DE1198909B

DE1198909B - Niederspannungsschalter

Info

Publication number: DE1198909B
Application number: DES82162A
Authority: DE
Inventors: Karl Braisch
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1962-10-24
Filing date: 1962-10-24
Publication date: 1965-08-19

Description

Niederspannungsschalter Die Erfindung betrifft elektrische Schalter und insbesondere Lasttrennschalter für Niederspannung. Derartige Schalter sollen unter Strom ausschaltbar sein und auch hohe Kurzschlußströme führen können. Darüber hinaus sollen sie auch ein Einschalten auf einen Überstrom zulassen. Durch die Erfindung wird ein Schalter dieser Art geschaffen, der sich durch einfachen Aufbau bei geringem Platzbedarf auszeichnet.
Es ist bereits bekannt, zur Erhöhung des Kontaktdruckes bei elektrischen Schaltern die Anziehungskräfte zwischen zwei parallelen Stromleitern auszunutzen, wodurch die Schaltleistung und die Kurzschlußfestigkeit eines Schalter wesentlich erhöht werden kann.
Es ist auch bereits bekannt, bei elektrischen Schaltern mit zwei parallelen, gleichsinnig vom Strom durchflossenen Schaltbrücken, die im eingeschalteten Zustand an beiden Enden über Kontaktstellen miteinander leitend in Berührung stehen, die Stromzu-und -abführung an entgegengesetzten Enden der beiden Leiter vorzusehen. Bei den bekannten Schaltern dieser Art wird jedoch in üblicher Weise nur eines dieser Kontaktelemente durch den Antrieb betätigt, während das andere Kontaktstück von dem Antrieb unabhängig ist und nur unter der Wirkung einer Kontaktdruckfeder begrenzte Bewegungen ausführen kann.
Demgegenüber werden bei einem elektrischen Schalter, insbesondere Lasttrennschalter für Niederspannung, mit zwei parallelen, gleichsinnig vom Strom durchflossenen Schaltbrücken, die im eingeschalteten Zustand an beiden Enden über Kontaktstellen miteinander leitend in Berührung stehen, wobei die Stromzu- und -abführung an entgegengesetzten Enden je einer der Schaltbrücken erfolgt, gemäß der Erfindung beide Schaltbrücken bei der Schaltbetätigung von dem Antrieb bewegt. Dadurch wird erreicht, daß für den Schaltvorgang für jede Schaltbrücke nur ein geringer Hub erforderlich wird, so daß sich eine wesentlich gedrängtere Bauart des Gerätes mit kleineren Abmessungen bei gleicher Schaltleistung ergibt.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, die ein Ausführungsbeispiel eines Lasttrennschalters für Niederspannung im Schnitt darstellt.
In dem Schaltergehäuse 1 sind die beiden parallelen Schaltbrücken 2 und 3 angeordnet, die im eingeschalteten Zustand an den Enden durch die Kontaktstellen 4 und 5 miteinander in leitender Berührung stehen. Die Schaltbrücke 2 ist dabei an ihrem unteren Ende in dem Drehpunkt 6 schwenkbar gelagert, während die Schaltbrücke 3 an ihrem oberen Ende in dem Drehpunkt 7 gelagert ist. Zur Erzeugung des Kontaktdruckes dienen die Federn 8 und 9, durch die die Kontaktstellen an den freien Enden der beiden Kontaktbrücken gegen die Gegenkontakte an der anderen Schaltbrücke gedrückt werden. Die Stromzu-und -abführung zu den Schaltbrücken erfolgt zu je einer der beiden Kontaktbrücken in der Nähe deren gelagerten Endes über kurze flexible Leitungen 10 und 11. Der Strom verteilt sich daher von der Zuleitung zu der Schaltbrücke 2 über die Kontaktstelle 5 in die beiden parallelen Schaltbrücken bis zu der Kontaktstelle 4 und fließt dann über die Stromzuführung 11 der Kontaktbrücke 3 ab. Durch diese Parallelführung des Stromes in den beiden Kontaktbrücken ergibt sich eine elektrodynamische Kontaktdruckerhöhung, durch die die Kurzschlußfestigkeit des Schalters Schalters wesentlich gesteigert wird.
Die beiden Schaltbrücken sind zu ihrer Betätigung mit eigenen Antriebsmitteln in Gestalt von Nockenwellen 12 und 13 versehen. Diese Nockenwellen wirken auf abgewinkelte Ansätze 14 bzw. 15 der beiden Schaltbrücken. Die beiden Nockenwellen werden gemeinsam durch einen beliebigen Antrieb für den Schalter betätigt. Die Anordnung und Formgebung der Nocken ist dabei so getroffen, daß stets die untere Schaltstelle 5 vor der oberen Schaltstelle 4 geöffnet und nach dieser geschlossen wird. Im Betrieb kann daher nur an der oberen Schaltstelle 4 ein Lichtbogen auftreten, der in die oberhalb dieser Schaltstelle angeordnete Lichtbogenlöschkammer 16 getrieben wird. Als weiterer Vorteil dieser Anordnung kann ein Abbrand praktisch nur an den Kontakten der oberen Schaltstelle auftreten, so daß nur diese bei einer überholung des Schalters erneuert zu werden brauchen. Vorzugsweise wird das Gehäuse des Schalters aus einzelnen Preßstoffrahmen 1 mit isolierender Rückwand zusammengesetzt, die die Schaltbrücken je eines Poles aufnehmen; durch Aneinanderfügen einer entsprechenden Anzahl derartiger Schalterpole nach Art von Paketschaltern lassen sich dadurch beliebige Schalterkombinationen, beispielsweise Trennumschalter mit fünf Schaltpolen, zusammenstellen. Dabei werden die Nocken der Schaltwellen 12 und 13 für jeden Pol entsprechend ausgebildet, um beliebige Schaltspiele erreichen zu können.

Claims

Patentansprüche: 1. Elektrischer Schalter, insbesondere Lasttrennschalter für Niederspannung, mit zwei parallelen, gleichsinnig vom Strom durchflossenen Schaltbrücken, die im eingeschalteten Zustand an beiden Enden über Kontaktstellen miteinander leitend in Berührung stehen, wobei die Stromzu-und -abführung an entgegengesetzten Enden je einer der Schaltbrücken erfolgt, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß beide Schaltbrücken (2, 3) bei der Schaltbetätigung von dem Antrieb bewegt werden.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbrücken (2, 3) einseitig an entgegengesetzten Enden (6, 7) gegeneinander schwenkbar gelagert sind.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzu- und -abführung zu den Schaltbrücken (2, 3) über kurze flexible Leitungen (10,11) in der Nähe des gelagerten Endes (6,7) der betreffenden Schaltbrücke erfolgt.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Schaltbrücken (2, 3) über je eine Nockenwelle (12,13) erfolgt.
5. Elektrischer Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenwellen (12, 13) so bemessen und gesteuert sind, daß die untere Kontaktstelle (5) vor der oberen (4) geöffnet und nach dieser geschlossen wird.
6. Elektrischer Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der oberen Schaltstelle (4) eine Lichtbogenlöschkammer (16) zugeordnet ist.
7. Elektrischer Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltnocken (12, 13) auf abgewinkelte Ansätze (14,15) der Schaltbrücken (2, 3) in der Nähe der Lagerstellen (6, 7) einwirken. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr.1044 219, 1085595.