Beschädigung der Isolatorköpfe vermieden
wird. Als Federung finden häufig normale Zugfedern Verwendung, die den Anfang der
Öffnungsbewegung des kippbaren Isolators infolge der in ihnen aufgespeicherten Zugspannung
erleichtern und aufgrund der gleichen Wirkung den Schließvorgang abbremsen. Mit
einer derartigen Federung lassen sich jedoch schlag- und stoßartige Beanspruchungen,
die insbesondere für die sichere Kontaktgabe nachteilig sind, nur mit hohem Aufwand
an Schwenklagern und Kulissenführungen hinreichend ausschalten. Es ist auch bekannt,
mit durch Anschläge betätigbaren hydraulischen oder pneumatischen Bremsaggregaten
für die Bewegung des kippbaren Isolators zu arbeiten. Das ist jedoch auch verhältnismäßig
aufwendig und bedingt außerdem beim hydraulischen Abbremsen eine Energievernichtung,
die über den Antrieb wieder aufgebracht werden muß.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Kipp-Trennschalter
des beschriebenen Aufbaus zu schaffen, dessen Federung so ausgebildet ist, daß die
kinetische Energie des kippbaren Isolators bei der Öffnungs- und Schließbewegung
aufgefangen wird, ohne daß zusätzlich Gelenkverbindungen zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung besteht bei einem Schalter der anfangs beschriebenen
Art darin, daß die Federung als an sich bekannter Torsionsstab ausgebildet ist,
dessen am beweglichen Ende angebrachter Torsionshebel aus seiner neutralen Lage
durch an sich bekannte Anschläge am Fuß des kippbaren Isolators verschwenkbar ist.
Diese Maßnahme der Erfindung hat zur Folge, daß die kinetische Energie des kippbaren
Isolators bei der öffnungs- und Schließbewegung in einfacher Weise abgefangen wird,
wobei die Robustheit der an sich bekannten Torsions-Stäbe ausgenutzt wird. Ferner
ist es vorteilhaft, daß die am kippbaren Isolator fußseitig angeordneten Anschläge
eine bessere Anpassung an die jeweils gewünschten Betriebsbedingungen erlauben.
Schließlich ist es vorteilhaft, daß die Gelenkverbindungen, wie sie bei den bekannten
Vorrichtungen vorgesehen sind, vermieden werden, wodurch die Fertigung und Montage
des erfindungsgemäßen Kipp-Trennschalters vereinfacht wird.
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Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklichen.
So geht ein Vorschlag der Erfindung dahin, daß der Torsionsstab in an sich bekannter
Weise in ein am Traggestell befestigtes Halterohr eingesetzt ist, wozu zweckmäßig
der Torsionsstab an einem Ende eine Außenverzahnung und das Halterohr am zugeordneten
Ende eine entsprechende Innenverzahnung aufweisen, möglichst derart, daß in einem
beschränkten Bereich eine die Montage erleichternde Längenverstellung des Torsionsstabes
möglich ist.
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Im allgemeinen wird man für jede Phase einen Trennschalter des beschriebenen
Aufbaues vorsehen. Dann empfiehlt die Erfindung, die mehrphasige Anordnung mittels
einer gemeinsamen Antriebsachse zu verbinden und lediglich den äußeren kippbaren
Isolatoren Torsionsstäbe zuzuordnen, während der Antrieb im Bereich des mittleren
Isolators angreift.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Trennschalters, F i g. 2 in gegenüber der F i g. 1 verkleinerter
Darstellung die zu mehreren Phasen gehörenden Trennschalter gemäß F i g. 1 in Aufsicht,
teilweise im Schnitt.
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Die in den Figuren dargestellten Trennschalter bestehen in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einem feststehenden Isolator 1 und einem in Richtung auf den feststehenden
Isolator 1 um eine horizontale Achse in Richtung des Pfeiles 2 kippbaren Isolators
3.
In F i g. 1 ist dieser kippbare Isolator 3 in seiner Offenstellung
gezeichnet, er kann in Richtung des Pfeiles 2 bis in die strichpunktiert angedeutete
Schließstellung schwenken. An den Isolatorköpfen sind die Kontakte 4, 5 angebracht,
außerdem ist eine Antriebseinrichtung 6 vorgesehen, die über Hebel und Kurbel 7
auf den kippbaren Isolator 3 arbeitet, der dazu auf der Achse 8 gelagert ist und
gleichsam einen doppelarmigen Hebel darstellt, an dessen unteren Ende die Antriebskurbel
? angreift. Außerdem ist eine Federung vorgesehen, die den Antrieb 6, 7 des kippbaren
Isolators 3 bei Beginn der jeweiligen Schaltbewegung unterstützt und die Kippbewegung
des Isolators 3 vor Erreichen der jeweiligen Endlage abbremst. Die Federung besteht
aus einem Torsionsstab 9, dessen am beweglichen Ende angebrachter Torsionshebe112
aus seiner neutralen Lage durch Anschläge 13 am Fuß 11 des kippbaren Isolators 3
verschwenkbar ist. Im einzelnen sind im Ausführungsbeispiel der feststehende Isolator
1 und der kippbare Isolator 3 auf einem gemeinsamen Traggestell 10 montiert,
welches auch den Antrieb 6, 7
aufnimmt. An dem Traggestell 10 ist auch der
Torsionsstab 9 befestigt, der über den Torsionshebe112 an den kippbaren Isolator
3 fußseitig angeschlossen ist. Dieser Anschluß erfolgt über zwei Bolzen 13, die
auf den Torsionshebe112 arbeiten. Im übrigen ist der Torsionsstab 9 in ein Halterohr
14 eingesetzt, welches durch Schweißen od. dgl. mit dem Traggestell 10 verbunden
ist.
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Eine Abwandlung könnte darin bestehen, daß die schon erwähnte horizontale
Schwenkachse 8 des kippbaren Isolators 3 zugleich als Torsionsstab 9 ausgebildet
ist und dazu kraft- und formschlüssig mit dem kippbaren Isolator 3 verbunden ist.
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Wie insbesondere aus F i g. 2 erkennbar ist, ist zweckmäßig für jede
Phase ein derartiges Aggregat aus feststehendem und kippbarem Isolator 1, 3 vorgesehen,
wobei die Torsionsstäbe 9 den äußeren kippbaren Isolatoren 3 zugeordnet sind und
an den mittleren kippbaren Isolatoren 3 der Antrieb 6, 7 angeschlossen ist. Die
kippbaren Isolatoren 3 sind über eine durchgehende Achse 15, auf die der Antrieb
6, 7 arbeitet, miteinander verbunden.