DE1199677B - Verfahren zur Herstellung feuerfester Isoliersteine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feuerfester Isoliersteine

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DE1199677B DESCH30963A DESC030963A DE1199677B DE 1199677 B DE1199677 B DE 1199677B DE SCH30963 A DESCH30963 A DE SCH30963A DE SC030963 A DESC030963 A DE SC030963A DE 1199677 B DE1199677 B DE 1199677B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung feuerfester Isoliersteine Bei der Herstellung von Erzeugnissen auf der Grundlage von Kieselgur, beispielsweise Isoliersteinen, ist es in der Technik bekannt, Bindemittel verschiedener Art zuzusetzen und die Masse dann in die gewünschte Form zu bringen, zu trocknen und zu brennen, um die Bindung zu verfestigen. Als Bindemittel sind Tonarten, wie Bentonit oder andere Stoffe, verwendet worden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Isoliersteine aus Kieselgur ohne irgendwelches Bindemittel herzustellen, indem man die Kieselgur in einer hitzebeständigen Form unter Druck sinterte. Dieses Verfahren zur Herstellung von Steinen ist jedoch zu teuer infolge der hohen Kosten der Formen. Es ist auch vorgeschlagen worden, Isoliersteine aus reiner Kieselgur herzustellen. Zu diesem Zweck wird die Gur nur mit Wasser im Kollergang gemischt, wobei sich unter Gelbildung eine plastische Masse bildet, die geformt, getrocknet und bei etwa 1315°C gebrannt wird. Die Festigkeit derartiger Steine ist aber für die meisten Zwecke zu niedrig. Tonsorten und verschiedene andere oxydische keramische Zuschläge haben den allgemeinen Nachteil, daß sie mit Kieselgur bei hohen Temperaturen chemisch reagieren, wobei niedrigschmelzende Reaktionsprodukte entstehen, die die Qualität der Steine mindern.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß eine verbesserte Bindung der Kieselgur erhalten werden kann, wenn man der Gur ein gepulvertes Metall oder eine Legierung zuführt, die Mischung in die gewünschte Form bringt, trocknet und in freier Atmosphäre brennt. Die Luft reagiert chemisch mit dem Metall-oder Legierungspulver und bildet eine feste, hitzebeständige keramische Masse, welche die Kieselgurteilchen aneinander bindet.
  • Dementsprechend besteht das Verfahren zur Herstellung feuerfester Isoliersteine hoher Festigkeit auf der Basis von Kieselgur und gegebenenfalls organischen Bindemitteln darin, daß man ein inniges Gemisch aus 60 bis 97 Gewichtsprozent Kieselgurteilchen mit einem Gehalt von 88 bis 98 °/o SiO2 und 3 bis 40 Gewichtsprozent eines feinverteilten Materials, wie Silicium, Aluminium oder Siliciumlegierungen, vorzugsweise durch gemeinsames Vermahlen herstellt, das so erhaltene Gemisch zu Körpern verformt und diese Körper bei einer Temperatur von 1100 bis 1550°C vorzugsweise in Luft bzw. Stickstoff brennt.
  • Wenn Silicium als Zusatz benutzt wird, muß vor und während des Brennens darauf geachtet werden, daß das Siliciumpulver nicht mit schädlichen Gasen, wie Wasserdampf, in Berührung kommt, wodurch das Silicium hydratisiert und die Sinterungsreaktion vereitelt wird. Beim Brennen einer Mischung von Kieselgur und Siliciumpulver in einer Stickstoffatmosphäre wird das Silicium in Siliciumnitrid übergeführt, während in Gegenwart von Stickstoff und Sauerstoff Siliciumoxynitrid gebildet wird.
  • Das Nitrid und das Oxyd des Aluminiums besitzen hohe Schmelzpunkte, aber lediglich Aluminiumoxyd ist gegen Oxydation bei hoher Temperatur und gegen Wasserdampf beständig. Wenn Aluminiumpulver zugesetzt wird, ist es somit vorzuziehen, für eine oxydierende Asmosphäre während des Brennens zu sorgen.
  • Das Legierungspulver soll eine feine Korngröße aufweisen, da die Bindekraft zwischen Kieselgur und der keramischen Masse um so größer ist, je feiner die Teilchengröße des Legierungspulvers ist. Eine Teilchengröße unter etwa 50#t ist annehmbar, aber noch feinere Teilchen, also solche bis 10p. oder bis 6#t, sind vorzuziehen. Die Menge des Legierungszusatzes soll nicht geringer als 2 Gewichtsprozent und nicht höher als 35 Gewichtsprozent, auf Kieselgur berechnet, sein. In dem fertigen Stein macht das keramische Bindemittel etwa 4 bis etwa 40 Gewichtsprozent aus. Bevorzugt ist ein Legierungszusatz zwischen etwa 10 und 20 Gewichtsprozent. Wenn sehr feine Legierungsteilchen, beispielsweise von 8#t und feiner, zugesetzt werden, so liegt das bevorzugte Gebiet des Zusatzes zwischen 3 und 7 Gewichtsprozent. Außerdem können andere Bindemittel zugemischt werden, wie Leim, Öl, Melasse, Teer, Pech, Wachs usw. Rohe Kieselgur kann unter Umständen merkliche Mengen an organischen Stoffen enthalten, und gemäß der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, derartige rohe Kieselgur an Stelle von reiner Kieselgur als Rohmaterial zu verwenden, da die organischen Stoffe in dem gebrannten Stein Poren bilden. Die Menge an organischen Stoffen soll nicht höher sein als 20 Gewichtsprozent, auf Kieselgur berechnet.
  • Vor dem Zusatz des Legierungspulvers und gegebenenfalls der organischen Bindemittel kann die Kieselgur in verschiedener Weise behandelt werden, beispielsweise getrocknet, calciniert, zerkleinert, gesiebt, mit chemischen Mitteln gewaschen, elektrostatisch separiert werden, üsw. Die Kieselgur soll einen hohen Gehalt an Siliciumdioxyd aufweisen, vorzugsweise zwischen 88 und 98 Gewichtsprozent, auf wasserfreie Kieselgur berechnet. Der Rest besteht im allgemeinen aus A1203, Fe203 und Ca0. Der Schmelzpunkt derartiger Kieselgur kann zwischen 1500 und etwa 1700°C liegen, und die Brenntemperatur soll etwa 1100 bis etwa 1550°C betragen, vorzugsweise 1300 bis 1400°C. Zur Verbesserung der Festigkeit können Sinterungsmittel in Mengen von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent der keramischen Bindemasse, wie Calciumoxyd, Wasserglas., zugesetzt werden.
  • Vorzugsweise werden Legierungspulver mit einem hohen Gehalt entweder an Silicium oder Aluminium angewendet. Eine geeignete Form des Aluminiums ist ein flockenartiger Pulvertyp, der gewöhnlich in der Pyrotechnik verwendet wird. Silicium kann in Form von Ferrosilicium angewendet werden, welches zwischen 80 und 99 Gewichtsprozent Silicium enthält, wobei der Rest aus Eisen, Chrom, Aluminium, Magnesium und Calcium besteht. Ein weiterer geringer Zusatz von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Molybdänpulver oder Molybdäntrioxyd unterstützt die Nitridbildung des Siliciums.
  • Stoffe, die die Porosität der Steine vergrößern, wie beispielsweise Sägespäne oder Aluminiumpulver in Verbindung mit einer Säure oder Asbest, Steinwolle u. dgl., können der Masse zugesetzt werden.
  • Isoliersteine gemäß der Erfindung sind durch hohe Festigkeit selbst bei hohen Temperaturen in Verbindung mit einem geringen Volumgewicht ausgezeichnet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die neuen Steine bei hohen Temperaturen chemisch beständig sind, da keine chemische Reaktion zwischen der Kieselgur und dem keramischen Bindemittel, das in situ aus den Legierungspulverteilchen gebildet ist, eintritt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Bindemittel eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, welche die Isolierwirkung der Steine verbessert. Steine, die unter Verwendung von Siliciumnitrid als Bindemittel hergestellt sind, besitzen hohe elektrische Beständigkeit und ebensolche Beständigkeit gegenüber chemischen Agenzien.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird Kieselgur in feuchtem Zustand mit 2 bis 35 Gewichtsprozent eines Legierungspulvers gemischt, welches Silicium oder Aluminium enthält und eine Teilchengröße unter 50 #t besitzt. Die Mischung kann unter weiterem Zusatz von Leim oder irgendeinem anderen organischen zeitweiligen Bindemittel in einen Kneter gebracht werden. Die Mischung wird dann vorzugsweise in eine Vakuumstrangpresse übergeführt, in der sie dann unter Druck in Form von Steinen ausgepreßt wird. Die feuchten Steine werden getrocknet, vorzugsweise in einer Klimakammer, und sind dann zum Brennen fertig. Das Brennen soll bei einer Maximaltemperatur zwischen 1100 und 1550°C durchgeführt werden. Wenn Silicium zugesetzt ist, können die Steine langsam gebrannt werden, und zwar dicht unterhalb des Schmelzpunktes des Siliciums, der bei ungefähr 1400°C liegt, bis im wesentlichen das gesamte Silicium in eine keramische Masse übergeführt ist.
  • Wenn das Silicium schmilzt, bevor es in dieser Weise umgewandelt ist, kann die geschmolzene Legierung die Poren des geformten Erzeugnisses verstopfen und die chemische Reaktion des Siliciums verzögern. Die Brennatmosphäre soll Stickstoff und/oder Sauerstoff enthalten. Wenn Silicium zugesetzt wird, ist eine Luftatmosphäre vorzuziehen. Es ist auch möglich, das Brennen zunächst mit einer Nitridbildung zu beginnen und dann in einer zweiten Stufe das Brennen in Luft bei einer Spitzentemperatur von 1250 bis etwa 1500°C fortzusetzen. Die während des ersten Schrittes gebildeten Nitride können mehr oder weniger vollständig in Oxyde oder Oxynitride während der zweiten Brennstufe umgewandelt werden. Der fertige Stein besteht im wesentlichen aus Kieselgur und 3 bis 40 Gewichtsprozent des keramischen Binders. Das Volumengewicht beträgt etwa 0,5 g/cm3, es kann jedoch zwischen 0,25 und etwa 0,80 g/cm3 schwanken. Die Kaltdruckfestigkeit schwankt zwischen etwa 4 und etwa 40 kg/cm2 und die Wärmeleitfähigkeit bei 1000°C zwischen etwa 0,10 und etwa 0,25 kcal/mh°C. Nach dem Brennen in Stickstoff ist die Farbe der Steine, die einen Zusatz von Silicium enthalten, grau, aber nach dem zweiten Brennen in Luft ändert sich die Farbe in gelblich unter geringer Abnahme der mechanischen Festigkeit.
  • Man kann das Siliciumpulver noch besser ausnutzen und Steine mit verbesserten Eigenschaften herstellen, wenn man statt des Siliciumpulvers eine innige, sehr feinkörnige Mischung aus Silicium und Kieselgur als Bindemittel verwendet. Das Volumengewicht einer Mischung aus 5001, Silicium und 5001,) Kieselgur ist nur die Hälfte des Volumgewichtes des Siliciumpulvers allein. Das bedeutet, daß ohne Änderung des Gesamtgehaltes an Silicium das Volumen des Bindemittels auf diese Weise etwa vervierfacht wird, wodurch eine bessere Verteilung des Bindemittels in der Masse erreichbar ist. Beispiel l 100 Teile rohe Kieselgur werden feucht mit 20 Teilen Siliciumpulver einer Korngröße unter 20p. verknetet. Die rohe Kieselgur enthält 25 % Festteile mit 920/, Kieselsäure, ferner 501, organisches Material und 700/, Wasser. Das Siliciumpulver besteht aus 9001, Silicium, Rest Eisen, Aluminium und Kieselsäure. Nach dem Ausformen der Masse zu Steinen durch Auspressen und Trocknen bei 40°C erfolgt das Brennen in einem Tunnelofen bei 1380°C innerhalb 3 Stunden. Beispiel 2 Es wird eine Mischung hergestellt aus 100 Teilen calcinierter Kieselgur, die 960/, Siliciumdioxyd enthielt, ferner 15 Teilen Siliciumpulver von 99°/aiger Reinheit, 0,5 Teilen Leim und Wasser. Das Silicium wird zuvor 3 Tage in einer Kugelmühle gemahlen und besitzt eine Teilchengröße, bei der 90 % unter 10 #t liegen. Der Leim ist ein Celluloseester. Die Mischung wird in Steinformen eingestampft, getrocknet und in einer Stickstoffatmosphäre bei 1380°C 3 Stunden lang gebrannt. Die gebrannten Steine enthalten 180/0 Siliciumnitrid und besitzen ein Volumgewicht von 0,60 g/cm3.
  • Beispiel 3 100 Teile calcinierte Kieselgur und 5 Teile Aluminiumflocken pyrotechnischer Qualität werden mit 0,2 Teilen Leim und Wasser gemischt. Die Mischung wird in Formen gestampft, getrocknet und in Luft bei 1520°C 5 Stunden lang gebrannt. Die gebrannten Steine besitzen ein Volumgewicht von 0,55 g/cm3 und bestehen aus Kieselgur mit 10 °/o Aluminiumoxyd als keramischem Bindemittel.
  • Beispiel 4 Die Rohmasse wird hergestellt aus l00 Teilen Rohkieselgur (27 % reine Kieselgur, 11 % organische Verunreinigungen und 62 % Wasser), ferner 4 Teilen Siliciumpulver (98,50/0 Silicium, 0,511/0 Eisen, 0,05010 Calcium und 0,4°/o Aluminium) und 1 Teil 5°/oiger wäßriger Klebstofflösung eines Celluloseesters. In einer Knetmaschine wird die Masse so lange bearbeitet, bis sie homogen ist. Dann wird sie in Steinformen von 250 x 123 x 65 mm eingestampft. Das Trocknen dauert 7 Tage bei Zimmertemperatur und weitere 7 Tage bei 40°C, worauf das Brennen bei folgenden Temperaturen innerhalb folgender Zeiten in einem Ofen erfolgt:
    12 Stunden bei 20 bis 300°C,
    4 Stunden bei 300 bis 500°C,
    6 Stunden bei 500 bis 1300°C,
    1 Stunde bei 1300 bis 1500°C,
    1 weitere Stunde bei 1500°C.
    Beim Brennen schwindet das Material um etwa 7 bis 8 °/o, die Kaltdruckfestigkeit der Masse beträgt 10 kg/cm2, das Volumgewicht ist 0,46 g/cm3.
  • Beispiel s Es wird wie nach Beispiel 4 verfahren, -doch wird statt 4 Teilen Siliciumpulver eine Mischung aus 2 Teilen Siliciumpulver und 2 Teilen calcinierter Kieselgur verwendet, die gemeinsam 120 Stunden lang in Benzin in einer Hartmetallkugelmühle vermahlen sind. Die Korngröße dieser Mischung liegt unter 6@. Die Kaltdruckfestigkeit des bei 1500°C gebrannten Steines beträgt 12 kg/cm2, das Volumgewicht liegt bei 0,43 g/cm3. Kennzeichnend für die Erfindung ist also die Bindung der Gurteilchen mit Hilfe eines in situ gebildeten keramischen Bindemittels, welches eine Sauerstoff= und gegebenenfalls auch Stickstoffverbindung von Silicium und/oder Aluminium sein kann.
  • Silicium kann der Masse als metallisches Pulver oder in anderer Weise, z. B. als Kieselsäurehydrat, zugeführt werden. Die keramische Masse bildet hierbei mechanisch feste und feuerfeste Brücken, welche die Kieselgurteilchen in Form eines porösen Körpers binden, der hervorragende Isoliereigenschaften besitzt.
  • Bei der bisher bekannten Herstellung von Isoliersteinen aus Kieselgur mit verschiedenen Arten keramischer Bindemittel zur Erzielung mechanischer Festigkeit werden die Steine im allgemeinen bei einer Höchsttemperatur von 1150°C gebrannt, um eine Wertminderung der Kieselgurmasse zu vermeiden. Das für diesen Zweck verwendete keramische Bindemittel soll infolgedessen einen niedrigen Schmelzpunkt besitzen oder in der Lage sein, mit der Kieselgur niedrigschmelzende Massen zu bilden. Auf diese Weise hergestellte Steine können naturgemäß in der Praxis nicht bei höheren Temperaturen als 1150°C verwendet werden.
  • Die obenerwähnte Wertminderung der Kieselgurmasse besteht in einer Umwandlung der Kieselgur, die vom mineralogischen Standpunkt als amorphes Siliciumdioxyd oder Opal der Formal SiO2 - H20 anzusehen ist, in sogenannten Cristobalit, eine Modifikation des Siliciumdioxyds, die durch eine reversible Umwandlung bei Temperaturen von etwa 220°C gekennzeichnet ist. Diese Umwandlung ist von einer starken Volumenänderung begleitet, die leicht zu einem Bruch der Steine führt. Aus diesem Grunde hat man bisher Isoliersteine auf der Basis von Kieselgur nur so hoch gebrannt, um die Cristobalitbildung zu verhindern.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung lassen sich jedoch Steine herstellen, die bei Temperaturen bis zu 1450°C oder höher verwendet werden können und dabei keine Volumenänderung erfahren. Ein solcher Stein besteht aus Kieselgurteilchen, die mindestens zu 30 Gewichtsprozent in Tridymit umgewandelt sind. Vorzugsweise sollen 50°/0 oder nach Möglichkeit 700/0 in Tridymit umgewandelt sein. Der Rest der Kieselgur kann in Form von Cristobalit und/oder in Form von amorphen Siliciumdioxyd (Glas) vorliegen.
  • Für die Herstellung der Tridymitsteine gemäß der Erfindung soll Kieselgur bester Qualität verwendet werden, beispielsweise solche, die 88 bis 98 % Siliciumdioxyd enthält. Dabei sollen die Steine 3 bis 40 °/o eines keramischen Bindemittels enthalten, welches eine Schmelztemperatur von mindestens 1200°C, vorzugsweise über 1500 oder über 1600°C, besitzt. Ein ausgezeichnetes Bindemittel für diesen Zweck stellt Siliciumdioxyd dar, gewünschtenfalls mit Zuschlägen, die das Sintern der Steine und die Tridymitbildung verbessern.
  • Vorteilhaft mischt man der Kieselgur ein Metallpulver zu und läßt dieses Pulver mit der Brennatmosphäre reagieren, wobei gleichzeitig eine Umwandlung der Kieselgur in Tridymit vor sich geht. Besonders geeignet ist ein Zusatz von Siliciumpulver, insbesondere ein solches mit einer Teilchengröße unter 10#t, das während des Brennens in Siliciumdioxyd umgewandelt wird. Statt dessen kann man auch eine gepulverte Siliciumlegierung zusetzen, die Calcium und/oder Eisen enthält. Auf diese Weise bildet sich ein calciumoxyd- und/oder eisenoxydhaltiges Siliciumdioxyd innerhalb des Steines und dient hier als Bindemittel. Das Bindemittel kann auch ein keramisches Reaktionsprodukt zwischen kleinen Mengen Kieselgur, vorzugsweise in Gestalt sehr feiner Teilchen, beispielsweise feiner als 5 g,, und weiteren Zuschlägen sein. Calciumoxyd und Ferrioxyd haben den Vorteil, in kleinen oder mittleren Mengen den Schmelzpunkt des Siliciumdioxyds nicht herabzusetzen. Die Menge des Calciumoxyds oder Ferrioxyds oder gegebenenfalls von Calcium-Ferrit zur Erzielung der Tridymitbildung beträgt 1 bis 8 %, vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent des Steines. Andere mögliche Mineralisierungsmittel sind: Li2C03, KZC03, Na2C03, Li2SiFe, Na2Si03, Na2SiFe, Na3AIFg, Na2B40" Fe0, Na2HP04, NaW04, Mn02, B203, Pb0, Mg0, Mo03, Ce02, Zr02, W03, Ba0, Cr203, CASi03, Zn0, Co0, (NHIP04, NaCI, A1203, CaF2, BaSi03 und Ti02. Der Zusatz kann 0,1 bis 10"/(), vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent, des Steines betragen. Auch das Siliciumdioxyd, welches als Bindemittel -verwendet wird, soll möglichst in Tridymit umgewandelt werden. Tridymitsteine können unter Belastung auf hohe Temperaturen erhitzt werden, ohne daß sie deformieren. Die höchsten praktisch verwendeten Temperaturen sind etwa 1500°C. Dies erfordert jedoch die Verwendung einer sehr reinen Kieselgur. Aber schon die praktische Verwendung bei 1200 bis 1400°C bedeutet eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisher bekannten Kieselgursteinen, welche nicht oberhalb 1100°C verwendet werden können.
  • Die neuen Tridymitsteine können eine Druckfestigkeit von 5 bis 50 kg/cm2 bei einem Volumgewicht von 0,35 bis 0,70 g/cm3 aufweisen. Die Wärmeleitfähigkeit bei 800°C schwankt je nach Art des Bindemittels und des Volumgewichts zwischen 0,10 und 0,20 kgcl/m.h. ° C.
  • Beispiel 6 Die folgende Mischung wird in einer Kugelmühle mit Stahlkugeln hergestellt, zu Steinen ausgeformt, getrocknet und bei 1450°C in Luft 20 Stunden lang gebrannt:
    Der so erhaltene Stein hat ein Volumgewicht von 0,70 g/cm3 und eine Druckfestigkeit von 50 kg/cm2. Der Eisengehalt beträgt 30/, Fe2O3. Die Prüfung der Wärmeausdehnung des Steines als Funktion der Temperatur im Vergleich mit einem Stein, der aus dem gleichen Rohmaterial in der gleichen Weise, aber ohne Zusatz von Calcium-Silicidpulver hergestellt ist, ergibt folgende Zahlen:
    A
    20°C ............ - -
    100° C . . . . . . . . . . . . 0,020/, 0,17-/,
    150° C . . . . . . . . . . . . 0,030/, 0,210/0
    200°C . . . . . . . . . . . . 0,080/, 0,26()/o
    210° C . . . . . . . . . . . . 0,090/, 0,270/,
    220° C . . . . . . . . . . . . 0,110/0 0,30()/,
    230° C . . . . . . . . . . . . 0,120/, 0,400/0
    240°C ............ 0,13% 1,60%
    250°C . . . . . . . . . . . . 0,140/0 1,770/,
    300° C . . . . . . . . . . . . 0,220/0 1,870/,
    350°C ............ 0,310/0 1,97%
    400°C . . . . . . . . . . . . 0,390/, 2,060/,
    450°C ............ 0,51% 2,16%
    500 11 C ............ 0,610/0 2,240/0
    Dabei bedeutet A die Ergebnisse mit dem Stein gemäß der Erfindung. Unter B sind die Ergebnisse mit dem Vergleichsstein angegeben.
  • Die Wärmeausdehnung derTridymitsteine gemäß der Erfindung ist überraschend gleichmäßig und zeigt keine raschen Volumenänderungen bis zu 240°C, was für cristobalithaltige Erzeugnisse kennzeichnend ist (vgl. Spalte B). Der gemäß dem Beispiel hergestellte Stein enthält sonach praktisch kein Cristobalit.
  • Die Erweichungstemperatur beträgt 1430°C bei einer Belastung von 0,5 kg/cm2.
  • Bei der Herstellung von Tridymitsteinen gemäß der Erfindung soll die Brenntemperatur möglichst 1470°C nicht übersteigen. Um die Umwandlung in Tridymit so rasch und vollständig wie möglich zu gestalten, soll freilich die Brenntemperatur 1200°C und möglichst 1300°C übersteigen. Eine geeignete Brenntemperatur liegt demgemäß zwischen 1350 und 1450°C. Dies ermöglicht eine vollständige Tridymitbildung in wenigen Stunden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: I. Verfahren zur Herstellung feuerfester Isoliersteine hoher Festigkeit auf der Basis von Kieselgur und gegebenenfalls organischen Bindemitteln, d adurch gekennzeichnet, daß man ein inniges Gemisch aus 60 bis 97 Gewichtsprozent Kieselgurteilchen mit einem Gehalt von 88 bis 980/, SiO2 und 40 bis 3 Gewichtsprozent eines feinzerteilten Materials, wie Silicium, Aluminium oder Siliciumlegierungen, vorzugsweise durch gemeinsames Vermahlen herstellt, das so erhaltene Gemisch zu Körpern verformt und die Körper bei einer Temperatur von 1100 bis 1550'C vorzugsweise in Luft bzw. Stickstoff brennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Siliciumpulver mit einem Gehalt an Si von 80 bis 99 % mit einer Korngröße unter 50#t, vorzugsweise unter 10p., verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kieselgur mit sogenanntem Siliciumeisen mit einem Gehalt von 80 bis 99% Silicium, Rest Eisen in Pulverform vermischt und in Luft bei 1350 bis 1450°C gebrannt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch den Zusatz von Tridymit bildenden Mineralisatoren in einer Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent des keramischen Bindemittels.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen in einer wasserdampffreien Atmosphäre erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen der Steine in zwei Stufen erfolgt, wobei zunächst in Stickstoffatmosphäre eine Bildung von Silicium-bzw. Aluminiumnitrid herbeigeführt wird, worauf das Brennen an der Luft bzw. in Gegenwart von Sauerstoff bei 1250 bis 1500°C fortgesetzt wird, bis die anfänglich gebildeten Silicium- bzw. Aluminiumnitride ganz oder teilweise in Oxyde bzw. Oxynitride übergeführt sind.
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