DE1199422B - Fluessige Waschmittel - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
ClId
Deutsche Kl.: 23 e-2
Nummer: 1199 422
Aktenzeichen: U 6332IV a/23 e
Anmeldetag: 8. Juli 1959
Auslegetag: 26. August 1965
Die Erfindung betrifft konzentrierte flüssige Bleich- und Waschmittel in Form stabiler, gießbarer
Emulsionen, Suspensionen oder Koacervate.
Konzentrierte flüssige Waschmittel haben oft den Nachteil, daß eine oder mehrere der Komponenten
sich beim Stehen abscheiden. Um Abscheidung der Komponenten zu vermeiden, können hydrotrope
Stoffe, z. B. niedere Alkylarylsulfonate und/oder niedere Alkylsulfate und/oder Alkanole, den Präparaten
einverleibt werden. Zur Verhinderung der Abscheidung wurde auch bereits vorgeschlagen, in
flüssigen Waschmitteln, die waschaktive Stoffe, kondensierte Phosphate und schmutzsuspendierende Mittel
enthalten, Carboxymethylcellulose mit einem ungewöhnlich hohen Substitutionsgrad von mindestens 1
zu verwenden. Im Gegensatz dazu spielt bei den erfindungsgemäßen Waschmitteln der Substitutionsgrad
der Carboxymethylcellulose keine Rolle, und es können Carboxymethylcellulosen mit dem üblichen
Substitutionsgrad verwendet werden. Dagegen werden erfindungsgemäß bestimmte, nachstehend noch näher
gekennzeichnete anionische waschaktive Stoffe verwendet. Diese waschaktiven Stoffe sind bereits in
Form klarer Lösungen als Waschmittel hergestellt worden, die jedoch keine Aufbaustoffe, wie z. B.
Phosphate, Silikate usw., enthielten. Im Gegensatz dazu enthalten die erfindungsgemäßen flüssigen Waschmittelpräparate
Aufbaustoffe in hohen Konzentrationen von sogar 30%· Es ist überraschend und stellt
einen wesentlichen technischen Fortschritt dar, daß derartig große Mengen Aufbaustoffe in ein flüssiges
Waschmittel einverleibt werden können unter Erzielung stabiler fließbarer Emulsionen, Suspensionen
oder Koacervate.
Erfindungsgemäß werden konzentrierte flüssige Bleich- und Waschmittel in Form stabiler gießbarer
Emulsionen, Suspensionen oder Koacervate offenbart, die, berechnet auf das Gewicht des flüssigen Mittels,
folgende Bestandteile enthalten:
a) mindestens 1,0% eines oder mehrerer waschaktiver Stoffe A der allgemeinen Formel
RO(C„H2„O)mSO3M
in der R eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Alkylarylgruppe mit 6 bis
18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, M ein Alkalimetall, Ammonium oder eine substituierte
Ammoniumgruppe, η = 2 oder 3 und m eine kleine ganze Zahl von 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4,
bedeutet,
b) mindestens 5,0% eines kondensierten Phosphats,
Flüssige Waschmittel
Anmelder:
Unilever N. V., Rotterdam (Niederlande)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg, Wilstorfer Str. 32
Als Erfinder benannt:
Georg Peter Best, Viaardingen (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 10. Juli 1958 (22162)
c) mindestens 0,3% eines schmutzsuspendierenden Mittels, wobei die Gesamtmenge der Bestandteile
a) und b) mindestens 10% beträgt.
Namentlich eignen sich die Natriumsalze sulfatierter Polyäthylenglykolmonoalkyläther der allgemeinen
Formel RO(C2H4OVSO3Na
in der R eine gesättigte Alkylgruppe mit 6 bis 12 bzw.
bis 18 Kohlenstoffatomen ist und m eine ganze Zahl von 2 bis 3 bzw. 3 bis 4 darstellt.
Es wurde gefunden, daß diese neuen Waschmittel in bezug auf die Homogenität des Suspensions-,
Emulsions- oder Koacervatsystems besonders stabil sind, insbesondere dann, wenn sie auch ein Alkalisilikat
enthalten. Als Alkalisilikat kann man Natriumsilikat, vorzugsweise mit einem Verhältnis von
Na2O: SiO2 von 1: 3,3, verwenden. Die Menge Alkalisilikat
kann z. B. 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise 1,2 bis 3,5%, berechnet auf das Gewicht des flüssigen
Produktes, betragen. Die Präparate können monate-
lang ohne irgendeine sichtbare Änderung gelagert werden.
Geeignete waschaktive Stoffe des Typus A sind:
das Natriumsalz des sulfatierten Diäthylenglykolmonolauryläthers der Formel
C11H23CH2 · 0(C2H4O)2 · SO3 Na
das Natriumsalz des sulfatierten Diäthylenglykolmonoalkyläthers der Formel
RO(C2H4O)2 SO3Na
in der R ein Gemisch gesättigter Alkylgruppen, wie
509 658/45Φ
diese in von Kokosfett abgeleiteten Fettalkoholen vorkommen, darstellt
das Natriumsalz des sulfatierten Tetraäthylenglykolmonoalkyläthers
der Formel -
RO(C2H4O)4 SO3Na
in der R' ein Gemisch gesättigter Alkylgruppen, wie diese in von Talg abgeleiteten gehärteten Fettalkoholen
vorkommen, darstellt, das Salz des sulfatierten Tetraäthylenglykolmonononylphenyläthers
der Formel
C9H19 · C6H5 · O · (C2H4O)4 · SO3 Na
Die Menge kondensierter Phosphate, z. B. Natriumpyrophosphat und/oder Natriumtripolyphosphat, kann
5 bis 30 0J0, voruzgsweise 9 bis 25 0J0, des Gewichts des
flüssigen Mittels betragen. Man kann auch Natriumcarbonat dem flüssigen Produkt einverleiben; in diesem
Falle kann die Menge des kondensierten Phosphats ver- a° ringert werden.
Das schmutzsuspendierende Mittel kann z. B. eine Carboxymethylcellulose eines beliebigen üblichen Substitutionsgrades
sein, z. B. von 0,4 bis 1,1, und in den üblichen geringen Mengen zugegeben werden.
Die Präparate können auch eine oder mehrere andere waschaktive Substanzen B des anionogenen
Typus enthalten, z. B. ein von einem Fettalkohol abgeleitetes Alkylsulfat mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise etwa 12 Kohlenstoffatomen, im Molekül oder ein Alkylarylsulfonat mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe, vorzugsweise ein Alkylbenzolsulfonat
mit etwa 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe. Man kann auch Salze acylierter Oxy-
oder Aminosulfonsäuren anwenden.
Vorzugsweise benutzte waschaktive Stoffe des Typus B sind unter anderem Natriumtetrapropylenbenzolsulfonat,
Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumpentapropylenbenzolsulfonat, Natriumlaurylsulfat
und Natriumoleylsulfat. Die Bezeichnungen »Tetrapropylenbenzol« und »Pentapropylenbenzol«
dienen dazu, die Alkylbenzole anzugeben, in denen die Alkylgruppen von Propylentetramer und Propylenpentamer
abgeleitet sind.
Die Gegenwart eines zweiten waschaktiven Stoffes B hat im allgemeinen Vorteile. Das Verhältnis A: B
liegt zwischen 1: 1 und 1: 6, vorzugsweise zwischen 1: 2 und 1: 4, während die Gesamtmenge des waschaktiven
Stoffes 5bis25°/o> vorzugsweise 6 bis 20%,
des Gewichts des flüssigen Waschmittels betragen kann.
Man kann auch andere übliche Bestandteile von Waschmitteln zugeben, wie Fettsäuremono- oder Diäthanolamide,
optische Bleichmittel und andere anorganische Salze als kondensierte Phosphate.
Die erfindungsgemäßen Präparate können durch einfaches Mischen der Bestandteile in Wasser hergestellt
werden. Im Prinzip kann man jede beliebige Reihenfolge beim Zusetzen der Hauptbestandteile a),
b) und c) anwenden; wenn Alkalisilikat verwendet wird, setzt man dieses im letzten Stadium der Vermischung
zu.
In manchen Fällen hat es sich jedoch als empfehlenswert erwiesen, die Bestandteile in .einer bestimmten
Reihenfolge zu vermischen, und zwar wie folgt:
Eine kleine Menge, z.B. 10°/0, des zuzusetzenden
Phosphats wird bei Raumtemperatur, z. B. bei 20 bis 25 0C, mit dem schmutzsuspendierenden Mittel in
Wasser vermischt. Nachdem die Flüssigkeit homogen geworden ist, wird die Hauptmasse des Phosphats,
z. B. 60 0I0, bei einer etwas höheren Temperatur, z. B.
75 bis 85°C, unter Rühren zugegeben. Danach werden der waschaktive Stoff A und gegebenenfalls der waschaktive
Stoff B ebenso wie die Fettsäuremono- oder -diäthanolamide und Alkalisilikat zugesetzt, wobei die
Temperatur nicht unterhalb 70° C sinken soll. Der Rest der Phosphate wird dann in die Masse gerührt,
worauf die Flüssigkeit zu etwa 500C gekühlt wird. Danach kann man die weiteren Bestandteile, wie
optische Bleichmittel, Riechstoffe und gegebenenfalls Farbstoffe, zugeben. Schließlich wird die Flüssigkeit
in einem dazu geeigneten Apparat, z. B. in einer Kolloidmühle, homogenisiert. Das ist vor allem für
Präparate, die kein Alkalisilikat enthalten, von Bedeutung.
Die erfindungsgemäßen Produkte sind stabile, gießbare flüssige Emulsionen, Suspensionen oder Koacervate,
die nur eine geringe Neigung besitzen, sich beim Stehen abzuscheiden. Beim Verdünnen zu den Konzentrationen,
in denen diese Waschmittel gewöhnlich benutzt werden, werden klare Flüssigkeiten erhalten.
Vorzugsweise macht man Verdünnungen von 1: 60 bis 1: 250, insbesondere von 1: 100 bis 1: 180.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele erläutert, in denen sämtliche Mengen in Gewichtsprozenten
angegeben sind.
Nachstehende Zusammensetzungen wurden durch Mischen der Bestandteile in den angegebenen Verhältnissen
hergestellt:
% Natriumsalz des sulfatierten
Diäthylenglykollauryläthers (A)
Diäthylenglykollauryläthers (A)
% Natriumsalz des sulfatierten
Tetraäthylenglykoltalgfettalkyläthers (A)
Tetraäthylenglykoltalgfettalkyläthers (A)
% Natriumsalz des sulfatierten
Nonylphenyläthers (A) ...
Nonylphenyläthers (A) ...
% Natriumtetrapropylenbenzolsulfonat (B)
% Kokosfettsäuremonoäthanolamid
% Natriumcarboxymethylcellulose
% Natriumpyrophosphat ..,
°/o Natriumtripolyphosphat.,
% Natriumcarbonat
°/o Natriumtripolyphosphat.,
% Natriumcarbonat
% Natriumsilikat
(Na2O : SiO2 = 1: 3,3) ...
(Na2O : SiO2 = 1: 3,3) ...
% optische Bleichmittel
Wasser
1 | 2 |
1,1 | — |
— | 4,5*) |
8,6 | 7,5 |
3,0 | 1,1 |
0,45 | 0,5 |
— | 1,5 |
16,2 | 18,2 |
2,14 | 3,4 |
0,05 | 0,07 |
Rest | Rest |
4,5**)
7,5
1,1
0,5
0,5
15,0
7,5
7,5
3,4
0,07
Rest
*) Kann durch das Natriumsalz des sulfatierten Diäthylenglykollauryläthers
oder das Natriumsalz des sulfatierten Tetraäthylenglykoltalgfettalkyläthers ersetzt werden.
**) Kann durch das Natriumsalz des sulfatierten Diäthylenglykollauryläthers
oder das Natriumsalz des sulfatierten Nonylphenyläthers ersetzt werden.
Claims (4)
1. Konzentrierte flüssige Bleich- und Wasch- oder mehrere anionogene waschaktive Stoffe B
mittel in Form stabiler, gießbarer Emulsionen, enthält, vorzugsweise höhere Alkylsulfate, wie ali-Suspensionen
oder Koacervate, die, berechnet auf 5 phatische Alkylsulfate mit 8 bis 18 Kohlenstoffdas
Gewicht des flüssigen Mittels, folgende Be- atomen, vorzugsweise etwa 12 Kohlenstoffatomen
standteile enthalten: oder höhere Alkylarylsulfonate, z. B. Alkylaryl-
... , ._, . , , , sulfonate mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen, Vorzugs-
a) mindestens 1,0 7o eines oder mehrerer wasch- weise etwa 12 Kohlenstoffatomen, in der Alkylaktiver
Stoffe A der allgemeinen Formel l0 grutroe
RO (CnH2JlO)mSO3M 6. Flüssiges Waschmittel nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen
in der R eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 Kohlen- den waSchaktiven Stoffen A und B zwischen 1: 1
Stoffatomen oder eine Alkylarylgruppe mit und λ . 6>
vorzugsweise 1: 2 und 1: 4, liegt.
6 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, 1S 7>
Flüssige Waschmittel nach den Ansprüchen 5
M ein Alkalimetall, Ammonium oder eine und ^ dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamt-
substituierte Ammoniumgruppe, η = 2 oder 3 menge des waschaktiven Stoffes zwischen 5 und
und m eine kleine ganze Zahl von 1 bis 8, vor- 25 %, vorzugsweise zwischen 6 und 20 %, bezogen
zugsweise 2 bis 4, bedeutet, auf das Gewicht des flüssigen Produktes, liegt.
b) mindestens 5,0 °/0 eines kondensierten Phos- 20 8. Flüssiges Waschmittel nach den Ansprüchen 1
phats, bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es die nach-
λ · _, . η-,„, ■ 1. * j· j stehende Zusammensetzung hat:
c) mindestens0,3%einesschmutzsuspendierenden °
Mittels, wobei die Gesamtmenge der Bestand- Waschaktiver Stoff A 1,0 bis 5,070
teile a) und b) mindestens 10 7o beträgt. ^ Waschaktiver Stoff B 7,5 bis 9,0 %
2. Flüssiges Waschmittel nach Anspruch 1, da- Fettsäuremonoäthanolamid 1,0 bis 3,0 °/0
durch gekennzeichnet, daß der waschaktive Stoff (A) Natriumcarboxymethyl-
das Natriumsalz eines sulfatierten Polyäthylen- cellulose 0,4 bis 0,5 %
glykolmonoalkyläthers der Formel Natriumpyrophosphat 1,0 bis 2,0 %
RO (C2H4O)m SO3Na 3° Natriumtripolyphosphat .. 15,0 bis 18,0 70
ist, in der R eine gesättigte Alkylgruppe mit 6 bis 12 Natriumcarbonat 0 bis 8,0 0J0
bzw. 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und m = 2 oder 3 Natriumsilikat
bzw. 3 oder 4 bedeutet. (Na2O: SiO2 = 1: 3,3) .. 2,0 bis 3,5%
3. Flüssiges Waschmittel nach den Ansprüchen 35 Optisches Bleichmittel 0,05 bis 0,07 70
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Wasser Rest
außerdem ein Alkalisilikat enthält. ^_|_]J_]_]_U_"'
4. Flüssiges Waschmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisilikat ein In Betracht gezogene Druckschriften:
Natriumsilikat ist, vorzugsweise mit einem Ver- 40 Britische Patentschriften Nr. 800 705, 783 585;
hältnis Na2O : SiO2 von etwa 1: 3,3. belgische Patentschrift Nr. 520 387.
509 658/454 8.65 © Bundesdruckerei Berlin
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