-
Steuerung für einen hydraulisch angetriebenen Aufzug Die Erfindung
betrifft eine Steuerung für einen hydraulisch angetriebenen Aufzug, bei dem der
Aufzugskorb mit Hilfe eines druckmittelbeaufschlagten, in einem Zylinder geradlinig
bewegten Tauchkolbens angehoben und als Druckerzeuger eine reversierbare Pumpe verwendet
wird. Beim Bau derartiger Aufzüge besteht die Gefahr, daß der Tauchkolben nach dem
Hochfahren mit Hilfe einer Pumpe, wenn auf die Zwischenschaltung eines Schiebers
verzichtet wird, die erzielte Stellung nicht beibehält; er sinkt nach Abschalten
der Pumpe durch sein Eigengewicht und die vom Aufzugskorb aufgenommene Last langsam
wieder ab. Bewirkt wird dieses Absinken durch die Leckölverluste in der Pumpe. Bei
sehr starker Belastung kann sogar praktisch der Fall eintreten, daß die Pumpe als
Motor wirkt und sich in der der Hubrichtung entgegengesetzten Drehrichtung dreht.
Um dieses Absinken des Aufzuges zuverlässig zu verhindern, ist es bekannt, in die
Zuleitung zum Zylinder, und zwar unmittelbar an diesem, ein Rückschlagventil vorzusehen.
Um das gesteuerte Absenken des Kolbens beim Absenken des Aufzugkorbes zu erreichen,
muß dieses Rückschlagventi von außen her wieder geöffnet werden. Man verwendet dafür
ein sogenanntes gesteuertes Rückschlagventil, das durch einen über eine besondere
Leitung vorgegebenen Druck geöffnet wird. Auch diese Anordnung ist bekannt. Bei
doppeltwirkenden, also beidseitig beaufschlagbaren Kolbenzylindern wird zum öffnen
des gesteuerten Rückschlagventils im allgemeinen der Druck der Hauptpumpe verwendet.
In besonderen Fällen kann dafür auch eine eigene Hilfspumpe vorgesehen werden. Bei
Tauchkolbenzylindern muß man entweder ebenfalls eine Hilfspumpe vorsehen oder aber
zwischen Pumpe und Zylinder einen Vierwegeschieber einschalten, der in der Absenkstellung
das gesteuerte Rückschlagventil mit dem Druck der Hauptpumpe beaufschlagt. Auch
diese Anordnungen sind bekannt.
-
Nach der Erfindung soll dem Tauchkolbenzylinder außer dem gesteuerten
Rückschlagventil ein in der gleichen Richtung sperrendes Rückschlagventil kombiniert
mit einem parallel arbeitenden einstellbaren Drosselventil vorgeschaltet werden
und zwischen Pumpe und Ölbehälter parallel nebeneinander arbeitend ein einstellbares
Widerstandsventil und ein in Richtung auf den Ölbehälter sperrendes Rückschlagventil
vorgesehen werden. Ferner soll zwischen der Pumpe und dem einstellbaren Drosselventil
eine in Richtung auf den Ölbehälter durch ein Rückschlagventil absperrbare Leitung
abgezweigt werden und die Steuerleitung des hydraulisch gesteuerten Rückschlagventils
von der Leitung zwischen Pumpe und Widerstandsventil abzweigen. Mit dieser Anordnung
wird erreicht, daß der Öffnungsdruck zum gesteuerten Rückschlagventil der vorhandenen
Pumpe selbst entnommen wird, ohne daß ein Vierwegeschieber dazwischengeschaltet
werden muß. Ausschließlich zu diesem Zweck wird die Drehrichtung der Pumpe und damit
ihr Förderstrom umgekehrt. Das Öl wird über das Nachsaugventil aus dem Tank angesaugt
und durch das mit einem Rückschlagventil überbrückte Widerstandsventil in den Tank
zurückgedrückt. Bei dieser Strömungsrichtung ist das Rückschlagventil aber geschlossen,
so daß alles Öl durch das Widerstandsventil fließt. Dieses Ventil öffnet erst bei
einem bestimmten Druck. Mit anderen Worten, in der Leitung zwischen Pumpe und Widerstandsventil
baut sich ein Druck auf, der zum öffnen des gesteuerten Rückschlagventils benutzt
wird. Das Öl aus dem Zylinder fließt dann über das geöffnete gesteuerte Rückschlagventil
direkt zum Tank ab. Die Regulierung der Absinkgeschwindigkeit wird über das erfindungsgemäß
in die Abflußleitung eingebaute Rückschlagventil bewirkt.
-
Mit dieser Ausbildungsform wird neben dem Wegfall des Vierwegesteuerschiebers
erreicht, daß das System bei ausgefahrenem Kolben absolut dicht ist, keine Hilfspumpe
zum öffnen des gesteuerten Rückschlagventils benötigt wird, die Umschaltung von
»Heben« auf »Senken« durch einfaches Reversieren des Elektromotors erzielt wird,
keine sogenannten undichten Schaltelemente benutzt werden müssen und die elektrische
Steuerung sehr einfach gehalten werden kann.
-
An Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung näher erläutert:
Die von dem polumschaltbaren Elektromotor
1 angetriebene Zahnradpumpe 2 ist für Rechts- und Linkslauf geeignet. Bei Rechtslauf
wird das Öl über das Widerstandsventil 3 aus dem Ölbehälter 10 angesaugt.
Dabei wird ein parallel zu dem Widerstandsventil 3 liegendes, mit diesem kombiniertes
Rückschlagventil4 geöffnet, so daß das Ansaugen ohne Druckverlust erfolgt.
-
Das Öl fließt dann über die parallelliegenden Drossel- und Rückschlagventile
5 und 13 und -das hydraulisch über die Leitung 11 gesteuerte Rückschlagventil 6
zum Tauchkolbenzylinder 7. Der nicht dargestellte Aufzugskorb wird dabei nach oben
gedrückt.
-
Bei Einfahrt des Korbes in die gewünschte Station wird der Elektromotor
1 abgeschaltet, und die Pumpe kommt zum Stillstand. Da sie damit nicht mehr fördert,
schließt im gleichen Augenblick das hydraulisch gesteuerte Rückschlagventil6, das
unmittelbar vor dem Tauchkolbenzylinder 7 angeordnet ist und damit einen Rückfluß
des Öls aus dem Zylinder sicher verhindert. Das hydraulisch gesteuerte Rückschlagventil
arbeitet in diesem Fall wie ein normales, ungesteuertes Rückschlagventil, da die
Steuerleitung 11, die auf der anderen Pumpenseite angeschlossen ist, drucklos wird.
Die Anordnung des Rückschlagventils 6 dicht vor dem Zylinder bringt dabei den Vorteil
mit sich, daß bei Bruch einer Ölleitung der Aufzug in seiner jeweiligen Lage stehenbleibt.
-
Zum Absenken des Aufzugskorbes wird die Drehrichtung des die Pumpe
antreibenden Drehstrommotors umgekehrt, d. h., die Pumpe läuft jetzt linksherum.
Das Öl könnte vom Zylinder 7 über das gesteuerte Rückschlagventil6, das Drosselrückschlagventil
5 und die Zahnradpumpe 2 hindurch über das kombinierte Widerstandsrückschlagventil
3, 4 zum Ölbehälter 10 fließen, wenn das hydraulisch gesteuerte Rückschlagventil
nicht noch geschlossen wäre. Da aber das Öl aus dem Tauchkolbenzylinder 7 zunächst
nicht abgesaugt werden kann, saugt die Pumpe zunächst das Öl über das in die Zweigleitung
12 eingebaute Rückschlagventil 8 aus dem Ölbehälter 10 an und drückt es über das
Widerstandsventil 3 in den Ölbehälter zurück. Das mit diesem Ventil 3 kombinierte
Rückschlagventil 4 bleibt dabei geschlossen. In der Leitung zwischen der Pumpe 2
und dem kombinierten Widerstandsrückschlagventil 3, 4 entsteht auf diese Weise ein
Druck, dessen Höhe sich am Widerstandsventil durch Spannen der Feder 3 a beliebig
einstellen läßt. Dieser Druck muß dabei so hoch eingestellt werden, daß er das hydraulisch
gesteuerte Rückschlagventil 6 über die Leitung 11 im öffnungssinne beeinflußt.
-
Das im Tauchkolbenzylinder 7 befindliche Öl kann nun unter dem durch
das Eigengewicht des Korbes und seiner Antriebselemente hervorgerufenen Druck über
die stufenlos einstellbare Drossel des Drosselventils 5 zur Pumpe 2 und von dort
über das Widerstandsventil 3 zum Ölbehälter 10 zurückfließen. Das Rückschlagventil
8 in der Leitung 12, das anfangs zum kurzzeitigen Ansaugen diente,
hat sich dabei wieder geschlossen, ebenso das*parallel zum Drosselventil 5 liegende,
mit diesem kombinierte Rückschlagventil 13.
-
Das weiche Anfahren und das ebenso weiche Abbremsen des Aufzugskorbes
beim Einfahren in eine Station wird nach einer Weiterbildung der Erfindung durch
Verwendung eines polumschaltbaren Drehstrommotors 1 für den Antrieb der Pumpe bewirkt.
Beim Anfahren im Hubsinne läuft der Motor kurzzeitig mit der kleineren Drehzahl
und schaltet erst auf die größere Drehzahl um, wenn der Anfahrvorgang beendet ist.
Entsprechend schaltet der Motor kurz vor dem Einfahren in eine Station von der größeren
Drehzahl auf die kleinere um. An die Druckleitung zwischen Pumpe und Tauchkolbenzylinder
7 ist noch in üblicher Weise ein Maximaldruckventil 9 geschaltet.